Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hallo

Andy8891 schrieb:
Vielleicht bin ich wie Olf ein Fugralist,
Meinst du evtl. Frugalist ?

Andy8891 schrieb:
der Teilzeit arbeitet um nicht vom Jobcenter abhängig zu sein
Also noch ein unsozialer der sich davor drückt in die Sozialgemeinschaft einzuzahlen.

Andy8891 schrieb:
und meine Selbstverwirklichung besteht darin, Leuten kostenlos die Haare zu schneiden
Und andere die Sozialgemeinschaft finanzieren läßt.

Andy8891 schrieb:
Denk doch bitte ein wenig weiter ...
Sehr gerne aber nicht in Richtung linker Tagträumerei.

kim88 schrieb:
Oft werden diese Ehrenämter noch indirekt vom Staat subventioniert. Wenn irgendwelche Sozialhilfebezüger Ehrenarbeit leisten -> bescheissen sie uns alle.

Würde sie für die Arbeit richtiges Geld bekommen, müssten wir die Person nicht durchfüttern und hätten noch Sozialabgaben um Menschen durchfüttern zu können die tatsächlich nicht arbeiten können.
Absolut richtig, genau das, Ehrenämter gehören abgeschafft/verboten und sollten durch bezahlte Arbeitsplätze ersetzt werden.

Grüße Tomi
 
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Verstehe den Vergleich nicht. ComputerBase ist ja bereits ein kommerzielles Unternehmen, das Geld erwirtschaftet und ihrer Mitarbeiter bezahlt.

Ich denke du springst auf die Forenmoderatoren an. Dazu muss man keinen euro pro Post verlangen, man kann die Werbedichte etwas erhöhen und das Pro Abo leicht teurer machen und das wäre finanziert.

Der Punkt ist Arbeit muss anständig und korrekt bezahlt werden. Am Ende bezahlt das logischerweise der Konsument.

R.Kante schrieb:
Seit >10 Jahren arbeite ich ehrenamtlich in einem Kino, so wie der Rest des dahinter stehenden gemeinnützig anerkannten Vereins. Den Eintrisspreis haben wir 2013 unter umfangreichen Diskussionen von 4,-€ auf 5,-€ erhöht, Kinder zahlen 3,50€, ohne das wir Verluste schreiben.

Hört sich in der Theorie alles nett und gut an. Aber faktisch bietet ihr dank kostenloser Arbeitskraft ein massiv günstigeres Kino an, als die anderen Kinos in der Umgebung.

Die anderen Kinos in der Umgebung haben nur begrenzte Möglichkeiten darauf zu reagieren. Entweder durch massive Lohnsenkungen - um Konkurrenzfähig zu bleiben - oder sie schaffen das nicht.

Das bedeutet am Ende ihr sorgt mir eurer Gratisarbeit dafür, dass Menschen dir auf ihr Einkommen angewiesen sind, weniger oder keines mehr erhalten. Und feiert euch dann auch noch als "wir tun etwas gutes" und "wir sind die sozialen". Sorry für die harten Worte aber ich finde es widerlich. 🙄

Am Ende feiert ihr, ohne es zu merken, dass immer mehr Menschen ärmer werden... und gebt dann für diese Entwicklung den liberalen die Schuld.

Kostenlos zu arbeiten schadet am Ende allen Menschen, erst Recht denen die auf ein Einkommen angewiesen sind.

R.Kante schrieb:
Was wäre eigentlich mit Aufgaben die der öffentliche Dienst abdecken müsste? Freiwillige Feuerwehr z.B., die Geflüchtetenhilfe oder die Tafeln? Wer würde die finanzieren?
Feuerwehr ist Staatsaufagbe, der Staat hat für Sicherheit zu Sorgen das gilt auch für Sicherheit gegen Feuer. Das bezahlt also der Staat (was er ja auch kann, da wenn niemand gratis arbeitet die leute auch steuern bezahlen ;)).

Auch Hilfe für Geflüchteten, und Sozialhilfe ist Staatsausgabe. Ich bin ja ein Liberalist, würde aber nicht soweit gehen und sagen Hilfe für Mittellose sollte privatisiert sein - du schon? 😶 würde mich überraschen.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Also noch ein unsozialer der sich davor drückt in die Sozialgemeinschaft einzuzahlen.
Wow wird ja immer abenteuerlicher hier ...

Jeder Ehrenamtliche ist unsozial, jeder der Teilzeit arbeitet ist unsozial ....

Weißt du wer aus meiner Sicht am unsozialsten ist?

Die Leute die arbeiten, das Geld aber nicht ausgeben, sondern horten ...
Diese Leute sind darauf angewiesen, dass andere ihr Geld ausgeben, denn sonst wäre ihr Arbeitsplatz weg, aber sie selbst geben es nicht aus, sondern horten es ...

Aber bei diesen Leuten sagst du sicher: Working as intended.

Ihr werft Leuten, die Dinge kostenlos tun, also etwas leisten ohne etwas dafür zu verlangen, asozialität vor, während ihr gleichzeitig die Leute, die nichts leisten und nichts anbieten, aber trotzdem Geld verlangen können, die betet ihr an und diese Leute sind euer Vorbild ...

Eine sehr sehr krude Weltsicht ist das.
 
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Hallo

Andy8891 schrieb:
Jeder Ehrenamtliche ist unsozial,
Ja, der Sozialgemeinschaft gegenüber.

Andy8891 schrieb:
jeder der Teilzeit arbeitet ist unsozial ....
Ja, der Sozialgemeinschaft gegenüber.

Auf der einen Seite fordert Ihr höhere Löhne, auf der anderen Seite seid Ihr für unbezahlte Ehrenämter, was denn nun mehr Geld oder kein Geld ?
Ehrenämter und Teilzeitarbeitsstellen vernichten/verhindern bezahlte Vollzeitarbeitsstellen (bei denen Steuern/Sozialabgaben entrichtet werden).

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ehrenämter und Teilzeitarbeitsstellen vernichten/verhindern bezahlte Vollzeitstellen bei denen auch Steuern und Sozialabgaben entrichtet werden.
Du checkst es einfach nicht oder?

Wenn die Leute mit Geld sich aus der Finanzierung durch Beitragsbemessungsgrenzen und Steueroptimierung
verabschieden, WER soll das bezahlen?

Ich habe bereits gesagt, wir können den Personalnotstand im Krankenhaus/Pflege mit einem Fingerschnipp lösen: 30 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich und der Job verkauft sich zu 100% wie warme Semmeln .... aber WER FINANZIERT DAS?

Die Leute die das Geld haben, offensichtlich nicht, denn diese Leute sind damit beschäftigt es in Aktien und Co. weiter wachsen zu lassen.
 
@Andy8891 du scheinst es nicht zu verstehen. Wer eine Leistung bezieht bezahlt sie. Ist doch ganz einfach.
Das gilt für den Friseurbesucht, den Kinoaufenthalt und Spitalaufenthalt (wo ja am Ende in der Regel eine Versicherung regelt).

Wenn der Typ der hier kostenlos im Kino arbeitet, für seine Arbeitszeit Geld bekommen würde, könnte er sich auch einen Friseur leisten, der Friseur kann (dank dem er nicht mehr kostenlos Haare schneidet( sich den Kaffee im Restaurant leisten usw.... Wirtschaftskreislauf so Grundlage Wirtschaft bzw. das kleine 1x1.

Und doch natürlich - "auch die Menschen die Geld haben" bezahlen das. Auch die wollen in Kino oder zum Friseur, auch die müssen das bezahlen.
 
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Hallo

Andy8891 schrieb:
Du checkst es einfach nicht oder?
Da hast du Recht, dich verstehe ich nicht.

Andy8891 schrieb:
Ich habe bereits gesagt, wir können den Personalnotstand im Krankenhaus/Pflege mit einem Fingerschnipp lösen: 30 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich und der Job verkauft sich zu 100% wie warme Semmeln .... aber WER FINANZIERT DAS?
Wir können alle Stellen im Krankenhaus und in der Pflege auch mit Ehrenämtlern besetzen, dann müssen wir uns um die Finanzierung keine Gedanken machen.

kim88 schrieb:
Wenn der Typ der hier kostenlos im Kino arbeitet, für seine Arbeitszeit Geld bekommen würde, könnte er sich auch einen Friseur leisten, der Friseur kann (dank dem er nicht mehr kostenlos Haare schneidet( sich den Kaffee im Restaurant leisten usw.... Wirtschaftskreislauf so Grundlage Wirtschaft bzw. das kleine 1x1.
Du übersiehst das einige Linke den bösen Kapitalismus und das teuflische Geld abschaffen und wieder zurück zum Tauschhandel wollen.
Gibt es bei euch in der Schweiz auch diese verträumten linken Glücksbärchiwünschdirwaslandbewohner oder seid Ihr davon verschont ?

Grüße Tomi
 
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kim88 schrieb:
Hört sich in der Theorie alles nett und gut an. Aber faktisch bietet ihr dank kostenloser Arbeitskraft ein massiv günstigeres Kino an, als die anderen Kinos in der Umgebung.
Faktisch bieten wir Filmen eine Leinwand, die in kommerziellen Kinos niemals gezeigt würden, weil sie nicht genug Geld abwerfen würden - mehrfach preisgekrönt. Faktisch bieten wir Jugendlichen einen Raum in dem sie sich ausprobieren können, den sie gestalten können, in dem sie Fehler machen können - ohne, dass der Markt sie für ihr Unwissen in Betriebswirtschaft oder Populär-Filmgeschmack abstraft. Zudem ist das Kino als Initiative gestartet worden, nachdem alle kommerziellen Kinos in der Stadt und Umgebung etwa in den 80ern geschlossen wurden - sie waren nicht rentabel genug. Was willst du uns also vorwerfen?

Glaubst du etwa, dass ein Cineplex-Kino einen Film zeigen würde, von dem es sich keinen (möglichst großen) Gewinn verspricht? Bei uns spielt das halt eine untergeordnete Rolle, per Definition als Bedingung für die anerkannte Gemeinnützigkeit - Film, Spaß und soziale Gemeinschaft stehen im Vordergrund.

Zudem sind in Kinos trotz steigender Preise massiv Arbeitsplätze wegrationailisert worden u.a. durch Online-Ticketing und eine umfassende Automatisierung der Vorführtechnik sowie die Bereitstellung der Filme über das Internet. Massgeblich ist der Personalaufwand nach flächendäckender Einführung von digitaler Projektionstechnik massiv gesunken, die Eintrittspreise sind es aber nicht.

kim88 schrieb:
Feuerwehr ist Staatsaufagbe, der Staat hat für Sicherheit zu Sorgen das gilt auch für Sicherheit gegen Feuer. Das bezahlt also der Staat (was er ja auch kann, da wenn niemand gratis arbeitet die leute auch steuern bezahlen ;)).

Auch Hilfe für Geflüchteten, und Sozialhilfe ist Staatsausgabe. Ich bin ja ein Liberalist, würde aber nicht soweit gehen und sagen Hilfe für Mittellose sollte privatisiert sein - du schon? 😶 würde mich überraschen.
Selbstverständlich wären diese Ausgaben vom Staat zu übernehmen. Aber welchen Grund hätten diese Leute dann noch einer weiteren Tätigkeit nachzugehen, aus der sie Sozialabgaben abführen? Sie wären ja beim Staat angestellt und würden darüber Sozialabgaben abführen - konkret hat der Staat also Mehrausgaben, von denen er einen Teil einbehält und sie als Sozialabgaben aufführt. Wer bezahlt diese Mehrausgaben?

EDIT: Wem klauen eigentlich die ganzen ehrenamtlichen Sporttrainer in Deutschland die Arbeitsplätze?
 
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kim88 schrieb:
Und das kleine 1x1 fällt wie ein Kartenhaus zusammen, wenn die Leute sagen: Hmm Kino, brauch ich nicht, Restaurant, brauch icht nicht, Iphone, brauch ich nicht ....

kim88 schrieb:
Und doch natürlich - "auch die Menschen die Geld haben" bezahlen das. Auch die wollen in Kino oder zum Friseur, auch die müssen das bezahlen.
Nein, nicht sie bezahlen es, sondern diejenigen, die ihre Rendite erwirtschaften.

Tomislav2007 schrieb:
Wir können alle Stellen im Krankenhaus und in der Pflege mit Ehrenämtlern besetzen, dann müssen wir uns um die Finanzierung gar keine Gedanken machen.
Ehrenamt ungleich Zwangsarbeit ;)


Tomislav2007 schrieb:
und das teuflische Geld abschaffen und wieder zurück zum Tauschhandel wollen.

Die FTX-Pleite lässt die Leute hoffentlich auch die Mechaniken der Hochfinanz nochmal neu durchleuchten, denn dort dürfte ebenso vieles reine Luftschlösser sein, ähnlich 2008 wo irgendwie jeder reich wurde, durch Geld, dass gar nicht existiert hat.
 
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Hallo

Andy8891 schrieb:
Und das kleine 1x1 fällt wie ein Kartenhaus zusammen, wenn die Leute sagen: Hmm Kino, brauch ich nicht, Restaurant, brauch icht nicht, Iphone, brauch ich nicht
Ich weiß das du davon träumst, aber die Leute sagen das nicht, wenn ich mir die Verkaufszahlen von iPhones und Anstürme auf gute (Blockbuster) Filme ansehe.

Andy8891 schrieb:
Ehrenamt ungleich Zwangsarbeit
Vollzeitzwangsarbeit sollte man tatsächlich für Menschen die nicht arbeiten wollen einführen.

Grüße Tomi
 
R.Kante schrieb:
Zudem sind in Kinos trotz steigender Preise massiv Arbeitsplätze wegrationailisert worden u.a. durch Online-Ticketing und eine umfassende Automatisierung der Vorführtechnik sowie die Bereitstellung der Filme über das Internet. Massgeblich ist der Personalaufwand nach flächendäckender Einführung von digitaler Projektionstechnik massiv gesunken, die Eintrittspreise sind es aber nicht.
Dir ist schon klar das Automatisierung wieder neue Arbeitsplätze schafft. Denkst Online-Ticketing Plattformen entstehen aus dem nichts und werden kosten gewartet und betreut?

Das kostet alles auch Geld.
R.Kante schrieb:
Faktisch bieten wir Filmen eine Leinwand, die in kommerziellen Kinos niemals gezeigt würden, weil sie nicht genug Geld abwerfen würden
Wenn das ganze keine kommerziellen Erfolgsaussicht hat, sollte man es direkt sein lassen. Das ist Zeitverschwendung und der Steuerzahler muss das auch noch finanzieren.
Andy8891 schrieb:
Und das kleine 1x1 fällt wie ein Kartenhaus zusammen, wenn die Leute sagen: Hmm Kino, brauch ich nicht, Restaurant, brauch icht nicht, Iphone, brauch ich nicht ....
Wir hatten eben Black Friday, Cyber Monday und nun die Weihnachtsvorverkaufswochen. Die Menschen konsumieren, sie wollen es, sie brauchen es und sie machen es.

Ein paar ewiggesstriege Kommunisten die lieber in Höhlen als in einer fortschrittlichen Gesellschaft zuhause wären und das doof finden gibt es immer.

Aber diese Gruppe ist weder eine Mehrheit noch eine ernstzunehmende Minderheit. Nein, nicht sie bezahlen es, sondern diejenigen, die ihre Rendite erwirtschaften.

Mach Dinge nicht komplizierter als sie sind. Der Punkt ist auch Menschen die Geld haben und zum Friseur gehen bezahlen diesen Friseur. Da die sich oft sogar die Luxus-Variante leisten bezahlen sie sogar ein vielfaches von dem was sie müssten.

Ich muss es wissen, für meine violetten Haare gebe ich jeden Monat zwischen 270 und 350 CHF bei meiner Friseurin aus. Würde ich die Farbe nicht wollen und normale Kurzhaarschnitt bevorzugen könnte ich zu Friseur Ali gehen der mit das für 15 CHF macht ;)
 
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kim88 schrieb:
Dir ist schon klar das Automatisierung wieder neue Arbeitsplätze schafft. Denkst Online-Ticketing Plattformen entstehen aus dem nichts und werden kosten gewartet und betreut?

Das kostet alles auch Geld.
Wenn die automatisierte Filmwirtschaft nicht günstiger als die vorangegangene Lösung ist, warum sollte sie umgesetzt werden?
kim88 schrieb:
Wenn das ganze keine kommerziellen Erfolgsaussicht hat, sollte man es direkt sein lassen. Das ist Zeitverschwendung und der Steuerzahler muss das auch noch finanzieren.
Wieso sollte der Steuerzahler das bezahlen? Wir tragen uns selbst.
 
R.Kante schrieb:
Wenn es nicht günstiger als die vorangegangene Lösung ist, warum sollte sie umgesetzt werden?
Oft sind die Initialkosten teurer als das bestehende Personal.Daher es lohnt sich erst auf Zeit.
Oder man kann die Kosten mit anderen Kinos teilen.

R.Kante schrieb:
Wieso sollte der Steuerzahler das bezahlen? Wir tragen uns selbst.
Was nur stimmt, wenn alle die dort arbeiten absolut keine staatlichen TransfairLeistungen jeglicher Art in Anspruch nehmen -> also Nett-Zahler sind.

Wenn man staatliche Leistungen in Anspruch nimmt, könnte man die Zeit die man dort kostenlos verschenkt dafür nutzen um zu arbeiten - um eben keine gesellschaftliche Last zu sein.
 
kim88 schrieb:
Oft sind die Initialkosten teurer als das bestehende Personal.Daher es lohnt sich erst auf Zeit.
Oder man kann die Kosten mit anderen Kinos teilen.
Noch kurz zur Klärung, gibt es nach einer solchen Automatisierung mehr oder weniger Netto-Zahler? Mehr oder weniger Netto-Einzahlungen? Der Preis für den Endverbraucher ist jedenfalls nicht gesunken.

kim88 schrieb:
Was nur stimmt, wenn alle die dort arbeiten absolut keine staatlichen TransfairLeistungen jeglicher Art in Anspruch nehmen -> also Nett-Zahler sind.
Und wenn einer nun BAföG erhält und ein zweiter den Spitzensteuersatz zahlt? Das Kino erwirtschaftet kein Minus, der Großteil von uns arbeitet in Angestelltenverhältnissen oder ist selbstständig. Nochmal: was wirfst du uns vor? Wir ermöglichen Kultur und soziale Teilhabe für wenig mehr als unseren Eigenkostenbetrag, weil es schlicht wichtigeres gibt als maximalen Profit und weil es hier halt ansonsten kein Kino gäbe. Wäre das besser?

Eine Frage muss ich wiederholt stellen, bevor ich mich schlafen lege, schließlich hast du sie ignoriert:
R.Kante schrieb:
Ehrenämter sind also sinnlos?
Und falls du die Frage mit Ja im Sinne der Frage und nicht im Sinne einer fehlenden Sozialabgabe beantwortest: Siehst du einen Sinn abseits von Profit?
 
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kim88 schrieb:
Das bedeutet am Ende ihr sorgt mir eurer Gratisarbeit dafür, dass Menschen dir auf ihr Einkommen angewiesen sind, weniger oder keines mehr erhalten. Und feiert euch dann auch noch als "wir tun etwas gutes" und "wir sind die sozialen". Sorry für die harten Worte aber ich finde es widerlich. 🙄

Am Ende feiert ihr, ohne es zu merken, dass immer mehr Menschen ärmer werden... und gebt dann für diese Entwicklung den liberalen die Schuld.
Was passiert hier? Das wird hier immer abenteuerlicher. Ehrenamtliche sind asozial. Es wird immer wilder. xD

Wie sollen viele lokale Vereine Gehälter/Löhne zahlen? Ohne Ehrenamtliche überleben?

Ehrenamt in a nutshell.

Tut mir leid für die Worte aber DAS ist einfach nur widerlich.

Ich würde dich gerne einmal beruflich mitnehmen, dann würdest du so etwas nicht schreiben.
 
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@Tomislav2007, @kim88
Zeigt mir einen Fall (wirklich nur einen einzigen) in dem jemand Hartz4 bezieht, obwohl er ehrenamtlich arbeitet.

Das wäre ein knallharter Verstoß gegen die von jedem Hartz4-Empfänger zwingend zu unterschreibende Eingliederungsvereinbarung.
Wer beim Jobcenter nachfragt, ob er eigentlich auch ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen darf, der bekommt immer die selbe Antwort ... "Nein ... aber wenn sie einen sozialversicherungspflichtigen Job annehmen, dann dürfen sie das selber entscheiden".

Mit diesem Unsinn schlagt ihr dem Fass jetzt wirklich den Boden aus. Macht euch mal schlau, wer euer Häuschen im Grünen löschen kommt, wenn ihr es in Brand gesteckt habt ... kommt da die Berufsfeuerwehr, oder ist es doch (wie in den letzten 70 Jahren) eher die freiwillige FW? Wenn letzteres zutrifft, dann schmarotzt ihr selber, wenn ihr diesen Service nutzt ... also lasst die Hütte beim nächsten mal lieber abfackeln, statt euch "asozial" zu benehmen, indem ihr vom Ehrenamt profitiert.
Das trifft auch auf Flutopfer zu, die zwar genug Geld für ein Häuschen im Ahrtal hatten, jetzt aber jammern, weil sie sich die Versicherung gegen Flutschäden leider sparen wollten und die staatlichen Hilfen eben etwas zäh fließen.
Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre diese Katastrophe noch um einiges krasser ausgefallen.
Und der Staat hätte eine ganze Menge Geld gespart, wenn diese Flutopfer nicht Jahre lang auf Kosten der Allgemeinheit gepokert und Geld gespart hätten.

Was kommt als nächstes ... die Vollzeit-zum-Mindestlohn-Schmarotzer?
Oder der unter 3k-netto-Schmarotzer?
Oder der nicht-über-der-Beitragsbemessungsgrenze-Schmarotzer?
Wird dann jeder zum Asozialen erklärt, der nicht mindstens 42% Einkommensteuer zahlen muss? ... oder doch eher alle, bei denen kein einziger Euro mit 45% besteuert wird?

Ich würde das gerne abkürzen: Ab welchem Nettoeinkommen ist man eurer Meinung nach nicht mehr asozial?
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Zeigt mir einen Fall (wirklich nur einen einzigen) in dem jemand Hartz4 bezieht, obwohl er ehrenamtlich arbeitet.
Das kann ich nicht, ich kenne keine Hartz4 Bezieher persönlich, bzw. ich habe keine in meinem Umfeld.
Ich habe nie behauptet/geschrieben das (wie viele auch immer) Hartz4 Bezieher ehrenamtlich arbeiten.

DerOlf schrieb:
Ich würde das gerne abkürzen: Ab welchem Nettoeinkommen ist man eurer Meinung nach nicht mehr asozial?
Ab dem Nettoeinkommen ab dem man sein Leben komplett selber finanziert, inkl. finanziellem Beitrag zur Sozialgemeinschaft.

DerOlf schrieb:
Macht euch mal schlau, wer euer Häuschen im Grünen löschen kommt, wenn ihr es in Brand gesteckt habt ... kommt da die Berufsfeuerwehr, oder ist es doch (wie in den letzten 70 Jahren) eher die freiwillige FW?
Solange Ehrenämtler das erledigen ist es doch nicht nötig die Berufsfeuerwehr aufzustocken.
Wenn es keine Ehrenämtler gäbe würde das Arbeitsplätze bei der Berufsfeuerwehr schaffen.
Solange es Ehrenämtler gibt kann sich der Staat davor drücken die Berufsfeuerwehr aufzustocken.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Solange es Ehrenämtler gibt kann sich der Staat davor drücken die Berufsfeuerwehr aufzustocken.
Damit drückt er sich letztlich auch davor, dir mehr Abgaben abknöpfen zu müssen.

Ich verstehe ja was du meinst, aber du solltest dabei nicht vergessen, dass DU auch die Berufsfeuerwehr mitfinanzierst.

Viele gemeinnützige Vereine (also welche, die wirklich gemeinnütziog sind ... und nicht so wie der BdSt ... der ist nur für einige wenige nützlich), könnten ihre Arbeit ohne Ehrenamt garnicht machen.
Wills du dem Söder wirklich diese hübsche Kulisse für Wahlwerbung kaputtmachen? ... die Tafeln gäbe es ohne Ehrenämter garnicht und dann müsste der Markus woanders soziales Engagement heucheln.
Ergänzung ()

Hier mal ein Text dazu, welche Rolle das Ehrenamt in Deutschland für das gesellschaftliche Miteinander spielt:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuel...eiwilligen-engagements-in-deutschland--176840
Kannst ja mal versuchen auszurechnen, wie viel höher die Abgaben sein müssten, wenn es kein Ehrenamt mehr gibt, aber das selbe gesellschaftliche Miteinander gewährleistet werden soll ... ich glaube, mit "10% mehr" kommt man da nicht aus.
Ich finde es richtig Schade, dass scheinbar nicht erhoben wird, aus welchen sozialen Schichten die Ehrenämtler kommen ... aber es gibt einen Hinweis:
Die Engagementquote bei Personen mit hoher Schulbildung liegt bei 51,1 %, bei Personen mit mittlerem Bildungsabschluss bei 37,4 % und bei Personen mit niedrigem Bildungsabschluss bei 26,3 %. Die Bildungsunterschiede im freiwilligen Engagement haben zwischen 1999 und 2019 zugenommen.
Ehrenamtliches Engagement wird wahrscheinlich nicht hauptsächlich von Leuten erbracht, die "wenig bis garnichts" in die Kassen einzahlen. Und die, bei denen das der Fall ist, geben der Gesellschaft gerade durch ihr freiwilliges Engagement etwas zurück. Dadurch sparen die Umlagesysteme nämlich Geld, welches sie dann eben nicht einnehmen müssen.
Eventuell ist es ein Ehrenamtler, der deiner Mama im Altenheim das Essen anreicht, mit ihr spricht, sich für die alte Frau interessiert ... und dem "teuren Pflegepersonal" dadurch den Rücken frei hält.
Das Resultat ist in dem Fall etwas mehr Zeit für Pflege und Betreuung bei Menschen, bei denen das eine gewisse Fachkenntnis vorraussetzt.
 
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R.Kante schrieb:
Nochmal: was wirfst du uns vor? Wir ermöglichen Kultur und soziale Teilhabe für wenig mehr als unseren Eigenkostenbetrag, weil es schlicht wichtigeres gibt als maximalen Profit und weil es hier halt ansonsten kein Kino gäbe. Wäre das besser?
Besser wäre es, wenn ihr daraus ein korrektes Geschäft machen würdet. Menschen anstellen, Arbeitsplätze schaffen, Sozialabgaben zahlen.
R.Kante schrieb:
Und falls du die Frage mit Ja im Sinne der Frage und nicht im Sinne einer fehlenden Sozialabgabe beantwortest: Siehst du einen Sinn abseits von Profit?
Sinn kann ich noch viel sehen, Aber mit Sinn und Kultur bezahlst du weder Mieten, noch dein Abendessen noch deine Krankenversicherung.

Die Wirtschaftsleistung wird am Ende mit dem BIP gemessen, und nicht mit sozialer Teilhabe. Und das hat durchaus seine Gründe.
Skaiy schrieb:
Wie sollen viele lokale Vereine Gehälter/Löhne zahlen? Ohne Ehrenamtliche überleben?
Genau so wie alle anderen Unternehmen ebenfalls Löhne bezahlen. Auch Vereine können Einkommen generieren.
Oft tun sie das ja schon z.b. durch Mitgliederbeiträge Hier gibt es aber gerade im Bereich der Werbung ganz viel potential.
Exklusive Sponsoren an Mitgliederversammlungen, etc je nach Verein und Interessengebiet gäbe es da sicher Firmen die (viel) Geld bezahlen würden um dort exklusiv vor Ort sein zu können.

Z. b. ein Sportartikelverkäufer bei einem Ski- oder Snowboard Verein. Damit bezahlt man dann unter anderem Löhne. So kompliziert ist das nun wirklich nicht.
Skaiy schrieb:
Ich würde dich gerne einmal beruflich mitnehmen, dann würdest du so etwas nicht schreiben.
Warum was sehe ich dann? Viele Menschen die kostenlos arbeiten und von mir durchgefüttert werden?
DerOlf schrieb:
Zeigt mir einen Fall (wirklich nur einen einzigen) in dem jemand Hartz4 bezieht, obwohl er ehrenamtlich arbeitet.
Du hast die Tafeln ins Spiel gebracht. Oft sind die ganzen Menschen die dort arbeiten, essen vertielen, essen abholen, etc selbst Tafel-Empfänger.
DerOlf schrieb:
Mit diesem Unsinn schlagt ihr dem Fass jetzt wirklich den Boden aus. Macht euch mal schlau, wer euer Häuschen im Grünen löschen kommt, wenn ihr es in Brand gesteckt habt ... kommt da die Berufsfeuerwehr, oder ist es doch (wie in den letzten 70 Jahren) eher die freiwillige FW?
Ich habe kein Häuschen im Grünen, ich bin ein Stadt Mensch. Wenn ich hier in Basel die Feuerwehr rufe, dann kommt immer die Berufsfeuerwehr Basel-Stadt.
Je nach Meldung die ich telefonisch mache, oder im Zuge des Einsatzes kommen evtl noch die Werksfeuerwehren von Novartis und Roche dazu.
Freiwillige Hobbyfeuerwehr kommt aber definitiv nicht.
  • Würde ich auch nicht akzeoptieren. Ich bezahle Steuern für meine Sicherheit.
    Wenn ich Polizei rufe, erwarte ich das echte Polizisten und kein Hobbypolizist komme.
  • Wenn ich Sanität rufe, erwarte ich das echte Rettungssanitätter, die auch Medikamente, etc verabreichen können kommen.
  • Und wenn ich Feuerwehr rufe sollen echte Feuerwehrleute kommen.
Deswegen bezahlt man Steuern. Und nicht um anderen das Leben zu finanzieren, die dafür gratis arbeiten gehen - das ja quatsch.
DerOlf schrieb:
Ich würde das gerne abkürzen: Ab welchem Nettoeinkommen ist man eurer Meinung nach nicht mehr asozial?
Ab dem Moment wo man mehr in die staatlichen Systeme einzahlt, als raus nimmt. Sprich dann wenn man der arbeitenden Bevölkerung nicht mehr auf der Tasche liegt.
 
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