Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
R.Kante schrieb:
Vielleicht bin ich ja vollkommen falsch gewickelt, aber das was du beschreibst ist doch gängige Praxis?
Das ganze Thema um Geduldete zeigt doch ganz klar, dass es eben nicht gängige Praxis ist.

R.Kante schrieb:
Auch wenn mir die Betonung auf außerhalb von (Groß-) Städten nicht ganz klar wird.
Vielleicht kannst du mir erklären, warum z.B. in München, wo Wohnraum knapp und Mieten dadurch extrem teuer ist, Asylunterkünfkte errichtet werden/sind?

R.Kante schrieb:
Zum Tempolimit: wenn Tempo 30 gilt, dann kann man anhand von Messgeräten eindeutig feststellen, ob das Tempo 30 eingehalten wird, oder ob eine Überschreitung vorliegt. Was ist aus deiner Sicht daran nicht objektiv?
Es geht nicht darum, dass Tempo 30 nicht gemessen werden kann, sondern WARUM ist es 30 und nicht 35 oder 25 usw.?

Genauso in der Stadt 50, manche Städte sind ja schon runter auf 40 und es wird 30 gefordert.
Das sind relativ willkührliche Werte.

Auf der Autobahn dagegen gibts streckenweise unbeschränkt, während so ziemlich alle Nachbarländer Tempolimits haben -> wieder Willkühr

R.Kante schrieb:
Diebstähle sind auch klar und eindeutig verboten, machen trotzdem ne Menge Leute. Auch da gibt es übrigens Wiederholungstäter und die machen das wahrscheinlich nicht, weil ihnen die Gesetzeslage zu unklar ist, oder ihnen gegenüber die Gesetzeslage zu inkonsequent ausgelegt wurde.
Das Thema ist ein heißen Eisen, da die Leute leider nicht ideologiefrei bzw. nur ausschließlich aus moralischen Aspekten diskutieren können.

R.Kante schrieb:
Nur weil Leute aus anderen Gründen gegen Gesetze verstoßen, als auf Basis einer vermeintlichen Unklarheit, ist das doch keine Relativierung des Verstoßes an sich.
Doch genau das ist es, weil du den Fokus vom Verstoß weglenkst auf Nebenkriegsschauplätze mit deinen Erklärungsversuchen.

R.Kante schrieb:
Menschen verstoßen gegen Gesetze und dafür gibt es verschiedene Motivationen -
Das Problem ist, dass immer innerhalb einer Blase argumentiert wird.

Ein gutes Beispiel war eben deine Frage, warum ich bei meinem Vorschlag "außerhalb von Großstädten" geschrieben habe.

Ich sehe das Thema Migration/Flüchtlinge nicht isoliert in einer Blase, sondern in Wechselwirkung mit allem drum herum z.B. Wohnraum, Arbeitsplätze, Kosten für Bürokratie usw.

Du argumentierst auch innerhalb einer Blase mit deiner Aussage: Ja es gibt ja Gesetze, also ist alles in Ordnung.
 
Andy8891 schrieb:
Das Thema ist ein heißen Eisen, da die Leute leider nicht ideologiefrei bzw. nur ausschließlich aus moralischen Aspekten diskutieren können.
Na dann kann man ja mal die deutsche Bürokratie betrachten ... da findet man auch die Begründung dafür, warum es so viele Geduldete gibt.

Es sind Menschen, die aufgrund fehlender Dokumente (ob die nun im Herkunftsland eingezogen wurden, oder einfach "irgendwie beseitigt", spielt keine Rolle ... es geht nur um das Fehlen der von der deutschen Bürokratie für die Weiterverarbeitung zwingend verlangten Papiere) unsere deutsche Bürokratie vor unlösbare Probleme stellen.
Liegen diese Dokumente nicht vor, kann die deutsche Bürokratie diese Menschen nicht vollumfänglich verarbeiten, was in einem über Jahre hinweg ungeklärten Aufenthaltsstatus mündet ... eben in der Duldung.

Was willst du denn mit Leuten machen, die vor ihrer Flucht keine Reisedokumente hatten, oder diese aus welchem Grund auch immer abgeben mussten?

Die gängige Praxis ist, den Menschen zu sagen, sie sollten im Konsulat ihres Herkunftslandes neue Ausweispapiere besorgen.
Würdest du einfach so in die Botschaft eines Landes gehen, aus dem du aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung geflohen bist?
Soll eine iranische Frauenrechtlerein (nur ein Beispiel) echt in die iranische Botschaft, um sich dort neue Reisedokumente ausstellen zu lassen?
Oder ein Oppositioneller oder ein Deserteur aus Russland oder der Ukraine?
Viele würden sich in einer solchen Situation Sorgen machen, ob und wie sie diese Botschaft wieder verlassen werden.
Würdest du erwarten, dass die einfach sagen "ja klar, kein Problem, hier ihr neuer Pass"?
Auch wenn es die selben Behörden sind, die dir eventuell sogar jahrelang das Leben schwer gemacht haben?

Ich denke, dass nur relativ wenige Geduldete selbst für die Verarbeitungsschwierigkeiten unserer Bürokratie verantworlich sind.
Die Schuld einzig bei den Zugewanderten zu suchen, greift mMn sehr viel zu kurz.
So manches Herkunftsland stellt lieber Totenscheine als Pässe aus ... und nicht ganz wenige wollen ihre Flüchtlinge auch einfach nicht zurück ... auch in dem Fall sind dem deutschen Staat die Hände gebunden.

Was soll man mit diesen Menschen machen, wenn sie schon mal hier sind ... einfach nach Polen, Spanien, Italien oder so abschieben? ... das löst das Problem leider nur für ein paar Deutsche.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Andy8891, geht es dir möglicherweise nur darum den "Geduldeten"- Status zu entfernen? Deine vorher genannten Vorschläge sind ja nun nichts, was es nicht schon gibt. Mir ist noch immer nicht verständlich, was dich nun an der aktuellen Gesetzgebung stört und was deiner Meinung nach wie konkret umgesetzt sein sollte.

Welches von Menschen gemachte Gesetz ist denn nicht willkürlich entstanden? Dass Menschen aufhören sich die Köpfe einzuschlagen oder sich gegenseitig zu bestehlen, ist ja kein Naturgesetz.
Das Beispiel des Tempolimits bezog sich ja auf die Behauptung, wonach "Klarheit" und "Eindeutigkeit" die Einhaltung des betreffenden Gesetzes fördern würden. Ist dir etwas am Tempolimit unklar oder hältst du etwas daran für uneindeutig?
Meiner Auffassung nach ist es denkbar schwierig noch etwas klareres und eindeutigeres als eine physikalisch messbare Kennzahl als Bewertungskriterium heranzuziehen. Zudem hat jeder Verkehrsteilnehmer ein entsprechendes Messinstrument dabei (den Tacho), also ist jederzeit einsehbar, ob man sich Gesetzeskonform verhält. Trotzdem gibt es regelmäßig Verstöße, warum nur? - Fehlende Konsequenzen? Möglicherweise. Ist deshalb das glaubhafte Androhen von Konsequenzen ein effektives Mittel zur Prävention von Rechtsverstößen? Kommt auf den Einzelfall drauf an. Wenn es dir nur dreckig genug geht, erscheinen dir die angedrohten Konsequenzen möglicherweise weniger relevant.

Des Weiteren ist auffällig, dass du mir mehrfach Relativierung vorwirfst (offensichtlich negativ konnotiert), dabei scheinst du zu ignorieren, dass in Deutschland jede Rechtsprechung und jedes Gesetzesvorhaben dem Verhältnismäßigkeitsprinzip unterliegt. Deshalb ist das reduzieren einer Situation auf den Gesetzesverstoß als solches grob falsch. Im Gegenteil: eine umfassende Betrachtung der Umstände ist Vorraussetzung für eine rechtliche Beurteilung.
 
