Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@Tomislav2007

die Existenz von Außerirdischen würde ich nicht ausschließen, das spielt für uns aber ohnehin keine Rolle in diesem Sonnensystem. Darum hilft mir auch kein Glück, denn es bleibt eine nutzlose Spekulation. Trotzdem danke für deinen Glückwunsch.
 
Idon schrieb:
Und klar kann man für 5 Euro (im Durchschnitt) durch kommen. Habe ich jahrelang gemacht.
@Idon
Wenn Du es selbst jahrelang am Existenzminimum gelebt hast, solltest Du eigentlich besser wissen, wir schwer ein Leben unter diesen Bedingungen ist.
Wenn ich mir die Preisentwicklung im Lebensmittelhandel und vielen anderen Lebensbereichen anschaue, frage ich mich oft, wie ärmere Menschen überhaupt noch über die Runden kommen.
Deshalb verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum Du gegen sozial/finanziell Schwache und „Abgehängte“ Stellung beziehst?
Was motiviert Dich dazu, da Du ja selbst anscheinend jahrelang sozial und ökonomisch schwach warst und Dich von 5 Euro am Tag ernährt hast.
Es ist auch ein großer Unterschied, ob man sich freiwillig von nur 5 Euro am Tag ernährt oder ab man dies gezwungermaßen tun muss, weil man erwerbslos oder Armutsrentner ist.
Psychisch wahrgenommen ist es ein großer Unterschied, ob ich etwas freiwillig tue, freiwillig einspare und Verzicht übe oder ob ich umständehalber und gezwungermaßen verzichten muss.
Das Problem mit Beschäftigung/Arbeitsplätzen und Erwerbseinkommen wird sich im Zuge der Digitalisierung, Roboter/KI/Automatisierung und bedingt durch den technischen Fortschritt/Modernisierung noch verschärfen, weil viele bisherige Arbeitnehmer schlicht und ergreifend nicht mehr benötigt werden und die Produktion und Dienstleistung auch ohne ihr zutun und ihre Mitarbeit erfolgen kann.
Also was sollen dann solche Ausagen wie „wer am Arbeitsleben teilnehmen will, kann teilnehmen“?
Zudem kommt die immer stärkere Spezialisierung am jeweiligen Arbeitsplatz dazu, bedeutet man muss auf dem Arbeitsmarkt über bestimmte soziale Fähigkeiten (soft skills) und berufliche Qualifikationen verfügen, um überhaupt noch eine Chance zu haben, einen einigermaßen guten Job mit gutem Einkommen zu ergattern.
Klar einen Mc-Job wird man eventuell befristet immer irgendwie bekommen können, aber etwas worauf man seine Zukunft aufbauen kann, eben nicht mehr.
Wer will schon in Vollzeit arbeiten gehen und dabei dauerhaft prekär beschäftigt sein?
Ich nicht und alle anderen hier mit Sicherheit auch nicht.
Man sollte bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, das ca. 40 Prozent unserer Bevölkerung über privates Geldvermögen in Höhe von ca. 6,7 Billionen Euro verfügt (Quelle: Deutsche Bundesbank, Stand 1. Quartal 2021), während ca. 60 Prozent kaum bis nichts besitzen.
 
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Vitrex2030 schrieb:
@Idon
solltest Du eigentlich besser wissen, wir schwer ein Leben unter diesen Bedingungen ist.

5€ für die tägliche Ernährung als Single geht vollkommen klar. Mehr gebe ich auch nicht aus und ich achte noch nicht einmal auf den Preis...
  • Ich trinke Wasser, Tee und mal 'nen Kaffee - kostet fast nichts.
  • Morgens esse ich meist nichts (bin kein Frühstücker) oder mal ein Müsli oder Porridge (Haferflocken, Milch, Kerne, Nüsse, gefrorene Früchte...) - 1€ pro Portion - wenn es hoch kommt.
  • Mittagessen/Abendessen wird selber gekocht. Eintöpfe, Chili, Gemüsepfannen, Aufläufe... günstig, gesund und man hat meist für mehrere Tage was zu mampfen. 10-15€ pro Mahlzeit von der man 2-3 Tage essen kann geht locker klar.
Ab 3€ am Tag muss man schon langsam kreativ werden und nach Schnäppchen Ausschau halten, da habe ich aber kein Bock drauf - bei mir kommt einfach alles in den Einkaufswagen.
 
