Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@gymfan
Will Deine Ausführung gar nicht groß diskutieren, ich bezweifle nur, dass das alles so akzeptiert wird. Wenn dem dann doch so wäre, dann ist ja alles gut.


_killy_ schrieb:
Also ich zahl für mein Herren-Schnitt 50 EUR + 10 EUR Trinkgeld. Wenn die Covid Auflagen fallen, dann kommt noch Bart für 25 EUR dazu. Haare & Bart hat meine Friseurin früher in gut 60 Minuten geschafft und somit 75 EUR Umsatz eingebraucht.
Und jaaa, es muss nicht immer alles billig sein.
Mit der Meinung bist Du aber eher ein Exot. Ich geh da voll mit. Geiz ist geil Mentalität sag ich da nur.
 
hallo7 schrieb:
Im Zentrum von Frankfurt oder München müssen eben auch die Bäcker, Supermarktangestellte usw. mehr verdienen damit man da noch genug Personal bekommt
Warum das Ganze nicht über höhere Produktpreise realisieren? Dann kostet die blanke Semmel halt 1,10€, dafür verdient der Bäcker aber auch 4000€ brutto. Davon lässt sich dann sicherlich eine Wohnung finden.

Der Mietmarkt in den Metropolen ist doch auch primär durch Angebot und Nachfrage getrieben. Solange die Nachfrage noch da ist scheint der Preis doch noch ok zu sein?
Ja, mit all seinen Folgen bzgl. Bewohnerklientel usw.


Bzgl. Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen wurde ja schon häufiger diskutiert. Die Rechnung sieht erstmal schön aus, aber bekommt man auf der anderen Seite dann auch mehr Leistung für die deutlich höheren Abgaben? Bekomme ich schneller einen Termin bei Zahnarzt, Hautarzt und co. weil ich jeden Monat 2000€ an die KV zahle während andere nur 200€ bezahlen?
Da kann man doch die Frage der Fairness in beide Richtungen stellen.
Letztendlich wäre das Ende vom Lied, dass man es hält wie in den USA. Man schafft die Pflicht-KV einfach ab und jeder ist für sich selbst verantwortlich. Dann ist es fair. Aber ob das für unsere Gesellschaft erstrebenswert ist? Habe ich so meine Zweifel.

gymfan schrieb:
Entweder ist kaum jemand gewerkschaftlich organisiert oder die Gewerkschaft ist so schlecht aufgestellt, dass sie kein Streikgeld zahlen könnte und daher niemand einen flächendeckenden Streik organisiert.
Ich denke eher, man muss mal die grundsätzliche Struktur vom Friseurhandwerk anschauen. Wieviele Läden gibt es denn, die mehr als 5 oder gar 10 Angestellte haben?
Bei uns gibt es viele Läden, da gibt es den Eigentümer plus 1-3 Mitarbeiter.
Da wird es schlicht schwierig zu streiken wenn ein guter Teil der Betroffenen der eigene Chef ist.
Wie das Einkommensniveau bei selbstständigen Friseuren ist kann ich allerdings nicht beurteilen – das wird vermutlich auch sehr von der Lage des Ladens abhängen.
Grundsätzlich vermute ich aber, dass es nur sehr wenige Friseure gibt, die nicht ohnehin einiges Schwarz machen. Genauso wie andere Handwerker auch. Hat man doch wunderbar während Corona gesehen, wieviele doch trotzdem einen sauberen Haarschnitt hatten.
 
Khaotik schrieb:
Warum das Ganze nicht über höhere Produktpreise realisieren? Dann kostet die blanke Semmel halt 1,10€, dafür verdient der Bäcker aber auch 4000€ brutto. Davon lässt sich dann sicherlich eine Wohnung finden.
Wenn die Preisfindung so einfach wäre, würde das längst der Fall sein, denn es gäbe keinen Grund für einen Unternehmer (ein Bäcker ist auch nur einer) für ein Brötchen 2€ zu nehmen oder mehr, kann ja schließlich der 150k Brutto Senior-Softwareing. zahlen, thereotisch.

Khaotik schrieb:
Bzgl. Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen wurde ja schon häufiger diskutiert. Die Rechnung sieht erstmal schön aus, aber bekommt man auf der anderen Seite dann auch mehr Leistung für die deutlich höheren Abgaben? Bekomme ich schneller einen Termin bei Zahnarzt, Hautarzt und co. weil ich jeden Monat 2000€ an die KV zahle während andere nur 200€ bezahlen?
Das eine hängt mit dem anderen aber nicht zusammen, auch ein 50k Brutto Techniker bekommt nicht schneller einen Termin als eine 22k Brutto Bäckereifachverkäuferin.

Khaotik schrieb:
Da kann man doch die Frage der Fairness in beide Richtungen stellen.
Letztendlich wäre das Ende vom Lied, dass man es hält wie in den USA. Man schafft die Pflicht-KV einfach ab und jeder ist für sich selbst verantwortlich. Dann ist es fair. Aber ob das für unsere Gesellschaft erstrebenswert ist? Habe ich so meine Zweifel.
Fair ist relativ, das Ergebnis aber ist eindeutig: Nirgendwo bekommst du so wenig Leistung für dein Geld wie im privatisierten System der USA, es ist das mit Abstand ineffizienteste was es gibt da in der Gesundheitsversorgung ein enormes Marktversagen herrscht und auch nicht zu beseitigen ist.
 
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Khaotik schrieb:
Man schafft die Pflicht-KV einfach ab und jeder ist für sich selbst verantwortlich. Dann ist es fair. Aber ob das für unsere Gesellschaft erstrebenswert ist? Habe ich so meine Zweifel.
Die Zweifel sind berechtigt.

Eine KV-Pflicht gibt es in DE erst seit 2009 ... und ganz ehrlich, bei den damals schwindenden Leistungskatalogen der G- und PKV war es einfach notwendig, eine Zwangsversicherung einzuführen, weil das ganze System uns sonst einfach um die Ohren geflogen wäre und es so nichtmal mehr lebensnotwendige Behandlungen garantiert hätte bezahlen können.
Dieses System ist auf Einzahlerseite auf Masse angewiesen ... mit Menschen, die sich das halt leisten können und sich deswegen freiwillig versichern, funktioniert das nicht, wie man an den USA sieht.
 
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DerOlf schrieb:
mit Menschen, die sich das halt leisten können und sich deswegen freiwillig versichern, funktioniert das nicht, wie man an den USA sieht.
Ja, das sehe ich eben auch so. Die, die es nicht brauchen stützen die mit, die es dringend brauchen. Und sind wir mal ehrlich: Beim Thema Gesundheit ist es mir lieber, wenn ich mein Leben lang niemals größere Summen daraus benötige (= gesund bleibe) ich aber die Gewissheit habe, dass ich im Schadensfall nicht elendig mit Hausmitteln auskommen muss.

Eine Auflösung der BMG würde doch vielmehr dazu führen, dass von AG und AN-Seite weiter versucht wird, steuerfreie Boni für den MA rauszuhandeln um das Steuerbrutto möglichst tief zu halten. Ggf. in manchen Betrieben auch mit eher halblegalen Mitteln....
Ich glaube nicht, dass das zu einer signifikanten Steigerung der Gesamtsumme führen würde.
 
Khaotik schrieb:
Warum das Ganze nicht über höhere Produktpreise realisieren? Dann kostet die blanke Semmel halt 1,10€,

Würde eh gehen. Ich kenne übrigens einen Bäcker der für die handgemachte Semmel 1,10€ nimmt, Salzstangerl oder andere Weckerl 2€ oder mehr, 1 Kilo Brot 6€ oder mehr. Das ist schon Realität und wird auch bezahlt. Natürlich nicht von jedem.

Wieviel die Angestellten davon sehen, weiß ich allerdings nicht. Beim Bäcker ists aber einfacher, der macht ja seine Preise und Löhne selber und hängt nicht im Konzernschema drinnen. Auch ist die Auswahl an Bäckern beschränkt, da der Rest zugesperrt hat.
 
Früher hörte ich beim Bäcker oft:
"Die Brötchen sind etwas klein geraten ... ich gebe Ihnen mal eins extra".

Heute rechne ich eher mit:
"Die Brötchen sind etwas groß geraten ... ich gebe ihnen mal eins weniger".

Vielleicht stellen die Bäcker ja demnächst von Stück- auf Kilopreise um ... dann gibts halt nicht mehr "1 Brötchen" sondern "100g Brötchen" für einen Taler.
 
Hallo

NedFlanders schrieb:
Mich würde zum allgemeinen Thema Kapitalismus mal interessieren, ob ihr nicht auch eine Gefahr darin seht, dass Reichtum & Macht teilweise auf sehr wenige Menschen konzentriert ist.
Wie oft willst du diese Frage (in diversen abgewandelten Formen) noch stellen bis du...

NedFlanders schrieb:
Ich stelle aber eher fest, dass so etwas noch gefördert wird, oder dass in dieser Tatsache kein Problem gesehen wird,
...nicht nur feststellst sondern auch akzeptierst das es den meisten Menschen egal ist wie viel Geld/Macht (egal wieviel mehr) andere haben ?
Den meisten Menschen ist es einfach nur am wichtigsten wieviel sie selber haben und vollkommen egal wie viel Geld/Macht andere haben.

NedFlanders schrieb:
was mich immer noch extrem wundert.
Mich wundert es extrem wie viele Gedanken du dir über das Geld und die Macht anderer Menschen machst, das bringt dir gar nichts und dich vor allem nicht weiter.
Du glaubst doch wohl nicht das es dir gelingen könnte die Menschheit zu ändern ? Das wäre neben der sinnlosen Zeit- und Energieverschwendung auch sehr naiv.

NedFlanders schrieb:
Imo ist keine menschengemachte Handlung mehrere Milliarden wert, wenn man das mal ins Verhältnis zu anderen Einkommen setzt.
Das mag in deiner Phantasie so sein, die Realität sieht anders aus (Siehe Elon Musk, Jeff Bezos, Bill Gates, etc.)

Grüße Tomi
 
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NedFlanders schrieb:
Imo ist keine menschengemachte Handlung mehrere Milliarden wert

Du setzt zu spät an.
Auch mehrere Millionen im Jahr zu verdienen ist absolut absurd und ein Tritt in die Fresse für Menschen die sich den Arsch für 2000€ aufreissen.
Selbst mit "nur" 100.000 im Jahr würde es jeden von denen gut gehen.
Gier ist hier eben das Zauberwort.

NedFlanders schrieb:
der den Superreichen ein quasi leistungsloses Einkommen ermöglicht auf Kosten aller anderen.

Und wie Oben geschrieben sind sie sogar zu "Gierig"! Steuern zu bezahlen um wenigstens die, die sie ausnutzen ein wenig zu unterstützen.

Jeder brüllt nach Nächstenliebe, aber wenn man selbst dafür was tun soll schauen alle auf dem Boden.
Kranke Welt.
 
Hallo

Cyberdunk schrieb:
Auch mehrere Millionen im Jahr zu verdienen ist absolut absurd und ein Tritt in die Fresse für Menschen die sich den Arsch für 2000€ aufreissen.
So fühlt man sich vor allem wenn man neidisch und missgünstig ist, diejenigen denen das Geld anderer egal ist fühlen sich nicht so.

Cyberdunk schrieb:
Selbst mit "nur" 100.000 im Jahr würde es jeden von denen gut gehen.
Nein Danke, in einer Gesellschaft die nicht nach vorne kommt, weil keiner mehr Leistungsträger sein will, möchte ich nicht leben.

Cyberdunk schrieb:
Gier ist hier eben das Zauberwort.#
Das Zauberwort Gier kennt der kleine Mann mit 2000€ Brutto auch sehr gut, wie wir an den Prügeleien um Klopapier gesehen haben.
Gierig und egoistisch sind wir alle mehr oder weniger, viele sind nur neidisch und missgünstig wenn andere dabei erfolgreicher sind.

Cyberdunk schrieb:
Jeder brüllt nach Nächstenliebe, aber wenn man selbst dafür was tun soll schauen alle auf dem Boden.
Ich kenne solche Heuchler zum Glück nicht, wir Egoisten geben offen und ehrlich zu das andere uns egal sind.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Nein Danke, in einer Gesellschaft die nicht nach vorne kommt, weil keiner mehr Leistungsträger sein will, möchte ich nicht leben.
Leistungsträger, die nichts leisten, wenn sie dafür nicht mindestens eine Million im Jahr bekommen, sind keine.
Die sind eigentlich genauso drauf, wie der Dauerhartzer, der nicht für Mindestlohn arbeiten möchte, weil er dadurch kaum mehr Geld hat, als mit Hartz4.

Woher kommt eigentlich der blödsinnige Gedanke, dass niemand mehr Leistungsträger sein wollen würde, nur weil er damit nicht mehr binnen weniger Jahre Millionär wird?

"Ist halt so" ist kein Argument dafür, dass es auch so bleiben muss.
 
Solange es Waren im Wert von mehreren Millionen gibt, will auch jemand diese bezahlen. Mit 100k gäbe es bestimmte Dinge nicht.
 
Und diese Dinge muss man sich dringend mit einem Jahresgehalt leisten können?
Warum?

Dass es diese Dinge nicht gäbe, wenn es nicht auch Einkommensmillionäre gäbe, wage ich stark zu bezweifeln.
Dem Hersteller ist es doch egal, wie lange der Kunde gebraucht hat, um die nötige Kohle für sein Produkt zusammenzukratzen.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Leistungsträger, die nichts leisten, wenn sie dafür nicht mindestens eine Million im Jahr bekommen, sind keine.
Wenn sie es nicht wert wären würde ihnen niemand soviel Geld geben/bezahlen, ob linke das angemessen finden ist egal.

DerOlf schrieb:
Woher kommt eigentlich der blödsinnige Gedanke, dass niemand mehr Leistungsträger sein wollen würde, nur weil er damit nicht mehr binnen weniger Jahre Millionär wird?
Das kommt aus dem bösen Kapitalismus, der linken (die keine Leistungsträger sein wollen/können) nicht gefällt.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
So fühlt man sich vor allem wenn man neidisch und missgünstig ist, diejenigen denen das Geld anderer egal ist fühlen sich nicht so.
Jupp. Vollkommen meine Meinung. Zudem bringen mich solche Gedanken keinen Millimeter weiter. Verschwendete Lebenszeit. Ändere was an dir selbst, weil die Anderen kann man selbst eh nicht ändern.
Tomislav2007 schrieb:
Wenn sie es nicht wert wären würde ihnen niemand soviel Geld geben/bezahlen, ob linke das angemessen finden ist egal.
Die Antwort ist jetzt nicht direkt auf Dich zu sehen, soll nur eine Ergänzung dazu sein.
Was ist den "Wert"?
Ist eine Briefmarke 1 Mio. € wert? Ja, nämlich genau dann, wenn jemand bereit ist dieses Geld zu zahlen.
Ist ein Fußballer 1 Mio. € die Woche wert? Ja, genau dann wenn jemand bereit ist das zu zahlen.

Diese ganze subjektive WERT Diskussion ist doch absoluter Schmarrn. Natürlich ist ein Bezos mehr Geld "wert" als eine Putzfrau. Der Eine sorgt dafür das der Andere überhaupt einen Job hat und Geld verdient. Bevor jetzt wieder hier irgendeiner auf die Idee kommt... Nein, er darf die Putzfrau deshalb natürlich nicht ausbeuten und ich bin nach wie vor der Meinung, dass man von einem erlernten, egal ob studiert oder Ausbildung, und ausgeführten Vollzeitjob leben können sollte.
 
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FrankenDoM schrieb:
Diese ganze subjektive WERT Diskussion ist doch absoluter Schmarrn.
Sie ist nur deswegen absoluter Schmarrn, weil ihr einfach irgendwo! einsteigt und jeglichen Ursprung und Zusammenhänge komplett ignoriert.

FrankenDoM schrieb:
Ist eine Briefmarke 1 Mio. € wert?
Nein.
FrankenDoM schrieb:
Ja, nämlich genau dann, wenn jemand bereit ist dieses Geld zu zahlen.
Auch dann nicht.

Der Grund ist, dass in diesem Beispiel Briefmarke, ein Konkstrukt drum herum gebaut wurde, dass diesen Wert suggeriert.
Das Konstrukt ist, dass du erstmal überhaupt wissen musst, das diese Briefmarke "etwas wert" ist und gleichzeitig jemand anders erstmal diesen "Gegenwert" haben muss.

FrankenDoM schrieb:
Ist ein Fußballer 1 Mio. € die Woche wert?
Gleiche Antwort. Ergänzend kommt hinzu, dass in diesem Beispiel die vorhandene Anzahl an möglichen Verkäufen der ausschlaggebende Faktor ist.

Ein Putzfrau kann in Zeit X nur einen begrenzten Raum putzen. Ein Fußballer kann in Zeit X quasi unendlich Leute "bedienen".
Dies ist aber keine Leistung des Fußballers.

FrankenDoM schrieb:
Diese ganze subjektive WERT Diskussion ist doch absoluter Schmarrn.
So wie ihr damit argumentiert ist es absoluter Schmarrn.
 
Tomislav2007 schrieb:
Wie oft willst du diese Frage (in diversen abgewandelten Formen) noch stellen bis du...
Bis endlich mal eine offene und breite Diskussion darüber stattfindet, dass wir an dieser Stelle möglicherweise ein Problem für die meisten Menschen haben.
Tomislav2007 schrieb:
...nicht nur feststellst sondern auch akzeptierst das es den meisten Menschen egal ist wie viel Geld/Macht (egal wieviel mehr) andere haben ?
Daher ist es imo wichtig mal eine offene Diskussion zu dem Thema zu führen, da die Menschen evtl. ebenfalls ein Problem darin sehen, dass die ungleiche Verteilung zunimmt. Wir sollten als Gesellschaft einfach mal akzeptieren, dass viel Macht & Geld auf wenig Köpfe verteilt noch nie gut war für diejenigen, die diese Macht & Geld nicht haben.

Mich würde interessieren, wie die Menschen zu dem Thema denken, wenn wir das mal im großen Stil diskutieren, ob es an dieser Stelle möglicherweise ein Problem geben könnte. Dazu gehört, darüber zu sprechen, Fragen zu stellen und Mechanismen aufzuzeigen, die die ungleiche Verteilung massiv fördern.
Tomislav2007 schrieb:
Den meisten Menschen ist es einfach nur am wichtigsten wieviel sie selber haben und vollkommen egal wie viel Geld/Macht andere haben.
Wenn man mal verstanden hat, dass der Reichtum und die Macht einiger weniger überhaupt erst zu den Verhältnissen führt, wäre es wohl den meisten nicht mehr so egal.
Tomislav2007 schrieb:
Mich wundert es extrem wie viele Gedanken du dir über das Geld und die Macht anderer Menschen machst, das bringt dir gar nichts und dich vor allem nicht weiter.
Interessant, wie gut du mich zu kennen scheinst und weißt, was mir etwas bringt und was nicht. Imo ist es aktuell wichtiger denn je, mal über dieses Thema zu reden und die Gründe, weshalb die Verteilung immer weiter auseinander geht und weshalb sich bei immer wenigen immer mehr Macht & Geld anhäuft. Geld nutzen wir täglich, es bestimmt was wir kaufen, wo und wie wir wohnen, wen wir kennen(lernen), etc. Es ist ein täglicher Begleiter und hat im Leben eines jeden einen gewissen Stellenwert, denn ohne geht es nunmal nicht.

Das ist an sich nicht schlimm, aber imo ist es wichtig darüber zu sprechen, wenn immer mehr Menschen eine Schieflage bei diesem Konstrukt erkennen, welches das tägliche Leben eines jeden Menschen massiv beeinflußt. Ebenso bin ich der Ansicht, dass das aktuelle Geldsystem mit seinem eingebauten Wachstumsmechanismus für einen großen Teil der Probleme verantwortlich ist.

Die Regeln nach denen das aktuelle Geldsystem funktioniert, sind ja nicht vom Himmel gefallen oder ein Naturgesetz, sondern von Menschen gemacht, könnten theoretisch also auch wieder geändert werden.

Zudem erlaubt mir mein Gerechtigkeitssinn nicht, zu dem Thema zu schweigen. Wenn dir das egal ist, meinetwegen, schließe aber bitte nicht von dir auf andere. Ich persönlich stelle fest, dass immer mehr Menschen (auch die, die sich nie damit beschäftigt haben) feststellen, dass das aktuelle System evtl. doch nicht das allerbeste für die meisten Menschen ist und Fragen stellen, weshalb die Dinge so sind wie sie sind.
Tomislav2007 schrieb:
Du glaubst doch wohl nicht das es dir gelingen könnte die Menschheit zu ändern ? Das wäre neben der sinnlosen Zeit- und Energieverschwendung auch sehr naiv.
Nö, das sicherlich nicht. Ein Problem zu erkennnen und gar nix zu machen, halte ich jedoch für schwachsinnig. Ist natürlich sehr bequem, wenn man einfach nix macht. Ein Wandel kann nur passieren, wenn immer mehr Menschen auf ein wichtiges Thema hinweisen. Imo war die zeit dafür noch nie besser als je zuvor, da wir aktuell die massiven Auswirkungen der ungerechten Verteilung nach den Spielregeln sehen, die 1% der Menschheit auf Kosten der anderen 99% nützen. Wenn das Thema so langsam im "Mainstream" (ARTE) ankommt (siehe Video zum Geldsystem), dann sollte man das Eisen schmieden, solange es heiß ist.

Btw. wenn es dich nicht interessiert, weshalb postest du ständig zu dem Thema? DAS ist in meinen Augen Zeitverschwendung, sich mit Dingen zu beschäftigen, die einen doch gar nicht interessieren.
Tomislav2007 schrieb:
Das mag in deiner Phantasie so sein, die Realität sieht anders aus (Siehe Elon Musk, Jeff Bezos, Bill Gates, etc.)
Das sehen imo immer mehr Menschen aber anders. Die Spielregeln im aktuellen System sorgen dafür, diese könnten theoretisch auch wieder geändert werden (s.o.).
 
Andy8891 schrieb:
Der Grund ist, dass in diesem Beispiel Briefmarke, ein Konkstrukt drum herum gebaut wurde, dass diesen Wert suggeriert.
Das Konstrukt ist, dass du erstmal überhaupt wissen musst, das diese Briefmarke "etwas wert" ist und gleichzeitig jemand anders erstmal diesen "Gegenwert" haben muss.

Hier liegt genau der Denkfehler. Die gleiche Sache kann für unterschiedliche Menschen einen unterschiedlichen Wert haben. Für die Leute hier im Forum wird die Briefmarke ggf niemand finden, der so viel dafür zahlt. Auf der Welt gibt es aber Menschen, die diese gerne haben wollen.

Machen wir es mal greifbarer: ein Schrebergarten - für dich beutet dieser Garten vielleicht nur Arbeit, weil du den Rasen pflegen musst, Hecken schneiden, die Felder bewirtschaften. Du würdest hierfür somit kein Geld zahlen wollen, weil der Garten für dich eine Belastung darstellt. Für andere Menschen ist aber genau die Rasenpflege, Heckenschneiden und die Felder bewirtschaften eine Erholung für die sie bereit sind Geld zu bezahlen.

Was etwas wert ist, ist somit abhängig von demjenigen der dies betrachtet.
 
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_killy_ schrieb:
Hier liegt genau der Denkfehler.
_killy_ schrieb:
Die gleiche Sache kann für unterschiedliche Menschen einen unterschiedlichen Wert haben.
Schrödingers Wert ...

Und genau deswegen ist das ganze Wertgetue, lediglich ein Konstrukt der Gesellschaften und damit nicht etwas natürliches wie ein physikalisches Gesetz, sondern etwas, das man durchaus ändern könnte, wenn man denn tatsächlich wollte, worauf @NedFlanders die ganze Zeit versucht aufmerksam zu machen.
_killy_ schrieb:
Was etwas wert ist, ist somit abhängig von demjenigen der dies betrachtet.
Darauf wollte ich mit meinem Absatz gar nicht hinaus, siehe Fußballer <-> Putzfrau Beispiel
 
FrankenDoM schrieb:
Diese ganze subjektive WERT Diskussion ist doch absoluter Schmarrn. Natürlich ist ein Bezos mehr Geld "wert" als eine Putzfrau. Der Eine sorgt dafür das der Andere überhaupt einen Job hat und Geld verdient.
Darum geht es doch auch gar nicht. Es geht auch nicht darum, dass jemand einem Herrn Bezos, Gates, Musk & Co. seine Milliarden neidet. Es geht darum, dass zu viel Geld zu viel Macht und Einfluß Einzelner auf die Gesellschaft mit sich bringt, die es so in einer Demokratie eigentlich nicht geben dürfte. Das jüngste Beispiel dazu was mir einfällt ist, wie Gates unsere Bundeskanzlerin gelobt hat, dass sie die "richtigen" Worte zur Pandemie gesagt hat und Merkel dastand wie sein Schoßhündchen, geradezu unterwürfig. Ich fand dies relativ obskur, hat aber gezeigt, dass nicht diejenige, die vom Volk gewählt wurde, die Macht hat, sondern jemand, der extrem reich ist. Dasselbe kann man ohne Probleme auf Musk & Co übertragen, da hier oftmals "Sonderregeln" gelten, denn alle Menschen sind gleich, aber andere sind gleicher. Diese Menschen haben imo eine Art "Königsstatus" und werden entsprechend von den Staatsoberhäuptern empfangen und behandelt.

Wir alle wissen, dass zu viel Macht korrumpiert, das war in der Geschichte der Menschheit immer so und aktuell soll das völlig ok sein? Ich will den Superreichen nicht per se etwas Negatives unterstellen, ich denke man kann aber sagen, dass diese mit ihren Plänen eher weniger die 99% der Menschen repräsentieren, sondern ihre eigene "Klasse" (um mal Warren Buffet zu zitieren). Selbst wenn sie es "gut" meinen: wie kann es sein, dass einige Supperreiche, die weder vom Volk gewählt, noch sonstwie legitimiert sind, ihre Zukunftsvision der Menschheit überstülpen wollen, weil diese "richtig" ist? So etwas nennt man eigentlich einen Psychopaten.

Durch die Spielregeln unseres Geldsystems wird diese Macht automatisch in absurde Höhen gesteigert. Leistung muss sich lohnen, aber wenn Einfluß & Macht sich irgendwann an einem Punkt exponentiell quasi von selbst vermehren, dann sollten wir da als Gesellschaft ein Auge drauf haben und darüber sprechen, ohne dass einem sofort immer Neid o.ä. unterstellt wird.
 
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