Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Godde
Das ist Schmarrn. Ob jetzt Neoliberalismus oder jede andere Ausprägung der Neoklassik, ja selbst zu Zeiten des Keynesianismus, Konkurrenz gab/gibt es und braucht es überall.
Nur dort, wo ein echter Leistungswettbewerb möglich ist, kann sich der Kapitalismus richtig entfalten. Das könnt ihr nicht einfach ignorieren.
 
@SheepShaver,

wenn man gegen den Kapitalismus ist, dann sollte er sich auch nicht vollends entfalten, also wo ist der Schmarrn? Wenn ich einer Utopie folge, die den Menschen und auch ökologische Gesichtspunkte des Wirtschaftens in den Mittelpunkt stellen, dann brauche ich keine Ausbeuterei im Gegenzug Fairtrade und diesen Mist. Wir leben im Überfluß, anscheinend ist das noch nicht bei jedem angekommen, unsere Grundbedürfnisse sind mehr als gedeckt und handeln als hätten wir Knappheit. Ich weiss, dass ist für viele Träumerei, eine bessere Welt, ohne Kriege, Hass usw zu wollen, dennoch gilt es für mich, einer Utopie nahe zu kommen. Und dein Egoismus hat uns die Finanzkrise beschert. Wenige sahnen ab und die Merhheit zahlt dafür und das ist dann auch noch systemrelevant.
 
Godde schrieb:
Wir leben im Überfluß, anscheinend ist das noch nicht bei jedem angekommen, unsere Grundbedürfnisse sind mehr als gedeckt und handeln als hätten wir Knappheit.

Wir leben also im Überfluss, Grundbedürfnisse sind mehr als gedeckt und dennoch baust Du Dir eine systemisch andere Theorie zusammen, die jetzt genau wie bei 6 Mrd. Menschen umzusetzen ist?

Dann komm mal ins Detail! Ohne Krieg, Hass, Ausbeutung, "ökologisch bewusst" bei gleichzeitiger "mehr als nur Grundbedürfnisbefriedigung" für ALLE Menschen ist in der Tat eine Utopie aber vielleicht hast Du konkrete Ideen, wie wir "unseren" Lebensstandard mindestens halten und den Rest der exponentiell wachsenden Menschheit auf unser Niveau bringen können. Das ist mittlerweile nichtmal mehr eine Frage des Systems, sondern eine Frage von der Befriedigung von Bedürfnissen einer recht großen Population.
 
@eding
Meinst du nicht, dass es für einen Menschen eine etwas zu große Aufgabe ist, mal eben ein Gesellschaftssystem zu skizzieren, das erst aus diesem momentanen herauswachsen muss und das Ergebniss der gemeinsamen Tätigkeit der bewussten Menschen sein sollte, die das alte System ablehnen? Die Frage: "Ja rück doch mal mit konkreten Sachen raus!" unterstellt, dass das auf dieser Entwicklungsstufe unseres System von einem Menschen zu leisten ist und die Umsetzung auch einfach mal leicht von der Hand geht. Weit gefehlt. Das alles geht nicht mal eben so. Kritik des Systems und Aufzeigen einer jetzt schon möglichen Alternative fallen nicht zusammen. Man geht als Kritiker keinerlei Verpflichtung ein, das leisten zu müssen, sondern man kann lediglich Denkanstöße geben und Zusammenhänge aufzeigen, weswegen man dieses System zu kritisieren hätte. Hingegen die dann oft gestellte Frage "Wie denn sonst als so?" ist vielmehr der oftmals heuchlerische Wunsch des Kritisierten, der damit nur intendiert, sein ohnehin für bereits als gut befundenes System gegen eine dann notwendig lückenhafte (weil bloß theoretische) Skizze in Stellung zu bringen und dann zu triumphieren, er hätte es ja schon immer gesagt, dass das Spinnereien seien. Zumal solche Fragen der Richtigkeit oder Schiefheit von Analysen des momentanen Systems absolut nichts hinzufügen. Eine Kritik wird nicht deshalb falsch, weil sie nicht sagt, wie es anders auszusehen hätte. Das ist dann ein anderes paar Schuhe über das man sich gesondert auch unterhalten kann, wenn man überhaupt übereinstimmt in der gemeinsamen Analyse. Wozu sich über neue Systeme unterhalten, wenn nicht mal Einigkeit in der Sichtweise auf dieses momentane System herrscht? Ist doch mehr als Zeitverschwendung für beide Diskutanten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@th3o

Kritik ohne eine am Ende stehende Handlungsalternative ist zahnlos. Kritik am System für sich genommen ist natürlich legitim, da aus ihr Alternativen entstehen können aber es muss irgendwann(!) auch dazu kommen. Eine Gefahr sehe ich, wenn sich aus der Systemkritik heraus, ohne existierende Alternativen, Handlungen ergeben, die gegen das System gerichtet sind. Das bedeutet nicht, dass ein "universeller Plan zur Revolution" vorliegen muss aber schon etwas detailreicher als "Kapitalismus ist doof, schafft den Kapitalismus ab" sollte das Ergebnis sein. Kritiker, die sich nicht der logischen Konsequenz von Systemkritik stellen, machen es sich bequem und damit die Kritik bedeutungslos. Kritik ist schlicht wertlos, wenn sie nicht genutzt wird, sie verpufft einfach.

So ist auch die Reaktion auf meinen Vorposter zu verstehen. Träumen von einer "Utopie" ist ja toll aber erfüllt nicht den Anspruch einer Diskussion, die sich mit z.T. detaillierter Systemanalyse und Kritik auseinandesetzt.
 
Die "logische Konsequenz" aus einer Kritik ist erstmal einfach: Weitererzählen. Wenn ein Zusammenhang einem einleuchtet und man damit einverstanden ist, dann ist die nächste Handlung einfach diesen Zusammenhang zu verbreiten. Damit hat man schon genug zu tun.
Wenn du mit "logischer Konsequenz" aktives Eingreifen in den kritisierten Mechanismus meinst, dann ist das problematisch. Jemand kann alleine oder mit einer Handvoll anderer nicht mal eben anfangen sich nicht-systemkonform zu verhalten. Das führte zu Marginalisierung. Wenn ich Kritik habe, etwa an der Warenförmigkeit von Brot und an dem was damit alles so zusammenhängt, dann kann ich das dem Supermarkt um die Ecke ganz sicher nicht in der Weise klarmachen, dass der die Preisschilder abmacht und anfängt mit seinen Lieferanten ein anderes Produktionskonzept aufzubauen. Auch Du musst realistisch bleiben (nicht nur der 'Utopist') und die Verhärtung der herrschenden Verhältnisse nicht unterschätzen.
Ich würde dafür optieren die "logische Konsequenz" der Kritik als einen fortschreitenden Prozess der Aufklärung zu verstehen, eben indem gesellschaftliche Prozesse über die Ausbreitung einer bestimmten Ansicht/Analyse nach und nach verschoben/verändert werden, bzw das Kraftzentrum der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse verschoben wird. Praxis also verstanden als Prozess über Zeit und nicht als etwas worauf du jetzt mit dem Finger zeigen kannst.
 
@e-ding

ich kann dich schon verstehen, dass du gerne Antworten hättest, glaub mir ich hätte sie auch gerne.
Mir geht es erstmal nur darum zu sagen, hey das und das läuft falsch, für mich zumindest. Anscheinend ja nicht für alle, denn sonst würdest du mir nicht das Maul verbieten, weil ich keine Antworten habe, sondern evtl. unterstützen.
Wenn ich dir sage, in Deutschland leben Menschen, die von ihrem Lohn nicht leben können, dann ist das die Wahrheit. Im jetzigen System wäre eine Möglichkeit ,der Mindestlohn, oder den Unternehmer davon zu überzeugen, seinem Mitarbeiter mehr zu bezahlen oder eben die Arbeit selbst zu machen. Desweiteren geht die Diskussion dann immer in Richtung naja, wer so wenig verdient, kann ja nichts gelernt haben usw...und andere lieber diskreditieren, um sich besser zu fühlen, verstehst du, solange sich die Leute über Probleme nichtmal einig sind, was willst du dann mit einer Lösung, die dann nicht fruchtet.
Mich wundert doch sehr, dass sich Menschen nur noch über Geld definieren und alles dafür tun, um davon immer mehr zu haben. Kennst ja den Spruch, "beim Geld hört die Freunschaft auf".
Schau mal, wenn ich dir sage, durch den Imperialismus/Kolonialismus, wurden Länder ausgebeutet und geplündert, dadurch haben wir profitiert. 'Also wie kann man den Menschen nur deshalb schon nicht vernünftig helfen wollen? Aus Schlechtigkeit schon wäre es doch normal zu helfen.
Aber nein, die sind selbst schuld da unten, die rammeln wie die Hasen. Da nutzt man den Fortschritt auf der einen Seite um Menschen auszubeuten und auf der anderen Seite das noch zu verstärken. Geil oder, wie in Libyen, da werden erstmal Waffen hin verkauft und hinterher ist der Gaddafi der Böse Diktator.
Und wenn ich nun öfftentlich so vieles anprangere und darauf hinweise, weisst du was passiert? Keinen Interessierts. Politisch ist das alles undenkbar, solange Kapitalismus und Darwinismus einhergehen. Jeder ist sich da selbst am nächsten.
Man kann nur hoffen, das es ein Wenige gibt, die ähnlich denken.
Und schlimm finde ich wenn genau die "geistigen Eliten" es noch mittragen, die genau die Hintergründe kennen und sie einfach ertragen, schlecht geht es ihnen ja nicht, finanziell zumindest.
 
unsere gesamte wirtschaft basiert auf dem erzeugen von bedürfnissen und der daraus resultierenden deckung dessen, unterstützt durch die nutzung allermöglicher mechanismen. das fängt bei der werbung an und endet irgendwo bei unterschwellungen psychologischen tricks wie der anordnung der gegenstände im geschäft, nutzung von bestimmter musik/düften/lichteinfällen. marketing ist eine wissenschaft für sich und genauso spezifisch wie manipulativ wird sie auch eingesetzt, denn genau das belebt das geschäft, von denen alle mehr oder minder dann ihren nutzen innerhalb des systems ziehen.

allein der kaufwahn dem man schnell unterliegt trotz der geiz ist geil mentalität ist ein paradebeispiel dafür wie unser system funktioniert. man bewegt die menschen dazu mehr auszugeben in dem man ihnen weiss macht, das sie etwas brauchen und dafür im endeffekt sogar noch weniger bezahlen als anderswo oder zu einer anderen zeit.

wie heisst es so schön - dont hate the player, hate the game, denn auch wenn die konsumenten letztenendes die sind die das ganze am laufen halten - es verändert nichts wenn man eine gruppe von menschen vom gegenteil überzeugt, da die masse einfach in der überzahl ist und es aufgrunddessen nichts an den grundlegenden zügen des systems ändert.
im grunde genommen ist es genauso witzlos wie das boykottieren einzelner bei einem mainstream artikel. es ändert nichts und der prozentuale verlust ist so geringfügig, das maximal die erkenntnis für den hersteller daraus ist, wie man die restlichen prozente auch noch einstreichen kann.

soll heissen, solange man den großteil der masse nicht erreicht, kann man eh nichts ändern - und das stückweise propagieren einzelner möglicher lösungsansätze hat sowieso nur erfolg wenn es irgendwann wie ein lauffeuer rumgeht. ergo sind irgendwelche "geforderten lösungsansätze" hier sowieso vollkommen für die kirmis - sprich, nichts weiter als im kreis-gedrehe einzelner und somit selbst wenn man einen ansatz hätte, nichts weiter als perlen vor die säue da es nicht genug leute erreicht - auch nicht nachhaltig.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Ich würde dafür optieren die "logische Konsequenz" der Kritik als einen fortschreitenden Prozess der Aufklärung zu verstehen, eben indem gesellschaftliche Prozesse über die Ausbreitung einer bestimmten Ansicht/Analyse nach und nach verschoben/verändert werden, bzw das Kraftzentrum der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse verschoben wird. Praxis also verstanden als Prozess über Zeit und nicht als etwas worauf du jetzt mit dem Finger zeigen kannst.

Darauf wollte ich hinaus. Ständige Kritik als Verbreitungsform von Ideen, aus denen dann aus einer Masse heraus Veränderungen entstehen. Das Wissen um eine Situation ist aber nur die halbe Miete. Wissen muss Akzeptanz der Idee und in Folge den Willen zur Veränderung auslösen. Der Wille zur Veränderung entsteht allerdings nur, wenn die neue Idee (Alternative) eine immense Sogwirkung besitzt oder der Status Quo nicht mehr ausreicht, Grundbedürfnisse zu befriedigen. Selbst dann bedarf es m.E. noch eines "Initialevents", um den Sprung zu schaffen.
Das Wissen (Kritik) ist zwar Grundlage für Veränderungen, wird aber verpuffen, solange die Leute "zu fressen und ein Dach über dem Kopf" haben. Ein paar Menschen mit Idealvorstellungen als alleinige Auslöser funktioniert nicht.


Godde schrieb:
@e-ding

Mir geht es erstmal nur darum zu sagen, hey das und das läuft falsch, für mich zumindest. Anscheinend ja nicht für alle, denn sonst würdest du mir nicht das Maul verbieten, weil ich keine Antworten habe, sondern evtl. unterstützen.

Wollte Dir nicht das Maul verbieten. Sorry!
Mir ist bei Dir noch nicht ganz klar, ob Deine Kritik allgemein auf die "schlechte Situation" ausgerichtet ist oder auf das System bezogen.

Wenn Du das System verändern möchtest, dann wäre der schnellste Weg dorthin die Abschaffung des Sozialstaates mit allen seinen Einrichtungen (RV,KV, AV, PV) bei gleichzeitigem Entzug der Möglichkeit, mit Arbeit ein Lebensminimum zu erwirtschaften. Erst wenn Du Menschen keine Chance mehr lässt zu überleben, manifestiert sich der Wille zur systemischen Veränderung. Von dieser Grenze sind wir aber meilenweit entfernt.

Rufst Du nach mehr Sozialstaat und ein Hartzer bekommt 50€ extra, dann wird nichts passieren. Also was möchtest Du? "Bessere" Verhältnisse im bestehenden System oder ein irgendwie Anderes?

KL0k schrieb:
soll heissen, solange man den großteil der masse nicht erreicht, kann man eh nichts ändern - und das stückweise propagieren einzelner möglicher lösungsansätze hat sowieso nur erfolg wenn es irgendwann wie ein lauffeuer rumgeht. ergo sind irgendwelche "geforderten lösungsansätze" hier sowieso vollkommen für die kirmis - sprich, nichts weiter als im kreis-gedrehe einzelner und somit selbst wenn man einen ansatz hätte, nichts weiter als perlen vor die säue da es nicht genug leute erreicht - auch nicht nachhaltig.

Wie weiter oben schon beschrieben, ist das Lauffeuer nur der Anfang. Die geforderten Lösungsansätze sind nicht in erster Linie für die Katz, weil sie die Massen nicht erreichen, sondern weil die Masse keinen wirklichen Bedarf für wirkliche systemische Veränderungen sieht. Das Einstimmen in "Kapitalismus ist doof" hat ganz schnell ein Ende, wenn man selbst nen finanzierten VW Passat vor dem finanzierten Reihenhäusschen stehen hat und sich Gedanken macht, wie man Hanna-Lena aufs Gymnasium bekommt.
Der Idealist hingegen ist nie zufrieden und sieht immer Potenziale.

Um mal dein Gleichnis zu bemühen: Auch wenn das Spiel nicht immer sauber und fair verläuft, spielen die meisten Spieler doch ganz gern mit, auch wenn sie vielleicht die ganze Zeit auf der Ersatzbank sitzen.
 
Wenn Du das System verändern möchtest, dann wäre der schnellste Weg dorthin die Abschaffung des Sozialstaates mit allen seinen Einrichtungen (RV,KV, AV, PV) bei gleichzeitigem Entzug der Möglichkeit, mit Arbeit ein Lebensminimum zu erwirtschaften. Erst wenn Du Menschen keine Chance mehr lässt zu überleben, manifestiert sich der Wille zur systemischen Veränderung. Von dieser Grenze sind wir aber meilenweit entfernt.

Rufst Du nach mehr Sozialstaat und ein Hartzer bekommt 50€ extra, dann wird nichts passieren. Also was möchtest Du? "Bessere" Verhältnisse im bestehenden System oder ein irgendwie Anderes?

Das kann ja wohl nich dein Ernst sein, oder?
Sollen wir jetzt alle für Sozialabbau sein und zugucken, wie Leute obdachlos werden und hungern, damit sich endlich mal was ändert?
Die DDR ist auch nicht gestürzt worden, weil eine Mehrheit nichts mehr zu essen hatte.
 
th3o: e-ding hat in dem punkt recht, dass auf kritik ein lösungsansatz folgen muss, wenn sie wirken soll.
ABER: wir möchten hier keine konkreten strukturen des sozialismus diskutieren. so despotisch wollen wir an dieses thema nicht herangehen.
am besten gefällt mir rosa luxemburgs art, dinge zu kritisieren: sie schlussfolgert aus ihren analysen logisch, wie das system funktionieren muss, ohne so stark zu konkretisieren und den menschen vorzugeben, wie sie leben sollen.
mit deiner ansicht, dass sich das kräfteverhältnis in der gesellschaft langsam verschieben, liegst du falsch. das würde dem bernsteinschen revisionismus entsprechen. was sollen denn die zwischenschritte auf dem weg zum sozialismus sein? es kann nur ein geschlossenes system geben. außerdem wird sich unser staat dagegen wehren, wenn das volk anfängt, seine eigenen gesetze zu beschließen und sich selbst zu organisieren.

e-ding: die leute verelenden zu lassen ist nicht der richtige weg, den sozialismus einzuführen. diese methode ist nciht nur unmoralisch, sondern führt direkt zur anarchie.

gute nacht, ich werde mir den thread bald nochmal genauer ansehen.
 
andiac schrieb:
Das kann ja wohl nich dein Ernst sein, oder?
Sollen wir jetzt alle für Sozialabbau sein und zugucken, wie Leute obdachlos werden und hungern, damit sich endlich mal was ändert?
Die DDR ist auch nicht gestürzt worden, weil eine Mehrheit nichts mehr zu essen hatte.
Lies bitte nochmal ganz langsam, was ich schrieb und schau mal, ob ich wirklich Sozialabbau befürworte. ;)
 
@mepmashine

Ich glaube hier geht es nicht um Sozialismus


@rest

Ich stelle fest, dass von euch keine konstruktive Kritik am kapitalistischen System kommt.
E Ding spricht von der Abschaffung der GKV, Andiac schreit auf, Klok erklärt uns wie Werbung funktioniert.
Echte Kritik, echte kritische Gedanken - fehlanzeige.

@ eding

Ich finde generell, dass du immer viel zu schnell voranschreitest.

Das Wissen (Kritik) ist zwar Grundlage für Veränderungen, wird aber verpuffen, solange die Leute "zu fressen und ein Dach über dem Kopf" haben


Du unterstellst nun, dass FRessen und ein Dach über dem Kopf ausreichen sollte um dem System nicht überdrüssig zu werden; dann konstruierst du erzwungene Armut (alle Sozialausgaben streichen) um einen "Prozess" in Gang zu bringen.

Ehrlich gesagt: "BlaBlaBla"

Was ist denn nun eigentlich deine Meinung zum Konkurrenzprinzip, zu effizienzsteigerung auf Teufel komm raus, zum internationalen Wttbewerb der Staaten (egal ob Entwicklungsland oder Industrienation)?
Zu den Abhängigkeiten von der Kapitalakkumulation? Davon das ökonomisches Denken dein Leben bis ins kleinste Detail bestimmt?

Weißt du, ich nehme dir deine Ansätze zum Systemwechsel einfach nicht ab, solange ich nicht erkennen kann, dass du eine echte Kritik an unserem System hast.

Und wenn du keine Kritik am System hast, sondern im Gegenteil, ganz zufrieden bist so wies läuft, dann ist mir auch klar wieso du so absurd argumentierst - Du willst die herrschenden Zustände weiter zementieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
DugDanger schrieb:
Weißt du, ich nehme dir deine Ansätze zum Systemwechsel einfach nicht ab, solange ich nicht erkennen kann, dass du eine echte Kritik an unserem System hast.

Vielleicht liegt hier der Hund begraben. ;)
Ich möchte keinen Systemwechsel, genausowenig, wie ich eine Abschaffung von Sozialsystemen in diesem System befürworte. Ich habe in meinen Posts lediglich versucht, die m.E. vorhandene Inkonsequenz bei Einigen aufzuzeigen. Ich habe keine erzwungene Armut konstruiert, sondern lediglich dargestellt, was eigentlich passieren müsste oder besser, was Faktoren sein können, die den Wunsch oder Bedarf auslösen. Die Masse ist nunmal, wenn sie satt in den eigenen vier Wänden lebt, zufrieden.

Wer sich einen Wechsel wünscht, der muss sich auch damit beschäftigen, wie und ob dieser Wechsel realisierbar und zwar ganz praktisch realisierbar ist. Der muss sich damit beschäftigen, ob es überhaupt einen Bedarf für ein neues System bei der Masse gibt und wie genau es aussehen soll. Der muss sich auch damit beschäftigen ob das neue System Bedürfnisse besser befriedigt, als das jetzige.
Das, was ich versucht habe deutlich zu machen ist, dass das "Fressen und das Dach über dem Kopf" oder das "finanzierte Reihenhäusschen" über den Erfolge eines Systemwechsels entscheidet, nicht aber, ob Kapitalakkumulation, Konkurrenzdruck oder Ausbeutung vorhanden sind oder Idealisten ganz tolle Ideen haben. Genau das ist Punkt, der immer so gerne ausgeblendet wird.

Keine Ahnung, was Du da jetzt absurd findest.
Mein Anspruch an eine Diskussion ist schon, dass irgendwo am Ende zumindest ein wenig produktiver Erkenntnisgewinn steht. Alles andere sind Hülsen und großes BlaBla, weil das Thema, mit dem sich beschäftigt wird, nicht den geringsten Effekt auf die realen Abbilder hat.

Wenn ich also frage, wie denn genau ein neues System aussehen soll, dann ist mir bewusst, dass es darauf keine spontane allumfassende Antwort gibt. Ich fordere aber auch ein, dass der Kern oder das Ziel nicht aus den Augen verloren werden darf. Kritik und Theorie allein sind nicht das Ziel.
 
@e-ding

Ich werde aus Deinen Texten nicht wirklich schlau.
Da sind, spätestens in deinem letzten Post, einige Ungereimtheiten drin. Man muss das zuerst alles entzerren.


"Ich möchte keinen Systemwechsel..."
Soweit, so ehrlich. Aber dann kommt ausgerechnet von einem, der gar kein Systemwechsel anstrebt, auf einmal die Forderung, dass Leute, die das anstreben, auch angeben sollten, wie das zu gehen hat. Meine Frage: Weshalb ist das für dich so interessant/wichtig, wenn du selber aber gar kein Interesse an dem Wechsel hast? Aber das geht weiter:

"Wer sich einen Wechsel wünscht, der muss sich auch damit beschäftigen, wie und ob dieser Wechsel realisierbar und zwar ganz praktisch realisierbar ist."
Problematische Aussage. Solltest Du dir einen Wechsel wünschen, wäre das Deine Vorgehensweise. "Man" sollte aber überhaupt nichts und es ist auch hier wieder fraglich weswegen Du, der ja gar keinen Wechsel will, über eine Vorgehensweise von etwas urteilt, das gar nicht in Deinem Anliegen ist. Hier wird langsam die Frage über die Qualität der Urteilsperspektive akut.


"Mein Anspruch an eine Diskussion ist schon, dass irgendwo am Ende zumindest ein wenig produktiver Erkenntnisgewinn steht."
Welche Erkenntnis erwartest Du dir denn, wenn für Dich eh schon feststeht: "Ich möchte keinen Systemwechsel..." und im Grunde auch tatsächlich Dug gegenüber implizit zugibst, dass Du, wenn du ehrlich bist, eigentlich alles bis auf gewisse Schattierungen, ganz OK findest wies ist und auch gar kein Interesse daran hast dich mit Aspekten wie etwa die Auswirkungen der Kapitalakkumulation oder des Konkurrenzprinzips usw. auseinanderzusetzen?

Ich kann mich hier dann tatsächlich nur wiederholen aus dem Post #585 und was deine "Fragen" angeht diagnostizieren, dass deine Forderungen an die Mitdiskutanten ein erstaunlich heuchlerisches Manöver sind (das ist dir vielleicht gar nicht bewusst), weil du selber gar kein Interesse an Ihrem Anliegen hast bzw. für dich die Antwort bereits vor einer irgendwie gearteten Antwort ohnehin schon feststeht; eben: "Ich möchte keinen Systemwechsel..." Wozu dann von ihnen was einfordern?


"Wenn ich also frage, wie denn genau ein neues System aussehen soll, dann ist mir bewusst, dass es darauf keine spontane allumfassende Antwort gibt."
Hier gibst du die Heuchelei selbst zu.


Ich fordere aber auch ein, dass der Kern oder das Ziel nicht aus den Augen verloren werden darf. Kritik und Theorie allein sind nicht das Ziel.
Mal abgesehen davon, dass diese Forderung das soeben erst Festgestellte (also dass es keine spontane allumfassende Antwort gibt) vollkommen ignoriert, so muss ich erstaunt feststellen, dass die Logik dieser Forderung dann auch so aussieht, dass du dich dafür einsetzt, dass andere einen "Kern" oder ein "Ziel", das gar nicht dein eigenes ist, nicht aus den Augen verlieren. Mit anderen Worten: Jetzt bist du also um das Gelingen ihres Anliegens, das gar nicht deines ist, besorgt, weil du eine falsche Strategie des Vorgehens bei ihnen ausgemacht hast.

Ehrlich mal, ich werd daraus nicht schlau. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@e - ding


der muss....der muss...der muss...der muss


was ich deiner Meinung nach alles zu müssen habe....;)

Ich finde es ehrlich gesagt schon schwer genug die Mechanismen, die unser Zusammenleben bestimmen zu erkennen und zu analysieren.

Ich lebe selbst auch hier in dieser Gesellschaft und kann mich der Konkurrenzsituation usw. nicht entziehen. Wenn ich es tue, dann bedeutet das Armut; die, laut deiner Aussage ja nicht so schlimm ist - mag richtig sein, will das nicht bewerten; nur soviel:
Wenn ich Arbeitslose, Zeitarbeiter, Niedriglöhner, Mini Rentenempfänger u.a. zusammenzähle, dann komme ich auf eine stattliche Summe - eine relativ große Gruppe unserer Gesellschaft, zu der, und jetzt kommt der Punkt, ich nicht gehören will.
Darum geht es doch - klar kannst du sagen "die haben zu fressen und ein Dach überm Kopf" aber selbst einer von denen zu sein, das wollen wir dann doch nicht.
Das muss doch der Maasstab für die Bewertung sein, zumindest für mich.

mangelndes Engagement und Faulheit schnell als Gründe vorgeschoben und gut ist und so leicht mache ich es mir nicht - mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat DugDanger: "Was ist denn nun eigentlich deine Meinung zum Konkurrenzprinzip, zu Effizienzsteigerung auf Teufel komm raus, zum internationalen Wettbewerb der Staaten (egal ob Entwicklungsland oder Industrienation)? Zu den Abhängigkeiten von der Kapitalakkumulation? Davon das ökonomisches Denken dein Leben bis ins kleinste Detail bestimmt?"

"mangelndes Engagement und Faulheit schnell als Gründe vorgeschoben und gut ist und so leicht mache ich es mir nicht - mehr"

Ja, das ist die Kritik: Die eine Seite ist die Erklärung der Verhältnisse, die als Sachzwänge sich zeigen; die andere Seite ist wie diese Verhältnisse von den Individuen 'zurechterklärt' werden, die ihre Konkurrenz als ihr Mittel sehen (müssen). Ob diese Kritik dann ihr Ziel erreicht, hängt zum einen davon ab, ob sie richtig und griffig ist, zum anderen ob ihr Adressat sich von der Abhängigkeit befreien will.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
@e-ding


Ehrlich mal, ich werd daraus nicht schlau. :)

Bin ich wirklich so schwer zu verstehen? Ich bin hier doch vollkommen klar! Ok, ich versuche mich nochmal:
Ein Systemwechsel ist für mich erst dann interessant, wenn ich von ihm profitiere.
Ich schlussfolgere, dass die meisten Menschen so denken, d.h. einem Systemwechel erstzustimmen, wenn sie im Vergleich zum voherigen Vorteile erhalten.
Wenn ich also jetzt schreibe "Ich möchte keinen Systemwechsel!", dann aus dem Grund, dass HEUTE für mich keine Alternativen existieren. Wenn ich dann nach dem Wie frage, hat das nichts mit Heuchelei zu tun, sondern ist der ernstgemeinte Wunsch, über die Sytemkritik hinaus zu denken.
Hier hört es aber bei Euch auf. Bei der Ist-Analyse und Beurteilung sind wir garnicht so weit auseinander aber der nächste Schritt fehlt. Ich bin mir der Abhängigkeiten, Lohnarbeitsystme, Strukturfunktionalismen, Selbsterhaltung des Kapitalismus, etc. bewusst. Doch wo bleibt der nächste Schritt?

Ihr bleibt bei der Kritik bestehender Mechanismen und legitimiert daraus die Notwendigkeit eines Systemwechsels. Das reicht als Grund aber nicht aus. Wollt Ihr ernsthaft über einen Wechsel diskutieren, dann MÜSST Ihr eine Alternative entwerfen und Ihr MÜSST die Bedürfnisse von Menschen berücksichtigen. Das ist mir zu kurz gekommen.

Für ein bisschen Systemanalyse und -kritik, reicht das allerdings aus, nicht aber um die Notwendigkeit eines Systemwechsels zu untermauern. Vielleicht habe ich Euren Anspruch auch vollkommen falsch verstanden und es ging nur um die Analyse bestehender Mechanismen und Strukturen!?

DugDanger schrieb:
@e - ding

der muss....der muss...der muss...der muss


was ich deiner Meinung nach alles zu müssen habe....;)
War nicht böse gemeint, kommt halt darauf an, was du möchtest (siehe weiter oben). :)

DugDanger schrieb:
Ich finde es ehrlich gesagt schon schwer genug die Mechanismen, die unser Zusammenleben bestimmen zu erkennen und zu analysieren.
Da stimme ich Dir doch zu. Mir geht es nicht darum, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich finde das Thema unheimlich spannend aber auch komplex.
Wenn ich mich nun aber entscheiden muss, nach welchen Kriterien man den Wert/Leistung eines Systems beurteilen sollte, dann wähle ich immer den Grad der Bedürfnisbefriedigung als Indikator. Dazu gehört natürlich mehr als nur Fressen und das Dach. Wenn es ein struktur-ideales System (keine Ausbeutung, keine Arbeitsabhängigkeiten, Gleichverteilung, etc.) gibt, dass meine Bedürfnisse in einem höheren Maße befriedigt, dann her damit.
 
@e-ding

"Bei der Ist-Analyse und Beurteilung sind wir garnicht so weit auseinander aber der nächste Schritt fehlt."

Ich hatte das schon gesagt. Der logisch nächste Schritt ist die Verbreitung, das Weitererzählen der Kritik. Mach das erstmal und dann werden wir schon sehen, was so für Transformationsprozesse auf sozialer, ökonomischer, politischer und ideologischer Ebene über Zeit angestoßen werden. Wenn diese Transformationsprozesse lebendig sind, dann können wir sie auch begrifflich fassen und darüber reden. Es geht im Moment eben nicht darum, sich als derjenige zu präsentieren, der das System 2.0 in der Tasche hat und damit Klinkenputzen geht, sondern es geht darum eine breite Öffentlichkeit darüber aufzuklären wie unser System so funktioniert, welche Ebenen es hat, wie diese miteinander interagieren, welche Folgen das so hat usw usf. Ein Rattenschwanz an Problemanalysen ist zu leisten.


"Ihr bleibt bei der Kritik bestehender Mechanismen und legitimiert daraus die Notwendigkeit eines Systemwechsels."

Ich kann hier erstmal nur für mich sprechen. Ich will damit nichts "legitimieren". Ich bin froh, wenn ich Menschen finde, die die Kritik überhaupt verstehen. Und verstehen können sies auch ohne Systemwundertüte 2.0.
Übrigens gibts keine "Notwendigkeit eines Systemwechsels" - das ist mit dem sogenannten traditionellen Marxismus und der Theorie über das Proletariat als das geschichtliche Subjekt, das mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes den Kapitalismus 'überwindet', ausgestorben. :)
Zumal solche Phrasen bei Leuten, die das ernsthaft vertreten, zusätzlich über zwei weitere Dinge Auskunft geben: 1) eine verkürzte Kapitalismuskritik und 2) eine verkürzte Marx-Rezeption.


"Vielleicht habe ich Euren Anspruch auch vollkommen falsch verstanden und es ging nur um die Analyse bestehender Mechanismen und Strukturen!?"

Das will ich doch meinen und auch ganz naiv fragen: Worum solls sonst gehen? Auf welcher Grundlage sollte es um was anderes gehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben