Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Andy8891 schrieb:
Es zeigt einfach, das es nicht um den Konsumenten geht.
Und dieser Spruch zeigt, dass dich nichts anderes interessiert als der Konsument.
Der ist allerdings nichtmal der halbe Markt, ganz egal, bei welchem Produkt.

Wie soll ich mich für eine Seite entscheiden?
Gebe ich dem Konsumenten das was er will (Wunschcontent für umme), wovon soll ich dann leben? ... ich stecke eine Menge Zeit in das Produkt und das würde ich mir überlegen, wenn es erst bei 1 Mrd. verkaufter Songs den ersten cent für mich gibt.

Es gibt schon genug Top-Ten-Hits nach Baukastenprinzip (Rekombinationen bekannter Oldies), denn damit versorgt uns der rein am Konsumentenklick orientierte Markt mehr als gut.
Und für kreative lässt das im Grunde nur eine Alternative ... bediene diesen ziemlich geschmacklosen Massenmarkt ... oder sieh halt zu, wie du deinen kram selbst vertreibst ... zum Glück sind auch de Möglichkeiten dafür in den letzten Jahrzehnten sehr viel besser geworden und heute braucht eigentlich keine Band mehr einen Produzenten ... man braucht nur die Zeit, um die Arbeit zu erledigen (und das dauert bei Laien eben auch mal etwas länger).
Aber trotzdem bist du dann wieder auf die online Vertreibsplattformen angewiesen, die es gibt (YT, Soundcloud etc.) ... denn sowas selbst aufzubauen, kostet nicht nur Zeit, sondern auch eine Menge Geld.

Niemand verlangt ein Auto für umme ... nur bei Kunst denken immer alle, die Künstler würden das aus reiner Nächstenliebe tun ... auch Kunst ist Handwerk und Broterwerb, kostet Zeit und Geld.
Die Kopien der Arbeitsergebnisse DARF es nicht umsonst geben ... nichtmal für den heiligen Konsumenten.

Dass die Rechteverwerter in unserem Urheberrecht viel zu mächtig sind, sollte niemand bezweifeln.
Das muss sich ändern ... aber ich denke dabei weniger an den gebeutelten Konsumenten, dem auch ein paar cent für den Download schon zu viel sind, sondern an die Kreativen, ohne die es nichts zum downloaden gäbe, was man nicht schon 30 mal hat.
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DickerBass schrieb:
Eine Logik besteht trotzdem nicht.
Von der Unfähigkeit, eine zu sehen, auf das Fehlen einer Logik zu schließen, ist schon ziemlich großes Kino.
 
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DerOlf schrieb:
wovon soll ich dann leben?

Wie früher eben auch, von Konzerten, angestellt sein bei Restaurants/Bars/Clubs, freiberuflich als Lehrer arbeiten. Das Problem ist doch, dass Kunst zu einem Konsumprodukt verkommen ist.
 
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DickerBass schrieb:
Was ist denn die Logik, die dir verbietet deine Fassade so zu streichen wie du willst? Ist auch im Bebauungsplan vorgegeben. Auch hier ist das einheitliche Aussehen höher gewichtet worden. Eine Logik besteht trotzdem nicht.
In Gesellschaften ist das Zusammenleben immer höher gewichtet als individuelle Entscheidungen. Worauf du hier, wenn auch sehr krude anspielst ist, dass man "nicht nicht kommunizieren" kann. In einer Siedlung, wo sich durch Gewohnheitsrecht eine gewisse Stilistik etabliert und diese zu brechen ist eine bewusste Entscheidung zu dem Lasten der Anwohner. Das wird nicht toleriert und dass ist auch im Detail auf vielen Eben sehr gut psychologisch erklärbar. Es gibt nur lediglich diese nicht konsequente Argumentationslinie, dass man weil man das Recht auf Meinungsfreiheit hat dies zwanghaft auf alle Bereiche ausdehnt. Übrigens: Meinungsfreiheit bedeutet nicht Konseqenzlosigkeit.

DickerBass schrieb:
Wie früher eben auch, von Konzerten, angestellt sein bei Restaurants/Bars/Clubs, freiberuflich als Lehrer arbeiten. Das Problem ist doch, dass Kunst zu einem Konsumprodukt verkommen ist.
Das ist falsch. Die Kunst (wobei du nur von darstellender Kunst sprichst) war bereits im alten Grichenland kommerzialisiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_der_griechischen_Antike). Daran ist auch nichts verwerflich.
 
Ich glaube wir reden aneinander vorbei, mir geht es nicht darum ob das vorteilhaft oder schädlich für eine Gesellschaft ist. Es ist eben positives Recht was geschaffen wird, kein Naturrecht. Auf mehr wollte ich nicht hinaus. Und da ist es sinnlos nach einer Logik zu Fragen, die Logik ist das Verwertungsinteresse, ein Zirkelschluss. Ich akzeptiere das und zahle für mein Streaming.

GrayWolf schrieb:
Das ist falsch. Die Kunst (wobei du nur von darstellender Kunst sprichst) war bereits im alten Grichenland kommerzialisiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_der_griechischen_Antike). Daran ist auch nichts verwerflich.
Und was ist damals passiert wenn ein Zuschauer exakt die selbe Story nachgespielt hat? Oder aufgeschrieben und als Buch veröffentlicht hat?

GrayWolf schrieb:
Worauf du hier, wenn auch sehr krude anspielst ist, dass man "nicht nicht kommunizieren" kann.

Wieso ist das krude? Es ist nur ein Beispiel für ein Gesetz dass einer inkonsequenten Logik folgt. Die Begründung mit der gewohnheitsrechtlichen Stillistik - ein Zirkelschluss, schließlich ist die Stillistik vollständig arbiträr, zum anderen verhindert man jede Veränderung der Stillistik.
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DerOlf schrieb:
Von der Unfähigkeit, eine zu sehen, auf das Fehlen einer Logik zu schließen, ist schon ziemlich großes Kino.

Nach der platonischen Ideenlehre kann es überhaupt keinen "Besitz" an einer Idee geben. Die ganze Vorstellung vom geistigen Eigentum ist eine neuzeitliche Idee. https://de.wikipedia.org/wiki/Geistiges_Eigentum
 
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DickerBass schrieb:
Wie früher eben auch, von Konzerten, angestellt sein bei Restaurants/Bars/Clubs, freiberuflich als Lehrer arbeiten.
Und wonach schauen die Booker von Konzerthallen, Bars, Kneipen und Clubs als erstes?
Genau ... welche online-Reichweite hat das Produkt denn?
Am besten bewirbst du dich da nicht mit einer Mappe nebst einer Promo-CD, sondern mit einem Link zu einem YouTube Handyvideo in Augenkrebsqualität, welches trotzdem hunderttausende Male angeschaut wurde.
Die Qualität deiner kreativen Leistung ist dem Klickaufkommen auf seiner Onlinepräsenz untergeordnet.

Das ist sogar verständlich, denn schließlich will man bei einem Konzert als Veranstalter ja auch nicht draufzahlen ... der Laden sollte schon voll werden.

Der Unterricht ist eine andere Sache ... das geht natürlich immer (einige Skills, nicht nur am Instrument, sind dabei allerdings Vorraussetzung), aber die meisten Musiker in meinem Bekanntenkreis, die diesen Weg gewählt haben, stocken trotz 20-30 Schülern pro Woche noch beim Amt auf.
Der Stundenlohn eines freiberuflichen Instrumentallehrers an privaten Musikschulen liegt nach Abzügen nur relativ knapp überm Mindestlohn. Die staatlichen bezahlen zwar besser, verlangen aber auch Studienabschlüsse, die nicht jeder im passenden Bereich vorzuweisen hat.
Du bist als Freelancer in dem Bereich eigentlich immer der Gearschte ... warum lebe ich wohl momentan einzig von einem Job an einer Tankstelle? ... das ist trotz Mindestlohn noch immer profitabler, als private Gitarren- und Klavierstunden zu geben.
Ich werde damit nicht reich ... aber ich mache mich dabei wenigstens nicht selbstverschuldet arm.
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DickerBass schrieb:
Und da ist es sinnlos nach einer Logik zu Fragen, die Logik ist das Verwertungsinteresse, ein Zirkelschluss.
Der sich in jedem anderen Arbeitsfeld ebenfalls zeigt.

Deine Toilette bleibt verstopft und der Wasserhahn tropft weiter, wenn der Klempner von der Behebung dieser Probleme ledglich ein bisschen Dankbarkeit deinerseits hat.
Und warum ist das so? Weil man von Dankbarkeit in unserer Gesellschaft nicht leben kann ... dafür braucht es Geld.
Aber du kannst dich natürlich entscheiden, dass es dir egal ist, ob der Klempner verhungert, solange dein Bad wieder fit ist.

Auch dein Gehalt hängt an diesem Verwertungsinteresse, welches du als simple Willkür abtun willst ... letztlich leben wir alle davon ... denn wir alle haben bei unserer eigenen Arbeit ein gewisses Verwertungsinteresse.
Ob das nun eine handwerkliche Tätigkeit ist, oder eine geistige, das sollte keine Rolle spielen ... denn in jedem Fall wird sie von einem Menschen verrichtet, der für sein Leben in unserer Gesellschaft eines ganz gewiss braucht ... Geld.


Der Hinweis aufs Naturrecht entlarvt dich, denn es zeigt, das du glaubst, deine Interessen immer durchsetzen zu können.
Auch der Begriff "positives Recht" in Abgrenzung zum "Naturrecht" zeigt einiges ... gibt es Gesetze deiner Meinung nach nur, um jene zu schützen, die sch nicht selbst schützen können?
Damit liegst du genau richtig ... die Frage ist aber, vor wem diese "Schwachen" überhaupt geschützt werden müssen ... eventuell müssen sie vor denen geschützt werden, die sich mit Bezug auf ein Naturrecht einfach alles unter den Nagel reißen, was ihnen gefällt, bis sie mal auf einen Stärkeren treffen, der sie dann nackig macht.
Denk das mal konsequent zuende, und du landest bei einem Gesellschaftsentwurf, der alles mögliche ist ... aber eben nicht freiheitlich, demokratisch oder friedlich.
Das Naturrecht führt auf direktem Wege zur Tyrannis ... und in der sind die allermeisten Menschen einer noch viel krasseren Willkür unterworfen - den Launen und Bedürfnissen eines einzelnen Menschen.
 
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DickerBass schrieb:
Es ist eben positives Recht was geschaffen wird, kein Naturrecht. Auf mehr wollte ich nicht hinaus.
Defintion von Naturrecht nicht verinnerlicht? Dies bedeutet lediglich dass es sich sofort Erschließt und nicht dass es nicht von Menschen geschaffen sein kann.

DickerBass schrieb:
Und was ist damals passiert wenn ein Zuschauer exakt die selbe Story nachgespielt hat? Oder aufgeschrieben und als Buch veröffentlicht hat?
Link nicht gelesen?
Der Eintritt war bis ins späte 5. Jahrhundert frei, da zunächst der kultische Charakter der Dionysosfeste im Vordergrund stand. Mit großer Wahrscheinlichkeit stand das Theater seit seiner Entstehung auch Metöken, Sklaven und Frauen offen.[11] Als gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. mit der Einhebung von Eintrittsgeldern begonnen wurde, erhielten ärmere Bürger ein sogenanntes „Theatergeld“ (Theorikon), das ihnen die Teilnahme an den Festen ermöglichen sollte.[11]

DickerBass schrieb:
Wieso ist das krude? Es ist nur ein Beispiel für ein Gesetz dass einer inkonsequenten Logik folgt. Die Begründung mit der gewohnheitsrechtlichen Stillistik - ein Zirkelschluss, schließlich ist die Stillistik vollständig arbiträr, zum anderen verhindert man jede Veränderung der Stillistik.
Es ist krude weil die Meinungsfreiheit ein Instrument ist die Bevölkerung zu befriedigen. Deshalb verläuft die Meinungsfreiheit ja auch in einer gesellschaftlichen Norm. Wenn du ein Beispiel suchst wo höchstrichterlich btw. ein Naturrecht (die Meinungsfreiheit) durch gesellschaftliche Normen eingeschränkt werden können und dies unschlagbar gut begründet wurde kann ich dir den Fall: Cox v. Louisiana (1965) aus den USA zu Herzgen legen. https://www.loc.gov/item/usrep379559/


DickerBass schrieb:
Nach der platonischen Ideenlehre kann es überhaupt keinen "Besitz" an einer Idee geben. Die ganze Vorstellung vom geistigen Eigentum ist eine neuzeitliche Idee. https://de.wikipedia.org/wiki/Geistiges_Eigentum
Platon war Stoiker. Er konnte deshalb sehr gut Ideen als Gemeingut verbreiten da es in seinem Weltbild jeder der sie nutzten konnte durch natürlichen Wille (Logos) dazu berechtigt war. Dies war übrigens ausschließlich die herrschende Elite. Die Wertschöpfung wurde dann von Sklaven vorgenommen. So kann man wie er sehr gut in einem prächtigen Tempel sitzen, später dann als seine Akademie anerkannt und darüber philosphieren was Recht ist. Das Konzept der Gleichberechtigung (und wir reden hier nicht Geschlechtsbezogen) war Platon zb. völlig fremd, seine Ausführungen zu Staatsformen insebsondere der Demokratie sind hier sehr eindeutig.
 
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Ich fasse es mal zusammen:

DU entscheidest dich dafür, ein Produkt so zu entwerfen, das man es Copy + Pasten kann.

Ein Auto ist teuer, weil man es nicht Copy + Pasten kann
Lebensmittel sind teuer, weil sie A: direkt verbraucht werden und B: in begrenzter Stückzahl vorliegen
Software wird in der Regel weiterentwickelt/supportet, weil es immer was neues gibt.

Im Grunde könnte man das Problem sehr leicht lösen:
Festplattenspeicher werden verboten.

Dann kannst du jeden einzelnen Zugriff kommerzialisieren.
 
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DerOlf schrieb:
Das ist sogar verständlich, denn schließlich will man bei einem Konzert als Veranstalter ja auch nicht draufzahlen ... der Laden sollte schon voll werden.

DerOlf schrieb:
Der Stundenlohn eines freiberuflichen Instrumentallehrers an privaten Musikschulen liegt nach Abzügen nur relativ knapp überm Mindestlohn.

Ich sag ja, es wird nichtmehr wertgeschätzt, wenn die Nachfrage höher wäre, würden auch die Löhne steigen. In Zukunft sehe ich sowieso schwarz, die großen Plattformen lenken alle Aufmerksamkeit auf Playlists. Die "Künstler" wollen nurnoch ne kurze Lieder um die Durchlaufzeit zu reduzieren.

DerOlf schrieb:
Deine Toilette bleibt verstopft und der Wasserhahn tropft weiter, wenn der Klempner von der Behebung dieser Probleme ledglich ein bisschen Dankbarkeit deinerseits hat.

Es geht nicht um Bezahlung durch "Dankbarkeit", Künstler sollen durchaus vergütet werden. Eben als Dienstleistungsberuf, von Mäzenen (Crowd Funding, Patreon usw.) und eben auch die CD-Verkauf und so weiter. Leute sind nicht nur schlecht und wollen alles kostenlos haben. Schau dir mal an wie die Kommerzialisierung bei Kpop funktioniert.

DerOlf schrieb:
Der Hinweis aufs Naturrecht entlarvt dich, denn es zeigt, das du glaubst, deine Interessen immer durchsetzen zu können.

DerOlf schrieb:
Auch der Begriff "positives Recht" in Abgrenzung zum "Naturrecht" zeigt einiges ... gibt es Gesetze deiner Meinung nach nur, um jene zu schützen, die sch nicht selbst schützen können?
Damit liegst du genau richtig ... die Frage ist aber, vor wem diese "Schwachen" überhaupt geschützt werden müssen ... eventuell müssen sie vor denen geschützt werden, die sich mit Bezug auf ein Naturrecht einfach alles unter den Nagel reißen, was ihnen gefällt, bis sie mal auf einen Stärkeren treffen, der sie dann nackig macht.

DerOlf schrieb:
Das Naturrecht führt auf direktem Wege zur Tyrannis ... und in der sind die allermeisten Menschen einer noch viel krasseren Willkür unterworfen - den Launen und Bedürfnissen eines einzelnen Menschen.

Da siehst du das aus einer zu eingeschränkten Sichtweise. Das Naturrecht ist elementar wichtig gewesen um Straftäter aus der NS-Diktatur oder der DDR zu verurteilen.

Im festsetzen der unantastbarkeit der Menschwürde i.V.m. der Ewigkeitsklausel siehst du das zusammenwirken von Naturrecht und positivem Recht.
 
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DickerBass schrieb:
Nach der platonischen Ideenlehre kann es überhaupt keinen "Besitz" an einer Idee geben.
Ich hoffe, du weißt, dass es bei Platons "Ideen" nicht um geistiges Eigentum geht?
Wenn jemand eine Idee hatte, dann hat das zunächst nichts mit Platon zu tun, denn der meinte mit "Idee" etwas komplett anderes.
 
DerOlf schrieb:
Ich hoffe, du weißt, dass es bei Platons "Ideen" nicht um geistiges Eigentum geht?

Ja, die bildende Kunst erzeugt nur Abbilder der "Ideen" (perfekte Konzeptionen von Menschen, Tiere usw.) und kann deshalb keine neue "Schöpfung" darstellen. Für mich ist dieser Gedankengang auf Akkordfolgen/Melodien und ähnliches widerspruchsfrei zu erweitern. Wenn das Falsch ist, bitte korrigieren. Ist schon länger her als ich mich mit antiker Philosophie beschäftigt habe.
 
Hallo

DickerBass schrieb:
Wie früher eben auch, von Konzerten,
Du meinst früher als es noch keine digitalen klanglich gleichwertigen Kopien zum downloaden gab und Musiker vom Verkauf der Platten leben konnten ?

DickerBass schrieb:
angestellt sein bei Restaurants/Bars/Clubs, freiberuflich als Lehrer arbeiten.
Das dürfte Musiker sehr stark motovieren, wenn sie von ihrer Musik nicht leben können und zum überleben Nebenjobs (eher Hauptjobs) annehmen müssen.

DickerBass schrieb:
Das Problem ist doch, dass Kunst zu einem Konsumprodukt verkommen ist.
Kunst ist nicht mehr als ein Konsumprodukt, was soll es denn sonst sein ? Kunst ist nicht lebensnotwendig.

Grüße Tomi
 
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GrayWolf schrieb:
Link nicht gelesen?
Da geht es doch um den Eintritt. Dagegen ist nichts einzuwenden, mir geht es um die weiterverwertung durch Kopien. Jeder Zuschauer hätte das Stück 1:1 adaptieren und aufführen, bzw. weiterentwickeln können, so als ob man häute eine eigene Interpretation von einem beliebigen Franchise verfilmen würde

Tomislav2007 schrieb:
Das dürfte Musiker sehr stark motovieren, wenn sie von ihrer Musik nicht leben können und zum überlegen Nebenjobs (eher Hauptjobs) annehmen müssen.
Wieviele Musiker haben denn Probleme Konzerthallen zu füllen und machen ihr Geld nur über Plattenverkäufe, früher wie heute? Das ist vielleicht ein Einzelfall, der der über Streams/CDs genug verdient, hat auch keine Probleme Konzerte zu füllen. Bei denen kleinen Musikern fällt bei beidem eh kaum etwas ab.

Tomislav2007 schrieb:
Du meinst früher als es noch keine digitalen klanglich gleichwertigen Kopien gab und Musiker vom Verkauf der Platten leben konnten ?
Es gab früher massenhaft Kassetten- und Tonbandrecorder und für diese wurde das urheberrecht sogar extra gelockert durch das recht auf privatkopie.
https://www.bpb.de/themen/digitalisierung/urheberrecht/169977/geschichte-des-urheberrechts
 
Hallo

DickerBass schrieb:
Wieviele Musiker haben denn Probleme Konzerthallen zu füllen und machen ihr Geld nur über Plattenverkäufe, früher wie heute?
Wahrscheinlich 95%+ der Musiker, die wenigsten Musiker sind erfolgreiche gut verdienende Topstars.

DickerBass schrieb:
Es gab früher massenhaft Kassetten- und Tonbandrecorder und für diese wurde das urheberrecht sogar extra gelockert durch das recht auf privatkopie.
Das brauchst du einem 53 jährigen der mit Mal Sandock groß geworden ist nicht erzählen, du sollest auch mal lesen was...

Tomislav2007 schrieb:
Du meinst früher als es noch keine digitalen klanglich gleichwertigen Kopien zum downloaden gab und Musiker vom Verkauf der Platten leben konnten ?
...ich geschrieben habe, Kassetten waren klanglich schlecht und Tonbandgeräte konnte sich nicht jeder leisten, wer ein Tonbandgerät hatte (und das waren die wenigsten) war der King im Viertel.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Kassetten waren klanglich schlecht
Na komm!
Eine TDK Metal aufgenommen in einem Nakamichi oder Revox Tape Deck war High End. Und die Hardware hat auch schon Mal ein Monatsgehalt verschlungen. Streaming von heute ist eine Beleidigung für die Ohren dagegen. Aber gut, Benjamin Blümchen Kassetten waren definitiv kein Klangwunder. ;)
 
Hallo

@mo schrieb:
Eine TDK Metal aufgenommen in einem Nakamichi oder Revox Tape Deck war High End.
Nein war es nicht, nur im Vergleich mit anderen Musikkassetten, mein Video 2000 HiFi Videorekorder war im Audiomodus klanglich um ein vielfaches besser.

@mo schrieb:
Und die Hardware hat auch schon Mal ein Monatsgehalt verschlungen.
Und wieviele hatten solch eine High End Hardware ? Richtig nur eine ganz kleine Minderheit von Enthusiasten.

@mo schrieb:
Streaming von heute ist eine Beleidigung für die Ohren dagegen.
Das ist richtig, ich leugne sogar die Existenz von mp3.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Nein war es nicht, nur im Vergleich zu anderen Musikkassetten, mein Video 2000 HiFi Videorekorder war im Audiomodus klanglich um einiges besser.


Und wieviele hatten solch eine High End Austattung ? Richtig nur eine ganz kleine Minderheit von Enthusiasten.
Video 2000 war aber ein kompletter Rohrkrepierer am Markt und auch sündhaft teuer. Genau wie eben ein Nakamichi oder Revox. VHS und Beta waren halt massenkompatibler.
"War schlecht" stimmt pauschal halt nicht. Noch nicht Mal aus heutiger Sicht. Mit einem durchschnittlichen Tape von Yamaha bekam man auch schon ganz ordentliche Aufnahmen hin.

Aber bevor wir hier OT baden gehen, besser nicht weiter erörtern.
 
Hallo

@mo schrieb:
"War schlecht" stimmt pauschal halt nicht.
Doch es war pauschal schlecht, nicht für den Durchschnittshörer der sich nur bedudeln lassen wollte, aber für den HiFi Fetischisten der etwas mehr Klang wollte schon.
Hör dir mal z.B. "Money for nothing" auf einer Musikkassette an, egal ob BASF Chrome Maxima oder TDK Metal, der Frequenzbereich (30-15000Hz) und vor allem der Dynamikumfang (40-60dB) ist schlecht.

Grüße Tomi
 
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Die alte Diskussion über den Sound.

Damit lasse ich euch gerne alleine :lol:
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DickerBass schrieb:
Ist schon länger her als ich mich mit antiker Philosophie beschäftigt habe.
Das ist echt nicht schlimm, weil absolut nicht selten.
Hätte Ich Platon (und ein paar andere) nicht hier im Regal stehen, wäre das bei mir nichts anderes.

Der Begriff "Idee" wie er mit Platons "Ideenlehre" verbunden wird, hat mit einem "Einfall" oder einem "Geistesblitz" nichts zu tun. Die platonischen Ideen haben nichtmal was mit Kreativität zu tun.
Das sind doch eher so eine Art "allgemeine Baupläne der Dinge", die ein Geist nicht "machen" sondern lediglich "erkennen" kann.

Ich kann mir in etwa vorstellen, was Platon mit seinen Ideen meinte (zumindest glaube ich das ... ich konnte ihn leider nie fragen) ... aber beschreiben? ... vergiss es.

Vielleicht geht es bei der Ideenlehre einfach darum, nicht beim Augenschein zu verweilen, sondern immer zu versuchen, "hinter die Dinge" bzw. ihre wahrnehmbaren "Abbilder" zu blicken.

Die "Ideenschau" (die Erkenntnis der "Idee des Guten" z.B.) ist bei Platon sowieso so eine Art "Endboss" ... den gibts erst nach ellenlangem "Philosophie*-Grind".

*) Philosophie bedeutet im antiken Griechenland noch etwas anderes, als wir heute darunter verstehen ... nicht umsonst gab Aristoteles den heute sogenannten "Vorsokratikern" den hübschen Oberbegriff "Physiker" ... und auch das ist nicht im heutigen Sinne zu verstehen, sondern bedeutet "Menschen, die sich mit der physischen Welt befassen, um sie zu erklären".
 
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@GrayWolf
In Athen gab es die Sklaverei und Frauen waren allenfalls Zuhause der Chef (Herrin über die Bediensteten ... zumeist Sklaven). Der Mann repräsentierte dafür das Haus nach aussen und kümmerte sich um das Finanzielle.
Klassische familiäre Arbeitsteilung ... Kinderarbeit gabs nebenbei auch ...
Wählen durften während der demokratischen Periode nur "freie Bürger Athens" ... also volljährige Männer mit Haus und Land in Athen ... dennoch betrachten wir das als die Keimzelle der Demokratie.
Und all das hat keinen gestört.

In Rom übrigens auch nicht ... da war es nur leichter, aus der Sklaverei zu entkommen ... aber auch in Griechenland konnten Sklaven freigelassen werden ... sie hatten nur keine Chance auf Bürgerrechte ... die gabs erst im Imperium Romanum.
Gleichzeitig ist die Art der Sklaverei auch noch eine etwas andere ... Julius Ceasar war zwischenzeitlich ein Sklave. Um dort zum Sklaven zu werden, brauchtest du nur etwas Pech ... Kriegsgefangene wurden oft ganz automaisch zu Sklaven.

Der Grund ist, dass der antike Wohlstand auf Sklavenarbeit aufgebaut war, und das auch erst nachließ, nachdem die Römer zu antiker Massenfertigung übergegangen waren und man für immer weniger Tätigkeiten Sklaven brauchte.
Rom war die erste Millionenstadt in Europa ... und das konnte es nur geben, weil ein erheblicher Teil der Bevölkerung "Unfreie" waren.

Platon war Aristokrat ... natürlich war der gegen die Demokratie (die führt ja nach ihm ebenfalls in die Tyrannis). Im Staat versucht er ja auch zu erklären, woher das kommt ... und das fusst auf einem ganz kranken Kastensystem in dem sich Menschen nach "göttlicher Beigabe" verschiedener (Edel-)Metalle in "Entscheider", "Durchsetzer" und "Beherrschte" einteilen lassen - schon bei Geburt.
Ganz klar ein Hierarchisches Weltbild, welches ich nicht teilen kann.

Ich kann ihn auch irgendwie verstehen ... Mit mir als König halte ich die Monarchie auch für eine erstklasige Idee ;)
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DickerBass schrieb:
Wieviele Musiker haben denn Probleme Konzerthallen zu füllen und machen ihr Geld nur über Plattenverkäufe, früher wie heute?
Früher* wie heute, leben die meisten Musiker einfach nicht von Musik ... sondern (wie es ihnen oft gesagt wurde), von einem "anständigen Job".
Ihr glaubt ganicht, wie oft ich gehört habe "brotlose Kunst" ... und es ist in den allermeisten Fällen leider die Wahrheit.
Also leben viele von uns halt von ganz normalen Jobs und spielen in der Freizeit ... und Viele reduzieren ihre Arbeitsstunden, damit mehr Platz für Musik bleibt.
Wenn etwas, das ich spiele (zum Beispiel während einer Improvisation) von einem anderen Musiker aufgenommen und ohne Weiterentwicklung verwendet wird, dann kann ich nicht das geringste dagegen tun ... und es ist der gleiche Ideenklau.
Ich kann aber damit leben, da es mir eher um die Musik geht ... wenn der was nettes oder erfolgreiches daraus machen kann, oder darin Poenzial entdeckt, das ich nicht sehe, dann ist das OK. Vieleicht erkenne ich es, vielleicht auch nicht ... vielleicht gefällt es mir nichtmal mehr. Alles egal ... es war Teil einer Improvisation und daher prinzipiell nicht schützbar (weil nicht geplant und kaum vorhersehbar).
Aber wenn es eine Komposition ist, die ich aufgeschrieben habe und an der ich lange gearbeitet habe, dann bin ich angepisst,
Dann kann ich aber auch zeigen, dass es von mir ist, und einen Anteil einfordern ... einen kleinen würde ich dann auch haben wollen, aber ich finde, dass der, der das Arrangement übernommen hat, mehr davon haben sollte, als der, der lediglich die Töne zusammengestellt hat.

*) auch zu Bachs oder Beethovens Zeiten fand die meiste Musik privat statt ... man hat gesungen, sich dabei instrumental begleitet und sicherlich gab es auch Instrumentalstücke für den Privatgebrauch ... Improvisation gibt es überall.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Doch es war pauschal schlecht, nicht für den Durchschnittshörer der sich
Warum sollte etwas, gemäß dem verfügbaren technischen Standard, schlecht sein, wenn es nichts besseres gibt?
Es hat sich doch gar nicht viel geändert. Es gibt nach wie vor gute/s und schlechte/s Qualität/Niveau. Vielleicht sogar mehr wie "früher". Aus einer im Schnitt aktuell bessern Technik ein höheres Niveau abzuleiten bringt doch nichts, wenn etwas einfach nicht existierte.
Das Glücksgefühl über ein tolles Produkt ist nach wie vor das gleiche entsprechend dem jeweiligen Zeitgeist. Aber die Produkte sind austauschbar. Warst du in den 70ern als Milchbart der King mit einer Kreidler, spielt das heute überhaupt keine Rolle mehr. Dafür protzen sie jetzt mit anderen Dingen rum. Die Musik ist je nach Standpunkt, genau so gut oder genau so grauenhaft wie vordem, und mit über 200 konnte man damals auch schon über die Autobahn brettern, und das ganz ohne schlechtes Gewissen. Autos hatten damals noch "Charakter", heute sind es nur noch mehr oder weniger gleich aussehende Objekte.

Wohlgemerkt, ich möchte den (technischen) Fortschritt nicht missen, und ich steh nicht auf sinnfreie Nostalgie, aber das Leben in der Gegenwart hat für mich in der Summe keine höhere Qualität als das in der Vergangenheit. Gerade die derzeitige politische Situation bringt einem mal wieder ins Bewusstsein, auf welchem schmalem Grat wir immer noch rum tanzen.
 
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