Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Tomislav2007 schrieb:
An dieser Stellschraube kann man hervorragend selber drehen, mit (Aus) Bildung und Fleiß/Leistung, ich habe meinen Lohn durch meine/n Leistung/Fleiß kontinuierlich gesteigert.
Das kommt aufs Unternehmen an.
bei uns bekommen alle nur knapp über Mindestlohn ... diese Stellschraube steht also zumindest intern nicht zur Verfügung.
Bedeutet also für mich, nach was "besserem" suchen ... also genau das, was ich seit 7 jahren durchgängig gemacht habe.
Naja, wenigstens darf ich das nun ohne die Wichser vom Jobcenter im Nacken tun.

@e-ding
Der Unternehmer schafft einen Arbeitsplatz ja nicht aus Spass an der Freude.
Der Arbeitsplatz inkl. der Kosten sind eher "notwendiges" Übel ... würde das Geschäft auch ohne Lohnarbeiter genug Profit abwerfen, dann würde auch kein Unternehmer Arbeitsplätze schaffen.
Wäre apple noch heute die 3-Mann Klitsche, als die es begann, dieses Unternehmen würde auch keine so traumhaften Umsätze machen. Erst durch die Schaffung von Arbeitsplätzen werden Unternehmen so groß.
Das Risiko trägt der Arbeitnehmer natürlich auch ... aber in etwas anderer Weise.
Wenn das Geschäft scheiße läuft, dann ist eventuell auch der eigene Arbeitsplatz weg ... also macht man seine Arbeit besser ordentlich, und leistet damit einen möglichst guten Beitrag zum Unternehmensergebnis (zumindest sehe ich das so ... aber ich habe ja angeblich auch keine Ahnung von der Arbeitswelt ... wahrscheinlich reiße ich mir viel zu sehr den Arsch auf ... die zahlen ja auch für "Dienst nach Vorschrift" und eigentlich verdient ein Unternehmen für "Bezahlung nach Vorschrift" auch nicht mehr).

Die Arbeitnehmer sind nur leider austauschbar ... und das sorgt dafür, dass Unternehmer sie gerne für vollkommen egal halten ... leider ist das ein Irrtum ... denn nur der Name des Arbeiters ist egal ... dass es ihn gibt, ist auch für den Unternehmer essentiell. Denn ohne den müsste der all die Leistungen selbst erbringen.
Tatsächlich sind auch die Unternehmer beliebig austauschbar ... es gibt immer genug davon (nur eben nicht so viele, wie potentielle Angestellte).

Niemand ist in einem Unternehmen wirklich unersetzlich.
omavoss schrieb:
Arbeitnehmer ist derjenige, der den Ertrag der Arbeit nimmt, also der Kapitalist. Er stellt dafür einen Arbeits-(Ausbeutungs)Platz bereit.
Arbeitgeber ist derjenige, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, also der Lohn-Arbeiter oder der Angestellte.
Die Begriffe hast du zwar nicht korrekt gebraucht ... aber das muss dir auch keine Sorgen machen.
das ist halt die Psychologie des Kapitalismus. Der Arbeitgeber heißt so, weil er so überaus nett und menschlich ist, dir Arbeit zu "geben". Dafür hast du gefälligst dankbar zu sein, denn das ist ja fast ein Geschenk, was dir dieser liebe Mensch ganz uneigennützig macht.
(Sarkasmus darf bei Fund gerne behalten werden).

Um die Früchte der Arbeit gehts dabei nicht ... wenn man das betrachtet, ist es oft genug eher so, wie du es beschrieben hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
(...) Der Arbeitgeber heißt so, weil er so überaus nett und menschlich ist, dir Arbeit zu "geben".(...)
Genau wie der Kreditgeber. ;-)

Letztendlich muss ein Wirtschaftssystem in irgendeiner Form Leistung einfordern, denn leider besteht die Gesellschaft nicht nur aus selbstlosen Idealisten.

