Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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kim88 schrieb:
Ich bin bei einem alleinerziehender Vater gross geworden und wurde dennoch nicht zu einem Psychopathen oder sowas....
Tatsächlich scheint es auch so zu sein, dass Kinder alleinerziehender Mütter deutlich öfter na Jugendkriminalität beteiligt zu sein scheinen, als die Kinder alleinerziehender Väter:
Consistent with the prevalence hypothesis, it was found that the concentration of SMFs [Single Mother Families] had a much stronger conducive effect on youth crime than did the SFFs [Single Father Families].
~ https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1756061616300957
 
Es gibt starke Zusammenhänge zwischen Vätern/Menschen in einer väterlichen Rolle und Kriminalität, Schulleistung und Sozialverhalten.

Da ich mir allerdings sicher bin, dass selbst die amerikanische Polizei nicht 50-70% der schwarzen Väter erschießt (Zahlen nach 2min Google), muss es dafür eine andere Ursache geben. Scheinbar irgendwie kulturell.

Aus meiner Filterblase heraus betrachtet trifft es besonders arme Gegenden hart, dass es nicht mehr “wir füreinander” sondern maximal “wir gegen die” heißt. Wo ist denn “Black life’s Matter” wenn ein Schwarzer mal nicht von einem Nazi oder Polizisten erschossen wird?
 
Axxid schrieb:
Wo ist denn “Black life’s Matter” wenn ein Schwarzer mal nicht von einem Nazi oder Polizisten erschossen wird?
Achtung, Polemik:
Das ist dann maximal eine Angleichung an das White privilege, immerhin sind seit 2015 nur bei 51% der Erschießungen bei polizeilichen Maßnahmen die Opfer weiß gewesen, aber 27% schwarz. Deswegen dort kein BLM, weil das ja "die Norm" sein sollte.
 
Bonanca schrieb:
Das ist dann maximal eine Angleichung an das White privilege, immerhin sind seit 2015 nur bei 51% der Erschießungen bei polizeilichen Maßnahmen die Opfer weiß gewesen, aber 27% schwarz. Deswegen dort kein BLM, weil das ja "die Norm" sein sollte.
Ich weiß, dass das polemisch gedacht war, aber zur "Norm" kommt man über einen Abgleich mit der Bevölkerungsstruktur der USA.

77% der US-Bürger sind "Weiß" (hier liegt die Quote dann also bei etwa 2/3).
13% sind "Schwarz" (hier liegt die Quote bei etwa 2/1).

Setzt man ähnliche "Neigungen" zu kriminellem Verhalten vorraus, dann müssten eigentlich 77% (ca. 50% mehr, als gemessen) der von der Polizei getöteten weiß sein und nur 13% schwarz (50% weniger als gemessen).

Self fulfilling prophecy ... da die Kriminalstatistik so aussieht, wie sie aussieht, haben Polizisten eher Angst vor Schwarzen als vor Weißen und Schwarze haben mehr Angst vor Polizisten, als Weiße.
Angst + (Schuss)Waffe ergibt ab und zu leider mal einen Toten ... Schusswaffen und Munition kann man in den USA in fast jedem Supermarkt kaufen und weil jeder eine Waffe dabei haben könnte, sind eben auch viele Polizisten recht schnell mit der Schusswaffe dabei. Da kann eine falsche Bewegung zur falschen Zeit dann schon mal zum Tode führen.
Eigentlich ein guter Beweis dafür, dass mehr Schusswaffen eben nicht für mehr Sicherheit sorgen sondern eher für das Gegenteil.
Wo es Waffen gibt, da kommt es früher oder später auch zu ihrem Gebrauch.
 
DerOlf schrieb:
Eigentlich ein guter Beweis dafür, dass mehr Schusswaffen eben nicht für mehr Sicherheit sorgen sondern eher für das Gegenteil.
Wo es Waffen gibt, da kommt es früher oder später auch zu ihrem Gebrauch.

Dem würde ich fast zustimmen. Die Schweiz hat eine ähnlich hohe Waffenquote (mit 29%) wie die USA (32%) - dennoch gibt es gravierende Unterschiede bei der Waffengewalt und dem allgemeinen Sicherheitsgefühl.

Mal als Vergleich, auf 100.000 Einwohner
-> kommen 3 Tote durch Waffengewalt in der Schweiz vs 10 in den USA
-> von den 3 Toten sind 88% Suizide ... USA 62% -> es werden die Waffen somit eher gegen andere eingesetzt

Quelle.
 
Der Großteil der Schweizer Waffen sind Gewehre. Also Waffen, die man nur schwer "versteckt" tragen oder transportieren kann. Die Munitionsbeschaffung ist wesentlich schwieriger und generell sind Waffen in der Öffentlichkeit bis auf reglementierte Ausnahmen eben nicht der Normalfall.

Dagegen kann man halt in jedem US-Handschuhfach eine Handfeuerwaffe erwarten ...
 
Knergy schrieb:
Dagegen kann man halt in jedem US-Handschuhfach eine Handfeuerwaffe erwarten ...
Die Schweiz ist schon aufgrund ihrer Wehrgesetzgebung kein gutes Beispiel. Da hat jeder Reservist seinen eigenen Karabiner zuhause stehen.

