kim88 schrieb:
Filme, Musik, TV-Serien, etc sind reine Konsumgüter und zwar Luxusgüter. Es gibt keinen "Anspruch" darauf.
Stimmt.
kim88 schrieb:
3. Etwas an seiner eigenen Lebenssituation ändern damit man es sich in Zukunft leisten kann.
Schwierig. Klar, viele Menschen können das, es gibt aber Situationen, wo das nicht so einfach ist.
Davon abgesehen: Wenn man das jedem sagt, der nicht genug Geld verdient, und alle dem dann auch nachkommen würden, hätten wir keine Gesellschaft mehr - denn viele für die Gesellschaft unfassbar wichtige Berufe werden bei uns sehr schlecht bezahlt. Aber das wird in Zukunft ein Stück weit besser durch die Anhebung des Mindestlohns auf 12€.
kim88 schrieb:
Das "Gesetz brechen" kann nicht die richtige Antwort sein.
Das Gesetz brechen kann sehr oft eine richtige Antwort sein, unabhängig davon, ob es hier jetzt angebracht ist oder nicht.
Beispiel: Viele Bauern haben im Ahrtal mit ihrem Gerät geholfen, und müssen jetzt befürchten, dafür eine Strafe zu bekommen, denn sie hätten die Erlaubnis die örtlichen Behörden gebraucht, die nichts auf die Kette bekommen haben. Hier war also die richtige Lösung auf das Recht zu pfeifen - und dafür werden sie jetzt bestraft. Das ist rechtlich richtig so, moralisch aber alles andere als richtig.
Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will. Der Fall hier ist jetzt natürlich ein anderer, aber pauschal zu sagen, dass das Gesetz brechen keine Lösung ist, ist nicht richtig. Man denke auch mal an die Gesetze im Jahr 1944.
kim88 schrieb:
Wo ist hier die Relevanz. Das ist das wa sich nie verstehe warum soll es mich interessieren was irgenjemand anders (in dem Beispiel sogar ein komplett fremder / unbekannter) arbeitet und verdient?
Das sollte dich interessieren, und das ist relevant. Denn wir leben nicht alleine, sondern in einer Gesellschaft. Dir kann das egal sein, aber wenn es allen gutverdienern egal ist, werden die Gutverdiener bald keine Arbeit mehr haben, denn diese Arbeit beruht eben auf einer funktionierenden Wirtschaft, welche auf einer funktionierenden Gesellschaft basiert. Ist das weg, bekämpfen wir uns alle in 100 Jahren wieder mit Stöcken im Wald.
Wie gesagt - grundlegend gebe ich dir schon recht, aber in der aktuellen Wirtschaft/Gesellschaft sollte man nicht immer nur auf sich selbst schauen, sondern auch auf andere. Und wenn man das tut, stellt man fest, dass die Welt sehr ungerecht ist - und die ärmeren Menschen tun dann eben Dinge, damit die Welt für sie ein bisschen weniger ungerecht ist. Zum Beispiel raubkopieren - sodass sie in den Genuss der Unterhaltung kommen, den sich eventuell nur besser verdienende leisten können, obwohl man annehmen könnte, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der auch ärmere das tun können.
Denn hier wird ja nichts physikalisch genommen. Es entsteht auch nahezu kein Verlust. Die Leute, die raubkopieren, würden in aller Regel sowieso kein Geld dafür ausgeben.