DerOlf schrieb:
"irgendwie beseitigt", spielt keine Rolle ... es geht nur um das Fehlen der von der deutschen Bürokratie für die Weiterverarbeitung zwingend verlangten Papiere) unsere deutsche Bürokratie vor unlösbare Probleme stellt.
Liegen diese Dokumente nicht vor, kann die deutsche Bürokratie diese Menschen nicht vollumfänglich verarbeiten, was in einem über Jahre hinweg ungeklärten Aufenthaltsstatus mündet ... eben in der Duldung.
Das ist kein rein deutsches Problem. In nahezu jedem Land auf dieser Erde bekommt man ohne gültigen Identitätsnachweis Probleme.

DerOlf schrieb:
Die gängige Praxis ist, den Menschen zu sagen, sie sollten im Konsulat ihres Herkunftslandes neue Ausweispapiere besorgen.
Würdest du einfach so in die Botschaft eines Landes gehen, aus dem du aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung geflohen bist?
Das ist nicht gängige Praxis. Die Betroffenen müssen sich keineswegs persönlich in das für ihr Land zuständiges Konsulat begeben. Das Ersuchen erledigt bei uns die BAMF.

Im Rahmen der Amtshilfe meiner Behörde für die BAMF/Bundespolizei war ich 2016/2017 bei der Aufnahme und Registrierung von Geflüchteten tätig.
Dort kamen damals mehrheitlich Schutzsuchende aus Syrien an, überwiegend Familien.
Bei denjenigen, die keine ID-Papiere bei sich hatten, war die Identitätsfeststellung kein Problem. Diese Schutzsuchenden haben in den meisten Fällen kooperiert.

Das Problem waren damals, und heute ist es sicher nicht anders, die alleinstehenden jungen Männer aus Nord- und Zentralafrika. Vornehmlich aus Ländern, für die keine Gründe auf Asyl abgeleitet werden konnten.
Viele von denen kamen ohne Papiere an und es erhärtete sich im Laufe der Ermittlungen der Verdacht, dass die ihre Identität bewusst und vorsätzlich verschleiert hatten, oder gezielt falsche Angaben über ihr Herkunftsland gemacht haben.
 
DerOlf schrieb:
Na dann kann man ja mal die deutsche Bürokratie betrachten ... da findet man auch die Begründung dafür, warum es so viele Geduldete gibt.
Ich brauche keine Ausreden lesen, sondern wir diskutieren hier doch hoffentlich lösungsoriniert oder nicht?

DerOlf schrieb:
auch in dem Fall sind dem deutschen Staat die Hände gebunden.

Was soll man mit diesen Menschen machen, wenn sie schon mal hier sind ... einfach nach Polen, Spanien, Italien oder so abschieben? ... das löst das Problem leider nur für ein paar Deutsche.
Was ist dein Vorschlag?

R.Kante schrieb:
"Geduldeten"- Status zu entfernen? Deine vorher genannten Vorschläge sind ja nun nichts, was es nicht schon gibt.
Ist denn der Geduleten Status der Weisheit letzter Schluss und die bestmögliche Lösung für diese Menschen?

R.Kante schrieb:
was deiner Meinung nach wie konkret umgesetzt sein sollte.
Konkrete Umsetzung wäre meiner Meinung nach folgende:

1. Zunächst muss mein erster Vorschlag zu 100% umgesetzt werden, dh. es gibt entweder:
A. Dauerhaft Flüchlingsstatus
B. Perspektivisch Einbürgerungsstatus

Unter dieser Vorraussetzung hätte nun auch ein staatenloser oder jemand ohne Dokumente die Wahl zu sagen ich möchte Weg A oder B.

Bei Wahl A, kann es dem deutschen Staat egal sein, woher er kommt. Sagt derjenige er kommt aus Syrien, bleibt er halt so lange in der Sammelunterkunft, die NUR dem Schutz vor Verfolgung und Tod dient, so lange er will.
Damit ist die moralische Aufgabe des deutschen Staates jemandem Schutz vor Verfolgung und Tod zu geben erfüllt.
Irgendwann kann der jenige dann wieder freiwillig zurückkehren, bzw. wenn der deutsche Staat sagt: Die Regierung ist gestürtzt und nun demokratisch, denn darauf hat ja der Flüchtling wahrscheinlich gewartet, kann er zurückkehren.

Bei Wahl B, muss derjenige einen ausgiebigen medizischen Check machen, bei dem hoffentlich das Alter halbwegs genau geschätzt werden kann und dann werden demjenigen komplett neue Einbürgerungsdokumente ausgestellt. Dh. derjenige kann sich z.B. das Geburtsdatum aussuchen (Tag und Monat, das Jahr wird medizinisch festgestellt), er kann sich einen Namen und Vornamen aussuchen usw.
und als Staatsbürgerschaft erhält er provisorisch deutsch.
Und dann wird derjenige die ersten 1-2 Jahre maximal unterstützt (auch finanziell angemessen) um die Sprache und eine Ausbildung usw. zu erhalten und danach ist er eigentlich jedem deutschen gleichgestellt.

Und aufgrund dieser maximalen Unterstützung bei Wahl B, wird auch ganz klar festgelegt: Bei Straffälligkeit wird Wahl B verwirkt (weil alle Ausreden faktisch wegfallen) und er bleibt zwangsweise bei Wahl A.

R.Kante schrieb:
Meiner Auffassung nach ist es denkbar schwierig noch etwas klareres und eindeutigeres als eine physikalisch messbare Kennzahl als Bewertungskriterium heranzuziehen.
Beim Tempolimit geht es doch meistens um folgendes: Tempolimit 50 -> Ich fahre 50 und stehe jedesmal an einer roten Ampel, weil diese vor meiner Nase Rot wird. Ich fahre 55-60 und erwische eine grüne Welle.

Hier wäre das Tempo 50 aus meiner Sicht fast schon staatliche Nötigung. Wenn jede Ampel auf Tempo 50 schaltet, fahre ich auch genau das Tempo, denn wenn ich 60 fahre, muss ich an jeder Ampel halten, weil ich zu früh bin.

Das Tempolimit muss doch so gewählt werden, dass ein möglichst durchgehender Verkehrsfluss entsteht oder nicht?


R.Kante schrieb:
Des Weiteren ist auffällig, dass du mir mehrfach Relativierung vorwirfst (offensichtlich negativ konnotiert), dabei scheinst du zu ignorieren, dass in Deutschland jede Rechtsprechung und jedes Gesetzesvorhaben dem Verhältnismäßigkeitsprinzip unterliegt. Deshalb ist das reduzieren einer Situation auf den Gesetzesverstoß als solches grob falsch. Im Gegenteil: eine umfassende Betrachtung der Umstände ist Vorraussetzung für eine rechtliche Beurteilung.
Die Rechtssprechung ist so wie sie ist, weil es nicht um Ursachenbekämpfung sondern um Symptombekämpfung geht.
Aber du kannst mir ja gerne erklären, warum du es für besser hälst erst das in den Brunnen gefallene Kind aus dem Brunnen zu ziehen, anstatt dafür zu sorgen, dass das Kind nicht in den Brunnen fällt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Skaiy schrieb:
Jeder würde Wahl B nehmen. Warum sollte man Wahl A nehmen?
Weil man keine Lust auf Integration hat und in seine Heimat zurückkehren will?

Deutschland braucht doch aufgrund des demographischen Wandels maximal viele Einwanderer, also wo wäre das Problem, wenn jeder Wahl B nehmen würde?
 
R.Kante schrieb:
Fehlende Konsequenzen? Möglicherweise.
Im Bezug auf den Spezialfall Tempolimits.

