Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@DerOlf Wenn alle Menschen es so machen würden wie wir, hätten die Banken wahrscheinlich ihr Geschäftsmodell verloren und unser Wirtschaftssystem würde komplett in sich zusammenbrechen. :D
 
_killy_ schrieb:
Der Geldgeber bekommt den Zins als Entschädigung, dafür dass er für ein gewissen Zeitraum nicht über sein Kapital verfügen kann.
Ich zitiere mal den aus meiner Sicht, wichtigsten Part.
Das Geld, das die Banken verleihen, gehört Ihnen aber nicht, denn es exisiert bis zur Verleihung nicht.

_killy_ schrieb:
Der Kreditnehmer zahlt den Zins als Prämie für die Dienstleistung, dafür dass der Kapital erhalten hat.
Der Satz klingt genauso logisch, als wenn ich sage:
Jeder Bürger zahlt eine Existenzsteuer, da er die Luft atmet und die Infrastruktur benutzt.

@Discovery_1
Das Wirtschaftssystem funktioniert nicht, wenn die Leute vernünftig agieren.

Das ist ja das paradoxe. Auf der einen Seite wird von jeder Seite Nachhaltigkeit usw. propagiert.
Auf der anderen Seite wird man mit Werbung und damit Produkten die man doch bitte, am besten jeden Monat neu, kaufen soll zubombadiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815, Vitrex2030, PeterPlan und eine weitere Person
@Discovery_1:
Jedenfalls hätten auch wir dann nicht so eine gltzernde Wohlstandswelt zum drin Leben.

Eventuell würde dann die Mite für deine Wohnung erhöht werden, WEIL es gerade reinregnet, und der Vermieter auf die Reparaturen eben erstmal 3 Jahre sparen muss.

Auch wir profitieren davon, dass andere Kredite aufnehmen können.

Das Problem sehe ich doch eher im Privatbereich, in dem die Menschen bisweilen den Übervblich über ihre Verpflichtungen verlieren ... oder ihre Tilgungsmöglichkeiten eben zu 99,9% ausschöpfen. Mit "Puffern" zu planen, fällt vielen schwer (das ist nur bei Kartoffelpuffern einfach ... ich nehme 3 ... :lol: ).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Discovery_1
Vitrex2030 schrieb:
Ich kenne persönlich keinen Menschen, der tatsächlich frei ist und Freiheit leben kann, mich eingeschlossen und dass war auch schon vor den Einschränkungen durch die Coronapandemie so.

Schopenhauer würde jetzt antworten: Freiheit ist eine Illusion unseres objektivierten Willens. :D

Aber ich verstehe schon, was du damit meinst, und darauf richtet sich auch meine Kritik. Man kann nicht "frei" sein in einem System, das dich ständig unter Zwang setzt, zu konsumieren und für den Konsum zu arbeiten. Es ist zwar kein "Zwang mit vorgehaltener Waffe", aber würden wir jetzt alle schlagartig nur noch die wesentlichen Dinge konsumieren, bräche das System zusammen. Und daher ist das System schon irgendwie eine ziemlich beschissene Strategie. Wie ich anderorts schon geschrieben habe, gibt es in vielen Bereichen kaum Nachhaltigkeit. Wenn ich ein Gerät konzeptbedingt gar nicht reparieren (lassen) kann, ist das schon als eine Art Zwang zu verstehen! Was soll ich als Kunde denn da tun?

Daher ärgert mich auch die Politik. Anstatt endlich dafür zu sorgen, dass wir nur noch nachhaltige Produkte in ökologisch verkraftbarem Rahmen konsumieren können, wird sowas wie eine CO2-Steuer eingeführt. Ich nenne das, das Pferd von hinten aufzäumen. Wenn man der inneren Logik des Kapitalismus folgen muss, geht das aber gar nicht anders. Wir befinden uns tatsächlich in einer Zwickmühle, einem Dilemma.

Die Industrie MUSS uns jedes Jahr ein neues Smartphone andrehen, weil sonst alles den Bach runter geht (die macht das ja eigentlich auch nicht aus Jux und Dollerei). An dieser Stelle beginnt der eigentliche Zwang, der sich auf dich als Konsumenten überträgt. In meinen Augen würden wir viel gewinnen, wenn wir an anderer Stelle reduzieren würden. Der Gewinn wäre vor allem Zeit und Gesundheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sanjuro, Vitrex2030 und Andy8891
PeterPlan schrieb:
An dieser Stelle beginnt der eigentliche Zwang, der sich auf dich als Konsumenten überträgt.
Ich fühle oder soll mich gezwungen fühlen ein neues iPhone zu kaufen, nur weil Apple meint eine neue Generation, im Rahmen des jährlichen Produktzyklus, zu releasen? Nö! Warum sollte man sich gezwungen fühlen?
Es ist die eigenen freie Entscheidung Geld für X auszugeben.
Es gibt ja nun wenige Dinge im Leben die einem Zwang unterliegen, aber das gehört sicher nicht dazu. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BridaX
@knoxxi

Es geht um "aktuelle" Menschen. Sobald man Geld verdient und dieses "nicht braucht", kommt doch erst der Gedanke: Ach den Fernsehr habe ich schon x Jahre, wird Zeit sich etwas neues zu gönnen.

Denn das sparen muss ja einem Ziel folgen oder?

Natürlich wäre es der Jackpot für den Staat, wenn jeder Privat vorsorgen würde und dann die staatliche Rente für Arbeitende abgeschafft wird.
Der Rentenbeitrag fungiert dann ähnlich Hartz4 zur Aufstockung auf das Existenzminimum.
 
Die großen Firmen müssen jedes Jahr noch mehr produzieren und auch verkaufen als im Jahr zuvor. Wenn ein großes Unternehmen mehrmals hintereinander die gleiche Zahlen präsentiert, werden die Aktienanalysten das entsprechende Unternehmen abstrafen und dann ist das fürs Alter angelegte Geld schneller weg als man denkt. Das Rad muss sich immer schneller drehen. Das ist der Automatismus im Kapitalismus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815, Vitrex2030 und PeterPlan
knoxxi schrieb:
Ich fühle oder soll mich gezwungen fühlen ein neues iPhone zu kaufen, nur weil Apple meint eine neue Generation, im Rahmen des jährlichen Produktzyklus, zu releasen? Nö! Warum sollte man sich gezwungen fühlen?
Es ist die eigenen freie Entscheidung Geld für X auszugeben.
Es gibt ja nun wenige Dinge im Leben die einem Zwang unterliegen, aber das gehört sicher nicht dazu. :)

Oh doch!

-Du hast das Bedürfnis nach Licht, also brauchst du eine Glühbirne.
-Technisch wäre es schon lange möglich, Glühbirnen zu bauen, die nahezu ewig halten.
-Im Kapitalismus bietet man dir nur eine Glühbirne an, die begrenzt hält.
-Geht sie kaputt, bist du gezwungen, dir eine neue Glühbirne zu kaufen, sonst wird dein Bedürfnis nicht befriedigt.

Die einzige Freiheit, die dir da bleibt, ist, im Dunkeln zu sitzen. Und das kann es wohl nicht sein, oder? ;)

Das selbe gilt analog für fast jedes Produkt. Beim Smartphone wird der Support eingestellt, irgendwann ist es inkompatibel, dann kommt ebenfalls der Zwang auf dich zu. Ersatzteilproduktion einer Bohrmaschine wird eingestellt, Akkus sind fest verbaut, Geräte sind nicht modular aufgebaut, werden aus proprietären Bauteilen hergestellt usw.

Die Liste ist lang. Verdammt lang.

Und warum ist das so? Weil Unternehmen wachsen müssen, und deswegen nur nach dem Minimalprinzip wirtschaften (Gewinnmaximierung). Um dein Bedürfnis geht es dabei nicht. Es wird zum Mittel degradiert, zum reinen Zweck. Dabei sollte es im Mittelpunkt stehen!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815 und Discovery_1
Andy8891 schrieb:
Ich zitiere mal den aus meiner Sicht, wichtigsten Part.
Das Geld, das die Banken verleihen, gehört Ihnen aber nicht, denn es exisiert bis zur Verleihung nicht.

