Geld muss nicht erst getauscht werden, Güter können einheitlich bezahlt werden, wechselnde tauschkurse (€/Dollar) fallen weg
Das ist ein Argument, welche zwischen 1800 und 1900 gültig gewesen wäre, von mir aus auch noch um 1950 herum. Ich kaufe jeden Monat in den USA ein, per Internet, ist überhaupt kein Problem und dass ich hier Euro verdiene und dort mit Dollar bezahl stellt auch kein Problem dar. Einen Computer diese Umrechnung vornehmen zu lassen stellt wohl das simpelste vom Simpelsten dar und sich auszurechnen, wie viel ein Produkt im Ausland in der eigen Währung kostet ist ebenfalls kein Problem, sofern man die Grundrechenart der Multiplikation beherrscht.
So lange die alles mit erheblichen unannehmlichkeiten verbunden ist, gebe ich dir recht, das ist aber nicht mehr der Fall und das war auch schon bei Euroeinführung nicht der Fall.
Was aber nach wie vor der Fall ist, ist das hier versucht wurde Länder mit unterschiedlicher Produktivität, unterschielicher Mentalität und unterschiedlichen Steuer-Systemen durch eine gemeinsame Währung auf ein gemeinsames Niveau zu bringen, was nicht geklappt hat. Da die Stärke einer Währung im vergleich zu einer anderen aber Ausdruck genau dessen ist, haben jetzt die südlichen Länder erhebliche Probleme. - Probleme welche wir in umgekehrter Weise schon hatten. Wir haben für die D-Mark zu wenige Euros bekommen die südlichen Länder hingegen zu viel. Hierdurch viel zunächst nicht auf, dass die südlichen Länder nach wie vor nicht so produktiv sind wie die nördlichen. (Ich meine hier pro Kopf-Produktivität). Wir hingegen hatten zu wenig Geld, was sich in vielen Arbeitslosen niedergeschlagen hat. Inzwischen hat sich das wieder etwas ausgeglichen, es sind nicht mehr ganz so viele Arbeitslose, womit wir über den Berg sind. Wie sieht es nun bei den südlichen Ländern aus, sie können ihre Währung nicht mehr abwerten, was in der Vorzeit hin und wieder geschehen ist, was zu dem führt was wir jetzt haben.
Dies lässt sich auch sehr schön an obigem Beispiel veranschaulichen:
Wir erinnern uns Robinson kann 20 Fische fangen, Freitag hingegen 60. (lassen wir die Nüsse wir dieses Beispiel mal außen vor, da die Argumentation die selbe ist)
Man stelle sich vor die beiden hätten ihre eigenen Währungen, nenen wir sie mal Robinson-Krone und Freitag-Dollar.
Wenn beide den gleichen nominellen Betrag bekommen, sagen wir Robinson erziehlt 100 RKs pro Woche und Freitag 100F$, dann ist doch klar, dass ein F$ dreimal so viel Wert ist wie 1RK.
Oder anders ausgedrückt für 1F$ bekommt man 3RKs.
Dieses verhältnis lässt sich mit einer einheitlichen Währung nicht abbilden, wie man zu dem Schluss gelangt, dass dadurch auch eine angleichung der Produktivität stattfindet erschließt sich mir nicht.