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BridaX schrieb:
5€ für die tägliche Ernährung als Single geht vollkommen klar. Mehr gebe ich auch nicht aus und ich achte noch nicht einmal auf den Preis...
  • Ich trinke Wasser, Tee und Kaffee - kostet fast nichts.
  • Morgens esse ich meist nichts (bin kein Frühstücker) oder mal ein Müsli oder Porridge (Haferflocken, Milch, Kerne, Nüsse...) - 1€ pro Portion - wenn es hoch kommt.
  • Mittagessen/Abendessen wird selber gekocht. Eintöpfe, Chili, Gemüsepfannen, Aufläufe... günstig, gesund und man hat meist für mehrere Tage was zu mampfen. 10-15€ pro Mahlzeit von der man 2-3 Tage essen kann geht locker klar.
Klar, als Eremit und Asket in deinem Fass (wie Diogenes), kannst Du so leben und als junger Single, der sich überall was zusammenschnorrt auch.
Aber eben nicht mehr als älterer Mensch und alt werden wir unausweichlich alle.
Die allermeisten Jungen haben auch kein Problem damit, wieder einen Job zu finden, wenn Sie arbeitslos wurden.
Das Problem mit Langzeitarbeitslosigkeit geht ab der Lebensmitte los, jedenfalls für diejenigen, welche arbeiten wollen aber im Bewerbungsprozess von Unternehmensseite, nicht mehr berücksichtigt und sofort aussortiert werden.
Stichwort: Jugendwahn und hippe, junge Unternehmenskultur, wo der einzig Alte im Unternehmen, meist nur noch der Chef/Vorgesetzte ist.
 
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Vitrex2030 schrieb:
Aber eben nicht mehr als älterer Mensch und alt werden wir unausweichlich alle.

Warum sollte ich im alter mehr essen als ein junger Erwachsener? Meine Oma beispielsweise hat noch geringere Ausgaben für die Ernährung als ich. Sie kocht aber auch (leidenschaftlich) und ist Schwäbin... ^^

Wer natürlich täglich ein Liter Cola säuft, sich drei Kaffee-to-go gönnt, sich zu Mittag essen bestellst und am Abend auswärts essen geht kommt natürlich nicht ansatzweise an die 5€.

Wer das aber tut UND über seine schlechten Finanzen meckert hat vollkommen den Bezug verloren.

Wenn du mal etwas Zeit/Lust hast. 1 Pfund am Tag für die tägliche Ernährung. Mit dem vier oder fünffachen klappt es dann bestimmt auch ;)

 
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BridaX schrieb:
Warum sollte ich im alter mehr essen als ein junger Erwachsener?
@BridaX
Wenn ich fragen darf.
Wie alt bist Du?
Ich gehe mal davon aus noch jung.
Ganz einfach, weil Du im Alter gebrechlich und chronisch krank wirst und zwar unausweichlich und man dann zum Lebensunterhalt/medizinische Versorgung viel mehr Geld benötigt, als nur die Ausgaben für Lebensmittel.
Bei vielen beginnt dieser Prozess bereits im mittleren Lebensalter.
Kenne einige im Bekanntenkreis > Ende 40/Anfang 50, die bereits Herzinfarkt/Schlaganfall hinter sich haben.
Also bitte nicht von so hohem Roß argumentieren, es kann nämlich jeden treffen und dann ist man über jede Art von Hilfe dankbar.
Oder wenn Du chronischer Diabetiker wirst, hast Du viel höhere Kosten.
Viele medizinisch eigentlich notwendige Leistungen, werden von den Krankenkassen nicht mehr übernommen.
Dafür kann man sich bei der SPD und den B90/Grüne für die gesetzliche Durchsetzung der Agenda 2010 und die Renten- und Sozialkürzungen recht herzlich bedanken.
Zusätzlich gab es im Jahr 2000 in Deutschland eine große Steuerreform, wo der Spitzensteuersatz von 53 auf 42 Prozent abgesenkt wurde.
Es waren also nicht die üblichen Verdächtigen wie CDU/CSU und die FDP, die den Sozialabbau und die Steuersenkungen durchsetzten und gesetzlich verankerten, obwohl man es von diesen Parteien eigentlich erwarten würde.
Deshalb verstehe ich auch die Reichen und Wohlhabenden in unserem Land nicht, die ständig gegen Rot-Grün Stimmung machen und hetzen.
Normalerweise müssten die alle aus Demut und Dankbarkeit, bei der in Kürze anstehenden BTW „Rot-Grün“ wählen und nicht wie üblich Schwarz-Gelb-Blau, immerhin haben sie von einer rot-grünen Regierungskoalition durchgesetzten Gesetzänderungen, eine Menge zusätzliches Geld in ihren eigenen Taschen zu verdanken.
Und wieder waren es unsere Spezialdemokraten und die B90/Grünen, die dafür sorgten, das wohlhabende und reiche Menschen finanziell stark entlastet wurden.
Immerhin reden wir hier von 11 Prozent Steuersenkung beim Spitzensteuersatz.
Nicht falsch verstehen, ich bin trotzdem kein Wähler der CDU/CSU, FDP oder AfD und würde diese Parteien wegen vielerlei Gründen auch niemals wählen.
Eher solltest Du wütend darauf sein, dass deine Oma so bescheiden leben muss und sich nichts leisten kann oder leisten will, was dann aber ein freiwilliger Verzicht wäre.
 
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Vitrex2030 schrieb:
Du also zum Lebensunterhalt viel mehr Geld benötigst, als nur die Nahrung.

Ich wollte mich nur auf die Ernährung beziehen, ich hab die gesamte Diskussion nicht verfolgt.

Altersarmut ist scheiße und zieht noch ganz andere Probleme mit sich. Gebe ich dir vollkommen recht. Viele junge Menschen (nicht alle) könnten dem aber bereits heute entgegen wirken, indem sie ihren Lebensstandard ein wenig drosseln und tatsächlich auf ihre Ausgaben achten würden - um den Bogen zu schließen :)

Vitrex2030 schrieb:
Eher solltest Du wütend darauf sein, dass deine Oma so bescheiden leben muss und sich nichts leisten kann oder leisten will, was dann aber ein freiwilliger Verzicht wäre.

Bescheidenheit ist eine Tugend :)

Danke der Fürsorge, meiner Oma geht es fein. Ich hätte keinen Grund wütend zu sein.

Ich glaube du interpretierst hier zu viel rein und vergleichst womöglich deinen Lebensstandard mit anderen und setzt diesen als Maßstab für alle anderen. Wer wenig hat/ausgibt ist nicht gleich weniger glücklich.
 
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BridaX schrieb:
Viele junge Menschen (nicht alle) könnten dem aber bereits heute entgegen wirken, indem sie ihren Lebensstandard ein wenig drosseln und tatsächlich auf ihre Ausgaben achten würden
Da hat die Wirtschaft sicherlich etwas dagegen.

Ansonsten müsste man sich fragen, wieso es die Coronahilfe für "Wohlstandsbetriebe" gab.
Wenn jeder selbst kocht, gehen alle Restaurants pleite. Sieht man doch in der aktuellen Coronasitutation sehr gut.
Dehne das auf alle "verzichtbaren" Bereiche aus und die Gesellschaft würde morgen direkt zusammenbrechen,
OBWOHL nicht schlimmes sondern sogar etwas wünschenswertes gemacht wird.

Wer wenig hat/ausgibt ist nicht gleich weniger glücklich.
Bringt man das als Argument für einen höheren Spitzsteuersatz, schäumen die Kapitalisten.
 
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Andy8891 schrieb:
Da hat die Wirtschaft sicherlich etwas dagegen. [...] Wenn jeder selbst kocht, gehen alle Restaurants pleite. Sieht man doch in der aktuellen Coronasitutation sehr gut.

Corona ist natürlich eine krasse Ausnahmesituation. Darüber kann ich mir aktuell kein Urteil erlauben. Aber abseits von Corona - auch wenn ich das Szenario nicht für realistisch halte:

Sollte tatsächlich ein demographischer Wandel stattfinden und ein weites Restaurantsterben losgetreten werden, so hätten Gastronomen und andere Branchen die dahinter hängen bestimmt etwas dagegen. Die Wirtschaft als ganzes aber nicht. Geld das an einer Stelle fehlt, taucht wo anders wieder auf. Es entstehen neue Unternehmen und oder es profitieren konkurrierende Unternehmen - so oder so, es entstehen neue Arbeitsplätze.

Und Geld, welches für das Alter auf Seite gelegt oder im besten Fall Investiert wurde, wird spätestens ab dem Renteneintritt wieder ausgegeben und gelangt erneut in den Wirtschaftskreislauf.

Andy8891 schrieb:
Bringt man das als Argument für einen höheren Spitzsteuersatz, schäumen die Kapitalisten.

Abgesehen davon, dass ich selber überzeugter Kapitalist bin und Deutschland international bereits mit unter die höchsten Steuerabgaben hat, bringen Reichensteuer und höhere Spitzensätze dem kleinen Mann einen feuchten. Solange der Staat weiterhin so ineffizient arbeitet können die Steuern noch so hoch sein. Am Ende versickert das Wasser auch nur im Boden.

Am Ende kommt es zur Steuerflucht. Arbeitgeber und Investoren wandern aus, Deutschland nimmt weniger Steuern ein als zuvor und andere Länder profitieren von einer aufstrebenden Wirtschaft durch neue Investorengelder und Arbeitgeber. Die Steuern in DE müssen runter, nicht rauf....

Frankreich hat es 2012 mit der Einfuhr der Reichensteuer wunderbar vorgemacht. Bitte nicht.
 
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BridaX schrieb:
Geld das an einer Stelle fehlt, taucht wo anders wieder auf. Es entstehen neue Unternehmen und oder es profitieren konkurrierende Unternehmen - so oder so, es entstehen neue Arbeitsplätze.
Das halte ich für ein Gerücht und reines Wunschdenken.
Aus den allermeisten Gastronomen kannst Du keine Softwareprogrammierer oder IT- Spezialisten machen.
Auch kannst Du keinen Metzger in ein Airbus Cockpit setzen und zukünftig als Verkehrspilot beschäftigen.
Obwohl das aktuell wohl ein schlechtes Beispiel ist, weil ja mittlerweile auch hochqualifizierte und hochbezahlte Berufspiloten um ihren Arbeitsplatz bangen müssen.
Ich hoffe Du verstehst, was ich meine.
Wenn die Unternehmen und Jobs weg sind, dann sind diese Leute erstmal arbeitslos.
 
BridaX schrieb:
Geld das an einer Stelle fehlt, taucht wo anders wieder auf.
Beim Schuldgeldsystem ist dies sicherlich nicht der Fall. Falls das Geld nich für einen Zweck über Schulden geschaffen wird, fängt es nie an zu exisiteren.

Anders ausgedrückt: Nehmen wir an, ich könnte ein Bild malen, das mehrere Millionen wert wäre. Male ich das Bild, ist der Wert da. Male ich das Bild nicht, exisiert der Wert nicht.

BridaX schrieb:
Es entstehen neue Unternehmen und oder es profitieren konkurrierende Unternehmen - so oder so, es entstehen neue Arbeitsplätze.
Dafür ist jedoch zwingend erforderlich, das sich die Nachfrage verschiebt. Stell dir vor, die Menschen wären mit den kostenlosen Dingen zu frieden. Es geht nicht darum, das ich mir anstatt Apple, Samsung kaufe, sondern das ich komplett darauf verzichte.

BridaX schrieb:
Und Geld, welches für das Alter auf Seite gelegt oder im besten Fall Investiert wurde, wird spätestens ab dem Renteneintritt wieder ausgegeben und gelangt erneut in den Wirtschaftskreislauf.
Ich bin gespannt. Die friedliche Phase, zumindest in Deutschland, gibt es nicht nicht allzuviele Generationen.

2008 wurde bereits gezeigt, wie schnell "Luftwerte" sich in Luft auflösen können.

Wenn der aktuelle ETF Boom weitergeht wird es unmöglich etwas gegen die dadurch folgende Inflation zu unternehmen. Entweder gibt es dann eine Korrektur oder zweites 2008.
 
Andy8891 schrieb:
Nehmen wir an, ich könnte ein Bild malen, das mehrere Millionen wert wäre. Male ich das Bild, ist der Wert da. Male ich das Bild nicht, exisiert der Wert nicht.
Aber auch nur dann, wenn Du auf unserem Planeten jemanden findest, der deinem Gemälde diesen Wert beimisst und bereit ist, dir dein gemaltes Bild für einen Millionenbetrag abzukaufen.
Finanzspekulation funktioniert ähnlich, auf Kurssteigerungen hoffen und dann bei Höchststand jemanden finden, der dann noch einsteigen und kaufen möchte > zum Beispiel Kryptowährungen wie Bitcoin ect.
Ein realer Wert steht dem aber nicht gegenüber, es ist eine reine Spekulationsblase und jeder der sich daran beteiligt hofft darauf, leistungslos und schnell reich zu werden.
 
