Andy8891 schrieb:
wie genau denn die Bereicherung aussieht und inwiefern sie sich unterscheidet, wenn ich den Film bei einem Kumpel ansehe.
Illegales Streaming kann Geld sparen (120-240,- im Jahr bei Netflix). Geld, von dem dann auch niemand in der Filmindustrie etwas hat. Weder die Produktionsfirma, noch die Schauspieler, Tontechniker, Kameraleute und auch die Kulissenbauer, Reinigungstrupps.
Wenn dein Kumpel für den Film bezahlt hat, dann sieht das anders aus ... mit dem Erwerb des Films oder seinem Abo hat der auch das recht erworben, das ein oder mehreren Kumpels kostenlos zeigen zu dürfen. Er darf nur keinen Eintritt verlangen.
Es ist ein kompliziertes Thema, gerade für jemanden wie mich, der beide Seiten kennt. Natürlich habe ich ein Interesse daran, dass ICH von der Vermarktung meiner Produkte etwas habe ... und das hängt leider ein bisschen damit zusammen, das die Leute für mein Produkt auch Geld bezahlen.
Gleichzeitig kann ich es auch gut verstehen, dass sich Konsumenten fragen, wozu sie denn Geld bezahlen sollen, wenn es die technischen Möglichkeiten gibt, das auch fast kostenlos zu bekommen.
Es ist aber lediglich die Kopie, die so wenig kostet ... das Produkt ist dadurch nur unwesentlich günstiger zu produzieren ... und genau an der Stelle fehlt auch das Geld, welches durch Kopien und die illegale Weitergabe NICHT eingenommen wurde.
Allerdings setzt Netflix ja nicht auf direkte Kooperationen, weil da irgendwie Geld für den Einkauf fremder Produkte fehlen würde ... diese Kooperationen geht man ein, weil durch die geringeren Kosten auch die Gewinne bei Erfolg noch größer ausfallen werden.
Ich betrachte das aus der Sicht de Produzenten, der gleichzeitig Konsument ist ... sicherlich ist die einsetige Sicht als Konsument etwas klarer.
Ich will Geld sparen, und die Urheberrechte verhindern das -> Urheberrechte sind doof.
Was die Content-Mafia allerdings teilweise draus macht (mehrere tausend Euronen Strafe für das ansehen einiger illegaler Streams) ist mehr als lächerlich.
Nur weil ein Mensch für einige Filme kein Geld bezahlt hat, rechtfertigt das meiner Meinung nach keine solchen Exempel.
Die Strafen übersteigen die Verluste* der Rechteverwerter durch diesen einen Menschen um das Vielfache ... und einen Überführten für alle nicht überführten gleich mit zu bestrafen, das gibt eben doch nur das Urheberrecht her ... und das ist mMn ein Fehler.
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eigentlich sind es nichtmal Verluste, sondern nur ausbleibende Einnahmen ... jmd, der kostenlos streamen will, gibt eh keine 30-60 EUR für eine DVD aus ... oder ca.. 15,- im Monat für ein Abo. Eventuell entscheidet der sich sogar durch den illegalen Stream, dass der Film sein Geld wert ist ... und dann wäre das Streaming sogar Werbung gewesen.