M. E. ist die zentrale Frage die nach dem richtigen Maß des Ausgleichs, um zu große Spannungen innerhalb der Gesellschaft zu vermeiden. Leistungsträger und Müßiggänger, das sind wir alle, wir müssen miteinander klarkommen.

Diese Frage wird innerhalb unserer FDGO durch Wahlen beantwortet.
 
knoxxi schrieb:
Wenn der AN 12€ die Stunde bekommt, genügt es ja dem Kunden 14€ die Stunde in Rechnung zu stellen. Alles darüber ist purer Kapitalismus und Ausbeutung des AN.
Das hat hier niemand behauptet, und das wäre auch einfaxch vollkommen falsch.

Wenn ich in einem Unternehmen über die Verteilung der Lohnzahlungen zu entscheiden hätte, dann würde ich mich natürlich an den Tarifen bzw. Marktgepflogenheiten orientieren (eventuell würde ich ein bisschen mehr zahlen ... der Attraktivität wegen), natürlich würde ich mich selbst mit einem Bonus belegen (ich bin im Kapitalismus aufgewachsen,. wie soll ich das anders denken?) und mir ein "Gehalt" geben, welches klar ÜBER den anderen im Betrieb läge.
Das wäre wohl nichts anderes, als bei vielen Unternehmen aktuell auch (wahrscheinich würde ich aber nicht so hart zulangen).
Der Gewinn aus dem Unternehmen, der würde allerdings fair aufgeteilt. "Fair" muss ich hier aufschlüsseln. Ich verstehe darunter z.B. einen Bonus in einer festgelegten (vom Gewinn abzügl. Reinvestitionen abhängigen) Höhe welcher pauschal auf jeden ausgezahlten "Lohneuro" kommt.
Bei Allen Mitarbeitern (inkl. mir) würde also ein kleiner Anteil des Unternehmensergebnisses drauf kommen. Dadurch würde jeder Mitarbeiter sofort an seiner Lohnabrechnung merken können, wenn das Unternehmen gut läuft. Der Besserverdiener würde einen leicht größeren Bonus bekommen, als der Niedriglöhner, da sich der Bonus nach dem Vertragsgehalt richtet. ABER der Niedriglöhner würde eben auch nicht einfach leer ausgehen, wie das heutzutage oft der Fall ist (ich merke nichts vom Unternehmensergebnis ... nur vom Trinkgeld, und das ist nicht wirklich vom Kundenandrang abhängig).
Eventuelle Ausschüttungen auf Anteile würde ich dabei behandeln wie jeden anderen "Lohneuro" auch ... auch da käme der Bonus drauf.

ich würde auf gar keinen Fall warten, bis es in der Belegschaft rumort, weil das Unternehmen seit Jahren gute Gewinne einfährt und dabei nicht viel reinvestiert, die Löhne aber eher sinken als steigen.

Ich bin nicht jemand, der regelmäßig den Rahm abschöpfen will ... ich will, dass das Unternehmen läuft (egal ob als Angestellter oder Chef), dass alle Beteiligten davon leben können (nicht im Luxus aber auch nicht auf Hartz4-Niveau) und sich ihres Jobs einigermaßen sicher sind.

Natürlich will ich auch was davon haben, wenn ich Risiken tragen muss ... oder eben der bin, der regelmäßig Überstunden machen muss, weil irgendwas schon wieder nicht richtig geklappt hat. Es muss aber eben nicht die Villa am Meer mit Pool, Boot, Pferd, Frau und Tennisplatz sein.
Gib mir ne kleine Hütte (unter 100m²) und die Sicherheit, das alles finanzierbar ist, und ich bin glücklich.
 
Hallo

PeterPlan schrieb:
Um den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu erkennen, müsstest du erstmal eruieren, aus welchen Gründen diese Parteien gewählt wurden,
Die Gründe interessieren nur die Verlierer, dem Gewinner sind die Gründe egal.