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BridaX schrieb:
Abgesehen davon, dass ich selber überzeugter Kapitalist bin und Deutschland international bereits mit unter die höchsten Steuerabgaben hat, bringen Reichensteuer und höhere Spitzensätze dem kleinen Mann einen feuchten. Solange der Staat weiterhin so ineffizient arbeitet können die Steuern noch so hoch sein. Am Ende versickert das Wasser auch nur im Boden.
Der Staat besteht genauso aus Menschen die erstmal nur für ihren eigenen Vorteil wirtschaften.

Aus meiner Sicht müsste auch der Staat deutlich entschlankt werden.
Die Frage ist: Wohin mit den ganzen Arbeitslosen?
Ich denke das nützlichste für die Gesellschaft wäre eine Art freiwillige Polizei mit Bodycams.
Dh. die Leute dürfen in der Stadt spazieren gehen und die gefühlte Sicherheit erhöhen.

BridaX schrieb:
Am Ende kommt es zur Steuerflucht. Arbeitgeber und Investoren wandern aus, Deutschland nimmt weniger Steuern ein als zuvor und andere Länder profitieren von einer aufstrebenden Wirtschaft durch neue Investorengelder und Arbeitgeber. Die Steuern in DE müssen runter, nicht rauf....
Das ist doch genau das was ich mit "Schäumen" meine. Diese Doppelmoral - so viel Geld braucht der Mindestlohner doch gar nicht zum überleben - aber ich verdiene meine Villa ohne die ich in eine tiefe Depression falle.

Vitrex2030 schrieb:
Aber auch nur dann, wenn Du auf unserem Planeten jemanden findest, der deinem Gemälde diesen Wert beimisst und bereit ist, dir dein gemaltes Bild für einen Millionenbetrag abzukaufen.
Da dieses Beispiel anscheinend schon zu viel Vorstellung erfordert: Ich sitze auf einer Goldmine. Solange ich das Gold nicht abbaue, habe ich davon keine Wertschöpfung.

Vitrex2030 schrieb:
Finanzspekulation funktioniert ähnlich, auf Kurssteigerungen hoffen und dann bei Höchststand jemanden finden, der einsteigen und kaufen möchte > zum Beispiel Kryptowährungen wie Bitcoin ect.
Finanzspekulation ist manipuliertes Glücksspiel. Wenn es einen geteilten Pot gibt und ich weiß, das die schwarze 18 als nächstes kommt, brauche ich möglichst viele Dumme, denen ich einrede, das alle Zahlen die gleiche Chance haben.
 
Andy8891 schrieb:
Da dieses Beispiel anscheinend schon zu viel Vorstellung erfordert: Ich sitze auf einer Goldmine. Solange ich das Gold nicht abbaue, habe ich davon keine Wertschöpfung.
Ist genau der selbe Sachverhalt wie beim Bild.

Andy8891 schrieb:
Beim Schuldgeldsystem ist dies sicherlich nicht der Fall. Falls das Geld nich für einen Zweck über Schulden geschaffen wird, fängt es nie an zu exisiteren.
Genau das ist der Punkt, das Geld wird für einen Zweck geschaffen, bei dem der Kreditgeber davon ausgeht, der Kreditnehmer könne durch diesen Zweck einen Mehrwert erzielen und den Kredit vollständig tilgen und dazu noch Zinsen zahlen. Die zusätzliche Geldmenge ist in diesem Zusammenhang an die Realwirtschaft geknüpft.

Andy8891 schrieb:
2008 wurde bereits gezeigt, wie schnell "Luftwerte" sich in Luft auflösen können.
Die Finanzkrise hatte nichts mit der Geldschöpfung zu tun, sondern primär mit dem Rating von Krediten und mit mangelhafter Einbeziehung von Zweckgesellschaften in Konzernabschlüsse.
 
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Vektorfeld schrieb:
Ist genau der selbe Sachverhalt wie beim Bild.
Für die die das Beispiel verstanden haben ja.