Dann nimmst du halt nicht die Schweiz, sondern Kanada als Vergleich.
In Kanada gibt es pro Kopf sogar mehr Waffen, als in den USA ... aber es sterben weit weniger Menschen durch diese Waffen, als in den USA.
Während in den USA jährlich mehrere tausend Menschen durch Schusswaffen sterben (2004 waren es 10.310), sind es in Kanada im gleichen Jahr nur etwa 170 gewesen (28 vs. 0,5 Tote am Tag). Das kann nicht nur daran liegen, dass die USA halt dichter besiedelt sind.

In den USA kommen auf ein Tötungsdelikt 24-28k Schusswaffen (in Privatbesitz?) ... in Kanada sind es 48k (in DE sogar 130-190k). Aber natürlich gibt es auch Länder, die die USA auf dem Gebiet ganz locker in den Sack stecken. Südafrika, Kolumbien und Jamaica zum Beispiel. Nicht unbedingt Länder, die man mit "Sicherheit" asoziiert und in denen auf ein Tötungsdelikt weniger als 500 Waffen kommen.

Quelle (ein wenig scrollen, dann kommt eine Liste mit den hier verwendeten Daten ... nur für "Waffen pro Kopf" muss man etwas selbst rechnen).
 
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Die USA hat kein Waffenproblem, die USA hat ein Gewaltproblem.
 
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Sie haben beides ... gefährliche Mischung.
 
Das große Problem in Amerika war und ist bis heute vor allem der Rassismus, besonders im Süden der USA. Dazu wird das ganze dann auch gern von
den Medien aufgebauscht, die mit ihren Meldungen von Einzeltaten noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen, indem man z. B. wochenlang über eine bestimmte
Tat berichtet. Eigentlich dient dies nur zur Ablenkung der Menschen, die sich "geistig" mit allem beschäftigen sollen, nur nicht mit den wirklich wichtigen
Problemen des Landes. Bei uns schreitet diese Art von Journalismus leider auch immer schneller voran. Man, bin schon wieder abgeschweift, oder wie das
heißt.:D
 
Weil ich persönlich das ganze Gender-Zeug nervig finde und auch nicht nachvollziehen kann, was das "Geschlechterwechseln" usw. angeht, habe ich jetzt mal nachgelesen: Beim Menschen gibt es entweder ein Y-Chromosom oder nicht. Wer eins hat, entwickelt sich überwiegend männlich, wer nicht, weiblich.

Ein "weder männlich, noch weiblich" gibt es demzufolge nicht, sondern nur Männer/Frauen mit ggf. fehlenden Merkmalen oder einzelnen Merkmalen des anderen Geschlechts.

Daher würde ich der Einfachheit halber dafür plädieren, dass man "Geschlecht" im rechtlichen Sinne kurzerhand danach definiert, ob ein Y-Chromosom vorhanden ist oder nicht. Ein einfaches biologisches, unveränderliches Merkmal (jawoll, die Chromosomen, die ja Teil der DNA sind, kann man bei lebenden Menschen nicht ändern), genauso wie Fingerabdrücke und eben die DNA insgesamt.

Welchen Namen die Leute dann führen wollen, wie sie sich anziehen, welche sexuellen Beziehungen sie wollen, ob sie medizinische Behandlungen zur "Geschlechtsänderung" machen, usw. kann sich einfach jeder selbst aussuchen ohne mit der Moralkeule zu schwingen wie bei Transgender-Personen, die ja oftmals fordern, ihren bisherigen Namen ("Deadname") vollkommen aus der Geschichte zu tilgen, also auch rückwirkend.
Für mich ist das einfach eine Namensänderung, genauso wie es viele Menschen bei der Hochzeit tun. Da wird ja auch der zuvor geführte Name nicht rückwirkend vollkommen getilgt (sondern im Gegenteil sogar weiter im Pass aufgeführt als "geb. Meier" etc.).
 
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Das biologische Geschlecht zweifelt auch niemand an. Bei diesem Thema geht es um die Geschlechtsidentität und das ist ein Spektrum und nicht nur weiblich und männlich.

j-d-s schrieb:
ohne mit der Moralkeule zu schwingen wie bei Transgender-Personen
Pauschalisierungen haben noch nie geholfen.

j-d-s schrieb:
Für mich ist das einfach eine Namensänderung,
Du bist auch nicht betroffen und zusätzlich kannst du es nicht nachvollziehen, somit lässt sich das leicht sagen.
 
Auf keinen Fall sollte sowas im Perso stehen.
Es geht ja darum das die Leute nicht immer gemustert werden wollen, das ist doch total erniedrigend wenn jeder Türsteher oder Kontrolleur schaut ob man sieht das du mal n Mann/Frau warst.

Man hat ja die Personalnummer, die ändert sich ja nicht durch den Geschlechtswechsel. Darüber bist du weiterhin mit deiner Vergangenheit verknüpft ohne das da steht ehemals Manfred.
 