PeterPlan schrieb:
Aus den vielen Gesprächen mit Menschen aller Gesellschaftsschichten, die ich in meinem Leben geführt habe, bin ich anderer Meinung.
Das ist ein ziemlich plumpes Argument, ich habe dir mehr zugetraut.
Ich kann genau so schreiben:
Aus den vielen Gesprächen mit Menschen aller Gesellschaftsschichten, die ich in meinem Leben geführt habe, sehe ich meine Meinung bestätigt.

PeterPlan schrieb:
Ich glaube eher, dass du zu einer Minderheit gehörst.
Ich gehöre zur Mehrheit (die Mehrheit der CDU Wähler) die seit 16 Jahren die Kanzlerin stellt.
Du mit deinen linken Lebensphantasien gehörst zu einer Minderheit, wo steht Die Linke aktuell ?

PeterPlan schrieb:
So vehement wie du verteidigen nur sehr wenige Leute, die ich kenne, dieses System.
Das mag an deinem Unfeld liegen, die Menschen die ich kenne verteidigen das System genau so wie ich.

henpara schrieb:
Und nur, weil du es geschafft hast, heißt es nicht, dass es jeder schaffen kann.
Ich bin bei weitem nicht der einzige der es aus einer einfachen Arbeiterfamilie kommend in eine sehr gut bezahlte Arbeitsstelle geschafft hat, evtl. kennst du nur niemanden der das geschafft hat.

henpara schrieb:
Stell dir vor, jeden Tag zersticht dir jemand deinen Autoreifen und alle schauen nur zu. Da würdest du dich sicher auch nicht mehr so vor " das System" stellen.
Das hatte ich, nicht täglich aber sehr oft, als ich noch im Problembezirk Düsseldorf Oberbilk (Maghreb Viertel) gelebt habe.
Da hatte ich auch nicht über das System gemeckert/gejammert, ich bin nicht der Typ dafür der anderen die Schuld in die Schuhe schieben will.
Ich bin keine Heulsuse die beim ersten Misserfolg zusammen bricht, ich bin ein Stehaufmännchen das bereit ist nach Niederlagen erst recht zu kämpfen.
Ich habe meinen Arsch von der Couch erhoben und den Meister gemacht, dann bin ich in eine bessere Gegend (Meerbusch) gezogen, seitdem bleiben meine Auto/Motorrad/Fahrrad Reifen heile.

e-ding schrieb:
Orientiert Euch an Leuten, die in diesem System (und das ist die Masse) gut zurecht kommen oder erfolgreich sind. Das sollte die Messlatte sein und nicht Selbstmitleid, weil es nur 6 € HartzIV-Erhöhung gibt.
Genau das, man sollte/muss sich Menschen suchen die einen positiv beeinflußen und hochziehen, man sollte/muss Menschen meiden die einen negativ beeinflußen und runter ziehen.

_killy_ schrieb:
In Deutschland ist es wirklich scheiß egal woher man kommt. Wichtig ist nur, wohin man will. Nur leider fehlt es Einigen an genau diesem Willen.
Genau das, auf der Couch hocken und über das System jammern/meckern bringt einen nicht weiter.

DerOlf schrieb:
bei uns bekommen alle nur knapp über Mindestlohn ... diese Stellschraube steht also zumindest intern nicht zur Verfügung.
Das System kann nichts dafür das du es mit einem akademischen Masterabschluß nur bis zur Tankstellenaushilfe gebracht hast, das bist du ganz alleine mit deiner Einstellung schuld.

DerOlf schrieb:
Bedeutet also für mich, nach was "besserem" suchen ... also genau das, was ich seit 7 jahren durchgängig gemacht habe.
Dann solltest du es ab jetzt besser machen als die letzten 7 Jahre, sich nur etwas bemühen reicht nicht, 3 Tipps von mir:
1. Kein T-Shirt Foto im Lebenslauf.
2. Deinen Lebenslauf von 3-4 Seiten auf eine Seite runter kürzen (Man kann viel zusammen fassen und/oder weglassen).
3. Versuch zumindest deine extrem linke Einstellung etwas zu verbergen (z.B. Scheiß System/Unternehmen/Arbeitgeber).

DerOlf schrieb:
Der Arbeitgeber heißt so, weil er so überaus nett und menschlich ist, dir Arbeit zu "geben". Dafür hast du gefälligst dankbar zu sein, denn das ist ja fast ein Geschenk, was dir dieser liebe Mensch ganz uneigennützig macht.
Du darfst sehr gerne auf dieses Geschenk verzichten und etwas eigenes auf die Beine stellen.
Ach stimmt hast du doch, du warst jahrelang als Musiker und Musiklehrer so erfolgreich das du jahrelang mit Hartz 4 aufstocken musstest.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Die Arbeitnehmer sind nur leider austauschbar ... und das sorgt dafür, dass Unternehmer sie gerne für vollkommen egal halten ... leider ist das ein Irrtum ... denn nur der Name des Arbeiters ist egal ... dass es ihn gibt, ist auch für den Unternehmer essentiell. Denn ohne den müsste der all die Leistungen selbst erbringen.
Ja und Nein! Es kommt auf den Arbeitnehmer an. Ersetzbar muss jeder AN sein. Der Aufwand ist jedoch unterschiedlich. Dies und sein Beitrag für das Unternehmen bestimmen seinen Wert und somit u.a. sein Erwerbseinkommen. Das ist der Grund, weshalb gute IT-Sec-Experts 6-stellige Gehälter bei sehr guter W/L-Balance fordern können und eine Einzelhandelskauffrau eben nicht.
 
Tomislav2007 schrieb:
Ich habe meinen Arsch von der Couch erhoben und den Meister gemacht
Da du da so unglaublich stolz drauf bist (du betonst es immer wieder) scheint dieser Schritt für dich sehr hart gewesen zu sein.
Dafür hast du auf jeden Fall meinen Respekt.
Übrigens nachträglich meinen Glückwunsch zum Meister. Das kann ja noch nicht soo lange her sein. Ich erinnere den Spruch zumindest noch mit "Techniker".

@e-ding
Wenn dem nicht so wäre, dann würde es nicht Arbeitsmarkt heißen. Auf jedem Markt gibt es teure und billige Produkte ... und die beliebtesten sind meist auch teuer und schwer zu ergattern.
Wäre doch seltsam, wenn das am Arbeitsmarkt anders wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Da du da so unglaublich stolz drauf bist (du betonst es immer wieder) scheint dieser Schritt für dich sehr hart gewesen zu sein.
Nö, eigentlich nicht, es war nicht sehr hart, ich mußte natürlich lernen und neben der Vollzeitarbeit in die Schule, es ist aber gut machbar wenn man will.
Das was mich stolz macht ist der enorme berufliche Erfolg der aus diesem relativ geringen Einsatz resultiert, das Preis Leistungs Verhältnis ist hervorragend.

DerOlf schrieb:
Dafür hast du auf jeden Fall meinen Respekt.
Danke und du hast meinen Respekt dafür das du als Akademiker mit Masterabschluß diesen Tankstellenteilzeitmist machst und nciht weiter mit Hartz 4 der Gemeinschaft auf der Tasche liegst.
Du solltest aber mal langsam in eine richtige Arbeitsstelle kommen, bevor dein akademischer Masterabschluß mangels Berufserfahrung nichts mehr wert ist.
.
Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
"Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz." (Altes deutsches Sprichwort)

"Demut ist die Fähigkeit, auch zu den kleinsten Dingen des Lebens emporzusehen." (Albert Schweitzer)
 
@Tomislav2007
Es erleichtert die Sache durchaus, wenn man bereits Arbeit hat.
Beim Jobcenter bekommst du nur recht schwer Massnahmen finanziert, die du dir aus Eigeninteresse herausgesucht hast. Und was die im Angebot hatten, passte zumindest zu meinen bisherigen Bildungsaktivitäten so ungefähr NULL.
Für Geisteswissenschaftler gibts halt nicht wirlich viel ... da ist der Master sogar eher hinderlich. Zu teuer ... ich habe nicht nur ein mal von Uni-Leuten gehört "einen Master können wir uns leider nicht leisten". Mir wäre das sogar egal gewesen, wenn sie mir halt so viel gezahlt hätten, wie für den Job vorgesehen, aber leider macht da die wunderschöne deutsche Bürokratie einen Strich durch. Unis sind staatlche Unternehmen, und wenn da einer einen Master hat, dann muss der auch dementsprechend bezahlt werden.
 