Es gibt Konsequenzen, und die kennt man auch ... aber anstelle eines pauschalen Bußgeldkataloges (mit Bußgeldern, die man im europäischen Vergleich durchaus als lächerlich bezeichnen kann) könnte man auch einfach Tagessätze als Strafe festlegen.
Wer den Begriff nicht kennt. Tagessätze berechnen sich nach dem Einkommen des Beschuldigten.
Ein in Tagessätzen geahndeter Verstoß wird also teurer, je mehr Geld man verdient.
Leider haben wir in Deutschland eine starke Lobby, die wohl irgendwie was dagegen hat. Man hat ja sogar die Anpassung der deutschen Bußgelder in Richtung europäischem Durchschnitt gekippt ... da wird man Tagessätze ganz sicher verhindern wollen.
NotNerdNotDau schrieb:
Das Ersuchen erledigt bei uns die BAMF.
Das habe ich ziemlich oft ganz anders erlebt. Eventuell gibt es da regionale Unterschiede.

Die Hauptaufgabe der Sachbearbeiter beim BAMF habe ich so erlebt.
Suche nach Abschiebungshindernissen ... findet man keine, ist alles OK, findet man welche, hat man ein Problem.
Das ist eben das Ergebnis, wenn eine Behörde in der Öffentlichkeit vor allem nach ihren Abschiebeerfolgen bewertet wird ... natürlich wird da vor allem nach Menschen gesucht, die man einfach wieder abschieben kann.

Oft hat man es auch mit kleinkarierten Arschlöchern zu tun ... aber dieses Problem ist nicht auf die ZABs beschränkt, sondern zieht sich eigentlich durch die ganze deutsche Bürokratie.
 
Andy8891 schrieb:
Weil man keine Lust auf Integration hat und in seine Heimat zurückkehren will?
Auch diejenigen würden alle B wählen.

Andy8891 schrieb:
Deutschland braucht doch aufgrund des demographischen Wandels maximal viele Einwanderer, also wo wäre das Problem, wenn jeder Wahl B nehmen würde?
Also ist es eine Scheinwahl?

Die Leute, die sich nicht integrieren wollen, wären trotzdem in Deutschland, weil sie selbstverständlich Wahl B nehmen.

Was ist jetzt besser daran?
 
Skaiy schrieb:
Was ist jetzt besser daran?
Hast du alles genau gelesen?

Skaiy schrieb:
Auch diejenigen würden alle B wählen.
Andy8891 schrieb:
Und aufgrund dieser maximalen Unterstützung bei Wahl B, wird auch ganz klar festgelegt: Bei Straffälligkeit wird Wahl B verwirkt (weil alle Ausreden faktisch wegfallen) und er bleibt zwangsweise bei Wahl A.
Sie können ja gerne Wahl B nehmen aber es wäre ungefähr wie beim Studium.

Du kannst jedes Studium beginnen, wenn du aber 0 Eigeninitiative an den Tag legst ist die wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch, dass du sehr sehr schnell rausfliegst.
 
Andy8891 schrieb:
Hast du alles genau gelesen?
Sehr genau sogar.

Andy8891 schrieb:
Du kannst jedes Studium beginnen, wenn du aber 0 Eigeninitiative an den Tag legst ist die wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch, dass du sehr sehr schnell rausfliegst.
Und wie wird das konkret gemacht? (Davon abgesehen, dass du nur von Straffälligkeit geschrieben hast.)

Die Leute werden also gepackt und in Sammelunterkünfte getan?

Was machen die Behörden und die Beamten genau?

Wenn wir von Rückführungen sprechen: Das gibt es schon. Was wird in deinem Fall besser gemacht?
 
Andy8891 schrieb:
Ich brauche keine Ausreden lesen,
Das war keine Ausrede.
Ohne Identitätsnachweis kann unsere Bürokratie NICHTS bewegen.

Eine Lösung habe ich dazu nicht anzubieten.

