gymfan schrieb:
Warum sollte man das tun?
Fachinteresse zum Beispiel?
Die Fähigkeit, den Job besser erledigen zu können ... oder mit weniger "nerv".
Oder auch nur die Möglichkeit, zu verstehen, warum ein Vorgesetzter, ein Chef oder auch ein Dachverband die Dinge so regelt, wie er sie nunmal regelt.
Nur einige Gründe, aus denen ich mich bisher für Weiterbildungen entschieden habe, wenn sie mir angeboten wurden. Ich habe aber auch Spass an Bildung ... bei den meisten Menschen war das deutsche Bildungssystem sehr erfolgreich dabei, das auszutreiben.
rgbs schrieb:
Wenn jetzt noch weiter die explodierenden Energiekosten nebst Inflation greifen, wird es mit 2000 € richtig knapp.
Und wie wird das dann bei den Leuten, die von Bürgergeld oder einem der vielen Teilzeitjobs mit Gehältern um die 1.000,- leben?
Bei denen mnüsste es doch jetzt schon verdammt knapp sein
Ich lebe seit 3 Jahren von knapp 800,- netto ... und konnte in der Zeit sogar ein kleines Polster von 3k aufbauen.
Wir beide scheinen nicht im selben Land zu leben, denn das wäre nach deiner Meinung ja sogar ohne Inflation und Energiepreisexplosion in Deutschland nicht genug.
Zum Glück besitze ich nun ein eigenes Haus, kann also aus der Mieter-Saft-Presse (Mietwohnungsmarkt) bald aussteigen.
Den Energiemarklt werde ich leider noch ein paar Jahre ertragen müssen, bis ich das Haus autark habe.
Ich kann dir versichern, dass ich mehr als nur überlebe ... es gibt eine ganze Menge Leben da draußen, für dass man eben nicht mehrere Stunden Arbeit (Geld) eintauschen muss.
Für mich ist es mein Hobby (Musik), dem ich viel Zeit einräumen können will ... und zwar jetzt, wo ich noch einigermaßen körperölich und geistig fit genug bin, um mich als Musiker weiter zu entwickeln.
Daher "nur" 20 Stunden die Woche, und genau deswegen auch ein Job, den ich jederzeit guten Gewissens einfach sausen lassen kann, weil ich in dem Bereich wirklich jederzeit was neues finden werde.
Gleiches gilt für Altenpflegehilfe (ist dann halt scheiße für meinen Rücken) oder die Tätigkeit als Aushilfs- und/oder Instrumentallehrer ... auch da finde ich jederzeit was.
Hätte ich eine Stelle als Forschungsassistenz, Schulungskraft (für Themen der Forschung) oder sogar eine verantwortliche Stelle in einem Forschungsprojekt, dann käme ein Wechsel für mich vor Projekt-Ende unter keinen Umständen in Frage. Gehalt egal solange es zum Leben mit dieser Arbeit reicht.
Dabei ginge es für mich nicht um Arbeit ... Wissen per empirischer Forschung zu erweitern, ist genau das, was ich immer tun wollte und worauf ich insgesamt 12 Jahre meines lebens intensiv hingearbeitet habe.
DAS wäre nicht einfach nur "ein Job" wie es die Arbeit an der Tankstelle ist (aber wenigstens kann man da viele interessante Menschen beobachten).
Nicht allen von uns geht es beim Ausbildungsberuf darum, viel Geld zu verdienen ... wir hoffen einfach nur alle mit unserer Wahl "etwas" zu bewirken. Ob dieses Etwas nun Geld oder Zeit für die Freizeitgestaltung ist, oder gar eines dieser etwas kindlich anmutenden Motive wie "irgendwas signifikant verbessern", ist eigentlich egal.
Bei mir war es "helfen, zu verstehen, wie unsere Gesellschaft funktioniert" ... deswegen habe ich Mathe studiert und später Pädagogik, habe mich mit Soziologie, Psychologie, Philosophie beschäftigt und letztlich die Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung als einen für mich lohnenden Bereich erkannt.
Und ich wusste die ganze Zeit, dass in dem Bereich nur extrem wenige Menschen bekannt, noch weniger berühmt und nur einzelne reich geworden sind (meine Dozenten hatten meist 2 Jobs ... je nur Viertel- oder Drittelstellen für deutlich unter €1.000 brutto im Monat) ... ich würde das noch immer einfach in kauf nehmen, wenn ich dafür nicht mehr nur auf eigene Faust forschen könnte.