Skaiy schrieb:
Das biologische Geschlecht zweifelt auch niemand an. Bei diesem Thema geht es um die Geschlechtsidentität und das ist ein Spektrum und nicht nur weiblich und männlich.
Diese Aussage des Spektrums macht in meinen Augen mehr Probleme als es löst.
Sollte in einem Ausweisdokument das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität stehen? Wenn ersteres: Warum dann die Möglichkeit zur Änderung? Wenn letzteres: Warum dann nur m oder w?

Wenn es ein Spektrum ist: Warum dann Operationen zur "Geschlechtsangleichung"? Scheinbar scheint es ja doch ein primär männlich und primär weiblich zu geben und innerhalb dieses Binären gibt es unterschiedliche Ausdrücke die aber nichts mehr mit dem Geschlecht zu tun haben.
Warum dann aber nicht einfach sagen: "Ich bin ich.".

Transidentität benötigt genau dieses binäre, da es sonst keinen Rahmen geben würde, was überhaupt "Trans" ist.
 
Interessant, dass manche Leute noch immer Probleme mit der simplen Unterscheidung zwischen "Sex" (biologisches/genetisches Geschlecht - binär) und "Gender" (soziales Geschlecht, Geschlechtsidentität - nicht ziwngend binär) haben.

Ich kann darüber immer wieder nur herzhaft Lachen.

Nur mal für ein bisschen Klarheit:
"Sex" ist das Forschungsgebiet der Biologie.
"Gender" ist NICHT das Forschungsgebiet der Biologie sondern fällt eher in die Zuständigkeit von Psychologie, Pädagogik und Soziologie.
 
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j-d-s schrieb:
Daher würde ich der Einfachheit halber dafür plädieren, dass man "Geschlecht" im rechtlichen Sinne kurzerhand danach definiert, ob ein Y-Chromosom vorhanden ist oder nicht.
Hier zur Veranschaulichung warum es eben nicht ganz so einfach ist.
20230614_160802.jpg

Ja, ziemlich verwirrende Grafik. Zeigt deutlich, dass wir davon Abstand nehmen sollten krampfhaft irgendwie Menschen für unseren Seelenfrieden in eine Schublade zu stecken.

Denn im Vordergrund sollten bei der Diskussion die Betroffenen stehen die regelmäßig bei "einfachen Lösungen" völlig vernachlässigt werden.
 
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Lipovitan schrieb:
Zeigt deutlich, dass wir davon Abstand nehmen sollten krampfhaft irgendwie Menschen für unseren Seelenfrieden in eine Schublade zu stecken.
Wer sind denn an der Stelle "wir"?
Bei dem was ich bisher erlebt habe basiert die ganze Debatte um Geschlechtsidentität genau darauf, dass man gerne in einer bestimmten Schublade sein will, man sich aber zu dem Zeitpunkt in einer anderen Schublade sieht.

Lipovitan schrieb:
Denn im Vordergrund sollten bei der Diskussion die Betroffenen stehen
Wenn das dazu führt dass beispielsweise eine Transfrau in eine Frauensauna/-umkleidekabine darf dann sind in dem Moment Frauen ebenfalls Betroffene. Man kann nicht erstmal eine Lösung nur an "Primär"-Betroffene richten und sich erst im Nachhinein überlegen, was man jetzt "Sekundär"-Betroffenen anbietet. Sowas muss im Vorfeld passieren.

Lipovitan schrieb:
die regelmäßig bei "einfachen Lösungen" völlig vernachlässigt werden.
Da würde mich jetzt interessieren was für "einfache Lösungen" du meinst und inwiefern das "die Betroffenen" "vernachlässigt".
Da das ja "regelmäßig" passiert sollten 2 konkrete Beispiele kein Problem sein? Ich weiß nämlich gerade nicht, worauf du anspielst.
 
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Hast du die Grafik selbst mal durchgesehen? Das bestätigt genau das was ich gesagt habe... Y-Chromosom vorhanden = irgendeine Form von Hoden (wenn auch ggf. minimal oder nicht funktionsfähig).

Wieso jemand mal einen anderen Vor-/Nachnamen hatte ist ja nicht vermerkt. Was ich dabei eben seltsam finde, ist wenn eine Rückwirkung der Namensänderung und Tilgung des zuvor genutzten Namen erfolgen soll. Denn diese Leute waren ja oftmals für Jahrzehnte mit dem anderen Namen unterwegs, waren mit diesem ihren Freunden, Kollegen usw. bekannt, wenn über sie berichtet wurde, dann auch mit diesem Namen.

Für mich ist eine Rückwirkung halt unverständlich, weil man damit quasi historische Tatsachen verdreht. Wenn ein Athlet in einem männlichen Wettkampf antrat, gewann er auch als Mann, gegen Männer und nicht als schon-immer-Frau - dann müsste man ja nachträglich die Medaille aberkennen, weil Frauen nicht in männlichen Wettkämpfen antreten dürfen...
 
Also ist alles mit y chromosom und irgendwas, was nen hoden sein könnte nen mann auch wenn es weibliche genitalien hat?
 
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