Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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NedFlanders schrieb:
Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei. Wenn Geld durch Kredit geschaffen wird, dann werden dabei auch Zinsen ins System gebracht, eigentlich logisch.
Die Zinsen werden erst in den Wirtschaftskreislauf gebracht, wenn der Kredit ausfällt (Verlust für die Bank) oder wenn der Kredit erfüllt wird (Gewinn für die Bank). Die Bank wird immer eine Kreditprüfung durchführen und den Kredit nur gebe wenn sie das Ausfallsszenario für verschwindend gering hält. Dadurch ist der Kredit indirekt an die Realwirtschaft gebunden.

Eine Privatperson nimmt z.B. einen Kredit auf um z.B ein Haus zubauen oder ein Auto zu kaufen, die neue Geldmenge damit direkt an die Erhöhung des Kapitals der Volkswirtschaft gebunden.

NedFlanders schrieb:
Ich glaube, da haben wir ebenfalls völlig unterschiedliche Vorstellungen. Ich finde es jedenfalls nicht normal, wenn jemand der 1€ besitzt, dafür 100€ verleihen kann gegen Zins. Nur bei Banken ist das auf einmal ganz normal.
Die 1:100 sind ja dafür da um die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Kreditausfälle zu decken (Risikoallokation) und die ist eben hinreichend klein da man auf effektive Bonitätsprüfungen setzt.

NedFlanders schrieb:
Auch das habe ich oben bereits geschrieben. Nur dass deren Anteil fast 20mal so hoch ist wie das Gesamtvolumen der Gesamtweltwirtschaft gibt dir nicht zu denken?
Bisher hat die Inflationsrate nicht auf diese Geldmenge reagiert, da die Leitzinsen gering genug sind.
 
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Andy8891 schrieb:
@NedFlanders

Gibt es einen Grund, warum es beim Vollgeld weiterhin "normale" Banken geben soll?
Warum wird nicht alles Zentral verwaltet?
Es gibt keinen Grund Dinge wie Zahlungsverkehr, Kreditvergabe und Vermögensverwaltung in der Hand des Staates zu legen, das würde in meinen Augen eher negative Folgen wie noch stärkere Kontrolle mit sich bringen. Diese Aufgaben sind zudem klassische Bankdienstleistungen und die sollte man denjenigen überlassen, die verstehen was sie da tun. Es spricht ja auch nichts dagegen und in dieser Hinsicht belebt Konkurrenz das Geschäft, was Kontoservices- und Gebühren, Kreditvergabe und den Zahlungsverkehr angeht.

Das Einzige was sich ändert, wäre dass der Staat (natürlich unter Kontrolle, das deutet auch der Begriff Monetative als 4te Instanz an) das Geldschöpfungsmonopol erhält, wie er es früher komplett innnehatte, nämlich zu der Zeit als es nur Bargeld gab.

Das völlig Absurde ist ja, dass nach wie vor Scheine und Münzen das einzige gesetzliche Zahlungsmittel sind:
https://www.rechnungswesen-verstehen.de/lexikon/gesetzliches-zahlungsmittel.php

Noch absurder ist es, dass du Dinge wie deine Steuern, etc. gar nicht mit dem einzig gültigen gesetzlichen Zahlungsmittel bezahlen kannst.

Wenn das Bargeld bald weg ist, dann bedeutet das zum einen, dass wir offiziell kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr haben und dass die Macht der privaten Banken noch größer wird. Die Lösung im Gesetz wäre relativ einfach, nämlich dass Scheine, Münzen und vom Staat geschaffenes Giralgeld gesetzlich gültige Zahlungsmittel sind.
 
NedFlanders schrieb:
Es gibt keinen Grund Dinge wie Zahlungsverkehr,
Wäre bei zentralgeführten Bankkonten einfach nur ein verschieben von zwei Zahlenwerten.
NedFlanders schrieb:
Wenn dies nach identischen Maßstäben wie bei Privatbanken durchgeführt wird, sehe ich keinerlei Begründung warum es bei dem einen funktioniert und beim anderen nicht.
Zusätzlich könnte man ganze andere Transparenz und Kontrollmechanismen aufsetzen
Stichwort: Keine Schönrechnerei
NedFlanders schrieb:
Vermögensverwaltung
Einfach nur eine Zahl im System stehen zu lassen, sollte jetzt nicht der riesen Aufwand sein

NedFlanders schrieb:
eher negative Folgen wie noch stärkere Kontrolle mit sich bringen.
Der Staat geißelt sich durch den Datenschutz extrem. Mit entsprechenden Kontrollgremien sehe ich keinerlei negative Folgen.

Das einzige Argument das ich sehe, wären Arbeitsplätze durch "künstliche" Konkurrenz.
 
Andy8891 schrieb:
Das einzige Argument das ich sehe, wären Arbeitsplätze durch "künstliche" Konkurrenz.
Da mag was dran sein, man könnte das sicherlich auch so wie von dir beschrieben durchführen, das würde jedoch mit massiven Aufwand verbunden sein. Der Staat müsste ja das ganze Bankwesen auf einmal selbst stemmen. Da passieren im Hintergrund so viele Sachen, die man nicht mal so eben von A nach B umstellt, zumal eine Notwendigkeit nicht wirklich gegeben wäre. Ich denke auch, dass dann der Widerstand der Banken nochmals deutlich größer wäre. Bei Workshops und Vorlesungen zu dem Thema bei denen ich war waren auch Vorstände von Banken, die der Vollgeld Idee durchaus nicht abgeneigt sind (natürlich nicht die von den ganz Großen), nur muss man das Thema nach und nach angehen. Eine ganzumfängliche Umstellung ist unrealistisch, wie immer braucht es bei so einem Thema Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung und zeit.

Das jetzige System besteht in dieser Form über 100 Jahre und man hat es als normal angenommen, der Mensch ist leider ein Gewohnheitstier und viele Dinge machen innerhalb des Systems Sinn, nicht jedoch, wenn man mal außerhalb des Systems darüber nachdenkt. In Ländern wie Island und der Schweiz wird ein Vollgeldsystem deutlich intensiver diskutiert. In der Schweiz gab es 2018 eine Volksabstimmung zu dem Thema, die wie erwartet natürlich nicht durchgekommen ist. Ich vergleiche das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen. Vor ein paar Jahren noch ein Thema von ein paar "Spinnern" (nicht meine Worte). Aktuell wird es immer mehr diskutiert, berichtet, etc.

Das werden wir in meinen Augen auch irgendwann mit dem Thema Vollgeld haben, aber da sind wir leider noch lange nicht.
 
@NedFlanders

Danke für die Ausführungen.

Es ist selbstverständlich, das die Profiteure gegen Vorschläge sind, die diese Entmachten und man es ihnen deswegen in kleinen Happen schmackhaft machen muss.
_killy_ schrieb:
Ein Vergleich von Äpfel und Birnen.

Nehmen wir mal Wetterderivate. Beitrag zum Bruttosozialprodukt = 0. Wirtschaftlicher Nutzen vorhanden? Ja.
Beispiel:
-> du bist Veranstalter von "Rock am Ring" oder "Wacken"
-> du kaufst dir ein Wetterderivat, welches für den Zeitraum deiner Veranstaltung dir eine Entschädigung zahlt, wenn der Niederschlag > 100ml/m² ist
-> du zahlst eine Prämie von 5.000 EUR um je Tag 200.000 EUR zu decken

Szenario A:
-> es regnet nicht, du als Veranstalter hattest ein Aufwand von 5.000 EUR und aufgrund des guten Wetters entsprechend viele Besucher deines Festivals
-> die Bank kassiert die Prämie

Szenario B:
-> es regnet, du als Veranstalter bekommst 200.000 EUR von der Bank gezahlt
-> du kannst somit die Kosten für den Aufbau Tribüne etc decken
-> die Bank kassiert die Prämie, zahlt aber die Entschädigung

Diese Wetter Derivate werden von Veranstalter gekauft oder Bauern oder wer auch immer an schönen Wetter interessiert ist ...

Du siehst, dass Derivate nicht zwingend etwas mit dem Bruttosozialprodukt zu tun. Sie dienen nicht immer der Wertschöpfung. Dennoch haben sie einen wirtschaftlichen Nutzen.

Eine "klassische" Versicherung für ein bestimmtes Ereignis.

Perfide wirds, wenn auf diese Wette zig andere Wetten aufgebaut werden. Diesen Wetten danach noch zerhackstückelt und als neue Produkte weiterverkauft werden usw.

Diese Wette auf eine Wette oder Gegenwette auf eine Wette sollte stark kontrolliert und reguliert werden.

Der Film "The Big Short" hat 2008 als Komödie wiedergegeben.

Aber verstehe ich das richtig, das die Banken, die diese Ausfallversicherungen verkauft haben, den Schadensfall dann nicht begleichen konnten?
Alles an eine Bank verkauft wurde und diese dann pleite ging?
 
_killy_ schrieb:
Hierfür können sich aber die Pflegekräfte auch tariflich organisieren und ein besseren Tarifvertrag aushandeln. Sie haben es also selbst in der Hand ob sie wirklich gut bezahlt werden wollen oder halt nicht.
Das stimmt eben einfach nicht, weil die Arbeitgeberseite immer wieder Mittel und Wege findet, warum faire Gehälter angeblich nicht finanzierbar wären!
Man sollte sich auch einmal die Einkommensentwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte anschauen, ist sehr aufschlussreich.
„Die Reallöhne sind in Deutschland zwischen 1991 und 2019 um lediglich 12,3 Prozent gestiegen, obwohl sich die Nominallohnsteigerung auf 60,7 Prozent belief. Zurückzuführen ist dies auf die Entwicklung der Verbraucherpreise (Steigerung um 48,1 Prozent zwischen 1991 und 2019), die die jährlichen Raten der Reallohnentwicklung nivellierten. Zwischen 2000 und 2009 war sogar ein kontinuierliches Sinken der Reallöhne zu beobachten (deutsches Modell der Lohnmoderation), weil die Inflationsrate (Steigerungsrate der Verbraucherpreise) beinahe durchweg über der Nominallohnrate lag. Seit 2010 ist wiederum ein leichtes Wachstum der Reallöhne zu verzeichnen.“
(Quelle Zitat: Bundeszentrale für politische Bildung)
Bei den unteren und mittleren Einkommen gab es nur geringe Einkommenssteigerungen, aber bei den hohen Einkommen gab es über die Zeit sehr hohe Steigerungen.
In den unteren Einkommensgruppen wurde zudem durch die Agenda 2010 die Tarifvertragsbindung in vielen Branchen durch befristete Leiharbeit und prekäre Beschäftigung komplett ausgehöhlt oder komplett abgeschafft.
Gewerkschaften konnten gar nichts bewegen, da sie nur die großen Wirtschaftszweige vertreten, z. Bsp. IG Metall ect.
Mittelstands- und Kleinbetriebe fallen doch da fast komplett raus, in vielen Mittelstands- und Kleinbetrieben gibt es nicht mal einen Betriebsrat, weil von Unternehmensseite her unerwünscht.
Das sind die Tatsachen!
Ergänzung ()

Andy8891 schrieb:
Dh. theoretisch könnten problemlos die Waren ohne Zinsen über eine Laufzeit finanziert werden.
Man zahlt als Endverbraucher immer (Fremd)Zinsen, weil der Unternehmer seine Bank-Kreditzinsen mit in den Verkaufspreis einkalkuliert und weitergibt.
Ich denke der Zins ist auch nicht das eigentliche Problem, sondern es ist der Zinseszins und seine Exponentialfunktion.
Werden Zinsen kapitalisiert, hat dies eine zukünftige Mitverzinsung auch der kapitalisierten Zinsen zur Folge.
Dadurch ergibt sich ein exponentieller Anstieg des Gesamtkapitals.
 
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Vitrex2030 schrieb:
„Die Reallöhne sind in Deutschland zwischen 1991 und 2019 um lediglich 12,3 Prozent gestiegen"

Immerhin 12,3 Prozent mehr als noch vor 28 Jahren. Damit wird heute das Smartphone, Mobilfunkvertrag, Computer, Internet, Netflix und Amazon Prime (...) finanziert. Wenn die Leute wieder wie 1991 leben möchten (natürlich ohne den dazu gewonnen Lebensstandard); Bitte sehr, die Türe steht offen :)
 
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Vitrex2030 schrieb:
„Die Reallöhne sind in Deutschland zwischen 1991 und 2019 um lediglich 12,3 Prozent gestiegen, obwohl sich die Nominallohnsteigerung auf 60,7 Prozent belief. Zurückzuführen ist dies auf die Entwicklung der Verbraucherpreise (Steigerung um 48,1 Prozent zwischen 1991 und 2019), die die jährlichen Raten der Reallohnentwicklung nivellierten.

Die Darstellung ist richtig aber sie verdeutlicht das grundlegende Verteilungsproblem nicht, da werde ich leider immerwieder von den deutschen Medien enttäuscht da der eigentlich relevante Sachverhalt fast überhaupt nicht in die Öffentlichkeit getragen wird. Nämlich die Faktorpreiskosten für Arbeit, die Arbeitsproduktivität und die Lohnquote die leider kontinuierlich gefallen ist obwohl die Produktivität gestiegen ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Lohnquote).


https://www.oecd.org/g20/topics/employment-and-social-policy/The-Labour-Share-in-G20-Economies.pdf
Hier kann man sich ja mal S.15 anschauen und überlegen ob diese Verteilung so gerecht sein kann
 
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BridaX schrieb:
Damit wird heute das Smartphone, Mobilfunkvertrag, Computer, Internet, Netflix und Amazon Prime (...) finanziert. Wenn die Leute wieder wie 1991 leben möchten (natürlich ohne den dazu gewonnen Lebensstandard)
@BridaX
Ist für mich kein erhöhter, gewonnener Lebensstandard/Lebensqualität, sondern eher eine zusätzliche Belastung, die viel Geld und Lebenszeit kostet und bis hin zum Suchtverhalten führen kann.
Ich könnte darauf jederzeit wieder verzichten, benutze mein iPhone 6 gezwungenermaßen nur noch wegen dieser scheiss Photo-TAN, die meine Bank einführte und der Zwangs-Zwei-Schritt-Verifizierung, die sich immer mehr verbreitet.
Gleiches gilt für die PC-Nutzung oder die Unterhaltung per Streaming.
Ich habe einen Musik-DAC und höre trotzdem meine bevorzugte Musik weiterhin per CD-Player und CD.
Der Pro-Ject DAC steht eigentlich nur rum und wird ganz selten mal benutzt.
Bei spotify und netflix verhält es sich genauso, ich könnte jederzeit darauf zugreifen, aber ich nutze es viel zu selten, als dass es sich für mich lohnen würde.
Und ich höre wirklich viel Musik.
Also ich hätte nichts dagegen in das Vor-Digitalzeitalter zurückzukehren.
Auf Smartphone/iPhone, Tablet und andere elektronische Spielereien kann ich mittlerweile getrost gerne verzichten.
Einzig der PC und Oldschool-Handys dürfen bleiben und digitale Fotokameras finde ich auch ok.
Würde viel Geld sparen und auch die Menschen kämen wieder zur Vernunft und dem gesunden Menschenverstand zurück, anstatt sich durch die mediale Dauerberieselung komplett zumüllen zu lassen und sich von technischen Mobilgeräten abhängig zu machen.
Mittlerweile habe ich bei vielen Mitmenschen den Eindruck, dass sie ohne Apps, Smartphone/iPhone/Tablet nicht mehr überlebensfähig sind.
Das geht bis hin zum Suchtverhalten (z. Bsp. iPhone-/Smartphonesucht, Internetsucht, Gamingsucht, Informationssucht ect.).
 
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Vitrex2030 schrieb:
Ist für mich kein erhöhter, gewonnener Lebensstandard/Lebensqualität
Ich habe Spotify, Netflix, Prime etc. noch nie genutzt, kenne aber einige, die es ... "nutzen" wäre zu viel gesagt ... die haben halt Accounts und haben es eine Weile auch recht intensiv genutzt.
Allen ist mittlerweile allerdings aufgefallen, dass sie es insgesamt eher selten nutzen ... und bei allen taucht mittlerweile die Frage auf, ob sich das/die Abo/s dafür überhaupt lohnt/lohnen.
Im Grunde geben die bis zu €50, im Monat nur für Abomodelle verschiedener Streamingdienste aus, die sie am Ende nur ab und zu mal nutzen.

Vielen meiner Bekannten, die Abos nutzen, sind mittlerweile der Meinung, dass sich die Dienste nur ungefähr 6 Monate lang lohnen ... danach kennt man das Programm und die Neuzugänge sind meist auch nur aufgebrühte Standards.
Kurz: Das "Erlebnis Netflix" war für die nur kurzfristig besser, als das "Erlebnis ÖRR".
Und nicht ganz wenige sehen es auch nur noch schwer ein, für diesen Service auf die Rundfunkgebühren nochmal draufzuzahlen.


Als Musiker (der öfter mal ein Stimmgerät oder ein Metronom braucht) ist das Smarktphone allerdings ziemlich praktisch ... aber dafür muss es eben kein iPhone11 sein ... nen Billigphone kann das auch.
Früher hatte ich ein Oldschoolhandy, ein elektronisches Stimmgerät und zur Sicherheit (Batterien sind manchmal alle) noch eine Stimmgabel dabei.
heute ist das alles in einem Gerät vereint ... und ob das nun ein Telefon ist, welches auch Metronom oder Stimmgerät sein kann, oder ein Metronom mit Stimmfunktion, mit dem man halt auch telefonieren kann, ist mir vollkommen egal.
Aber alles zusammen in einem Gerät (noch dazu in einem recht kleinen) finde ich schon praktisch.

Ich finde es allerdings auch sehr bedenklich, wenn ich jugendliche in der S-Bahn sehe, die sich, obwohl sie direkt nebeneinander sitzen, ein im Netz gefundenes Bild nicht gegenseitig zeigen (einfach mal das Handy hinhalten, auf dem es eh gerade angezeigt wird), sondern das Bild lieber per Insta, fb oder WA teilen.

Ich frage mich immer, was wir den Kommunikationsskills der folgenden Generationen mit der Digitalisierung gerade antun ... klar, die können mit der digitalen Technik umgehen ... es wäre aber durchaus wichtig, auch mal die face2face-Interaktion mit Menschen zu schulen ... und genau das kommt mMn dank Smartphone momentan etwas kurz. NUR Medienkompetenz ist nicht ausreichend.

Ist euch eigentlich mal aufgefallen, wie wenig Menschen einem mittlerweile in die Augen schauen, während sie mit einem sprechen ... ich finde das krass. Als Verkäufer in einer Tankstelle ist das sicherlich nochmal etwas anderes, aber die Kunden, die mir in die Augen schauen, während sie mir ihr Anliegen schildern, sind echt selten. Die meisten setzen ihr Telefon nichtmal ab, sondern telefonieren einfach weiter ... und da sie einem ja nicht in de Augen schauen, weiß man nichtmal, ob das nun eine Bestellung war, oder nur ein Fetzen aus der Unterhaltung am Telefon.
Vielen scheint garnicht aufzufallen, dass ihre ungeteilte Aufmerksamkeit eigentlich eher dem Technospielzeug in ihrer Hand gilt, als dem Menschen, mit dem sie gerade direkt interagieren.
Ich stehe zwar nicht wirklich auf Etikette, aber DAS finde ich einfach extrem unhöflich und respektlos
Damit, dass manche halt die Zähne nicht auseinanderkriegen, habe ich mich mittlerweile abgefunden.

@BridaX
Ich bezog mich genau auf diese Grafik, daher habe ich auch im Beitrag schon auf sie hingewiesen.

Du willst ein Beispiel dafür, dass Private wenig interesse an flächendeckender Versorgung für alle Bevölkerungsteile haben? Ich brachte schon das deutsche Schienennetz (in dem mittlerweile größe Löcher klaffen ... weit größer als irgendwelche Funklöcher auf einem Acker in MeckVoPo.
Funklöcher sind ein weiteres Beispiel. Die privaten Abieter würden vom Netzausbau am meisten profitieren, treiben ihn aber nur schleppend voran (ich glaube fest daran, dass sich NICHTS ändern würde, wenn man das allein privaten Wirtschaftsinteressen überlassen würde). der Grund ist einfach ... en TK-Anbieter möchte halt lieber eine Millionenstadt flächendeckend bedienen, als dreißig kleine Dörfer.
Das ist nämlich insgesamt billiger (man erreicht mit einem Sendemast mehr Endgeräte) UND profitabler ... und DAS ist eben die Mischung, die Privatinvestoren feucht werden lässt.

Mit welcher privatwirtschaftlichen Logik ist es notwendig, ALLE zu erreichen?
Klar will man am liebsten ein Monopol (100% Marktanteil), aber wenn die letzten 10, 25, oder 50% eben zu teuer sind (man also sehr lange auf den ROI aus diesem Marktsegment warten müsste), dann tuts halt auch ein Marktanteil von 50, 75 oder 90%. Denn alles darüber hinaus würde das Unternehmensergebnis nicht mehr ausreichend verbessern.
 
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Andy8891 schrieb:
Perfide wirds, wenn auf diese Wette zig andere Wetten aufgebaut werden. Diesen Wetten danach noch zerhackstückelt und als neue Produkte weiterverkauft werden usw.

Diese Wette auf eine Wette oder Gegenwette auf eine Wette sollte stark kontrolliert und reguliert werden.

Der Film "The Big Short" hat 2008 als Komödie wiedergegeben.

Basierend auf tatsächlichen Ereignissen, im Abspann sieht man m.E. auch den richtigen Fonds-Manager. Wenn dir der Film gefallen hat, dann empfehle ich dir auch "The Margin Call". Die Finanzkrise ist da aus Sicht von Goldman Sachs dargestellt.

Andy8891 schrieb:
Aber verstehe ich das richtig, das die Banken, die diese Ausfallversicherungen verkauft haben, den Schadensfall dann nicht begleichen konnten?
Alles an eine Bank verkauft wurde und diese dann pleite ging?

Ich hole mal ein bisschen aus. Also es wurden Kredite verbrieft, sprich man hat bspw. 100 Darlehen genommen und gebündelt als MBS Transaktion. Dabei wurde die Transaktion in Form eines Turms aufgebaut. Oben wurde getilgt und unten wurden die Verluste angerechnet. Es gab somit verschiedene Tranchen im Turm - die obere Tranche mit galt besonders sicher, da dort zuerst Tilgungen angerechnet wurden.
Danach hat man aber in CDOs die schlechten Tranchen zusammen gesammelt und dies ebenfalls wieder als Turm dargestellt. Auch diese CDOs haben dann von den Ratingagenturen Bestnoten bekommen. Obwohl es nur eine Sammlung von schlechten Tranchen war.
Dann gab es noch die "Nebenwette" wie im Film dargestellt. Sprich, jemand hat auf den Ausfall der CDOs gewettet - die synthetischen CDOs waren geschaffen. Diese hatten nun nichts mehr mit den originalen Kredit irgendwas zu tun.

Zusammengefallen ist alles, da man auf die CDOs durch die guten Noten nur geringe Prämien zahlen musste - was aber nicht deren wirkliches Risiko widerspiegelte und durch die synthetischen CDOs. Weiterhin kritisch waren natürlich die Finanzierungen als Familien ohne Einkommen - die Kredite wurden mit variablen Zins vergeben - der wurde alle 3 Monate angepasst am Referenzzins. Somit ein unüberschaubares Risiko sowohl für den Kreditnehmer als auch Kreditgeber.

Dann sind die Zinsen gestiegen, die schlechten Darlehensnehmer sind ausgefallen und das Kartenhaus selbst dann auch. Gerade weil man auch durch die total lockere Finanzierungspolitik immer höhere Immobilienpreise ermöglichte.
Weiterhin in den USA eine Besonderheit - die Banken haben als Sicherheit nur Immobilie - nicht aber den Kreditnehmer. Sprich, viele Kreditnehmer haben einfach den Schlüssel bei der Bank abgegeben und sind dann verschwunden. Auf ein mal saßen Banken auf ganzen Stadtvierteln als Eigentümer und mussten diese dann selbst vermarkten.

@NedFlenders

Falls es dich interessiert. Es gibt eine Dokumentation "Goldman Sachs - eine Bank regiert die Welt". Schau die dir mal an. Das machen sie ohne Geld sondern allein durch Ausübung von Einfluss und bewusste Positionierung ehemaliger Kollegen dann in entsprechenden Positionen. Mario Draghi war ehemaliger Goldman Mann ... dann wurde er Chef bei der EZB und jetzt ist er Premier von Italien, gewählt von den Bürger. Er brauchte hierfür keine müde Markt, einfach nur seine Beziehungen. So nimmt Goldman Sachs direkt Einfluss auf die Regierung und auf die Politik in Italien sowie in der EU.

Ein Problem der Politik und vom Staat ist es, dass die wirklich guten Leute eher in der Privatwirtschaft arbeiten. Leute die das System verstehen - egal ob Geldsystem, Steuern oder IT. Der Staat kann bspw. seine eigenen Steuergesetze teilweise gar nicht so gut umsetzen, da ihnen wirklich richtig gute Prüfer fehlen die größere Konzernstrukturen und Verrechnungspreise durchdringen können.
 
_killy_ schrieb:
Ein Problem der Politik und vom Staat ist es, dass die wirklich guten Leute eher in der Privatwirtschaft arbeiten.
Einführung eines Lohndeckels ... und wer mehr verdienen will, der kann das eben nur beim Staat :lol:

Das wäre eine sozialistische Variante, mit der die Expertise beim Staat konzentriert werden könnte.

Leider kann der Staat nicht so gut zahlen, wie einzelne Konzerne (daher wäre ein gesetzlicher Lohndeckel nötig).... also wird es wohl weiterhin andersrum laufen.
Die Wirtschaft greift die creme ab, und die Politik hat halt mit den "mittelprächtigen" klar zu kommen.

Wir brauchen Idealisten ... aber nicht irgendwelche ... von denen, deren einziges Ideal "persönlicher Reichtum" ist haben wir schon weitaus genügend. Von denen wissen wir bereits, dass sie diese Probleme nicht lösen werden ... oft sehen diese Menschen darin ja nichtmal Probleme sondern eher Chancen.

Ich merke schon ... langfristig würde ich wohl wieder bei Platon landen, denn der hat ganz ähnliche Probleme bereits vor fast 2.500 Jahren beschrieben.
 
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Wir haben den gesetzlichen Mindestlohn, warum nicht auch den gesetzlichen Höchstlohn einführen und deckeln?
Was unten geht, sollte auch oben gehen, ist jedenfalls meine Meinung.
Dann könnten die unteren und mittleren Lohneinkommen steigen, wenn oben nicht gierig abkassiert würde, weil mehr Geld im Umlauf wäre und sich dann auf viel mehr Menschen verteilen könnte, denen es dann wirtschaftlich besser gehen würde.
Geld ist ja genug vorhanden, es ist nur extrem ungleich verteilt.
Laut Deutscher Bundesbank besitzen ca. 40 Prozent unserer Bevölkerung privates Geldvermögen in Höhe von sage und schreibe 6,7 Billionen Euro (Stand: 1. Quartal 2021), Tendenz trotz Coronakrise weiter exponentiell steigend - bald werden es unvorstellbare 8 Billionen Euro sein.
Hier eine Liste der aktuell reichsten Deutschen.
Warum muss ein Manager eines Unternehmens zig Millionen Euro im Jahr verdienen, während gleichzeitig am Akkord-Fließband, sein prekär beschäftigter Leiharbeiter malocht, warum muss jemand der z. Bsp. gut gegen einen Fußball tritt, einen Filzball präzise über ein Netz spielt oder ein Auto schnell im Kreis herum fährt, innerhalb weniger Jahre Multimillionär sein, inklusive aller dann möglichen Steuerspar- und Steuerfluchtmöglichkeiten, von denen bekanntlich in diesen Kreisen gerne Gebrauch gemacht wird?
Für mich hat das mit dem „Leistungsprinzip“ rein gar nichts mehr zu tun.
Wieviel mehr leistet dieser Manager im Vergleich zu seiner ihm unterstellten Belegschaft, damit er seine zig Millionen Euro mehr im Jahr, rechtfertigen kann?
Es gibt genug Negativbeispiele aus Sport, Unterhaltung und Wirtschaft, die zig Millionen im Jahr verdienen, aber dann ihren Wohnsitz in Steueroasen wie z. Bsp. nach Monaco ect. oder die Schweiz verlagern.
Für mich sind solche Menschen keine Vorbilder.
Deutschland hat ihnen erst die Möglichkeiten und Rahmenbedinungen geboten, ihre Karriere voranzutreiben (Schulausbildung, Studium, Sportleistungszentren, Talentförderung, optimale Trainingsbegleitung und Betreuung seit der Jugend an ect.) und überhaupt erst zu ermöglichen und als Dank dafür, verlassen diese erfolgreichen Leute dann das Land, um Steuern zu sparen, obwohl sie allesamt Spitzenverdiener und Multimillionäre sind.
Mercedes bezahlt einem Lewis Hamilton in 2021 ein Jahreseinkommen von 55 Mio. US-Dollar, während man gleichzeitig plant, viele Jobs zu streichen.
Sowas ist meiner Meinung nach pervers!
Geschätze 250 Mio. Dollar hat Hamilton bisher in seiner Karriere verdient, ein Großteil dieses Geldes kam von Mercedes.
Warum gibt „der Markt“ solche Exzesse und Millioneneinkommen einzelner her, aber für die große Mehrheit der hart arbeitenden Menschen, ist dann kein zusätzliches Geld vorhanden, um Löhne ansteigen zu lassen und faire Marktbedingungen für alle die teilnehmen zu schaffen.
Wo bleibt da die Regulierung durch den Markt?
Eher wird doch versucht, die Leute immer weiter auszupressen und zu drücken.
Noch produktiver werden, noch flexibler sein, noch eine neue Reform (bedeutet gleich Abbau) durchsetzen ect.!
Auch dort versagt der Markt kläglich, weil er nämlich belangloses zur Unterhaltung, viel höher bewertet, honoriert und entlohnt, als gesellschaftlich und sozial wichtige Tätigkeitsfelder.
Im Vergleich werden die systemrelevanten Berufe und Tätigkeiten schamlos niedrig entlohnt.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ich merke schon ... langfristig würde ich wohl wieder bei Platon landen, denn der hat ganz ähnliche Probleme bereits vor fast 2.500 Jahren beschrieben.
Der Wille etwas ändern zu wollen scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein, bzw. sind diejenigen die etwas ändern wollen scheinbar schon sehr lange nur eine unbedeutende kleine Minderheit.
Da scheint der einzige sinnvolle und erfolgversprechende Rat zu sein das jeder zusehen sollte das er sich so gut wie möglich mit dem System arangiert und soviel wie möglich für sich selber heraus zieht.

DerOlf schrieb:
Wir brauchen Idealisten ... aber nicht irgendwelche ...
Ich glaube nicht das du die zu deinen Lebzeiten finden wirst, vor allem nicht in ausreichender Anzahl um etwas ändern zu können.

DerOlf schrieb:
... von denen, deren einziges Ideal "persönlicher Reichtum" ist haben wir schon weitaus genügend. Von denen wissen wir bereits, dass sie diese Probleme nicht lösen werden ... oft sehen diese Menschen darin ja nichtmal Probleme sondern eher Chancen.
Wir Erfolgreichen haben keine systembedingten Probleme die wir lösen müssen und die Probleme der Erfolglosen wollen wir nicht lösen, die Erfolglosen sollen ihre Probleme schön selber lösen.
Ja, du hast absolut Recht, im bösen kapitalistischen System in dem Leistung belohnt wird sehe ich die größten Chancen um ein sehr gutes und angenehmes Leben zu führen, wir schaffen das.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wir Erfolgreichen haben keine systembedingten Probleme die wir lösen müssen und die Probleme der Erfolglosen wollen wir nicht lösen, die Erfolglosen sollen ihre Probleme schön selber lösen.
Nennt sich gesellschaftliche Entsolidarisierung und ignorantes, egoistisches Verhalten von ICH-Persönlichkeiten.
Meiner Meinung nach, sollten doch gerade die Erfolgreichen in einer Gesellschaft, Demut und Dankbarkeit zeigen und sich eben nicht egoistisch und unsolidarisch gegenüber ihren Mitmenschen, die weniger Glück im Leben hatten, verhalten.
Ein Erfolgreicher braucht auch immer andere Menschen, deren Wohlwollen und die Gesellschaft zum Aufstieg und für den Erfolg.
Vieles auf dem Erfolgsweg, liegt außerhalb der Einflussnahme des Einzelnen.
Und noch was zum Thema „Erfolg“.
Nicht jeder kann erfolgreich sein, weil es schon systembedingt unmöglich ist.
Wenn es nämlich nur noch erfolgreiche Menschen geben würde, wären ja alle gleich.
Gesellschaftliche Gleichheit wollen doch gerade die Erfolgreichen und Wohlhabenden/Reichen nicht, sondern sie wollen sich elitär von der Gesamtgesellschaft der Durchschnittsmenschen abgrenzen, sich erhöhen, was wieder für deren Menschenbild spricht > Herrenmenschen vs. Untermenschen.
Bei Dir klingt es ja auch schon so durch @Tomislav2007 .
Nach dem Motto: „Die Erfolglosen sollen ihre Probleme schön selber lösen.“
Ein sehr hohes Roß, auf dem Du hier reitest.
Dir sei gesagt: „Hochmut kommt vor dem Fall!“
Du verkennst dabei völlig, dass Fähigkeiten und Talente, Intellekt, soziale Herkunft/Umfeld und Startbedingungen in´s Leben, von Geburt an, völlig ungleich verteilt sind, gleiches gilt für genetische Vorgaben, für die Du nichts kannst und auf die Du keinerlei Einfluss hast.
Wenn Du z. Bsp. ein hässlich aussehender Mensch bist, sind deine Erfolgschancen im Leben, privat wie beruflich bereits eingeschränkt, ohne dass Du irgendetwas dafür kannst.
Meiner Meinung nach hat Erfolg auch viel mit diesen Vorgaben/Bedingungen zu tun, dazu kommen individuelle Charaktereigenschaften, die sich durch Erziehung und soziales Umfeld ausgeprägt haben, die vorteilhaft oder unvorteilhaft für berufliche (Erfolgs)Karrieren sind.
Bist Du auf deinem Weg nach oben extrovertiert, egoistisch und rücksichtslos/skrupellos, wird es Dir leichter fallen aufzusteigen, wie als eher introvertierter, rücksichtsvoller, gewissenhafter Mensch.
Bekanntlich sind die Rücksichts- und Skrupellosen, meistens erfolgreich und schwerreich.
Auch stark ausgeprägter Narzissmus ist auf dem Weg nach oben „vorteilhaft“, bekanntlich können Narzissten lange Zeit ihr Umfeld täuschen und wirken anfangs immer symphatisch, selbstbewusst und selbstsicher.
Also denk nochmal über deine oben von mir zitierte Aussage scharf nach.
Ich wünsche allen hier einen schönen Sonntag.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir müssen uns in Zukunft sowieso grundlegend neu orientieren, da es aufgrund der zunehmenden Automatisierung schlicht nicht mehr annähernd genügend Arbeitsplätze für alle geben wird. Wenn wir da weiterhin auf unserem bisherigen System sitzenbleiben, fliegt und das alles um die Ohren. Wie viele sind im Transportwesen beschäftigt? Waren das 33 Prozent? Es ist absehbar, dass die meisten davon binnen 10 - 20 Jahren nichts mehr zu tun haben werden. Aber auch manch anderer Job, der momentan noch als sicher gilt, wird in Zukunft vollständig automatisiert werden. Dass dabei wie bei der industriellen Revolution genügend neue Arbeitsplätze entstehen würden, ist reines Wunschdenken.

Früher oder später wird Sozialismus damit alternativlos werden. Vielleicht wäre es sinnvoll, sich jetzt schon damit auseinanderzusetzen. Und nicht erst wieder, wenn es zu spät ist.
 
Hallo

Vitrex2030 schrieb:
Nennt sich gesellschaftliche Entsolidarisierung und ignorantes, egoistisches Verhalten von ICH-Persönlichkeiten.
Ich bin stolz darauf ein ignoranter Egoist zu sein, so wie ich bin fühle ich mich saupudelwohl.

Vitrex2030 schrieb:
Meiner Meinung nach, sollten doch gerade die Erfolgreichen in einer Gesellschaft, Demut und Dankbarkeit zeigen und sich eben nicht egoistisch und unsolidarisch gegenüber ihren Mitmenschen, die weniger Glück im Leben hatten, verhalten.
Ich muss und will nicht demütig und dankbar sein, ich weiß auch gar nicht wem gegenüber, ich habe alles alleine durch meine eigene Arbeit geschafft.
Die einzige Institution die mir geholfen hat ist Deutschland und denen habe ich durch meine höheren Steuern und Sozialabgaben alles zurück gezahlt.
Demut und Dankbarkeit sollten/müßten diejenigen haben/zeigen die nicht arbeiten wollen (obwohl sie könnten) und von uns durchgefüttert werden.

Vitrex2030 schrieb:
Gesellschaftliche Gleichheit wollen doch gerade die Erfolgreichen und Wohlhabenden/Reichen nicht, sondern sie wollen sich elitär von der Gesamtgesellschaft der Durchschnittsmenschen abgrenzen, sich erhöhen, was wieder für deren Menschenbild spricht > Herrenmenschen vs. Untermenschen.
Das werfen die erfolglosen den erfolgreichen immer wieder vor, was wohl deren Neid und Missgunst entspringt.
Ich denke überhaupt nicht so, ich will einfach nur ein finanziell sicheres und schönes und angenehmnes Leben.

Hast du diese NS Ausdrucksweise nötig, erhoffst du dir dadurch das ich umdenke ? Das funktioniert bei mir nicht, ich bin gebürtiger Jugoslawe, ich empfinde diese deutsche Erbschuld nicht.

Vitrex2030 schrieb:
Also denk nochmal über deine oben von mir zitierte Aussage scharf nach.
Das muss ich nicht, das habe ich schon mehrmals, ich komme immer zum gleichen Ergebnis.
Eine Handvoll linker/sozialer wird es nicht schaffen mich mit Wiederholungen zu überreden.

OdinHades schrieb:
Dass dabei wie bei der industriellen Revolution genügend neue Arbeitsplätze entstehen würden, ist reines Wunschdenken.
Das hat man schon von den ersten drei industriellen Revolutionen behauptet und was ist tatsächlich passiert ? Es sind immer mehr neue andere Arbeitsplätze entstanden.
Warum sollte das jetzt bei der vierten industriellen Revolution anders sein ? Ich sehe keinen Grund außer ängstlicher Schwarzmalerei von denen die sich nicht ändern wollen.
Industrielle Revolutionen waren und sind immer etwas gutes, das einzige Problem ist das man flexibel und bereit sein muss sich den veränderten Bedingungen anzupassen.

Vitrex2030 schrieb:
Nicht jeder kann erfolgreich sein, weil es schon systembedingt unmöglich ist.
Dank der aktuellen vierten industriellen Revolution haben wir einen hohen Bedarf an Fachkräften in den MINT Bereichen.
Wir haben keinen Bedarf an noch mehr Hilfsarbeitern, davon haben wir schon viel zu viele, vor allem seit wir die EU haben.
Smartphone/Playstation weglegen und einen MINT Beruf erlernen ist die Empfehlung für die vierte industrielle Revolution.
Sich an das (veränderte) System anzupassen ist einfacher und erfordert weniger Kraft als das System an sich anzupassen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
[...] ich habe alles alleine durch meine eigene Arbeit geschafft.

Code:
https://www.youtube.com/watch?v=RJsvR_gSEjg
so ca. ab 4:30.

Finde Arnolds Darstellung und Gedanken dazu ziemlich passend.
 
Hallo

Vektorfeld schrieb:
Finde Arnolds Darstellung und Gedanken dazu ziemlich passend.
Da gebe ich dir absolut Recht, bei 3:20: "A lot of work and a lot of study and their is no one that can study for you, you have to do at yourself !"

Was du bei mir falsch verstehst, selbstverständlich brauchen wir alle Hilfe und die Gemeinschaft, es muss aber auf Gegenseitigkeit beruhen, geben und nehmen.
Nur darauf zu warten das andere einen finanzieren und einem das schöne Leben auf dem Silbertablett servieren funktioniert nicht, man muss schon selber den Hintern von der Couch erheben.
Ich behaupte das Arnold nicht so erfolgreich geworden wäre wenn er mit Bier auf der Couch gehockt und über das böse System gemeckert hätte, er hat schon fleißig für seinen Erfolg gearbeitet.

Grüße Tomi
 
Vektorfeld schrieb:
Die Zinsen werden erst in den Wirtschaftskreislauf gebracht, wenn der Kredit ausfällt (Verlust für die Bank) oder wenn der Kredit erfüllt wird (Gewinn für die Bank). Die Bank wird immer eine Kreditprüfung durchführen und den Kredit nur gebe wenn sie das Ausfallsszenario für verschwindend gering hält. Dadurch ist der Kredit indirekt an die Realwirtschaft gebunden.


Zu Zinsen sollte man dieses Video über Zinsen sich unbedingt ansehen die von der Uni Aachen (glaube ich) gemacht wurde:

Ergänzung ()

OdinHades schrieb:
Früher oder später wird Sozialismus damit alternativlos werden. Vielleicht wäre es sinnvoll, sich jetzt schon damit auseinanderzusetzen. Und nicht erst wieder, wenn es zu spät ist.

nein, nein, nein..

Die Altenative vom Kapitalismus ist NICHT der Kommunismus!
im Gegenteil, der Kommunismus wurde eben deswegen "erfunden", oder in Auftrag gegeben es zur Ideologie zu machen,
also wegen dem Pluralismus - Kommunismus/Kapitalismus.
Gift und Gegengift kommt vom gleichen Hersteller..

Lenin wurde gezwungen mit der Bahn nach Rußland zu fahren.
Er lebte derzeit in der Schweiz, wäre der Kommunismus wirklich eine Gefahr für den Kapitalismus,
wieso ließ man ih fahren?
wieso unterstützteman ihn mit viel Geld?

hierzu ein Video und die Rolle Deutschland bei der Entstehung des Kommunismus.

Wieso wurde der kommunismus nicht dort wo er entstand verwiklicht, sonder dort,
wo es eigentlich garkeinen Kapitalismus gab?
z.B. Rußland und China.
schwere Fragen..

 
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