Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Achso, also herrscht Gleichschaltung? Alle haben die gleichen Gedanken und wer anders denkt ist gegen die Gesellschaft? Und wer definiert die Bedürfnisse des einzelnen, etwa auch die Gesellschaft? Hey wieso kommt mir dieser Mist nur so bekannt vor?

Gleichschaltung? Alle die gleichen Gedanken? Bist du paranoid?

@cotom
auf deine ausführungen gehe ich nicht gesondert ein, denn alles, was ich dir sagen könnte, habe ich bereits auch in den beiträgen an fonce geschrieben.

welches system besser sein würde?
habe ich doch geschrieben. eines in dem für die bedürfnisse der menschen produziert wird anstatt für die kapitalvermehrung.
begründung? weil in unserem system hier die bedürfnissbefriedigung erst ein abfallprodukt der befriedigung des kapitalverwertungsinteresses ist und somit diesem unterstellt.
und sobald die bedürfnissbefriedigung diesem unterstellt ist entscheidet nicht mehr das bedürfniss der menschen darüber, ob es zur befriedigung kommt, sondern ihre ökonomische macht/ohnmacht; was mit einem vernünftigen zusammenleben nichts zu tun hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber th3o, du hast doch eben gefragt welche Interesse!?!
Ich meine wenn niemand eigene Interessen hat oder er welche hat, diese aber nicht vertreten darf, wozu sollte er dann an einem neuem System mitarbeiten? Ich meine das Interesse der Gesellschaft entwickelt sich aus der Summe der Interessen seiner Teilnehmer.
Wenn also keine Persönlichen Interessen bestehen, wie soll sich dann das Interesse einer Gesellschaft entwickeln?

@DugDanger
Und wie soll man Denkmuster über Board werfen? Ich meine ohne Referenzwerte an denen sich etwas zu messen hat, kann man keine Bewertungen über neue Dinge anstellen.
 
DugDanger schrieb:
@ cotom

Also wir diskutieren hier im Forum ja schon länger über diese Themen. Wenn du Lust hast kannst ja in den paar Threads hier rumlesen, da wurden die meisten Argumente schon ausgetauscht. Nur soviel: Ich kenne die ganzen Umverteilungsmechanismen, die Steuerprogression, unser Wettbewerbsrecht...das ganze Zeug. Ich meine nur es taugt nicht viel, weil jeder Akteur hier das Ziel der Einkommensvermehrung hat, diesem Ziel wird sich alles unterordnen. mal mehr mal weniger.

Ich denke wir sind uns soweit einig, dass unsere soziale Marktwirtschaft nicht das Allheilmittel ist.
Es gibt mit Sicherheit genug zu verbessern im System, besser als "reiner" Kapitalismus ist es, nach meiner Meinung, dennoch. Du selbst sagst ja unsere marktregulierende Mechanismen "taug[en] nicht viel", im Umkehrschluss taugen sie also ein bisschen was. Ich denke, man sollte an diesen Mechanismen arbeiten, damit sie besser funktionieren, als das ganze System in Frage zu stellen.
Wie diese Arbeit aussehen soll weiß ich nicht, ist also ein perfektes eigenes Beispiel für destruktive Kritik!

Kann natürlich sein, dass das System nicht besser funktionieren kann. Aber dann wünsche ich mir auch, bevor ich das System abschaffe, einen Lösungsvorschlag, welches System besser funktioniert.
 
@fonce
Ich sehe nicht wo ich gesagt hätte, dass niemand mehr eigene Interessen hat.
Wenn jemand das Interesse hat Kant zu lesen, dann kann er das gerne machen. Wenn jemand das Interesse hat Angeln zu gehen, dann kann er das gerne machen.
Ich verstehe nicht worauf du hinauswillst. Was für Interessen meinst du? Und warum denkst du dir eigentlich die persönlichen Interessen von Grund auf als feindliche gegen das Allgemeininteresse? Das erschließt sich mir nicht.
 
th3o schrieb:
weil in unserem system hier die bedürfnissbefriedigung erst ein abfallprodukt der befriedigung des kapitalverwertungsinteresses ist und somit diesem unterstellt.
Was nach gängigen BWL Theorien nicht stimmt!
Ich kaufe kein Produkt ohne ein Bedürfnis nach diesem Produkt. Das legt den Schluss nahe, dass auch nur Produkte produziert werden, die ein Bedürfnis des Menschen befriedigen. Der Produzent eines Produktes kann somit sein Vermögen nur mehren, indem er die Bedürfnisse des Kunden kennt.
Früher mag deine Theorie gestimmt haben Stichwort Verkäufermarkt, heute haben wir aber einen Käufermarkt. [Link]

Schade, dass du nicht auf meinen Beitrag tiefer eingehst und meine Fragen beantwortest.
 
th3o schrieb:
@fonce
was denn für eine interessenvertretung?
das macht nur sinn bei entgegengesetzten oder sich ausschließenden interessenlagen, die gegeneinander antreten.
wenn die menschen aber das gemeinsame interesse haben ihr leben nach vernünftigen maßstäben zu organisieren, mit dem ziel der produktion von materiellen und immateriellen gütern einzig zur bedürfnissbefriedigung, dann gibts da auch keine entgegengesetzen interessen, sondern alle haben dieses gemeinsame interesse. (ansonsten hätten sie ja auch nicht die alternative gesellschaftsordnung ins leben gerufen, wenn sie an interessengegensätzen und interessenvertretungen festhalten wollten)
Ach hast du das jetzt etwa nicht geschrieben oder was? :o
Sach mal willst du mich verarschen? Es gibt mehr Interessen als "oh ich will angeln gehen".
Was meinst du den wohl was Politik ist? Politik ist nicht anderes als eine Interessenvertretung! Die Demokratie lebt von den gegensätzlichen Interessen der Gesellschaft!
Du vergisst glaube ich das sich wie ich geschrieben habe das "Allgemeininteresse" eben aus den Interessen jedes einzelnen zusammen setzt. Das ist nicht einfach so dar!

Ich meine ohne das Ihr darlegt wie ihr euch die Ordnung der Gesellschaft genau vorstellt ist es auch für mich/uns schwer hier ein Beispiel für ein solches Interesse eines einzelnen oder einer Interessengemeinschaft zu bringen.
 
DugDanger schrieb:
mehr eigene Reflektion über das jetztige Zusammenleben, das über - Bord - werfen der festgefahrenen Denkmuster.

Bei jedem Hinweis den ich dir geben würde, wie ich mir das Zusammenleben so vorstelle, würdest du sie mit den bekannten Denkmustern bewerten.

Denkmuster über Boardwerfen sagt sich leicht. Ist es aber nicht, wie du sicherlich selber weißt. Natürlich ist es schade, dass die Menschheit so ist, wie sie ist und es wäre schön, wenn sich etwas daran ändert. Dies ist aber äußerst schwierig und wird sich auch nicht ändern, solange die Denkmuster funktionieren. Warum? Weil Denkmuster das Leben einfacher machen und wer möchte sich schon das Leben schwerer machen?

Ich würde mich freuen, wenn du mir deine Vision vom Zusammenleben aufzeigen würdest. Ich werde auch versuchen meine bisherigen Denkmuster nicht anzuwenden.
Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist, lebst du selbst diese Vision?

Ich möchte dazu nochmal ein Zitat anwenden.
Mahatma Gandhi schrieb:
Du musst die Veränderung sein die du in der Welt sehen willst.
 
@cotom
Du hast mich nicht verstanden. Ich habe nicht gesagt, dass es keine Bedürfnisse gibt. Natürlich gibt es die. Meine Kritik am System war eine andere. Ich habe kritisiert, dass die Bedürfnissbefriedigung im Kapitalismus nur dann geschieht, wenn sie in Form von ökonomischer Macht auftritt, also wenn man als zahlungskräftiger Konsument auf den Markt treten kann. Die Unternehmen stellen Produkte her für die Bedürfnissbefriedigung, das ja, aber nur für diejenige Befriedigung, die dafür auch zahlen kann. Deswegen lautet die Devise der Unternehmen auch nicht: Lasst uns produzieren, damit möglichst viele Menschen ein angenehmeres Leben haben durch unsere Produkte, sondern: Lasst uns produzieren damit wir so gut es geht Marktanteile uns erobern, so gut es geht Konkurrenten verdrängen, so gut es geht Gewinne abschöpfen, so gut es geht die Leute erreichen, die unsere Produkte bezahlen können. Es geht also in erster Linie um den Profit. Das Bedürfniss ist lediglich Anhängsel. Mittel zum Zweck. Das ist etwas ganz anderes als wenn du sagen würdest: Die Befriedigung der Bedürfnisse ist Zweck meiner Produktion. Verstehst du?

Auf deinen Beitrag gehe ich deswegen nicht ein, weil ich die dort von dir aufgeworfenen Fragen und Blickrichtungen bereits in anderen Beiträgen hier verarbeitet habe.


@fonce
Was meinst du den wohl was Politik ist? Politik ist nicht anderes als eine Interessenvertretung! Die Demokratie lebt von den gegensätzlichen Interessen der Gesellschaft!

ich verstehe nicht was du willst.
vorhin wolltest du dich über eine alternative gesellschaftsordnung unterhalten.
jetzt überträgst du diese sich hier befindende gesellschaftsordnung auf die alternative und wirfst mir vor, dass ich irgendwas, was nur in dieser gesellschaftsordnung gilt, verletzen würde.
wer verarscht hier jetzt eigentlich wen?

nochmal meine frage: an was für interessen, die so dermaßen gegensätzlich sind, denkst du?
und nochmal mein hinweis: wenn die menschen an gegensätzlichen interessen interessiert sind, dann werden sie auch kapitalismus beibehalten.
die frage danach, wie mit gegensätzlichen interessen ni der alternativen gesellschaft umgegangen würde, ist unsinnig, weil du dann unterstellst, dass es so krass gegensätzliche interessen dort gäbe, die man mit den mitteln dieser gesellschaft hier, unter ein dach bringen muss. - und genau das ist eine schiefe annahme.

wenn du kein interesse nennen kannst, das so dermaßen gegen ein allgemeininteresse gehen würde, dann muss ich annehmen, dass du selber gar nicht weißt was du da redest.
warum bringst du denn ein aspekt in die diskussion, nämlich 'gegensätzliche interessen', wenn du nicht mal ein beispiel dafür hast, was das sein soll?#
du behauptest dass es immer gegensätzliche interessen geben wird, kannst aber nicht sagen worin diese bestehen sollen.
das ist genau das gleiche als wenn du sagen würdest, die welt ist schlecht - hat genausoviel aussagekraft.
 
Zuletzt bearbeitet:
@cotom

Ich möchte zum Beispiel nicht, das mein komplettes Leben sich an der ökonomischen Effizienz meiner Handlungen messen muß; damit meine ich nicht mal die Arbeit an sich, es geht ja nach Feierabend weiter. Preise, Produkte, Krankenversicherungen vergleichen.
Ich denke, dass man durchaus auch sinnvolle Dinge leisten kann, ohne immer den Rechenschieber im Hinterkopf zu haben. Man kann auch anderen Leuten helfen, ohne sich sozial engagiert zu nennen, oder ohne Mitglied bei den Grünen zu sein - einfach so - nur nicht in diesem System - da ist es etwas besonderes.
Es ist auch etwas besonderes wenn ich etwas leiste ohne bezahlt zu werden, es ist etwas besonderes wenn ich meinem Mitbewerber - einfach so - den Vortritt lasse, es ist etwas besonderes wenn ich sage - Karriere ist mir nicht so wichtig.
Alle dies sind in unserer Gesellschaft Außnahmetatbestände und ich frage mich ob es nicht die Regel sein sollte.

Mir ist klar, dass es momentan Menschen gibt, die damit nichts anfangen können, und die sich hier die Köppe einschlagen, wenn man unser System von heute auf Morgen über Bord wirft.

Da wir aber von Kind an auf effizienz und Konkurenzkampf getrimmt werden, liegt für mich nahe, dass dieses auf (Konkurenz)Kampf ausgelegte System seinen Anteil daran hat, dass die Menschen heute so sind wie sie sind, und das meine oben formulierten Ansprüche an ein System mit ihnen nicht zu machen ist - weil sie durch dieses System geprägt wurden.

Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist, lebst du selbst diese Vision?

Ich lebe in der einzigen Gesellschaft die ich kenne - und nein, ich trage keine Tarnuniform und lebe hinter Barikaden am Stadtrand.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Das ist etwas ganz anderes als wenn du sagen würdest: Die Befriedigung der Bedürfnisse ist Zweck meiner Produktion. Verstehst du?

Ok, ich verstehe was du sagen willst. Dann habe ich dich vorhin Falsch verstanden. Dein Vorwurf an die Firmen oder den Kapitalismus ist, dass die Firmen nur darauf achten auch was mit ihren Produkten zu verdienen.
Überspitzt ausgedrückt: Unser gesellschaftliches Problem ist es, dass Firmen ihre Ware nicht ohne Verluste an jeden Menschen der Welt verkaufen. Dein Vorwurf ist es, dass Firmen nicht bereit sind Verluste zu machen, um ihre Produkte z.B. allen Menschen in Afrika zur Verfügung zu stellen. Richtig?

Stimmt, das sind unsere Firmen wirklich nicht, liegt auch, wie du bereits gesagt hast am wirtschaftlichen System. Wie ist denn dein konkreter Lösungsvorschlag, wie ist deine Vision, wie muss sich die Welt verändern?
Ok, die Fragen kannst du nicht beantworten, wie du schon gesagt hast.

Letztlich würde ich dir aber gerne die gleiche Frage wie DugDanger stellen:
Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist, lebst du selbst deine Vision?
 
Dein Vorwurf ist es, dass Firmen nicht bereit sind Verluste zu machen, um ihre Produkte z.B. allen Menschen in Afrika zur Verfügung zu stellen. Richtig?


NEIN. Sie Verhalten sich absolut richtig, weil Gewinnmaximierung das oberste Gebot ist.
Siehe unsere Welt.
Deshalb doch die Kritik am System und nicht am einzelnen Akteur!
 
DugDanger schrieb:
Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist, lebst du selbst diese Vision?

Ich lebe in der einzigen Gesellschaft die ich kenne - und nein, ich trage keine Tarnuniform und lebe hinter Barikaden am Stadtrand.

Tut mir Leid, wenn du die Frage provokativ empfandest, was ich aus deiner Antwort schließe. Sie war nicht so gemeint, sondern war wirklich ernst gemeint.

Ich weiß nicht, ob die von dir gemachten Beispiele wirklich Ausnahmen sind. Mag gut sein, kann aber auch nicht sein. Ich denke es gibt genug Menschen in Deutschland, die sich ehrenamtlich engagieren und dies nicht betonen, sondern Selbstverständlich sehen. Genauso wird es Menschen geben, die nicht "Karrieregeil" sind. Was die Ausnahme und was die Regel ist, mag/kann ich nicht beurteilen. Aber ich denke dieser Vision kann ich mich gut selber anschließen, muss aber zugeben, dass ich davon nichts selber mache!

Meine Frage vorhin zielte auch darauf ab, ob du etwas von diesen Dingen machst? Weil die Gesellschaft kann man nur verändern, indem man sich selbst verändert. So war die Frage gemeint, sie sollte eigentlich nur zum Nachdenken anregen, ob man denn selbst nach der eigenen Vision einer "besseren Welt" handelt. Nicht mehr und nicht weniger.
 
Dein Vorwurf an die Firmen oder den Kapitalismus ist, dass die Firmen nur darauf achten auch was mit ihren Produkten zu verdienen.

Nein, das ist nicht mein Vorwurf, weil in einem System, das über Kapital am Leben erhalten wird, das Verhalten der Firmen sehr systemkonform ist. Wenn sie sich nicht so verhalten würden, würden sie nicht lange im Wettbewerb existieren. Es geht darum diese Notwendigkeit ihres Handelns zu verstehen und daraus erst die Kritik am Gesamtsystem abzuleiten, das auf ein solches Handeln erst beruht.



Überspitzt ausgedrückt: Unser gesellschaftliches Problem ist es, dass Firmen ihre Ware nicht ohne Verluste an jeden Menschen der Welt verkaufen. Dein Vorwurf ist es, dass Firmen nicht bereit sind Verluste zu machen, um ihre Produkte z.B. allen Menschen in Afrika zur Verfügung zu stellen. Richtig?

Falsch. Das 'gesellschaftliche Problem' ist, dass die Güter überhaupt über Kauf und Verkauf zirkulieren und unter die Menschen gebracht werden. Nochmal: Es wäre unsinnig, wenn eine Firma, aus einer Schrulligkeit heraus, auf einmal ihre Waren verschenkt. Lange würde die nicht überleben und du hättest instantan Entlassungen und Konkurs.




Wie ist denn dein konkreter Lösungsvorschlag, wie ist deine Vision, wie muss sich die Welt verändern?


Der Lösungsvorschlag kann nur von einer Mehrzahl an Menschen kommen, die sich entschließen nicht mehr so leben zu wollen. An der Ausarbeitung eines solchen Vorschlags würde ich mich dann gerne beteiligen. Solange aber gar nicht die Einsicht in die Schiefheit unseres Systems besteht, solange gibt es kein gesellschaftliches Subjekt, das in irgendeinerweise an einem Lösungsvorschlag mitarbeiten könnte.


Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist, lebst du selbst deine Vision?

Warum beschäftigt dich so eine Frage?
Wie soll man denn 'die Vision' leben? Wir leben doch in dieser Gesellschaft und sind mit den Notwendigkeiten dieser Gesellschaft konfrontiert. Wenn ich mich hinstellen würde und sagen würde, dass ich das nicht mehr mitmache, dann kann ich in ein paar Tagen unter der Brücke schlafen und aus dem Mülleimer essen. Wie kommst du darauf, dass es möglich wäre allein diese 'Vision' zu leben. Wenn ich zum Bäcker gehe, dann muss ich auch morgen noch 30 Cent für ein Brötchen hinlegen.
 
DugDanger schrieb:
Sie Verhalten sich absolut richtig, weil Gewinnmaximierung das oberste Gebot ist.
Siehe unsere Welt.
Deshalb doch die Kritik am System und nicht am einzelnen Akteur!

Das habe ich doch bestätigt!
 
Ich betrachte die Diskussion im Moment als wenig produktiv. Wir haben das alles schon gehabt, wie Dug sagte. fonce schreibt Beitrag nach Beitrag und geht auf keine Argumente ein. Als Argument gemeint ist was hier dem Kapitalismus als wesentlich und unabänderlich attestiert wird, Vermehrung des Geldes und nicht Bedürfnisbefriedigung der Leute. Was das 'andere' System wäre, hat th3o bereits gesagt: ein System, wo für die Bedürfnisse produziert wird und nicht für das Geld. Jetzt wittert er dahinter den untergegangenen Sozialismus und ist scharf auf einen Systemvergleich. Sei hier nochmal gesagt: den realen Sozialismus will man nicht verteidigen (übrigens aus ganz anderen Gründen als er). Die von fonce benutzte Methode hat auch einen Namen, das heißt Strohmannargument, man droscht auf einen Strohmann ein und meint den Gegner zu treffen.

cotom hält an den Unterschied zwischen Kapitalismus und sozialer Marktwirtschaft fest, nimmt aber ständig zurück was er nur Ideal(*) bezeichnet, also widerspricht selbst seinen Argumenten. Kein Wunder, dass dann mangels Argumente auch er scharf auf einem Systemvergleich ist. Das ist hier nicht das Thema, sondern ob unsere Kritik am Kapitalismus mit den Wirkungen, die er zeigt, stimmt. Darauf geht aber keiner ein. Ein nicht existierendes System zu kritisieren kann wohl jeder, wo alles hypothetisch ist, kann man auch hypothetisch kritisieren - was billigeres gibt es nicht. Was soll das bringen?

/EDIT
Zitat cotom: "Weil die Gesellschaft kann man nur verändern, indem man sich selbst verändert. So war die Frage gemeint, sie sollte eigentlich nur zum Nachdenken anregen, ob man denn selbst nach der eigenen Vision einer "besseren Welt" handelt."

Die Christen haben es 2000 Jahren lang getan. Haben wir jetzt eine "bessere Welt"?

/EDIT

(*) Nein, Ideal hat er nicht gesagt
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Warum beschäftigt dich so eine Frage?
Wie soll man denn 'die Vision' leben? Wir leben doch in dieser Gesellschaft und sind mit den Notwendigkeiten dieser Gesellschaft konfrontiert. Wenn ich mich hinstellen würde und sagen würde, dass ich das nicht mehr mitmache, dann kann ich in ein paar Tagen unter der Brücke schlafen und aus dem Mülleimer essen. Wie kommst du darauf, dass es möglich wäre allein diese 'Vision' zu leben. Wenn ich zum Bäcker gehe, dann muss ich auch morgen noch 30 Cent für ein Brötchen hinlegen.

Da ich deine Vision nicht kenne (und du selber auch nicht), kann ich auch nicht sagen ob es in unserer jetzigen Gesellschaft möglich wäre oder nicht. Aber Veränderungen (auch Gesellschaftliche) fangen im kleinen, bei einem selbst an. DugDanger hat z.B. Dinge aufgezählt, die er sich wünschen würde. Meine Frage ist deshalb, ob man selbst nach seinen eigenen Wünschen handelt. Man kann, nach meiner Meinung, nicht von anderen erwarten sich zu ändern, ohne das man sich selber ändert. Irgendjemand muss den ersten Schritt machen.

Du berufst dich aber immer darauf, dass keiner (oder zu wenige) diese Veränderung wollen und du dir erst Überlegungen über ein anderes (besseres) System Gedanken machen kannst, wenn alle diese Änderung wollen. Durch diese Meinung wird sich aber nie etwas ändern, denn irgendjemand wird immer das alte System behalten wollen.

Ich halte es übrigens für möglich seine Vision näher zu kommen, ohne unser System zu verlassen. Z.B. durch ehrenamtliche Arbeit oder den Verzicht auf eine Beförderungen zugunsten eines Kollegen oder, oder oder... Also noch einmal meine Frage, tust du irgendetwas, was die Gesellschaft in eine "bessere" Gesellschaft" verwandelt?
 
Zitat: "Also noch einmal meine Frage, tust du irgendetwas, was die Gesellschaft in eine "bessere" Gesellschaft" verwandelt?"

Anders gesagt, tut man etwas, um diese Gesellschaft zu erhalten, die man kritisierst?
Mit der Frage verlässt du vollständig die Argumentationsebene und gehst zu dem moralischen Angriff über: Was halten deine Gegner von der Sittlichkeit eines Gemeinwesens. Antwort meinerseits: Moral ist nur der ideelle Ausgleich dieser Gesellschaft, d.h. ohne Moral wäre das nicht auszuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@cotom
warum stellst du mir die frage nochmal, wenn ich sie bereits nach bestem wissen und gewissen beantwortet habe. ist das irgendwie ein schlechter witz?
im übrigen gilt, was barista soeben auch schon gesagt hat, vielleicht liest du dir das nochmal durch.

und wenn du immerzu mit dieser leier (denn was anderes ists nicht) argumentierst, adss veränderung im kleinen anfängt, dann ist das ein satz, der systemnotwendigkeiten verkennt.
du bildest dir ein, unabhängig von sachzwängen dieser gesellschaftsordnung, alleine eine andere gesellschaftsordnung mitten in dieser installieren zu können.
viel spaß beim träumen.

ehrenamtliche arbeit ist nichts anderes als das komplement zur lohnarbeit; es gibt ehrenamtliche arbeit nur, weil es auf der anderen seite bezahlte arbeit gibt.
ich sehe nicht, warum das das leben einer vision sein sollte, wenn ich lediglich systemkonform das komplement zur lohnarbeit betreibe (übrigens kommst du um lohnarbeit auch als ehrenamtlicher nicht rum; du kannst ja gerne mal versuchen von ehrenamtlichkeit in unserer gesellschaft zu leben)

übrigens ersetzt das träumen über visionen nicht das argument und die analyse dieser realen gesellschaftsordnung.
da halte ichs mit helmut schmidt, der gesagt hat: "wer visionen hat, soll zum arzt gehen."
 
Zuletzt bearbeitet:
ich verstehe nicht was du willst.
vorhin wolltest du dich über eine alternative gesellschaftsordnung unterhalten.
jetzt überträgst du diese sich hier befindende gesellschaftsordnung auf die alternative und wirfst mir vor, dass ich irgendwas, was nur in dieser gesellschaftsordnung gilt, verletzen würde.
wer verarscht hier jetzt eigentlich wen?

Ok also gibt es keinerlei Interessenvertretung für die Menschen in deinem Gesellschaftssystem?

nochmal meine frage: an was für interessen, die so dermaßen gegensätzlich sind, denkst du?
und nochmal mein hinweis: wenn die menschen an gegensätzlichen interessen interessiert sind, dann werden sie auch kapitalismus beibehalten.
die frage danach, wie mit gegensätzlichen interessen ni der alternativen gesellschaft umgegangen würde, ist unsinnig, weil du dann unterstellst, dass es so krass gegensätzliche interessen dort gäbe, die man mit den mitteln dieser gesellschaft hier, unter ein dach bringen muss. - und genau das ist eine schiefe annahme.

wenn du kein interesse nennen kannst, das so dermaßen gegen ein allgemeininteresse gehen würde, dann muss ich annehmen, dass du selber gar nicht weißt was du da redest.
warum bringst du denn ein aspekt in die diskussion, nämlich 'gegensätzliche interessen', wenn du nicht mal ein beispiel dafür hast, was das sein soll?#
du behauptest dass es immer gegensätzliche interessen geben wird, kannst aber nicht sagen worin diese bestehen sollen.
das ist genau das gleiche als wenn du sagen würdest, die welt ist schlecht - hat genausoviel aussagekraft.

Ok nehmen wir mal ein Beispiel aus unseren jetzt hier existierenden Gesellschaftsformen. Nehmen wir an jemand klaut etwas. In Deutschland gibt es Leute die extrem harte Strafen selbst für sowas fordern, da es ja der Abschreckung dienen soll, andere hingegen möchte nicht so harte Strafen, da sie eine gewisse Verhältnismäßigkeit waren wollen.
Weiteres Beispiel
Frau Foo ist dagegen das ein Mobilfunkmast in ihrem Dorf errichtet wird, da sie sagt das es ihr schaden würde. Also tritt sie für Ihr Interesse(Mobilfunkmasten wird nicht aufgestellt) ein.
Gruppe A möchte das die Grenzwerte irgendwelcher Stoffe gesenkt werden, wärend Gruppe B für eine Erhöhung der Grenzwerte wäre(Warum auch immer).
Es gibt viel viel mehr solcher Beispiele, die so trivial sind das sie einem noch nicht einmal einfallen

Das Sind gegensätzliche Interessen.

EDIT:

barista schrieb:
Ich betrachte die Diskussion im Moment als wenig produktiv. Wir haben das alles schon gehabt, wie Dug sagte. fonce schreibt Beitrag nach Beitrag und geht auf keine Argumente ein. Als Argument gemeint ist was hier dem Kapitalismus als wesentlich und unabänderlich attestiert wird, Vermehrung des Geldes und nicht Bedürfnisbefriedigung der Leute. Was das 'andere' System wäre, hat th3o bereits gesagt: ein System, wo für die Bedürfnisse produziert wird und nicht für das Geld. Jetzt wittert er dahinter den untergegangenen Sozialismus und ist scharf auf einen Systemvergleich. Sei hier nochmal gesagt: den realen Sozialismus will man nicht verteidigen (übrigens aus ganz anderen Gründen als er). Die von fonce benutzte Methode hat auch einen Namen, das heißt Strohmannargument, man droscht auf einen Strohmann ein und meint den Gegner zu treffen.
Also es gab in den letzten 7000 Jahren nicht nur ein System welches auf darauf aus war, das wenn jemand nicht der Meinung oder den Interessen der Allgemeinheit folgt als Gegner der Gesellschaft dargestellt wird. Ich habe nie was vom Sozialismus geschrieben!
Und verdammt noch mal es ist doch wohl eine berechtigte Frage danach wie sie sich Ihre neue Gesellschaft vorstellen!
Auch habe auch ich nie gesagt das unser System Fehlerfrei ist, aber bin eher für Schrittweise Behebung von Fehlern in einem System als für radikale Umbrüche! Vor allem einen Umbruch in ein System von dem mir hier anscheinend niemand eine Beschreibung geben kann!

Ich stelle mir vor allem Dinge ganze Zeit schon eine Frage...wieso seit ihr eigentlich alle für ein Problem der Konkurrenz?
 
Zuletzt bearbeitet:
barista schrieb:
cotom hält an den Unterschied zwischen Kapitalismus und sozialer Marktwirtschaft fest, nimmt aber ständig zurück was er nur Ideal bezeichnet, also widerspricht selbst seinen Argumenten. Kein Wunder, dass dann mangels Argumente auch er scharf auf einem Systemvergleich ist.

Wo habe ich meinen Argumenten widersprochen? Und was habe ich "nur Ideal" bezeichnet?

Angefangen habe ich damit, zu sagen, dass wir nicht in einem reinen Kapitalismus leben, so wie ihn alle darstellen und ich darüber froh bin. Den Argumenten, dass bei uns nicht alles optimal ist habe ich nie Widersprochen und sehe sie genauso. Das Ändert aber nichts an meinen Argumenten, dass wir nicht in einem reinen Kapitalismus leben!

Ich bin dann weiter auf die Argumente eines alternativen Systems eingegangen und wollte für mich gerne wissen, wie dieses System aussieht. Eine direkte Antwort kann/will keiner wirklich geben. Weil es (noch) kein alternatives System gibt.
Ich habe dabei nie gesagt, dass es nichts besseres als unser derzeitiges System gibt! Aber auch gesagt, dass ich nicht auf das System verzichten will, ohne das Alternativsystem zu kennen.
Da es dieses System nicht gibt, habe ich dann gefragt, wie sich die anderen das System vorstellen/wünschen, wie ihre "Vision" ist. Da diese Vision nach meiner Meinung bei einem selber anfängt, wollte ich nur Wissen, ob denn auch selbst danach gehandelt wird. Da nach meiner Meinung der (gewünschte) gesellschaftliche Wandel bei einem selbst anfängt. Das war alles!
Wo ich mich da jetzt Widersprochen habe sehe ich nicht, denn meine Grundmeinung besteht nach wie vor.
 
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