Hallo

@DerOlf

Ich kann das nicht verstehen, du bist Pädagoge und hast es in zwei Krisen, in denen Pädagogen wie Sand am Meer gesucht werden, nicht geschafft eine Arbeitsstelle zu finden.
Wir hatten die Flüchtlingskrise wo Pädagogen wie Sand am Meer gesucht wurden um Flüchtlinge zu betreuen.
Wir hatten/haben Corona wo Pädagogen in diversen Einrichtungen wie Sand am Meer gesucht wurden/werden um Menschen beizustehen.
Wie geht das und was hast du alles falsch gemacht um da keine Arbeitsstelle zu finden, hast du ein Tattoo "Nicht einstellen" auf der Stirn ?

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Du solltest aber mal langsam in eine richtige Arbeitsstelle kommen, bevor dein akademischer Masterabschluß mangels Berufserfahrung nichts mehr wert ist.
Das ist in meiner Erfahrung schon jetzt der Fall.
Meine letzte studiumsbezogene Berufserfahrung stammt von 2015, und das war im Rahmen einer Massnahme vom Jobcenter ... das ist auch ungefähr nichts wert.
Die meiste Erwerbsarbeit der letzten 10 Jahre fand im Musikbereich statt ... da habe ich eine (bis auf Corona) lückenlose Biografie aber keine Zertifikate. Aber nach Corona wird das wieder anlaufen, da bin ich mir 100% sicher.
Tomislav2007 schrieb:
Wir hatten die Flüchtlingskrise wo Pädagogen am Fließband gesucht wurden um Flüchtlinge zu betreuen.
Ich kann Deutsch, Englisch recht gut und Spanisch ein bisschen. Arabisch (Syrien, Nahost) oder Französisch (Nordafrika) waren leider nicht dabei.
Tomislav2007 schrieb:
Wir hatten/haben Corona wo Pädagogen in diversen Einrichtungen am Fließband gesucht wurden/werden um Menschen beizustehen.
Ich hatte zwei Monate, bevor Corona anfing gerade mit der Arbeit angefangen, und war erstmal zufrieden damit, diese Arbeit und anfangs drei Privatschüler unter einen Hut zu bekommen (das ist garnicht so einfach).
ABer natürlich suche ich ... ich wohne mit dem Leiter eines unserer Testcenter zusammen ... aber die Infrastruktur befindet sich halt schon im Abbau. Die suchen momentan nicht (schade eigentlich).
Pädagogische Betreuungseinrichtungen suchen oft nach ausgewiesenen und gern auch Berufserfahrenen Sozialpädagogen (das ist ein anderes Studienfach). Zumindest in den offiziellen Ausschreibungen. Ich habe leider kaum Bekannte in dieser Infrastruktur, also bin ich auf die offiziellen Ausschreibungen angewiesen. Ich habe auch in diesen Bereichen kaum etwas ohne "Einstellungshindernis" (keine Lappalien, sondern sowas wie Sprache oder lediglich "ähnlicher Studienabschluss" ) gefunden. Sozialpädagogen gibts hier auch nicht zu wenige.
 
PeterPlan schrieb:
Würden wir Geld allein für die Wertbestimmung der Waren verwenden, und hätte es darüber hinaus keinerlei Nutzen, wäre eine Gier nach Geld völlig sinnlos.

Menschen sind aber nun mal nicht alle gleich und jeder hat eine andere Vorstellung vom Leben. Der eine braucht/will mehr, der andere weniger.

Wer mehr Waren haben möchte als jemand anderes, sprich sich einen höheren Lebensstandard erarbeiten möchte, hat als intrinsische Motivation das akkumulieren von mehr Kapital.

Historisch gesehen haben Tauschmittel schon immer eine Rolle gespielt. Erst aber mit einer freien kapitalistischen Ordnung ist der Wohlstand für alle in extremen Maße gestiegen. Keine mir bekannte sozialistische Wirtschafts- bzw. Gesellschaftsordnung hat das je geschafft.

Durch die Motivation Kapital zu akkumulieren entstehen indirekt neue Produkte/Dienstleistungen, neue Arbeitsplätze und somit neuer Wohlstand für alle.

Die Schere zwischen "Arm" und "Reich" mag dadurch groß sein, die Flut hebt aber alle Boote.

Einem jeden einzelnen die Entscheidung zu überlassen über die eigene Schaffens- bzw. Arbeitskraft und über die eigens erzeugten Produkten frei zu verfügen schafft mit unter die größte Motivation die es überhaupt geben kann. Der Mensch strebt nach Fortschritt, der eigenen unerreichbaren Vollendung.

China war bis vor 1960 noch bitter arm. Erst durch die Duldung vom teilweise freien Handel bis zum dortig etablierten Kapitalismus hat das Land in wenigen Jahrzehnten einen riesigen Aufschwung erlebt.

Bauern, die zuvor am Hungertuch nagten konnten auf einmal produzieren was sie wollten. Handel treiben und zum ersten mal Wohlstand aufbauen. Mit Wohlstand folgt mehr Wohlstand.

Solange der Mensch seinen Schaffensgeist beibehält, solange wird es Wachstum geben. Völlig unabhängig von endlichen Ressourcen. Klimaschutz und Wachstum schließt sich nicht aus. Im Gegenteil. Klimaschutz schafft Wachstum.

In den letzten 100 Jahren, so gesehen die Hochphase des Kapitalismus, ist die Lebenserwartung vom Weltweiten Mittel von 30 Jahren auf 72 Jahre angestiegen. Das Einkommen pro Kopf hat sich teilweise verdreifacht. Das ist einfach nur der absolute Wahnsinn!

Hier ein netter Zeitraffer: Klick (Unten die Zeitleiste, auf der Y-Achse die Lebenserwartung und auf der X-Achse das Inflationsbereinigte GDP pro Person)

Leider scheint der Mensch nur fähig sich an den zuletzt getätigten Stuhlgang zu erinnern. Ein Gespräch mit dem Großvater mag vielen womöglich schon die Augen öffnen. Der ständige Terror in den Medien macht es zumindest auch nicht besser und schafft ein vollkommen verfremdetes Bild von der Welt.

Ich kann die Kritik am Kapitalismus (der übrigens von Land zu Land sehr individuell ausgelegt ist) in Teilen durchaus verstehen und nicht alles ist perfekt. Dennoch, es ist auf globaler Ebene so verdammt perfekter als zuvor.

Viele scheinen heutzutage vollkommen den Bezug verloren zu haben.

Und wenn sich irgendwann eine rein sozialistische Ordnung als die bessere rauskristallisiert, dann hat sie das weil es schlicht die bessere ist. Dieser Wandel muss aber dynamisch passieren, über Jahrzehnte und Jahrhunderte - keinesfalls aber aus Zwang einer Minderheit.

Bis dahin darf gerne an sozialen-, Klima- und Umweltschutz Konzepten gearbeitet werden die mit dem Kapitalismus vereinbar sind. Diesbezüglich reicht oft schon der Blick auf benachbarte Länder um sich mal eine Scheibe abzuschneiden (Bildungswesen: Finnland, Rentensystem: Norwegen).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: e-ding und PeterPlan
@Tomislav2007

Also @DerOlf hat ein Bachelor in Mathematik. Leider möchte er in diesen Bereich nicht arbeiten. Wir hatten dieses Thema schon mal. Normalerweise würde er mit diesem Abschluss locker was bei Banken oder Versicherungen finden. Ansonsten auch im Kreditrisikocontrolling etc. Aber im Bereich Finanzdienstleistungen möchte er nicht arbeiten und auch nicht für größere Konzerne - wo sein Abschluss aber gefragt wäre.

Ist ein bisschen Perlen vor die Säue - da hat er ein guten Studienabschluss und zupft lieber an der Gitarre als Aushilfsmusiklehrer.
Ergänzung ()

PeterPlan schrieb:
Findest du den Widerspruch?



Schulen können nicht aufholen, was im Elternhaus versäumt wurde. Das ist ja genau der Grund weshalb inkorporiertes Kapital so enorm wichtig ist für den späteren Erfolg im Leben.

Es ist kein Widerspruch. Es ist weiterhin egal woher du kommst. Es gibt aber Elternhäuser die Leben ihren Kindern das falsche Bild vor - der Staat ist scheiße, lebe nur vom Staat. Extern kann man versuchen darauf Einfluss zu nehmen, daran ist aber unser jetziges Wirtschaftssystem kein deut Schuld daran! Sondern die Eltern die ihren Kindern genau diese falschen Werte beibringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tomislav2007
_killy_ schrieb:
Es ist kein Widerspruch. Es ist weiterhin egal woher du kommst. Es gibt aber Elternhäuser die Leben ihren Kindern das falsche Bild vor - der Staat ist scheiße, lebe nur vom Staat. Extern kann man versuchen darauf Einfluss zu nehmen, daran ist aber unser jetziges Wirtschaftssystem kein deut Schuld daran! Sondern die Eltern die ihren Kindern genau diese falschen Werte beibringen.

Doch, das System reproduziert diese Umstände. Was glaubst du, wo die Werte der Eltern herkommen? Einfach mal Bourdieu, Adorno oder Horkheimer lesen, dann verstehst du es auch.
 
Hallo

_killy_ schrieb:
Also @DerOlf hat ein Bachelor in Mathematik.
@DerOlf hat auch einen Master in Pädagogik.

_killy_ schrieb:
Normalerweise würde er mit diesem Abschluss locker was bei Banken oder Versicherungen finden.
Da müßte er als linker in die Hölle des Feindes.

_killy_ schrieb:
Leider möchte er in diesen Bereich nicht arbeiten.
Was ich daran schizophren finde ist,...

_killy_ schrieb:
Aber im Bereich Finanzdienstleistungen möchte er nicht arbeiten und auch nicht für größere Konzerne - wo sein Abschluss aber gefragt wäre.
,,.das er in diversen Bereichen und für diverse Unternehmen (in denen er Arbeit bekommen würde) nicht arbeiten möchte weil es seiner linken Lebenseinstellung widerspricht.
Sich dann hinzustellen und rum zu posaunen das der böse Kapitalismus und das schreckliche System schuld daran sein sollen das er keine Arbeit findet ist eine dreiste Lüge.
@DerOlf möchte das sich das komplette System nur für ihn verändert so das es ihm gefällt, er selber ist aber nicht bereit sich nur ein wenig zu verändern, Null Kompromissfähigkeit.
So läuft das nicht, Pech gehabt und vor allem selber schuld, er verabscheut das System und da darf er sich nicht wundern wenn das System ihn auch nicht haben möchte.

_killy_ schrieb:
Wir hatten dieses Thema schon mal.
Mehrmals sogar, er schafft es aber nicht selbstkritisch zu sein, er macht alles richtig, der böse Kapitalismus und das schreckliche System sind ganz alleine Schuld.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Er möchte das sich das komplette System nur für ihn verändert so das es ihm gefällt, er selber ist aber nicht bereit sich nur ein wenig zu verändern, Null Kompromissfähigkeit.
So läuft das nicht, Pech gehabt und vor allem selber schuld, @DerOlf verabscheut das System und da darf er sich nicht wundern wenn das System ihn auch nicht haben möchte.

Der Vorwurf ist ziemlich hart. Ein in meinen Augen "echter Linker" hat nicht nur einzelne Interessensgruppen im Auge, sondern das Wohl aller. Wenn er das System aus moralisch begründeter Motivation heraus ablehnt, was hat er denn für eine Alternative in diesem System? Ich bin auch kein "Leistungsverweigerer", wie wir Linken gerne hingestellt werden, denn ich arbeite gerne und hart, wenn es einem sinnvollen und nachhaltigen Ziel dient. Und bitte, vergleiche mich nicht mit linken Parteien, mit denen hab ich nichts am Hut.

Ich sehe nur nicht ein, dass meine Leistung missbraucht wird, indem wir jede Menge Müll produzieren, auf die Umwelt scheißen und weiterhin Konkurrenzdenken und Egoismus, und damit letztendlich Gewalt, Krieg und Ausgrenzung fördern. Wohlstand birgt auch Verantwortung, der du dich nicht enziehen darfst. Leistung ist eh so ein hohles Schlagwort. Was ist denn Leistung? Wodurch ist sie definiert? Ist Leistung per se gut, egal was sie für Folgen hat? Frei nach Volker Pispers: Ich kann dir auch die Fresse polieren, dann muss im Krankenhaus viel geleistet werden. Ist das dann gut?

Ich zwinge auch niemanden dazu, das System zu ändern, sondern ich möchte einfach eine andere Perspektive anregen. Ein derartiger Wandel kann nur kulturell erfolgen. Und ich bin überzeugt davon, dass auch Menschen wie du von so einem Wandel profitieren würden. :)

Sagt dir der Gini-Koeffizient etwas?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

PeterPlan schrieb:
Ich bin auch kein "Leistungsverweigerer", wie wir Linken gerne hingestellt werden, denn ich arbeite gerne und hart,
Damit bist du @DerOlf weit voraus, @DerOlf meckert und jammert gerne und hart über den bösen Kapitalismus und das schreckliche System.

PeterPlan schrieb:
Sagt dir der Gini-Koeffizient etwas?
Ja, mich stört Ungleichheit aber nicht, ich möchte nicht dass Menschen die wenig leisten das gleiche bekommen wie Menschen die viel leisten, wer nichts leistet sollte nichts bekommen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Ja, mich stört Ungleichheit aber nicht, ich möchte nicht dass Menschen die wenig leisten das gleiche bekommen wie Menschen die viel leisten, wer nichts leistet sollte nichts bekommen.

Okay, dann wiederhole ich meine Frage: Woran bemisst du Leistung?
 
Hallo

PeterPlan schrieb:
Woran bemisst du Leistung?
Schau auf deine Gehaltsabrechnung, jeder bekommt das was er sich verdient.
Körperlich hart arbeiten zu können ist heutzutage keine Leistung mehr, heutzutage wird anders gutes Geld verdient, wer das die letzten Jahrzehnte immer noch nicht kapiert hat ist selber schuld.
Fachkräfte werden in vielen Bereichen ohne Ende gesucht, noch mehr Hilfsarbeiter brauchen wir nicht (Davon haben wir schon zu viele), Arsch hoch von der Couch und (Weiter) Bildung in Angriff nehmen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Mutti, die viel Leistung erbringt, um verantwortungsvoll ihre Kinder groß zu ziehen, bekommt aber kein Gehalt, oder zumindest sehr wenig (Kindergeld und andere Zuschüsse). Nur mal als Beispiel. Was ist mit ehrenamtlichen Tätigkeiten? Pro Jahr in Deutschland über eine Milliarde Arbeitsstunden, die nicht bezahlt werden, unter anderem, weil kein Geld dafür da ist.

Körperlich hart zu arbeiten macht dich schneller kaputt, als geistige Arbeit. Den Faktor ignorierst du einfach.

Aber hauptsache, der OP-Saal ist schön sauber, wenn du dort eingeliefert wirst. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben