Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Tomislav2007 schrieb:
Das Problem ist das ich, im Gegensatz zu lebenden Menschen, toten alten Männern nicht widersprechen und/oder meine Meinung sagen kann.
Oh das stimmt ... du kannst Platon beschimpfen wie du willst ... dem isses egal.
Aus deiner Perspektive ist das natürlich schrecklich nicht besonders lohnend :lol:
 
Vektorfeld schrieb:
Hierzu muss man aber auch bedenken dass die meisten Pflegekräfte sehr emotional mit ihrem Job und ihren Patienten verbunden sind und ein Streik sehr zu Lasten der Patienten ausschlagen würde.
Das ist einfach kein Grund. Entweder will man seine Arbeitsbedinungen verbessern oder man will das nicht.

Andy8891 schrieb:
Dh. Die Bank hat 1.000 € geschaffen
Nein, wenn du den Kredit "zurückzahlst" (ich finde die Wortwahl witzig, weil man ja was zurück bezahlt das gar nicht wirklich existiert hat) wird der aus den Büchern gestrichen. Die Bank behält nur den Zins. Kredite die zurückbezahlt werden, verringern die Geldmenge.
NedFlanders schrieb:
Genau das ist ja das Problem, daher ist Aufklärung wichtig.
Bezweifle ich. Für die meisten Menschen in unseren Regionen funktioniert das System. Hier gilt das Prinzip "Never change a running system". Wir in der Schweiz haben 2018 übrigens darüber bagestimmt ob wir ein Vollgeld System wollen oder nicht. Über 75% waren dagegen (und nein, die menschen die Abstimmen gehen lesen sich in der Regel in die Thematik ein, das ist keine uninformierte breite Masse).
Falls es jemanden interessiert wie der Ablauf der Abstimmung und die Diskussionen waren, der Wikipedia Artikel zur Abstimmung bringt das meiner Meinunng nach sehr stimmig rüber: https://de.wikipedia.org/wiki/Vollgeld-Initiative
_killy_ schrieb:
Ein Problem der Politik und vom Staat ist es, dass die wirklich guten Leute eher in der Privatwirtschaft arbeiten.
Weil die Löhne beim Staat halt einfach furchtbar begrenzt sind. Zusätzlich kommen noch unendliche Hierachie-Wege und komplexe Entscheidungsfindung - es macht einfach keinen Spass beim Staat zu arbeiten.
Vitrex2030 schrieb:
Wir haben den gesetzlichen Mindestlohn, warum nicht auch den gesetzlichen Höchstlohn einführen und deckeln?
Was unten geht, sollte auch oben gehen, ist jedenfalls meine Meinung.
Ich spiel jetzt nicht den Hardcore Libertären. Schliesslich habe ich hier in Basel vor kurzem für einen Mindestlohn gestimmt. Aber Höchstlöhne finde ich problematisch. Der Arbeitsmarkt ist vielen Branchen sehr international, wenn ein Land Höchstlöhne einführt verliert man da massiv an Wettbewerbsfähigkeit.
Ausserdem sollten wir uns um die Menschen "unten" kümmern und nicht um die "oben".
OdinHades schrieb:
Wir müssen uns in Zukunft sowieso grundlegend neu orientieren, da es aufgrund der zunehmenden Automatisierung schlicht nicht mehr annähernd genügend Arbeitsplätze für alle geben wird.
Das wurde schon gesagt als der erste Traktor erfunden wurde, es wurde ebenfalls gesagt als Dampfmaschinen kamen, bei Elektrifizierung usw. In 10-20 Jahren werden Menschen in Berufen arbeiten die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.
Oder hättest du vor 20 Jahren gewusst was ein "Social Media Manager" oder "Instagram Influenzer" ist?
@mo schrieb:
Und wer soll das bezahlen?

Du bist da auf dem völlig falschen Dampfer. Vieles, sehr Vieles funktioniert überhaupt nur ehrenamtlich. Was denkst, wie viele Vereine es noch gäbe, ohne ehrenamtliche Tätigkeit? Und der Deutsche ist nun mal ein Vereinsmeier³.
Genau das ist das Problem. Ich denke auch wir sollten erhenamtliche Arbeit wo es nur geht reduzieren. Die Arbeit muss (sozialversicherungspflichtig) bezahlt werden. (Nur wieder wissen aus der Schweiz). Aber hier gibt es das Problem das Mutter / oder Vater der das/die Kinder betreut während der Zeit keine Sozialversicherungen bezahlt.
Das rächt sich später in Altersarmut. Im Grunde sollte wirklich jede Tätigkeit bezahlt werden und ein Job sein.
 
kim88 schrieb:
Vollzitat entfernt. Bitte die Zitierregeln beachten.
Das System funktioniert für die meisten Menschen, weil sie gar nicht wissen, dass sie draufzahlen im System. Daher muss zuerst die Aufklärung stattfinden. Wer glaubt, das System "funktioniere" für ihn oder sie (weshalb das nicht der Fall ist, habe ich schon erläutert), wird natürlich gegen ein neues System stimmen. Daher ist es so wichtig aufzuzeigen, dass die allermeisten Menschen im aktuellen System verlieren und einige wenige gewinnen.

Wie gesagt, das alte System ist über 100 Jahre alt, das ändert man nicht mal eben mit einer Abstimmung, es ist noch ein weiter Weg, aber der Anfang ist gemacht und die Initiatoren werden sowohl in der Schweiz als auch in anderen Ländern nicht locker lassen.

Wenn man den Machern der Initiative glauben mag, dann ist wohl auch nicht alles korrekt gelaufen und hat sogar eine Beschwerde beim Bundesgericht nach sich gezogen:
Vollzitat entfernt. Bitte die Zitierregeln beachten.
Quelle: https://www.vollgeld-initiative.ch/abstimmung-2018/beschwerde-beim-bundesgericht/

Ich kann mir vorstellen, dass hier mit harten Bandagen gekämpft wurde, denn die Banken werden sicherlich alles daran setzen, ihr Geldschöpfungsmonopol nicht zu verlieren. Eine kleine Initiative gegen die gesamte Bankenmacht, kann man da einen fairen Kampf erwarten?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kim88 schrieb:
Genau das ist das Problem. Ich denke auch wir sollten erhenamtliche Arbeit wo es nur geht reduzieren. Die Arbeit muss (sozialversicherungspflichtig) bezahlt werden. (Nur wieder wissen aus der Schweiz). Aber hier gibt es das Problem das Mutter / oder Vater der das/die Kinder betreut während der Zeit keine Sozialversicherungen bezahlt.
Das rächt sich später in Altersarmut. Im Grunde sollte wirklich jede Tätigkeit bezahlt werden und ein Job sein.
Da sind wir aber wieder bei der Definition von ehrenamtlicher Arbeit. In deinem Beispiel macht das durchaus Sinn. Nimm aber Mal das Beispiel aus meinem letzten Post mit den Trainern von Kids in xbeliebigen kleinen Fussballvereinen (beliebig austauschbar). Da ist das komplett unrealistisch. Müssten die Vereine die adäquat entlohnen, hätte kein Verein morgen mehr Nachwuchs.
Anderes Beispiel aus dem im weitesten Sinn sozialen/gesellschaftlichen Bereich. Bürgeraktive, die Treffpunkte, Selbsthilfe, Unterhaltung für Senioren etc. organisieren sind oft nur möglich durch ehrenamtliches Engagement. Dabei ist es egal, ob der Träger privat oder kommunal ist. Lassen es die Finanzen einer Kommune aber nicht zu, kommt immer die ehrenamtliche Alternative ins Spiel.
Oder viele kommunale Schwimmbäder, die im Unterhalt eh schon sauteuer sind, müssten entweder dicht machen oder horrende Eintrittspreise verlangen, ohne erhrenamtliche Mitarbeit.
Die freiwillige Feuerwehr, in D in jedem kleinen Kuhkaff vertreten, und eine Art gemeinschaftliche Lebensversicherung für die Anwohner, geht eben nur so! Anders als in den Großstädten.

Die Liste ist endlos fortsetzbar. Das Gemeinwesen Bundesrepublik Deutschland funktioniert nur mit Ehrenamt richtig. Ob das gut oder schlecht ist, lass ich Mal dahin gestellt. Ich finde es gut!
 
kim88 schrieb:
Ausserdem sollten wir uns um die Menschen "unten" kümmern und nicht um die "oben".
Was ist, wenn man das nicht sinnvoll trennen kann und das Hauptproblem eher die Differenz zwischen den Extrempolen darstellt?

Warum eigentlich immer dieses Aufteilen nach dem Prinzip "teile und herrsche"?

Eine fairere Verteilung muss ja nicht bedeuten, dass ein Hochqualifizierter plötzlich nur noch Mindestlohn bekommt.
Ich verstehe einen Lohndeckel eher relational ... also z.B. an den Mindestlohn gekoppelt. Liegt der bei 10,- die Stunde, dann sitzt der Deckel eben bei 100,- oder 150,-. Steigt der Mindestlohn auf 10,50, dann geht der Deckel auf 105,- oder 157,50. Ich habe hier die Faktoren 10 bzw. 15 benutzt und ich denke auch, dass das als "Anerkennung gebrachter Leistung" (insbesondere Kompetenzerwerb und Spezialisierung) absolut ausreichend ist.

Momentan ist nach oben einfach alles offen und wenn man das in Verhandlungen hinbekommt, kann man theoretisch auch Stundenlöhne von mehreren Millionen Euro vereinbaren.
Aber wenn der kleine Malocher lieber 10,50 statt 10,- haben will, dann geht gleich die Welt unter oder was?
Die Gehälter des Vorstandes um 5% kürzen, und die Kohle ist wieder drin ... auch wenn es tausende Malocher sind. Und wenn die Vorstände dann abhauen ... um so besser ... ist Platz für Nachwuchs (der bringt eh mehr Innovation).

Schon die Idee eines Lohndeckels scheint viele so sehr zu verängstigen, dass man diese Idee auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
Nebenbei hat auch die Idee des Mindestlohns viele sehr verängstigt ... aber die Welt ist auch Jahre nach seiner Einführung noch nicht untergegangen.
 
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Also bis jetzt war ich ja nur stiller Mitleser hier im Thread. Aber die absolut verkorksten Weltansichten und Opferrollen von NedFlanders, DerOlf, Vitrex2030 und weiteren triggern mich schon hart muss ich sagen.

Ich stimme auch mit Tomislav2007 nicht 100% überein aber der scheint grundlegendes zu verstehen.

Zu "faul" den eignen Arsch hochzubekommen und dann rufen, alles ist scheisse, wir müssen das System ändern :freak:

Absolut jeder der nicht gerade in einem Drittweltland geboren ist, kann mehr oder weniger alles erreichen.

Und selbst aus diesen Drittweltländern gibt es unzählige Leute, die es zum Reichtum gebracht haben, nur das die Ausgangslage ca. 50-100 schlechter war als eure.

Ich kam mit meinen Eltern vor 25 Jahren mit absolut nichts nach Deutschland außer 2 Koffern und trotzdem verdiene ich hier überdurchschnittlich gut. Alles alleine erarbeitet/erkämpft ... das triggert mich echt hart.

Was zum Geier berechtigt jemanden der sich nach der Arbeit (nur) aufs Sofa knallt zu rufen, wie doof/ungerecht das System ist. Meinst du auch nur einer von deinen tollen 1% Superreichen wäre da wo er ist, wenn er so denken würde wie du/ihr.

Wie u.a. beim Sport. Wie viele Sportler gibt es in jedem Bereich? Hunderttausende und wie viele landen dann ganz oben, unter ~ 0,01%? Und wieso? Weil der Wille, der Antrieb, der Ehrgeiz usw.. eben nicht bei 70% 80% oder 100% liegt sondern bei über mind. 105%.

Hier kann man echt nur mit dem Kopf schütteln und selbst das reicht nicht.
 
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Eldok schrieb:
(...)Was zum Geier berechtigt jemanden der sich nach der Arbeit (nur) aufs Sofa knallt zu rufen, wie doof/ungerecht das System ist. Meinst du auch nur einer von deinen tollen 1% Superreichen wäre da wo er ist wenn er so denken würde wie du/ihr.(...)
Im Prinzip gebe ich Dir recht, denn "Ohne Fleiß, kein Preis!"

Aber bei dem Verweis auf die 1 % Superreichen sollte man schon auch berücksichtigen, dass es sich dabei zum größten Teil um Erbdynastien handelt. Da werden zum Teil durch externe Verwalter Und Betreuer millionenschwere Trottel durchgeschleppt, die nicht mal allein mit dem Bus fahren könnten.
 
Die Wahrheit liegt halt irgendwo in der Mitte. Zum Erfolg gehört bei uns immer auch mindestens ein kleines bisschen Glück. Das hat nun mal nicht jeder. Manch einer arbeitet sich seinen Arsch ab und steht am Ende trotzdem mit einer Rente knapp unter Hartz 4 da. Das sind längst nicht alles faule Säcke. Ich persönlich hatte bisher immer Glück, aber das kann sich von heute auf morgen ändern. Deshalb denke ich nicht daran, mich auf irgendein hohes Ross zu schwingen. Und meine Erziehung gebietet es mir, den Bedürftigen zu helfen. Ohne zu fragen, ob sie an ihrer Lage selbst schuld sind oder nicht.

Ich persönlich sehe die Sache aber auch sehr pragmatisch. Wir können es uns leisten, alle am Wohlstand teilhaben zu lassen. Also sollten wir das auch tun. Und mein Gott, dann ist halt der eine oder andere dabei, der kein Bock auf Arbeit hat. Lass ihn halt. Wir haben eh nicht genug Arbeitsplätze für alle und es tut keinem weh. Solchen Leuten Hartz zu zahlen ist mir allemal lieber, als sie in die Kriminalität zu drängen.
 
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@Binalog Natürlich gibt es auch Leute die geerbt haben und einfach nur Glück haben. Da ist aber ganz sicher nicht der Großteil, sondern die "Ausnahme" bzw. ein kleiner Teil.

Was hat ein Elon Musk, Jeff Bezos, die Google Gründer, Marc Cuban, Michael Bloomberg, Mark Zuckerberg, Bill Gates, Warren Buffett usw. geerbt?

Kurz gegoogelt. Über 70 % der Milliardäre in den USA sind selfmade. Ich wette, mittlerweile sind es mehr.
 
Guck Dir mal die Liste an und schau wie oft das Wort Familie vorkommt...

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_500_reichsten_Deutschen

Ich sehe ein Missverhältnis bzgl. der Steuerlast für Erben (zu niedrig) und der Erwerbstätigen (zu hoch). Deshalb plädiere ich für eine aufkommensneutrale Verschiebung der Steuerlast weg von den Einkommen hinzu den Erbschaften. Eine Vermögenssteuer halte ich für nicht praktikabel und ungerecht.

Das erhöht die Chancengleichheit, denn jeder sollte selbst etwas für sein Vermögen tun und wer viel selbst leistet, sollte auch mehr davon in der Tasche behalten.
 
Hallo

@mo schrieb:
Zum Beispiel Kinder!
Klasse, die müssen wir auch noch durchfüttern, weil es die Eltern aus eigener Kraft nicht können oder wollen.

@mo schrieb:
Anderes Beispiel aus dem im weitesten Sinn sozialen/gesellschaftlichen Bereich. Bürgeraktive, die Treffpunkte, Selbsthilfe, Unterhaltung für Senioren etc. organisieren sind oft nur möglich durch ehrenamtliches Engagement.
Ist das tatsächlich so oder werden nur keine bezahlten Arbeitsplätze geschaffen weil/solange es ehrenamtliche Mitarbeiter gibt die das ohne Bezahlung erledigen ?

Ich habe in einem Krankenhaus von einem ehemaligen kirchlichen Träger (das wir übernommen haben) eine Diskussion mitbekommen bei der es um 2 Stellen für EriK (Essen reichen im Krankenhaus) ging.
Diese 2 Stellen hatten ehrenamtliche Rentnerinnen aus der kirchlichen Gemeinde besetzt, die beiden haben aber altersbedingt aufgehört, auf den Gedankengang ob daraus bezahlte Arbeitsstellen gemacht werden sollen hieß es nur "Nein, wir suchen erst einmal 2 neue ehrenamtliche Nachfolgerinnen, wenn wir die nicht bekommen können wir über bezahlte Arbeitsplätze reden".

Eldok schrieb:
Was zum Geier berechtigt jemanden der sich nach der Arbeit (nur) aufs Sofa knallt zu rufen, wie doof/ungerecht das System ist.
Noch schlimmer sind diejenigen die nicht arbeiten wollen obwohl sie könnten und den ganzen Tag auf der Couch hocken und über das böse System meckern.

Eldok schrieb:
Bei Weltansichten gibt es auch...

Eldok schrieb:
NedFlanders, DerOlf, Vitrex2030
...die Theorie und...

Eldok schrieb:
..die Praxis.

OdinHades schrieb:
Zum Erfolg gehört bei uns immer auch mindestens ein kleines bisschen Glück.
Selbstverständlich muss man auch etwas Glück haben, bzw. zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein um einen "Sahneteilchenjob" zu ergattern.
Auf lange Sicht ist Fleiß/Ausdauer/Motivation/Stärke/Wille/Einsatz/blablabla viel wichtiger als Glück und vor allem planbarer, kontinuierlicher und beständiger.
Glück alleine bringt einen nicht weiter wenn man keine Lust hat zu arbeiten und nichts bis nicht viel vorweisen kann (Ausbildung/Weiterbildung/Studium/Arbeitgeberzeugnisse/etc.).

OdinHades schrieb:
Manch einer arbeitet sich seinen Arsch ab und steht am Ende trotzdem mit einer Rente knapp unter Hartz 4 da.
Wer sich den Arsch abarbeitet und am Ende nur Grundsicherung bekommt hat was falsch gemacht und seine Energie/Kraft sinnlos verpulvert.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wer sich den Arsch abarbeitet und am Ende nur Grundsicherung bekommt hat was falsch gemacht und seine Energie/Kraft sinnlos verpulvert.

Grüße Tomi
Oder er hat Pech, weil seine gutbezahlte Stelle mit 58 Jahren wegrationalisiert wird und er danach nichts mehr findet. Oder er fängt sich eine blöde Krankheit ein, ist auf Pflege angewiesen und kann nur noch zusehen, wie sein Erspartes binnen weniger Jahre dahin schmilzt. Oder oder oder...

Ich würde da wirklich nicht so pauschalisieren. Es sind am Ende immer Einzelfälle. Sowohl im Positiven als auch im Negativen. Sonst könnte sich auch ein Lottogewinner hinstellen und sagen "Spielt Lotto, bei mir hat's auch geklappt!". Überspitzt ausgedrückt. =P
 
Die 1. industrielle Revolution war der Übergang der feudalgesellschaft in die Industriegesellschaft wodurch der produktionsfaktor Land, der all die 12.000 Jahre der Menschheit die Produktivität beschränkt hat plötzlich aufgebrochen wurde.

Bei der digitalisierung wird das grundlegend nicht vergleichbar sein, weil sich die Produktivität von Mensch und Kapital massiv steigen. Aufgaben werden komplett automatisiert, wenige Leute kontrollieren und überwachen dann die automatisierte Ausführung.

Ein bge wird unausweichlich sein, allein schon weil es die rentenproblematik elegant löst
 
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Hallo

OdinHades schrieb:
Oder er fängt sich eine blöde Krankheit ein, ist auf Pflege angewiesen
Wieso kommst du schon wieder mit Alten/Kranken/Behinderten ?
Habe/n ich/wir Alte/Kranke/Behinderte nicht schon oft genug ausgeschlossen/ausgeklammert ?
Alte/Kranke/Behinderte gehören nicht zur Gruppe die nicht arbeiten wollen obwohl sie könnten.

Vektorfeld schrieb:
, weil sich die Produktivität von Mensch und Kapital massiv steigen.
Die Erfindung des Webstuhls, der Dampfmaschine, der Elektrizität, des Fließbands und des Computers haben die Produktivität auch massiv gesteigert.
Die Bedenken waren damals genau die gleichen wie heute und trotzdem sind viel mehr neue Arbeitsplätze entstanden als alte Arbeitsplätze weggefallen.

Vektorfeld schrieb:
Ein bge wird unausweichlich sein,
Und ich wünsche mir in der Kneipe einen kostenlosen Lapdance nach jedem dritten Bier.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ist das tatsächlich so oder werden nur keine bezahlten Arbeitsplätze geschaffen weil/solange es ehrenamtliche Mitarbeiter gibt die das ohne Bezahlung erledigen ?

Ich habe in einem Krankenhaus von einem ehemaligen kirchlichen Träger (das wir übernommen haben) eine Diskussion mitbekommen bei der es um 2 Stellen für EriK (Essen reichen im Krankenhaus) ging........
Letztlich kommt es auch auf den Träger/Initiator etc. an.
Ist der Träger kommunal hast du immer den Finanzierungsvorbehalt der Planstelle.
Ist der Träger kirchlich gilt mit abnehmender Tendenz ähnliches.
Ist der Träger E.V., läuft fast alles ehrenamtlich.
Früher konnte man in allen Bereichen noch mit Zivis rechnen. Heute höchstens noch freiwilliges soziales Jahr. Ergo hängt seitdem mehr an Ehrenamtlichen.

Jetzt hast dir einen diskussionsfähigen Bereich raus gesucht, aber erzähle doch bitte Mal wie du dir das bei der Freiwilligen Feuerwehr oder den Sportvereinen vorstellst?
Zur Einordnung:
In Deutschland gibt es etwa 100 Berufsfeuerwehren, 770 Werksfeuerwehren, aber 22.000 Freiwillige Feuerwehren mit ca. 1 Million Mitgliedern.
Es gibt alleine ca. 25.000 Fussballvereine in D. Die Anzahl der Vereine in anderen Sportarten kannst erahnen.

Sie erfüllen alle zudem eine immens wichtige soziale Funktion im Gemeinschaftsleben in Deutschland.

Es gibt noch einen anderen Grund die Ehrenamtliche Tätigkeit Wert zu schätzen. Sie wird ja i.d.R. neben dem Beruf ausgeübt, die nicht ausgelastete Hausfrau ist eher die Ausnahme. D.h. die Motivation ist hoch, unabhängig von der Entlohnung, während im Beruf die Motivation direkt mit dem Verdienst und sonstigen Bedingungen korrelliert. Was oft zu der absurden Situation führt, dass die unbezahlte Arbeit einen höheren Stellenwert hat, als die bezahlte Arbeit.
Nicht falsch verstehen, wo bezahlte Arbeit angebracht ist, soll und muss sie natürlich erste Priorität sein, aber einen Großteil ehrenamtlicher Arbeit in Jobs umzuwandeln ist schlichtweg unmöglich. Die Förderung des Gemeinschaftsgedankens Mal ganz bei Seite gelassen.

Ein Bereich ist noch gar nicht erwähnt. Die Politik. Der allergrößte Anteil politischer Entscheider sind Ehrenamtlich in den Kommunal Parlamenten. Dafür bekommen sie zwar eine Aufwandsentschädigung (abzgl. Mitgliedsbeitrag Partei), aber mit Verdienst hat das oft wenig zu tun in kleinen Gemeinden. Im Idealfall bekommst dafür überwiegend Anerkennung. Aber eben auch Beschimpfungen übelster Art bis hin zu Bedrohung, aus mitunter geringsten Anlässen.
Auch hier gilt wieder, die kommunale Vertretung in verbindliche Arbeitsverhältnisse umwandeln, ist nicht möglich. Selbst wenn man es täte, ging das zu Lasten der Meinungspluralität und Unabhängigkeit.

Am Ende ist es so, dass die Volkswirtschaft und die Volksgemeinschaft auf bezahlter und unbezahlter Arbeit basiert, und man sollte keinen Bereich geringer wertschätzen.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die Erfindung des Webstuhls, der Dampfmaschine, der Elektrizität, des Fließbands und des Computers haben die Produktivität auch massiv gesteigert und trotzdem sind mehr neue Arbeitsplätze entstanden als alte Arbeitsplätze weggefallen.
Ja diese Sachen waren aber immernoch arbeitsintensiv und ohne Qualifikation nutzbar weswegen eben die bäuerliche Bevölkerung schnell in die Stadt geflohen ist und es eben zu dieser massiven bevölkerungsexplosion in Europa gekommen ist.
Aber die digitalisierung greift ja viel weiter und steigert die Effizienz in vor allem in Verwaltungsbereichen. Wo heute noch ein Büro Rechnungen und Buchungen ins EDVsystem einträgt sitzt dann nurnoch ein MA der die Arbeit der KI kontrolliert und absegnet. Und so wird es vielen Bereichen ergehen. Welche neuen Berufsfelder ergeben sich für die Menschen die so einen Beruf ausgeübt haben?
 
Eldok schrieb:
Meinst du auch nur einer von deinen tollen 1% Superreichen wäre da wo er ist, wenn er so denken würde wie du/ihr.
@Eldok
Eindeutig ja, weil 2/3 des heutigen Reichtums vererbt wurden und zwar bereits über Generationen.
Widerspricht dem Gedanken der Leistungsgesellschaft, in der sich jede/r selbst etwas erarbeitet und aufbaut, anstatt sich in´s gemachte warme Nest der Vorgenerationen zu setzen.
Zudem wurde viel vom vererbten Reichtum aus der Vergangenheit schlicht und einfach anderen Menschen geraubt und durch Krieg und Verbrechen erworben.
An diesem heutigen Geld/Reichtum klebt also viel Leid und Blut aus der Vergangenheit.
Sicher gibt es Menschen, die durch gute Geschäftsideen heute zu Wohlstand und Reichtum kommen, es sind aber wenige und eben nicht die breite Masse.
Nur weil Du und einige andere hier „erfolgreich“ sind, bedeutet es nicht, dass alle anderen auch erfolgreich werden könnten.
Viele Berufe sind mittlerweile so schlecht entlohnt, weshalb es schon deshalb unmöglich ist.
Meist die Systemrelevanten und die richtig miesen!
Aber in diesen Berufen oder Tätigkeiten muss es auch Menschen geben, die diese meist unbeliebten, schlechtbezahlten (Dienstleistungs) Jobs machen, weil sie gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich betrachtet, dringend benötigt werden.
Google nach „Dienstleistungsprekariat“.
Gleiches gilt für ehrenamtliche, also unentgeltliche Tätigkeiten und Dienstleistungen.
Global agierender (Turbo) Kapitalismus ist eine Raubform, bei der es darum geht, aus vorhandenem, nicht benötigtem Kapital/Geld, schnellstmöglich noch viel mehr Kapital/Geld zu machen und auf sich selbst zu vereinen, koste es, was es wolle.
Umgangssprachlich: „Geld für sich arbeiten zu lassen.“
Ohne Rücksicht auf Menschen, Umwelt, endliche Ressourcen und Verluste.
Lebensmotto: Nach mir die Sintflut!
Es ist doch der Lebenstraum vieler, soviel Geld/Vermögen zu besitzen, um aus dem Ertrag des Kapitals durch Zinsen/Zinseszinsen und Dividenden mangel- und sorgenfrei leben zu können, ohne dafür weiter einer abhängig beschäftigten, unfreien Lohnarbeit nachgehen zu müssen oder noch besser, man lässt als Unternehmer/in andere für die eigenen Interessen und Ziele arbeiten.
Blöd halt nur, wenn die Produktionsmittel/Produktionsstätten in der Hand der üblichen Verdächtigen sind und dass bereits über Generationen.
Diese Leute sind nicht nur schwerreich, nein sie halten ebenso die Produktionsmittel in ihren Händen und machen damit auch in großen Krisen weiter ihren Reibach (siehe aktuell in der Coranapandemie).
Genau das bedeutet doch „Kapitalismus“, nämlich mach aus nicht benötigtem Kapital, schnellstmöglich noch viel mehr Kapital, bis Du soviel Kapital auf Dich allein vereint hast und nicht mehr weißt, wohin mit dem ganzen Zaster.
Es gleichzeitig immer mehr Menschen gibt, die mit ihrem Einkommen kaum mehr über die Runden kommen.
Wenn Lohnarbeit so erstrebenswert wäre, warum sind dann so viele Wohlhabende und Reiche Privatiers und verbringen ihre Zeit lieber auf dem Golfplatz und als Jetsetter, anstatt im Büro oder der Fabrikhalle?

Oder denk an die globale Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft (billigst milliardenfach auf der Welt verfügbar) in den sogenannten „Billiglohnländern“, die erst ermöglichen, dass wir hier in den reichen westlichen Ländern sehr günstig und sehr viel konsumieren können.
Wird uns als „globale Arbeitsteilung“ verkauft, ist aber nichts anderes als Profitmaximierung und Ausbeutung von Menschen, Ressourcen und Umwelt.
Schau Dir doch an, wieviele Großstädte in China usw. mittlerweile unter massiver Luft-, Umwelt-Wasserverschmutzung leiden.
Dann wird das dort produzierte Zeugs auch noch mit riesigen Schiffen (Schwerölverbrenner) und Langstreckenflugzeugen/Luftfracht (Kerosinverbrenner) um den ganzen Planeten transportiert und belastet dadurch ebenfalls massiv unsere Umwelt und das Klima.
Wohin uns diese Handlungs- und Denkweise geführt hat, kann man doch überall gut sehen.
Krisen und Kriege, überall verbrannte Erde, Artensterben und zerstörte Umwelt inklusive menschgemachtem Klimawandel mit allem negativen Begleiterscheinungen.
Hier sieht sich auch niemand in einer Opferrolle, sondern man spricht Fakten an, die mit gesundem Menschenverstand betrachtet, einfach dumm und ungerecht sind und die verändert werden müssen.
 
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Binalog schrieb:
Im Prinzip gebe ich Dir recht, denn "Ohne Fleiß, kein Preis!"

Aber bei dem Verweis auf die 1 % Superreichen sollte man schon auch berücksichtigen, dass es sich dabei zum größten Teil um Erbdynastien handelt. Da werden zum Teil durch externe Verwalter Und Betreuer millionenschwere Trottel durchgeschleppt, die nicht mal allein mit dem Bus fahren könnten.

Sorry, aber auch das ist grundsätzlich falsch.

In Deutschland haben wir die Milliardäre die in der Öffentlichkeit stehen und dennoch weiterhin aktiv am Erhalt und Erweiterung des Vermögen arbeiten.
Um mal ein paar Namen zu nennen, Kühne, Otto, Klatten, Reimann. Alle sind noch aktiv in ihren Firmen entweder direkt als Vorstand/Geschäftführer oder in Rolle des Aufsichtsrats.

Auch ich arbeite in einem Konzern der einer Milliardärsfamilie gehört. Der Übergang war jetzt grad von der zweiten auf die dritte Generation. Der Gründer hat die Firma "aus dem Nichts" hochgezogen. Nummer zwei hat dann aus einem Deutschen Unternehmen ein internationalen Konzern gemacht, mit tausenden von Mitarbeitern weltweit. Nummer Drei hat die Aufgabe, diesen Konzern und das Vermögen für die Familie entsprechend zu erhalten/erweitern.

Die Eigentümerfamilie ist dabei nicht irgendwie total fancy abgehoben. Klar, sie fahren Porsche ... und ich fahr mit S-Bahn. Ist mir egal.
Dafür sitzen sie bei uns auch mit in der Katine - wer mag kann sich dazusetzen und quatschen oder man wird spontan auch mal "selbst überfallen".

Die Superreichen haben ihr Geld selten aufm Konto liegen, sondern dahinter stehen einfach Firmen die noch aktiv Geschäft machen. Damit diese Firmen auch weiterhin so wertvoll sind, ist es wichtig, als Eigentümer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit arbeiten auch die Superreichen mit - egal ob Erbe oder nicht.
 
Hallo

@mo schrieb:
, aber erzähle doch bitte Mal wie du dir das bei der Freiwilligen Feuerwehr oder den Sportvereinen vorstellst?
Die freiwillige Feuerwehr gehört abgeschafft/verboten und sollte/muss durch eine Berufsfeuerwehr ersetzt werden.
Selbst der Bayern München hat ehrenamtliche Helfer obwohl die es sich problemlos leisten könnten die zu bezahlen.

Vektorfeld schrieb:
Ja diese Sachen waren aber immernoch arbeitsintensiv und ohne Qualifikation nutzbar
Das ist doch genau das was ich die ganze Zeit schreibe, der Schlüssel ist Bildung/Weiterbildung/Qualifikation, wer heutzutage noch als Hilfsarbeiter durch das Leben rennt ist selber schuld.

Vitrex2030 schrieb:
Aber in diesen Berufen oder Tätigkeiten muss es auch Menschen geben, die diese meist unbeliebten, schlechtbezahlten Jobs machen, weil sie gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich betrachtet, dringend benötigt werden.
Wieso überlassen wir diese Jobs nicht Ausländern die gerade hergekommen sind, keine Qualifikation haben und schlecht Deutsch sprechen ? Die sind froh wenn sie solche Jobs bekommen.
Deutsche die die Sprache beherrschen und das System kennen sind selber schuld wenn sie sich mit schlecht Deutsch sprechenden Ausländern ohne Qualifikation in die berufliche Konkurrenz begeben.

Vitrex2030 schrieb:
Oder denk an die globale Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft (billigst milliardenfach auf der Welt verfügbar) in den sogenannten „Billiglohnländern“, die erst ermöglichen, dass wir hier in den reichen westlichen Ländern sehr günstig und sehr viel konsumieren können.
Das sind wir selber schuld, wir wollten billig mit unserer Geiz ist Geil Mentalität und wir haben billig bekommen.
Woran sind denn z.B. deutsche Hersteller von Elektronik kaputt gegangen ? Es hat keiner gekauft, die Menschen kaufen lieber das billige asiatische Zeug.
Wie weit das noch geht können wir ganz alleine mit unserer Brieftasche entscheiden, wir müssen nicht alles sofort gleichzeitig haben, man kann sparen und sich Sachen nacheinander kaufen.
Ich bekomme Herzrhythmusstörungen wenn ich Muttis sehe wie sie mit dem riesigen SUV beim ALDI vorfahren und mit dem iPhone in der Hand murmeln "Die Kiwis für 20cent sind aber teuer".

Vitrex2030 schrieb:
Lebensmotto: Nach mir die Sintflut!
Das ist genau mein Lebensmotto, dadurch geht es mir am besten.

Vitrex2030 schrieb:
Wohin uns diese Handlungs- und Denkweise geführt hat, kann man doch überall gut sehen.
Das sieht man in den kapitalistischen Ländern tatsächlich auf den ersten Blick, es führt zu Wohlstand und einem sehr schönen und angenehmen Leben.
Wenn die kapitalistischen Länder so schrecklich sein sollen wie du uns erzählen möchtest, wieso wollen dann so viele Ausländer/Flüchtlinge ausgerechnet in die schrecklichen kapitalistischen Länder ?

Grüße Tomi
 
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