Ich denke man kann sagen, das es aktuell eine Nachfrage nach Gold gibt.
Vitrex2030 schrieb:
Aber auch nur dann, wenn Du auf unserem Planeten jemanden findest, der deinem Gemälde diesen Wert beimisst und bereit ist, dir dein gemaltes Bild für einen Millionenbetrag abzukaufen.
Beim Bild kam die Argumentation, das man ja erstmal einen Käufer finden müsste.

Etwas zu einem anderen Thema.
Da ich ja Zinsgegner bin, habe ich mal nach "zinsenlosen" Banken gegoogelt und da wurde dann die Scharia-Bank genannt.

Meine Frage dazu: Ist das ein schlechter Scherz? Als das Wort Aufschlag viel, hat sich das Thema für mich wieder erledigt.
Meine Frage ist eher, ob die Leute wirklich so dumm sein können und nur weil etwas nicht "Zinsen" sondern "Aufschlag" heißt, nicht erkennen, das es absolut das gleiche ist.
 
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@Andy8891

Das ist doch genau das was ich mit "Schäumen" meine. Diese Doppelmoral - so viel Geld braucht der Mindestlohner doch gar nicht zum überleben - aber ich verdiene meine Villa ohne die ich in eine tiefe Depression falle.

Das ist ein einfacher menschlicher Wesenszug. Ein jemand der sein Leben lang keine Dusche hatte wird sich nicht nach einer Dusche sehnen. Der eine möchte seinen Lebensstandard in Sachen Ernährung nicht aufgeben (Restaurantbesuche) der andere seinen Wohnkomfort (Villa). Weder dem einen, noch dem anderen möchte ich diesen gewonnen Standard absprechen.

Wegen dem Bild, Crypto oder dem Gold. Alles hat natürlich nur den Wert dem wir (als Gesellschaft) einer Sache zuschreiben. Im Grunde ist alles (Geld, Unternehmen, Staaten, Gesetze...) fiktional, von Menschen ausgedacht und basieren auf Vertrauen.

Aktien bilden meiner Meinung eine kleine Ausnahme. Diese versuchen keinen Wert zu schaffen sondern einen Wert abzubilden. Eben den (zukünftigen) Wert eines Unternehmens. Die Wertschöpfung passiert im Unternehmen selbst. Von den Menschen die dort arbeiten und den Menschen die das Unternehmen führen. In ihrer Gesamtheit bilden diese die Weltwirtschaft ab. Die Weltwirtschaft wächst weil die Menschen auf der ganzen Welt vermögender werden, weil die Weltwirtschaft wächst... Ein Kreislauf limitiert durch endliche Ressourcen und unser Klima. Für endliche Ressourcen gibt es regenerative Alternativen, das Klima kann man Schützen. Die dazu benötigten Regeln kommen von der Politik. Unseren gewonnen Lebensstandard werfen wir nicht einfach so weg. Ich bin in der Hinsicht optimistisch.

Bücher wie "Im Grunde Gut" oder "Factfullness" oder wissenschaftliche Quellen wie "ourworldindata.org" und "gapminder.org" zeigen in so vielen Belangen, dass es der Menschheit global noch nie so gut gegangen ist wie heute. Der Trend steigend.

Ich glaube an keinen ETF-Boom, oder das der Aktienmarkt an sich eine große Blase ist. Es kommt zur Blase, ja. Diese platzen und es geht weiter. Schon seit Jahrhunderten.

Wie gesagt, unverbesserlicher Optimist :)

Der eine sagt naiv, ich sage Realist.
 
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Andy8891 schrieb:
Ich denke man kann sagen, das es aktuell eine Nachfrage nach Gold gibt.
Auch bei der Goldmine musst du erstmal einen Käufer finden, der wirtschatlich von dieser Schürfen kann. Selbst die größte Goldmine der Erde wäre völlig wertlos wenn sie im Marianengraben liegt.

Hierzu ist das Lukasparadoxon ziemlich passend, leider ist der einzige Artike den ich dazu auf deutsch finde ziemlich schlecht, deshalb muss der englische Wikiartikel herhalten

https://en.wikipedia.org/wiki/Lucas_paradox

Kurzgesagt:
Industrieländer haben mehr Kapital als Arbeiter, Entwicklungsländer haben mehr Arbeiter als Kapital;
Kapital/Arbeiter ist in Entwicklungsländern gesättigt und zusätzliches Kapital gibt immer geringere Rendite.

Bei Entwicklungsländern würde mehr Kapital mehr Rendite bringen, also müssten alle Industrienationen nurnoch in Entwicklungsländer investieren bis sich die Rendite angleicht.
 
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BridaX schrieb:
Aktien bilden meiner Meinung eine kleine Ausnahme.
Sehe ich komplett anders.

BridaX schrieb:
Diese versuchen keinen Wert zu schaffen sondern einen Wert abzubilden.
Das war aus meiner Sicht, nicht das ursprüngliche Ziel von Aktien.
Aktien machen aus einer Privatperson im Grunde eine Bank.

BridaX schrieb:
Eben den (zukünftigen) Wert eines Unternehmens.
Das ist bereits Kapitalismus, dh. aus etwas gut gemeintem etwas schlecht gemachtes zu machen.

BridaX schrieb:
Die Weltwirtschaft wächst weil die Menschen auf der ganzen Welt vermögender werden, weil die Weltwirtschaft wächst...
Durch dieses ganze hin und her handeln, bin ich mir nicht sicher ob das im Median! korrekt ist.

Ich hätte beispielsweise gerne für Autos eine Kennzeichnung:
G - Geleast
F - Finanziert
K - Gekauft

Ich denke bei den neu zugelassenen Modellen hätte man auf der Straße eher selten das K - Kennzeichen bei den gehobenen Klassen.

Das zeigt für mich. Es ist viel mehr Schein als Sein.

€ Wenn ein Autohaus ein Auto kauft und direkt danach weiter verleast. Taucht das Auto als gekauft, verleast oder beides in der Statistik auf?
 
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Andy8891 schrieb:
Durch dieses ganze hin und her handeln, bin ich mir nicht sicher ob das im Median! korrekt ist.

Im Grunde reicht ein Blick auf das GDP (und gerne auch auf die gestiegene Lebenserwartung in Bezug auf die globale Gesundheitsversorgung & Kindersterblichkeit).

Aber um bei dem Beispiel Autos zu bleiben.

Wie viele Autos gab es denn noch vor 70 Jahren auf deutschen Straßen?

Knapp 3 Millionen.

1970 gab es 20 Millionen zugelassene KFZ, 2020 70 Millionen. Ein dazu gewonnener Lebensstandard der heute unabdingbar ist. Vor noch 70 Jahren musste sich so etwas kaum einer leisten können, heute kann es so gut wie jeder. Ob nun Leasing oder nicht. Die Leute haben damals nicht weniger gearbeitet, im Gegenteil sogar.

Beispiele wie das Auto gibt es zu hunderten. Wäre das Einkommen noch das Selbe wie damals, so gäbe es überhaupt keine Möglichkeit diese überhaupt zu finanzieren. Ohne den Kapitalismus würden die Menschen noch immer für deren Überleben auf dem Acker schuften und im Durchschnitt 40 Jahre alt werden. Noch keine 150 Jahre in der Vergangenheit. Oder 70 Jahre rückblickend auf China.
 
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BridaX schrieb:
Das ist ein einfacher menschlicher Wesenszug. Ein jemand der sein Leben lang keine Dusche hatte wird sich nicht nach einer Dusche sehnen. Der eine möchte seinen Lebensstandard in Sachen Ernährung nicht aufgeben (Restaurantbesuche) der andere seinen Wohnkomfort (Villa). Weder dem einen, noch dem anderen möchte ich diesen gewonnen Standard absprechen.
Das will ich im Grunde auch niemanden absprechen, solange dieser Wohlstand nicht auf den Schultern andere erbaut wurden. Damals vor der Französischen Revolution (nur als Beispiel, wo es dann wirklich krachte), war es auf den Schultern der Bauern, oder halt dem einfachen Volk.

Heute schultert das wiederum die Umwelt, das Klima, oder Entwicklungsländer und das gilt dann eher für den Großteil der Deutschen (mit großer Wahrscheinlichkeit mich selbst eingeschlossen), die auf diesen Schultern stehen und nicht nur jene, die in einer Villa wohnen.

Früher konnte man ein Aufstand meistens noch niederknüppeln. Beim Klimawandel wird das etwas schwerer.

Die Wahrheit ist, wir leben gerade in einer Blase, die in Absehbarer Zeit, in ein paar Jahrzehnten, platzen kann, wenn wir so weiter machen. Und ich rede nicht über so etwas banalen wie eine Wirtschafts- und Finanzblase.
 
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