Eventuell verstehst du das Problem auch einfach nicht ... es geht nicht um die Frage, ob jemand abgeschoben werden kann, oder nicht, sondern einzig um die Frage "wohin".
Ohne geklärte Herkunft (die bleibt ohne offizielles Dokument für die Bürokratie ungeklärt), kann man nichtmal sicher feststellen, ob jemand aus einem "sicheren Drittland" kam oder nicht.

Dass wir nur in solche sicheren Drittländer abschieben, finde ich wichtig und gut (man sollte die Listen nur vielleicht mal mit Menschenrechtsorganisationen besprechen) ... auch wenn das eben für Probleme sorgt, wenn jemandes Identität nicht einfach zu klären ist.

Wie würdest du dieses bürokratische Dilemma denn auflösen wollen?
Die Menschen einfach wieder in die EU-Randgebiete zurück zu karren löst das Problem nicht sondern sorgt nur für weitere interne Spannungen in der EU.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: NotNerdNotDau
SE. schrieb:
Den Reiz für das Häuschen im Grünen kann ich nachvollziehen. Angesichts der zum Teil desaströsen Infrastruktur lebe ich dennoch lieber in der Stadt und fahr nur gelegentlich mal raus.
Man kann sich auch in den Städten ganz gut abschotten. Es gibt dort ja immer die "Assi-Quartiere" und die guten und schönen Orte.
Ich lebe auch gerne in der Stadt, halte mich von den Assi-Quartieren aber so fern wie es nur geht.
SE. schrieb:
Wie konkret stellst du dir denn eine Lösung für das Demographie-Problem vor?
Man lockt Arbeitskräfte, mit guter Ausbildung mit guten Löhnen in das Land. Knüpft die Aufenthaltsbewilligung an einen vorhandenen Arbeitsvertrag.
Höhe Löhne, guter Standorte (eben nicht Assi-Quartier) und ein bisschen Luxus funktionieren da ziemlich gut.
R.Kante schrieb:
  • Was ist Ghettoisierung heute und mit welcher Kennzahl wird sie erfasst?
  • Wie ist der zeitliche Verlauf dieser Kennzahl?
Fahr mit dme Zug nach Frankfurt, steig aus und lauft von dort in die Stadt, wenn du Glück hast wirst du nicht abgestochen und ausgeraubt.

Das ist Ghettoisierung und ein Grund warum ich übrigens von Basel nach Frankfurt jeweils mit dem Flugzeug reise.
The_waron schrieb:
Bezogen auf die Sprache kann aber eine Gesellschaft kaum mehr tun als das sie jetzt schon tut, wir können ja schlecht auf Schulhöfen eine Sprachpolizei installieren. Auch ist das Angebot von Sprachkursen ja nicht unendlich erweiterbar, hier steht natürlich die Gesellschaft in der Pflicht möglichst breite Angebote zu gestalten, doch auch hier wird es für viele nicht reichen.
Natürlich kann Sie mehr tun. Sprache auf dem Schulareal ist Deutsch.
Wer sich nicht daran hält wird eben sanktioniert. Wir mussten als Schüler Schulordnungen 3-5 von Hand abschreiben wenn wir erwischt wurden, wenn man dagegen verstossen hat.
Wenn das nicht sgebracht hat, musste man Samstags in einer Gärtnerei zwangsarbeiten gehen.

Sowas ist easy umsetzbar.
NotNerdNotDau schrieb:
Weil Deutschland keine EU-Außengrenzen hat
Das Wort das du suchst heisst übrigens "Schengen-Aussengrenze" und nicht "EU-Aussengrenze". Und jeder Flughafen in Deutschland der Verbindung ausserhalb des Schengenraums anbietet, hat eine Schengen-Aussengrenze.

Ausserdem hat Deutschland auch an der Nord- und Ostsee Schengen-Aussengrenzen -> witzig das ich das als Schweizer und nicht EU-Bürgern Menschen erklären muss die EU Bürger sind xD
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Kuristina und Andy8891
Hallo

Andy8891 schrieb:
Ich brauche keine Ausreden lesen, sondern wir diskutieren hier doch hoffentlich lösungsoriniert oder nicht?
In welchem Thread der sich mit System/Kapitalismus/Hartz4/Bürgergeld/etc. beschäftigt haben wir hier in den letzten 15 Jahren eine Lösung gefunden ?

Andy8891 schrieb:
1. Zunächst muss mein erster Vorschlag zu 100% umgesetzt werden, dh. es gibt entweder:
A. Dauerhaft Flüchlingsstatus
B. Perspektivisch Einbürgerungsstatus
es gibt noch:
C. Zurück in das Heimatland wenn sich dort die Lage beruhigt hat.
Es hieß mal das Flüchtlinge zeitlich begrenzten Schutz bekommen und nicht das alle dauerhaft hier bleiben sollen.

Andy8891 schrieb:
Das Tempolimit muss doch so gewählt werden, dass ein möglichst durchgehender Verkehrsfluss entsteht oder nicht?
Dann macht ein Tempolimit in Ballungsräumen (z.B. Ruhrgebiet/Köln/Düsseldorf) keinen Sinn, weil dort ständig Stau/Schritttempo herrscht.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Skaiy schrieb:
Und wie wird das konkret gemacht? (Davon abgesehen, dass du nur von Straffälligkeit geschrieben hast.)
Welche Konkretisierung fehlt dir denn?

Skaiy schrieb:
Die Leute werden also gepackt und in Sammelunterkünfte getan?
Wenn die Integrationsbemühungen ins Leere laufen, dann ja.
Wahl B hat nicht funktioniert, also bleibt nur noch dann nicht mehr Wahl sondern Weg A.

Es muss dann auch zwei Arten von Sammelunterkünften geben.
1. für Normale
2. für Kriminelle

Weil den Normalen auch nicht zugemutet werden kann, dass diese unter Umständen mehrere Jahre mit Kriminellen leben müssen.

Skaiy schrieb:
Wenn wir von Rückführungen sprechen: Das gibt es schon.
Aber nur in Ausnahmefällen. Ironischerweise werden gut Integrierte in Nacht und Nebel Aktionen abgeschoben, während Schwerstkriminelle nicht rückgeführt werden können, weil denen in dem Land aufgrund der Straftat u.U. die Todesstrafe droht.

DerOlf schrieb:
Ohne Identitätsnachweis kann unsere Bürokratie NICHTS bewegen.
Dann müssen Gesetze geändert werden, wenn die bestehenden an der Realität vorbei entwickelt wurden, weil diese im Hinblick auf den GESAMTEN Prozess entwickelt wurden.

Wenn also Gesetz B nur unter der Vorraussetzung von Gesetz A funktioniert und Gesetz A wird ausgehebelt, dann ist es doch absolut logisch das Gesetz B nichtmehr funktioniert.

DerOlf schrieb:
Wie würdest du dieses bürokratische Dilemma denn auflösen wollen?
Es ist kein bürokratisches sondern ein moralisches Dilemma.

Wenn man sich nicht traut, das moralische Dilemma zu Ungunsten des "Geflüchteten" zu lösen, dann soll man halt die Kröte schlucken und diesen bis zum Tod in einer Sammelunterkunft/Flüchltingsgefängnis behalten.
Tomislav2007 schrieb:
C. Zurück in das Heimatland wenn sich dort die Lage beruhigt hat.
Es hieß mal das Flüchtlinge zeitlich begrenzten Schutz bekommen und nicht das die alle dauerhaft hier bleiben sollen.

C ist doch bei A inkludiert ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kim88 schrieb:
Das Wort das du suchst heisst übrigens "Schengen-Aussengrenze" und nicht "EU-Aussengrenze". Und jeder Flughafen in Deutschland der Verbindung ausserhalb des Schengenraums anbietet, hat eine Schengen-Aussengrenze.

Ausserdem hat Deutschland auch an der Nord- und Ostsee Schengen-Aussengrenzen -> witzig das ich das als Schweizer und nicht EU-Bürgern Menschen erklären muss die EU Bürger sind
Na toll, Wortklauberei. Fühlst du dich jetzt besser?

Außerdem hast du das Nachfolgende gezielt außen vor gelassen:
NotNerdNotDau schrieb:
Jede Einwanderung auf dem Landweg aus einem Drittland in die EU, ohne gültige Identitätsnachweise, ist illegal.
Jeder, der auf dem Landweg aus einem Drittland nach Deutschland einreist
Wenn du schon etwas zitierst, dann bitte auch das Entscheidende.
 
NotNerdNotDau schrieb:
Na toll, Wortklauberei. Fühlst du dich jetzt besser?
Ist keine Wortklauberei.
Norwegen, Island, Schweiz und Lichtenstein sind keine EU Mitglieder und daher im Grunde eine "EU-Aussengrenze" aber eben keine "Schengen Aussengrenze".
Koratien als Gegenbeispiel ist zwar ein EU Mitglied aber (bis Anfang nächstes Jahres) kein Schengen-Mitglied daher. Ja EU- und Schnegen Aussengrenzen sind einfach zwei verschiedene Geschichten.

Und da es ja um Flüchtende geht spielt es eben schon eine Rolle. Das Dublin-System ist integraler Bestandteil von der Schengen- und nicht vom EU Grenze.
NotNerdNotDau schrieb:
Wenn du schon etwas zitierst, dann bitte auch das Entscheidende.
Habe ich tatsächlich übersehen - sorry.
 
Schengen-Außengrenze ist korrekt, sehe ich ja ein.
Die hatte ich auch gemeint, hatte aber tatsächlich die nicht korrekte Bezeichnung verwendet.
Dein Hinweis ist berechtigt. Asche auf mein Haupt.

Alles gut.

Edit:
Obwohl, selbst die Bundesregierung verwendet den Begriff "EU-Außengrenzen":
https://www.bundesregierung.de/breg...-kommt-voran-191174?view=renderNewsletterHtml

EU-Außengrenzen sind somit die Außengrenzen der Europäischen Union und nicht die Außengrenzen Europas.

Aber egal, wir wollen mal nicht so kleinlich sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Andy8891 schrieb:
Es ist kein bürokratisches sondern ein moralisches Dilemma.
Warum ist ein fehlender Identitätsnachweis ein moralisches Dilemma?

Flüchtlingsunterkünfte werden nebenbei in Städten gebaut, weil es dort meist weit weniger Widerstand gibt, als auf dem Land.

Die Mietexplosion hat andere Gründe, als den hohen Andrang an Migranten.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Warum ist ein fehlender Identitätsnachweis ein moralisches Dilemma?
Weil es damit für z.B. Straftäter praktisch keine Abschiebemöglichkeit gibt oder wohin genau willst du denjenigen rückführen?

Da ich nicht gebannt werden will, schreibe ich lieber nicht, was man mit den Menschen ohne Moral alles machen könnte.

DerOlf schrieb:
Flüchtlingsunterkünfte werden nebenbei in Städten gebaut, weil es dort meist weit weniger Widerstand gibt, als auf dem Land.
Flüchtlingsunterkünfte sollten komplett als Gated-Community abseits der normalen Bevölkerung errichtet werden.
Dann gäbe es überhaupt keinen Widerstand.

DerOlf schrieb:
Die Mietexplosion hat andere Gründe, als den hohen Andrang an Migranten.
Mehr Leute bei gleicher Anzahl an Wohnraum = mehr Nachfrage = teurere Preise oder nicht?

Das ganze Thema Sozialwohnungen ist eine Nebelkerze, denn eigentlich müssten die Löhne so hoch sein, dass diese für den Lebensstandard in entsprechender Region ausreichend sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben