Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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DerOlf schrieb:
Eine strikte Trennung zwischen "Sozialdemokratie" und "Sozialismus" ist auch nur in Deutschland "normal"

ich würde sagen die koexistenz beider systeme schließt sich aus. Und damit ist die strikte Trennung einer Sozialdemokratie, die ihren Namen verdient und Sozialismus ÜBERALL normal. Oder kennst du ein Land in dem Sozialismus und Demokratie nebeneinander existieren.

Wenn man von den "lupenreinen" Demokratien, die eben keine sind, mal absieht.

Sozialismus und Demokratie sind konträr und eine sozialistische "Revolution" die sich demokratisch abwählen lässt, ist eine groteske Vorstellung.

Im Sozialismus werden Dissidenten und Andersdenkende eingesperrt und ermordet, in der Vorstufe davon öffentlich verleumdet und verächtlich gemacht.
 
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Ich kenne kein einziges Land, in dem Sozialismus existiert.
Es gibt ein bisschen Maoismus (China) und ein bisschen Stalisnismus (Nord-Korea) ... echter Sozialismus ist leider beides nicht.

Ich sehe nur das, was machtbesessene Einzelne daraus gemacht haben.
Systeme mit Führerprinzip und totalitären Zügen ... käme noch Nationalismus oder Rassismus dazu, man hätte es mit "Faschismus" zu tun.
Man sollte nicht von Sozialismus ausgehen, nur weil diese machbesessenen Einzelnen ihr System "Sozialismus" nennen.

Seit Lenin hat kein sozialistischer Führer an etwas anderem Interesse gehabt, als am eigenen Machterhalt. Tatsächlich sogar noch mit ideologischer Legitimation ... um eine sozialistische Gesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es eben mehrere Generationen Umerziehung. Im Klartext bedeutet das eben Diktatur.
Dass diese Umerziehung in keinem Staat je geklappt hat, der sich sozialistisch nannte, sieht man gut daran, dass auch in diesen Staaten nie auch nur ansatzweise ein Führer daran dachte, die Macht abzugeben.
Die wurden alle entweder tot vom Thron geholt, oder wegen zu offensichtlicher Senilität abgesägt.

Dort, wo am längsten "Sozialismus" herrschte (Russland), halten die Führer bis heute recht wenig davon, ihre Macht freiwillig wieder abzugeben.
 
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DerOlf schrieb:
Es gibt ein bisschen Maoismus (China) und ein bisschen Stalisnismus (Nord-Korea) ... echter Sozialismus ist leider beides nicht.
Leider?!

DerOlf schrieb:
Seit Lenin hat kein sozialistischer Führer an etwas anderem Interesse gehabt, als am eigenen Machterhalt.
Und Lenin selbst war jetzt auch nicht unbedingt für seine nächstenliebe bekannt.
DerOlf schrieb:
Tatsächlich sogar noch mit ideologischer Legitimation ... um eine sozialistische Gesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es eben mehrere Generationen Umerziehung. Im Klartext bedeutet das eben Diktatur.
Du sagst es selbst. Sozialismus legitimiert Diktatur. Also warum schreibt du oben leider?
 
Apacon schrieb:
Und Lenin selbst war jetzt auch nicht unbedingt für seine nächstenliebe bekannt.
Deswegen schrieb ich ja "seit" Lenin ... vielleicht hätte ich lieber "seit Oktober 1917" schreiben sollen, dann wäre klar gewesen, dass ich Lenin hier keine Sonderrolle zukommen lassen will.
Blöd formuliert ... mein Fehler.
 
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Apacon schrieb:
Sozialismus legitimiert Diktatur.
Und Diktatur wäre unter entsprechenden Vorraussetzungen die beste Herrschaftsform.

Denn Demokratie bedeutet quasi automatisch ein Gegeneinander wodurch es dann im besten Fall zu einem Kompromiss kommt.

In der "perfekten" Welt, wäre der Diktator quasi einfach die Erinnerung daran, dass es keine Macht zu ergreifen gibt.
 
@Andy8891

Es ist doch immer wieder herrlich in einem Staat leben zu dürfen, in dem Menschen wie du einem vorschwadronieren wollen, dass eigentlich die Diktatur ja das perfekte System ist.

Die entsprechenden Vorraussetzungen unter denen es funktionieren kann gibt es nicht!
Und selbst wenn hast du dann immernoch das Problem des Sozialismus, auf den viele Menschen einfach keine Lust haben. Warum auch.
 
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Apacon schrieb:
Also warum schreibt du oben leider?
Weil es damit nunmal keine Beispiele für echten Sozialismus gab.
Das ist schade für die Argumentation von @Melu76 ... deswegen "leider".
Ergänzung ()

Andy8891 schrieb:
Und Diktatur wäre unter entsprechenden Vorraussetzungen die beste Herrschaftsform.
Und wenn du beginnst, die Vorraussetzungen dafür aufzulisten, wirst du feststellen, dass du in diesem Leben damit nicht mehr fertig werden wirst.

Es gibt nur einen Menschen, für den eine Diktatur die beste Herrschaftsform darstellt ... den Diktator.

Ich finde aber auch an Monarchie nichts schlechtes ... solange ich der König bin ist das doch knorke :lol:
 
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DerOlf schrieb:
Weil es damit nunmal keine Beispiele für echten Sozialismus gab.
Das ist schade für die Argumentation von @Melu76 ... deswegen "leider".

der niemals dagewesene sozialismus ist doch nur ein luftschloss, der so oder so zu lasten von jemand gehen wird - zu lenins zeiten eben zu lasten der bauern die gnadenlos ausgebeutet, ausgepresst und ermordet wurden. weitere andersdenkende wurde terrorisiert und ermordet.

auf wessen kosten gedeiht "dein" sozialismus?


es fällt mir schwer mir eine lächerlichere gestalt vorzustellen, als einen sozialisten der im kapitalistischen, demokratischen westen lebt, aufgrunddessen ALLES hat, das man sich nur vorstellen kann. und sich darüber noch beklagt. am besten dann noch gepaart mit völliger verblendung.
 
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"Mein" Sozialismus gedeiht einzig auf Kosten derer, die im Kapitalismus die Fleischtöpfe besetzt halten und die Umverteilung von unten nach oben für "gerecht" halten.

Ich bin doch eher bei Luxemburg, als bei Lenin.
Ich sehe den Sozialismus als etwas, was sich ganz automatisch aus einem gut entwickelten Kapitalismus heraus entwickeln muss, statt mit der Brechstange herbeigeführt oder verhindert zu werden.

Darüber, wann diese Transformation abgeschlossen sein könnte, würde ich niemals eine Prognose wagen ... denn ich glaube, dass wir noch lange nicht im "entwickelten Kapitalismus" angekommen sind, der eine solche Entwicklung auch tragen könnte.
 
DerOlf schrieb:
"Mein" Sozialismus gedeiht einzig auf Kosten derer, die im Kapitalismus die Fleischtöpfe besetzt halten und die Umverteilung von unten nach oben für "gerecht" halten.

wie willst du diese umverteilung aufhalten?

unten ist im kapitalismus immer da, wo nichts erschaffen wird, nichts angeboten wird für das andere menschen freiwillig geld bezahlen würden.

wie lange kann das gutgehen, menschen dafür zu entlohnen (womit auch immer) das sie nichts erschaffen oder anbieten


es ist klar das es eine umverteilung gibt.
angenommen kanzler scholz schenkt morgen jedem 500E. Dann landet die kohle am Ende bei den Gebrüdern Aldi oder Nvidia z.b. Es ist scheißegal wieviel Geld verschenkt wird.

nur wer jetzt diese 500 investiert, sich z.b. bei einem unternehmen einkauft oder anderweitig zunutze macht, wird davon auch längerfristig profitieren, ansonsten landet die kohle halt bei jemand anderem.

beim eismann z.b. weil der sich hingestellt hat, eis produziert hat und das nun verkauft.
 
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Solange Kapital zirkuliert, wird es immer auch Kapitalakkumulation geben. Das ist logisch, weil Menschen mit ihren Ressourcen unterschiedlich umgehen. Daran kann man nichts ändern.
Man kann aber die Mechanismen abschwächen, die die Kapitalakkumulation im Kapitalismus beschleunigen (Schulden, Zinsen, Erbschaften, Steuervorteile für große Unternehmen etc.).
Leider kann man diese Mechanismen nur global schwächen.

Daher wäre mein erstes Ziel der Nationalismus bzw. dessen Abschaffung ... schon alleine, weil eine Politik mit lediglich natoionalen Kompetenzen und Konkurenzdenken nicht gegen eine Wirtschaft mit globalen Möglichkeiten ankommen kann.
Ergänzung ()

Melu76 schrieb:
angenommen kanzler scholz schenkt morgen jedem 500E. Dann landet die kohle am Ende bei den Gebrüdern Aldi oder Nvidia z.b. Es ist scheißegal wieviel Geld verschenkt wird.
Und weil das Scheißegal ist, schenkt Kanzler Scholz vermittels seines Finanzministers die 80Mio x 500,- doch lieber gleich denen, bei denen es sowieso landen wird?
Das verhindert auch gleichzeitig, dass einer der kleinen unwichtigen Wichser mit den €500,- eventuell doch was sinnvolles anstellt ... sie z.B. investiert.
Besser, man gibt den Leuten unten erst garkein Geld ... dann muss man auch nicht so viel umverteilen.

Was hast du eigentlich für eine Sicht auf Arbeit, dass du glaubst, der ganze Niedriglohnsektor (zu dem nebenebei auch dein Eismann gehört) würde nichts schaffen.

Die schaffen nur nichts, wofür ein Mensch deutlich mehr bezahlen würde, als es eigentlich wert ist ... auch Arbeit, die jeder erledigen kann, sollte letztlich nicht einfach liegen bleiben, weil man sie so gering schätzt.
Genau das passiert aber momentan.
An der Supermarktkasse arbeitet schon kaum mehr jemand für Mindestlohn ... weil auf den Job einfach keiner Bock hat ... dabei ist das wirklich einfach ... aber wenn man davon nicht anständig leben kann, dann machts eben trotzdem keiner.

Letztlich:
Nicht jeder, der sich Gedanken um eine gerechtetere Wirtschaftsordnung macht, ist ein Arbeitsloser.
Und wer nicht arbeitslos ist, der schafft auch etwas.
Ich stehe alleine an einer Tankstelle, und da der Laden dadurch offen ist, schaffe ich damit (für meinen AG) die Möglichkeit, mehrere tausend Euro pro Stunde an Umsatz zu generieren ... er muss dank mir Handwerker nicht selbst einweisen und sich ganz allgemein recht wenig um den Laden kümmern.
Könnte auch ein anderer ... und nur deswegen bekomme ich nur leicht über Mindestlohn dafür.
Aber irgendwer muss da eben stehen ... einfach damit das ehrlose Gesindel auch zahlt und sich die Handwerker nicht selbst Arbeiten abzeichnen, die sie noch nicht erledigt haben.
 
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@DerOlf
immer wenn ich eine Kapitalismuskritik lese, bekomme ich aber doch am Ende das Gefühl, dass es zuerst doch nicht um die echten Reichen geht, die ihre 1 Mio-100+ Mio. pro Jahr machen, sondern um die, die ihre 50k-60k pro Jahr machen, sogar Dein Chef kann vielleicht gerade die 50k-100k machen, so gross ist die Gewinnspanne für den kleinen Unternehmer schon lange nicht immer
am Ende bin ich also dazwischen und bin viel mehr am "Geringverdiener" als am Grosskapitalist, so dass ich mich frage, hilft mir der Sozialismus mehr, oder bin ich einfach nur wie alle anderen am Ende ärmer?
der Staat tut übrigens viel dazu, dass ich von der "Gemeinschaft" viel weniger halte, da er mir nichts mehr bietet, ausser mir noch mehr abzunehmen für meine Arbeit
Nachtrag: die "Gemeinschaft" verstehe ich immernoch als Teil des "Sozial"-ismus, und "Arbeit" verstehe ich als körperliche/gedankliche Betätigung, um sein Geld zu verdienen, und nicht als finanzielle Investition in ein Unternehmen/Idee
 
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@whtjimbo das ist immer der Fall, der "Feind" im linken Lager ist der Bürger und vorallem das Bürgertum sowie die Familie, denn eine breite Bevölkerungsschicht die über die Mittel verfügt sich selbst zu versorgen und zu informieren und eine eigenständige Einheit darstellt im kleinsten, wird sich weniger für die roten Fahnen und den realitätsfernen Phrasen des "Echten Sozialismus" begeistern lassen und das haben linke und rechte sogar gemeinsam.
 
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DerOlf schrieb:
Ich kenne kein einziges Land, in dem Sozialismus existiert.
Natürlich nicht, weil Menschen die erstmal an der Macht sind sich danach 0 für ihre Mitmenschen Interessieren.
Das der Sozialismus nicht existiert liegt nicht an den Armen und Mittelschichtlern, sondern an denen die es ändern könnten, aber wie du siehst wollen sie das garnicht, warum nur? ;)
 
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The_waron schrieb:
@whtjimbo und das haben linke und rechte sogar gemeinsam.
immer das Problem für jemanden dazwischen, die einen schreien "Arbeiter", die anderen schreien "Nation", am Ende wollen beide die Macht, um die anderen zu knechten
Ergänzung ()

Cyberdunk schrieb:
Natürlich nicht, weil Menschen die erstmal an der Macht sind sich danach 0 für ihre Mitmenschen Interessieren.
vielleicht gibt es auch Ausnahmen, ich denke immer so an Norbert Blüm "die Rente ist sicher", für mich ein Arbeiter, Intellektueller, Politiker, vielleicht täusche ich mich, aber er war für mich eine seltene Ausnahme, die heute nicht mehr existent ist
 
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The_waron schrieb:
der "Feind" im linken Lager ist der Bürger und vorallem das Bürgertum sowie die Familie, denn eine breite Bevölkerungsschicht die über die Mittel verfügt sich selbst zu versorgen und zu informieren und eine eigenständige Einheit darstellt im kleinsten, wird sich weniger für die roten Fahnen und den realitätsfernen Phrasen des "Echten Sozialismus
Wie kommt man eigentlich auf so einen Müll? Selbst ausgedacht oder vom Stammtisch mitgenommen?

Als ob die Linken eine homogene Gruppe wären. Als ob jeder Linke Sozialist wäre. Als ob Bildung und linke Ideen Gegensätze wären.

Alter Gevatter...
 
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Bennomatico schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so einen Müll? Selbst ausgedacht oder vom Stammtisch mitgenommen?
Direkt vom Stammtisch mitgenommen, natürlich die Zeche am Strohmannplatz ordentlich bezahlt und pflichtbewusst den Ausgang zur Sache gefunden ;)
 
Bennomatico schrieb:
Als ob Bildung und linke Ideen Gegensätze wären.
ganz und gar nicht,
die Linke und Bildung waren schon immer extrem verzahnt, die Linke aus dem elitären Bildungsbereich hat doch niemals dem Arbeiter geholfen,
die Linke war niemals die Loslösung der Knechtschaft, sie war immer der Ersatz für den Kapitalismus, der Arbeiter war nur Mittel zum Zweck für das "grosse ganze"
 
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