Natürlich existiert das Geld schon zum Zeitpunkt, wenn dieses verliehen wird. Das Bank hat dies als Einlage bei sich. Oder, wenn wir über größere Kreditsummen sprechen, refinanzieren diese dann die Banken mit Ausgabe von bsow. Inhaberschuldverschreibungen. Hierauf zahlen Banken dann entsprechend ebenfalls Zinsen.

Man sollte als Bank entsprechend auch fristenkongruent die Kredite refinanzieren, sonst geht es einen wie Lehmann Brothers, die langfristig ausgegebene Kredite kurzfristig refinanziert haben. Ist der Markt dann trocken, dann geht man auch als Bank pleite.

Ich hoffe, hier liegt kein Missverständnis bzgl. Mindestreserve vor. 1% bei der EZB heißt, wenn eine Bank 100 EUR Kredit verleiht, so muss sie zusätzlich 1 EUR bei der EZB hinterlegen. Somit muss die Bank über mindestens 101 EUR Mittel verfügen.
Der Effekt der Geldschöpfung kommt daher, dass die 100 EUR Kredit, dann wieder als Einlage bei einer anderen Bank getätigt werden können. Diese kann dann 91 EUR Kredit vergeben, da sie 0,91 EUR bei der EZB hinterlegen muss. Diese 91 EUR können dann wieder eine Einlage bei einer anderen Bank sein usw.
Dadurch entsteht Geld und die Geldschöpfung.

1% Mindestreserve heißt somit nicht, dass die Bank aus 1 EUR -> 100 EUR Kredit vergeben kann. Ne?

@DerOlf

Mein Haus ist noch nicht bezahlt - ist erst letztes Jahr gekauft. Wenn es bezahlt ist, sind die Kinder schon wieder längst ausm Haus. Dann suchen meine Frau und ich uns sicher aber auch etwas Anderes, da das Haus ja eher für viele Kinder ausgelegt ist, als dass es für ein Alterssitz tauglich ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Vitrex2030
Beim Bevölkerungswachstum haben wir ja mittlerweile einigermaßen kapiert, dass es in einer Welt mit begrenzten Ressourcen zum Risiko werden kann.

Beim Wirtschaftswachstum sind wir leider noch nicht ganz so weit.

Beides zusammen (reduziertes Bevölkerungswachstum bei sich selbst verstärkendem Wachstumszwang in der Wirtschaft) verschärft das Problem nur, denn das kann eben nur durch verkürzte Produktzyklen und "sinnlosen" Aktualitätsdrang (den man beim Konsumenten auch erstmal schaffen muss) kompensiert werden.
Wenn weniger Konsumenten dazukommen, dann muss eben jeder höhere Stückzahlen konsumieren, damit noch Wachstum generiert werden kann.

Es ist wie bei dem ekeligen Spucknapf-Witz ... "Warum hast du den denn gleich ausgesoffen? Die Wette bezog sich doch nur auf einen Schluck" - "Das hing leider alles zusammen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für den WoT, ich habe mich hinreißen lassen ;)

__________________________

Discovery_1 schrieb:
Wenn alle Menschen es so machen würden wie wir, hätten die Banken wahrscheinlich ihr Geschäftsmodell verloren und unser Wirtschaftssystem würde komplett in sich zusammenbrechen. :D

Die Wirtschaft würde zusammen brechen, sich neu ordnen und wieder steigen. Wie es sie es schon immer getan hat.

Den Umgang mit Geld lernt man leider nicht an der Schule und oft auch nicht im Elternhaus. Dennoch sollte man den Leuten ihre Eigenverantwortung nicht absprechen. Die betroffenen Menschen sind Erwachsen und gehen einem Beruf nach. Sollen sie mit ihrem Geld machen was sie wollen.

Mit 2500€ Brutto konnte ich damals (als Single) problemlos 600€ im Monat zur Seite legen ohne Verzicht zu üben. Die 7000€ Schulden aus deinem Beispiel wären in einem Jahr abbezahlt. Wenn man nur wollte...

Vitrex2030 schrieb:
@BridaX
Ja, kann man so sehen, wenn man noch jünger und gesundheitlich fit ist.
Aber auch Du wirst irgendwann alt, krank, gebrechlich und auf die Hilfe anderer angewiesen sein.

Und in dem Fall bin ich froh selbst vorgesorgt zu haben. Die, die es nicht können werden vom Sozialstaat versorgt. Dafür gebe ich auch gerne einen Teil meines Geldes in Form von Steuern ab. Ein Baustein wäre die private Vorsorge zu stärken und nicht alles auf den Staat auszulasten.

Vitrex2030 schrieb:
Mich würde auch einmal interessieren, wie Du den Begriff: FREIHEIT und frei zu sein, überhaupt definierst?

Schwierig und sehr subjektiv. Ich fürchte da muss ich etwas ausholen.

Ich würde mich selbst als pragmatisch, empathisch, rational und auch als durchaus egoistisch bezeichnen. Schließlich habe ich nur das eine Leben und möchte für mich und mein Umfeld das Bestmögliche rausholen - ohne dabei aber bewusst anderen zu schaden. Ich glaube da unterscheiden sich Egoisten von Narzissten? Umso mehr ich habe, desto mehr kann ich geben. Glück, Geld, Erfahrungen, Zeit.

Freiheit ist für mich, in meinem Handeln selbst bestimmt zu sein. Meine Gedanken und Entscheidungen gehören nur mir. Egal wie der Umstand ist. Auch in Gefangenschaft; Der Körper ist gefangen, der Geist ist frei. Wenn es das Ziel ist, im Leben möglichst glücklich zu sein, dann ist es nicht Zielführend sich selbst mit seinen vernichtenden Gedanken im Weg zu stehen.

Naja, stoische Weisheiten...

Bis in meine späte Jugend war ich auch eher "gegen das System". Wollte nur Computerspiele spielen und chillen. Da war mir der linke Gedanke in vieler Hinsicht ganz angenehm. Aber das ist nun mal nicht die Realität und nicht das System in dem wir leben und gelebt haben. Spätestens mit nach der Ausbildung wurde mir das klar. Zudem will ich niemanden auf der Tasche liegen.

Meine Ziele ("Computerspiele und chillen") müssen auch anders erreicht werden können. Und das können sie. Durch Engagement, Disziplin und Eigenverantwortung.

Vitrex2030 schrieb:
Ich kenne persönlich keinen Menschen, der tatsächlich frei ist und Freiheit leben kann, mich eingeschlossen und dass war auch schon vor den Einschränkungen durch die Coronapandemie so.

Die wenigen Beschränkungen zum Schutze anderer empfinde ich nicht als Einschränkung meiner Freiheit. Da wir in einer Gesellschaft (geben und nehmen) leben gibt es keine absolute Freiheit.


Vitrex2030 schrieb:
Die meisten Menschen sind unfrei, weil sie im System funktionieren müssen, um ihren Lebensunterhalt und ihren Konsum zu sichern.

Oder man empfindet den Umstand nicht als schlecht. Mag die Arbeit der man nachgeht, freut sich seiner Familie und dem noch nie so hohen Lebensstandard. Oder man setzt sich daran seinen Umstand zu ändern. Wiedermal eine Frage der Einstellung.

Vitrex2030 schrieb:
Freiheit und frei zu leben bedeutet für mich, weisungsungebunden über meine Lebenszeit selbst bestimmen zu können, ohne jahrzehntelang in Abhängigkeiten und Verpflichtungen zu stecken, sowie finanziell unabhängig mein Leben frei gestalten zu können, so wie ich es mir jeden Tag wünsche.

Da wären wir halt wieder bei "wünsch dir was". Wir leben in einer Gesellschaft. Gewisse eigene Opfer muss man immer bringen. Im Sozialismus mehr als im Kapitalismus wie ich meine.

Was bringt es mir einer Utopie nachzuweinen die es nie gab, nicht gibt und auf absehbare Zeit nicht geben wird? Den Umstand kann ich nicht beeinflussen - für mich also irrelevant.

Es sei denn: Man stellt selber etwas auf die Beine oder investiert in die, die es tun.

Mit 19 Jahren, im 3. Lehrjahr zum Fachinformatiker, kam mir spontan der Gedanke "was mache ich eigentlich für mein Alter? Wie sorge ich vor? Auf Rente und Riester kann man sich, laut Hörensagen, ja nicht verlassen".

Wie kann ich diesen Umstand selber beeinflussen? Antwort: In dem man investiert! In sich, oder in andere. Es gibt so viele Menschen die einem mit ihren Erfahrungen im finanziellen/persönlichen helfen möchten. Man muss nur die Augen auf machen, das Dogma "Reiche sind Böse, Geld ist schlecht" ablegen und zuhören!

Heute bin ich 26, seit 7 Jahren an der Börse, verdiene "lediglich" im Median und kann trotzdem problemlos 1.000 EUR im Monat zur Seite legen. Ohne dabei persönlich Verzicht zu üben. Ich habe ein Auto, wohne zu 560€ Warm auf 55qm zur Miete, Koche gerne selbst, fahre einen Kleinwagen.

Mein Ziel der finanziellen Freiheit rückt immer näher, dank der Menschen und Unternehmen die immer wieder neues auf der Welt leisten, dank dem Kapitalismus.

Ich wäre schon schön blöd mich dagegen zu stellen, meine Zukunft zu opfern - alles nur um es >unmöglich< allen recht machen zu wollen.

Vitrex2030 schrieb:
Das wäre echte Freiheit, nicht diese Scheinfreiheit z. Bsp. 3x im Jahr in Urlaub fahren/fliegen zu können und dann zu meinen, man wäre ein freier Mensch, das ist mitnichten so.

Sehe ich ähnlich, bis dahin muss man sich aber zusammenreißen - sofern man den Umstand denn als störend empfindet.

Vitrex2030 schrieb:
(Frei)Zeit ist wertvoller als Geld, da ein Menschenleben zeitlich begrenzt ist und irgendwann für alle Ewigkeit zu Ende sein wird, denn wenn ich tot bin, dann bringt mir auch das zusammengeraffte Geld nichts mehr.

Auf der Straße hast du Freizeit ohne Ende. Das alleine kann es also auch nicht sein. Ohne Geld, keine "angenehme" Freizeit. Ohne Investitionen kein Geld. Ich als Rationalist investiere.

Vitrex2030 schrieb:
Und dass wir alle irgendwann tot sein werden, ist unausweichlich!
Zur totalen Freiheit gehört in einer kapitalistisch geprägten Welt auch die finanzielle Unabhängigkeit, welche die meisten Menschen niemals in ihrem Leben erreichen werden.

Das muss nicht heißen, dass DU es nicht schaffst. Mehr als dich selbst kannst du in den meisten Fällen nicht beeinflussen. Warum sollte ich mich für das Unglück andrer selbst geißeln? Ich helfe gerne, reiche meine Hand, spende Geld, zahle steuern, arbeite von mir aus ehrenamtlich. Dem eigenen subjektiven Glück steht man oft nur selbst im Weg - so leid es mir tut, davon bin ich überzeugt.

Freiheit in der Wertigkeit gestaffelt:

Freiheit im Geiste
Freiheit des Körpers
Freiheit im Finanziellen

Discovery_1 schrieb:
Die großen Firmen müssen jedes Jahr noch mehr produzieren und auch verkaufen als im Jahr zuvor.

Es geht aber nicht nur um die "großen Firmen". Es geht um die Weltwirtschaft an sich. Wer in die ganze Welt investiert, der wird nur gewinnen.

Wir hatten ja bereits geklärt, dass mehr Geld in den Markt kommt als rausgeht, der Lebensstandard immer weiter steigt, die Menschen immer reicher und älter werden, es immer neue Ideen, Inovatione, Probleme, Lösungen und somit Wachstum geben wird. Ob es Google, Apple, Microsoft... in 50 Jahren noch geben wird? Juckt mich nicht die Bohne.

Bis der Tag kommen mag, an dem der Mensch sagt; "Nö, mir reicht der Status quo". Das dieser zeitpunkt jetzt angebrochen ist? Ich wage es zu bezweifeln. Das ganze Universum und unendliche Quellen an regenerativer Energien tun sich für uns auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DerOlf und Matze99
BridaX schrieb:
Wenn man nur wollte...
Das geht bei ihm schlecht mit einer Wohnung, die allein schon über ein Drittel seines Netto-Lohns verschlingt. Und eine günstigere Wohnung finden, ein Ding der Unmöglichkeit. Er hatte Glück, das er die 1 1/2 Zimmer Wohnung überhaupt bekommen hat (ohne konstante, vorherige Verdienstnachweise). Dann kommen Telefon, Strom, Auto und sonstige Kleinviecher die Mist machen noch dazu. Und leben muss mein Neffe ja auch noch irgendwie.:D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bänki0815 und BridaX
Discovery_1 schrieb:
Das geht bei ihm schlecht mit einer Wohnung, die allein schon über ein Drittel seines Netto-Lohns verschlingt.

Naja, wer ein Drittel für die Wohnung ausgibt sollte aber eigentlich noch genug zum verkonsumieren übrig haben. Ein Drittel ist ja mitunter die Norm an die man sich halten soll. Knapp wird es bei der Hälfe. Schätze mal dein Neffe genießt die Früchte seiner Jugend etwas zu sehr (teures Auto?) - sei ihm aber gegönnt, ihm bleibt ja noch genug Zeit ^^

Wie gesagt, ich habe selbst 2 Jahre lang 1700EUR Netto verdient. Meine Fixkosten sind seit damals nicht gestiegen, dafür aber mein Gehalt. Bei 1700 EUR Netto sind 560 EUR Miete auch ein Drittel gewesen. Und trotzdem blieben nach 1.100 EUR Fixkosten noch 600€ zum versaufen oder eben zum sparen. Jeder wie er mag.
 
Das die Banken die Spareinlagen ihrer Kunden verleihen, stimmt eben nicht, obwohl die allermeisten Menschen das immer noch glauben.
DIE BANKEN VERLEIHEN KEINE SPAR-/GELDEINLAGEN IHRER KUNDEN!
Die Sparer können jederzeit an ihr Geld ran, zudem verzichten die allermeisten Sparer nicht, sondern sie haben überschüssiges, nicht benötigtes Kapital, das sie dann bei den Banken einlagern und auf ein Sparbuch legen.
Würden Sie das Geld benötigen, könnten sie es logischerweise nicht ansparen oder müssten ihre bisherigen Spareinlagen auflösen.
---
„Vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit über 10.000 €, bucht sie den Betrag als Kreditforderung in ihre Bilanz.
Dem Kunden schreibt sie dann diese 10.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht. Der Kreditkunde kann den Betrag dann an andere überweisen, ihn mit der EC-Karte zum Einkaufen nutzen oder auch bar am Automaten abheben. Bei dieser Art von Geldschöpfung kommt ein kräftiger Hebel zur Wirkung, denn Geschäftsbanken dürfen ein Mehrfaches ihrer Einlagen als Kredite vergeben. Im Gegenzug müssen sie lediglich eine Mindestreserve bei der Zentralbank deponieren.
Im Euroraum ist das aktuell nur 1 % der ausgehändigten Kreditsumme.
Geschaffen wird Geld von den Zentralbanken der Staaten und Währungsräume.
Dazu zählen die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main, die US-amerikanische Federal Reserve, die Bank of England oder auch die Nippon Ginkō in Japan.
Die Zentralbanken arbeiten praktisch als Währungsbehörden, denn nur sie dürfen gesetzliche Zahlungsmittel ausgeben. Frisches Geld entsteht, wenn die Zentralbanken Kredite an Geschäftsbanken vergeben oder in großem Umfang Anleihen von Staaten und Unternehmen kaufen.
Der Gegenwert wird als Sichteinlage auf das Zentralbankkonto des Zahlungsempfängers gebucht, der dann über das Geld verfügt und es in den Wirtschaftskreislauf bringen kann.“
Quelle/Textzitate: finanzcheck.de
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
BridaX schrieb:
Sorry für den WoT, ich habe mich hinreißen lassen
Bitte entschuldige dich doch nicht für so einen Beitrag.

Zumindest ich kann deine restlichen Aussagen nun viel besser einordnen und weiß, dass wir uns garnicht so unähnlich sind (bis auf das mit der Börse ... dafür hatte ich bisher nie genug Geld übrig. Ich glaube aber, dass das gerade für jüngere Menschen eigentlich fast die einzige Chance darstellt).

Ich bin nur einfach einen etwas anderen Weg gegangen. Bei mir waren es Bildung und Konsumverzicht ... und aktuell habe ich mein Leben darauf ausgerichtet, dass es finanzierbar bleibt, obwohl ich viel Freizeit genießen kann.

Freiheit bedeutet für mich zum Beispiel sagen zu können, dass mir bei €20,- Stundenlohn (in meiner Position natürlich utopisch) eben 20 Wochenstunden ganz easy reichen (das reicht momentan ja sogar mit €10,-).

Wenn ich aufgrund eines Doktortitels in Medizin Stundenlöhne um 200,- Angeboten kriegen würde*, dann würde ich eben auch sagen, dass mir dann ein 8-Stundentag pro Woche locker ausreicht ... denn mit einem Bruttolohn von 1.600,- pro Arbeitstag könnte ich mir momentan leisten 2.000 im Monat für "irgendwas" beiseite zu legen. Mit den verbleibenden ca. 1.500,- sind meine Laufkosten mehr als gedeckt. Momentan könnte ich da locker €1.000,- pro Monat einfach "verblasen" (was mir als Lipper sehr fern liegt).

Geld für Altersvorsorge beiseite legen zu können, ist natürlich gut und wichtig ... momentan bin ich allerdings froh, dass ich wenigstens nicht am Jobcenter hänge und das mir durch die Pandemie ledglich ca. 20% meiner Einnahmen weggebrochen sind (Musik).
Dass ich momentan meiner Passion nicht so recht nachgehen kann (oder halt nicht vor Publikum) stört mich viel eher, als der Verzicht auf durchschnittlich ca. €250,- im Monat ... haben wäre zwar nice, aber es ist momentan auch nicht zwingend nötig. Wären diese Einnahmen nun "plötzlich" wieder da, würde mein Konto einige Monate lang einfach "volllaufen" (was sicherlich nicht schlecht wäre).
Momentan muss ich mir trotz sehr geringem Einkommen (900 brutto sind echt nicht viel) kene Sorgen um unbezahlbare Rechnungen machen ... ich zahle z.B. freiwillig einen höheren Abschlag an meinen Energieversorger (ca. 25% mehr), weil mir eine noch so kleine Rückzahlung nach Abrechnung einfach lieber ist, als eine Nachforderung.
Die Nebenkostenvorrauszahlung an den Vermieter habe ich ebenfalls eigenmächtig angepasst ... mit dem gleichen Grund. Jedes Jahr ca. 150,- nachzahlen zu müssen, ist für einen 3-Personen-Haushalt zwar relativ normal (ist ja auch nur ein Fuffi pro Nase ... €50,- Rückzahlung sind mir trotzdem lieber ... also zahle ich halt freiwillig €16,- Warmmiete mehr im Monat.

*) Das bieten einige unserer Testzentren Ärzten als Honorar für medizinische Beratung an ... abgesehen von Anfahrt und Spesen geht da also nichtmal was für den Praxisunterhalt drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: BridaX
Andy8891 schrieb:
Ich zitiere mal den aus meiner Sicht, wichtigsten Part.
Das Geld, das die Banken verleihen, gehört Ihnen aber nicht, denn es exisiert bis zur Verleihung nicht.


Der Satz klingt genauso logisch, als wenn ich sage:
Jeder Bürger zahlt eine Existenzsteuer, da er die Luft atmet und die Infrastruktur benutzt.

@Discovery_1
Das Wirtschaftssystem funktioniert nicht, wenn die Leute vernünftig agieren.

Das ist ja das paradoxe. Auf der einen Seite wird von jeder Seite Nachhaltigkeit usw. propagiert.
Auf der anderen Seite wird man mit Werbung und damit Produkten die man doch bitte, am besten jeden Monat neu, kaufen soll zubombadiert.
Deshalb braucht unser Schuldgeld- und Wirtschaftssystem ewiges Wachstum, was logischerweise auf einem an Ressourcen endlichen Planeten unmöglich umsetzbar ist.
Wir sehen ja aktuell sehr anschaulich, wohin uns diese Entwicklung in den letzten 30 Jahren der totalen Globalisierung geführt hat.
Eine immer stärker zerstörte Umwelt, Dürren und Flutkatastrophen, immer mehr Wetterextreme (Starkregen, langanhaltende Hitzeperioden/Trockenheit) mit verheerenden Auswirkungen für Mensch, Tier und Infrastruktur in Gegenden, wo man es nicht vermuten würde.
Aktuell in Südosteuropa (extreme Hitze über längere Zeiträume und massive Waldbrände) und Grönland (extrem schnell abschmelzende Gletscher) gut zu beobachten, welche immensen Schäden dort wie hier gerade angerichtet werden.
Hier bei uns in Teilen Deutschlands die Flutkatastophe mit vielen toten und vielen mittellosen, hilfsbedürftigen Menschen, inklusive komplett zerstörter Infrastruktur/Häusern.
Bilder wie wir sie vor Kurzem gesehen haben, waren für mich bisher eigentlich unvorstellbar in unserem Land, jedenfalls nicht in diesen Gegenden.
Ich meine, wer noch immer nicht die Zeichen der Natur sieht, ist entweder blind oder ein ignoranter Dummkopf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: PeterPlan
@Vitrex2030

Dadurch das alles digital läuft, wird es deutlich schwieriger noch eine Abgrenzung zu bilden, da Zahlen in einem PC "beliebig" verschoben werden können, solange die "entsprechenden" Nachweise vorhanden sind.

Ich habe es wahrscheinlich falsch formuliert. Es werden Forderungen von A nach B nach C usw verschoben.
 
knoxxi schrieb:
ch fühle oder soll mich gezwungen fühlen ein neues iPhone zu kaufen, nur weil Apple meint eine neue Generation, im Rahmen des jährlichen Produktzyklus, zu releasen? Nö! Warum sollte man sich gezwungen fühlen?
Ja, genau deshalb gibt es Marketing und Werbung.
Z. Bsp. Apple ist Weltmeister darin, völlig überteuerte Produkte als „Lifestyle“ zu vermarkten und zu verkaufen und sehr viele Konsumenten erliegen dann diesem Marketing.
Ich kenne genug Apple Jünger, die sich immer das neueste vom Apfel kaufen, weil sie eben genau diesem Marketing auf den Leim gehen >> noch eine bessere Kamera, noch ein schnellerer Prozessor, noch mehr Apps, die kein Mensch wirklich braucht ect.
Die allermeisten brauchen die neuen Spielereien und Mehrleistung doch überhaupt nicht, müssen das aktuelle Produkt aber trotzdem haben.
Ich denke, es ist mehr der durch geschickte, clevere Werbung geweckte Drang „haben zu wollen“, als tatsächlich zu „brauchen“.
Habe ein altes iPhone 6, das tut auch heute noch seinen Dienst und ich käme nie auf die Idee, mir ein neues iPhone zu kaufen, solange das Altgerät weiterhin tadellos funktioniert.
Das iPhone hatte ich damals gebraucht geschenkt bekommen, nur deshalb habe ich ein Apple Gerät.
Der Vorbesitzer sah es als für ihn nicht mehr wertig genug an, für mich dagegen, hat es auch heute noch seinen Nutzwert, obwohl ich es nur ganz selten tatsächlich benutze.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Vitrex2030

Bei meiner ehem. Bank gab es keine Einlagen von Kunden. Somit wurde alles am Markt refinanziert. Ich finde den Text von Finanzcheck somit dann doch eher sehr pauschal und allgemein gehalten. Der Verfasser ist aber auch Diplompolitologe. Ich kann auch 20 Jahre über Ackerbau philosophieren, dennoch wird aus mir kein Landwirt noch studierter Landwirt.
 
Vitrex2030 schrieb:
Ja, genau deshalb gibt es Marketing und Werbung.
Das sind dann die selben Menschen die 15km weiter zum Edeka fahren weil der Kaffee da 1€/kg günstiger ist 😁 Anstelle ihn im Rewe für 10€/kg zu kaufen, wo sie nunmal gerade sind.
Das Verhalten ist einfach nur Behämmert, aber einen Zwang suggeriert es sicher nicht.

Natürlich sind die bunten Werbespots von Apple & Co dafür da um Ihr Produkt im bestmöglichen Licht feilzubieten und unter den/die/dieses Kunden/Kundin/was auch immer zu bringen.
Wer sich davon aber so unter Zwang gesetzt fühlt, hat eher die Kontrolle über sein Leben verloren, als das man es pauschalisieren könnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Vitrex2030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben