Ich würde es auch so sehen, dass alle Bedürfnisse außer Nahrung, Fortpflanzung und "Dach überm Kopf" davon abhängen, in welcher Gesellschaft man lebt.
Auch das lässt sich nicht ohne weiteres feststellen, ich will nicht in Abrede stellen, dass Menschen Schlaf, Essen, Trinken, usw. brauchen.
Darüber hinaus gibt es aber noch andere Bedürfnisse, welche nicht von der Gesellschaft alleine abhängig sind. Dazu mal ein Bild der Bedürfnispyramide nach Maslow:
Insbesondere die Bedürfnisse, die hier noch als soziale Bedürfnisse kategorisiert werden. Könnte man noch sagen, ja wenn das fehlt, dann bin ich vieleicht nicht gut gelaunt, aber so tragisch ist das doch auch wieder nicht (verglichen mit dem was hier Grundbedürnisse genannt wird).
Doch ist es, sowas führ nämlich zu
Hospitalismus
Insofern ist es durchaus Diskutabel, ob was hier als soziale Bedürfnisse bezeichnet wird nicht in wirklichkeit auch Grundbedürfnisse sind. Das sich Liebe in verschiedenen Gesellschaften anders ausdrückt oder auch Anerkennung aufgrund anderer Parameter erfolgt mag sein, dass Bedürfnis nach Anerkennung existiert aber Unabhängig von der jeweiligen Gesellschaft, die Frage ist, was muss man tun, das einem Anerkennung zu Teil wird.
Was meinst du mit den korrupten Politikern?
Folgendes: Du sagtes um es nochmal anzuführen:
Um Gewerkschaften und Ökos bei Laune zu halten - im Hintergrund werden Regierungen immer Politik im Interesse der Wirtschaft machen
Heisst doch: Der Auftrag des Wählers ist mir egal, ich handle im Interesse der Wirtschaft, komme meinem Auftrag wider besserem Wissen also nicht nach, verletze meine Pflicht also ganz bewusst, zu einem vermeintlichen Vorteil, welcher sich für meine Person ergibt, denn sonst täte ich es ja nicht, bin also korrupt.
nämlich mit der Entscheidung FÜR dieses marktwirtschaftliche System.
Das ist so ein Punkt, welchen ich ebenfalls für diskutabel halte. Entscheiden heißt doch, zwischen verschiedenen Alternativen bewusst wählen. Die Frage ist doch wer hat denn da gewählt oder entschieden? Im ganzen Thread (zumindest soweit ich diesen verfolgt habe - was ja nun auch schon eine Weile ist) wird die These vertreten, die Menschen machen in diesem System doch nur mit weil:
Sie es nicht anders kennen
Sich Sachzwängen unterwerfen (bzw. diesen unterworfen sind)
Gesellschaftlich geprägt sind
In entsprechenden Denkmustern denken (dass Ihnen eine andere Idee gar nicht kommt)
usw. usw.
Selbst wenn dem so mittlerweile so sein sollte, was ich nicht denke, da wir ansonsten diese Diskussion nicht führten, dann heißt doch oben gesagtes nichts anders als: Es gab mal keine Marktwirtschaft etc. pp. und dann hat man sich dafür entschieden, als man es sehr wohl noch anders kannte, keine Denkmuster implementiert bekam nicht unter Sachzwängen usw. stand. Warum ist diese Entscheidung denn getroffen worden und vor allem von wem, von ein paar kaufleuten in der Französischen Revolution, welche um Ihren Besitz besorgt waren, so wie es th3o behauptet? Es gibt auch die These (stammt von Max Weber), dass sich Kapitalismus aus der calvinistischen Erwerbsehtik heraus entwickelt hat und in der zwischenzeit nur der religösie Unterbau weggefallen ist, den es einst noch gab. Es also nie eine Entscheidung im eigentlichen Sinne des Wortes gegeben hat. Sondern man festgestellt hat "es funktioniert besser als es vorher funktioniert hat - was nicht bedeutet, dass das non-plus-ultra gefunden ist". sonder mehr im Sinne von "Die Steinzeit ist zu Ende gegangen - aber nicht aus Mangel an Steinen" Das Ölzeitalter wird auch zu Ende gehen, genau wie das Atomzeitalter (zugegeben ich lehne mich mit diesen Prognosen ziemlich aus dem Fenster), aber doch wohl nicht weil man sagt, ab heute ist mit Steinen arbeiten doof, sondern weil man was gefunden hat was besser klappt z.B. Eisen oder Bronze. Von daher halte ich es zumindest für Fragwürdig ob da überhaupt was entschieden wurde.
Wieso bringst du dann das Bevölkerungswachstum als Gegenargument??
Da mit einem Bevölkerungsrückgang automatisch ein Rückgang des Konsums einhergeht.
Man sie ja aber künstlich verknappen könnte...und weil man das nicht tut...
Ist es eben fraglich ob Güter tatsächlich künstlich verknappt werden, so wie von dir behauptet.
Es ist ja nämlich nicht so, dass nur weil wir um die Umweltverschmutzung wissen, wir diese auch abstellen.
Wir tuen es nur, wenn es uns nicht zu teuer ist. Das nenne ich außergewöhnlich.
Und warum ist das jetzt außergewöhnlich? Diese Frage stellt sich doch bei allem, ich kann Eisen verwenden oder Gold. Gold ist zu teuer also nehme ich Eisen. Wird Eisen teurer als Gold (wenn auch nur künstlich) nehme ich eben Gold, sofern es sich dann noch lohnt zu produzieren, da ich ja zumindest den Preis für Gold zahlen muss. Wird mein Produkt dadurch so teuer, dass ich es nur noch zum Prohibitivpreis verkaufen kann (was ja eben nicht geht), heißt das eben, dass nichts mehr verkauft wird und dieser Industiezweig austirbt - also Arbeitsplätze verloren gehen. Ist nun die Frage was man möchte. Hier empören sich dann Mitdiskutanten, wie Godde, wie es denn nur sein kann, dass man darüber nachdenkt, welcher Grad der Umweltverschmutzung optimal ist, da Umwelt (zumindest glaube ich das aus seinen Posts herauslesen zu können) immer den Vorrang haben sollte. Wirklich? Auch wenn das bedeutet, dass ich morgen arbeitslos bin? Es gibt doch wesentlich geschicktere Lösungsansätze: Wir wollen das Kühlschränke weniger Strom verbrauchen. Dann sagt man, dass jeder Kühlschrank der im nächsten Jahr noch verkauft werden soll, mindestens so effizient sein muss, wie der effizienteste Kühlschrank in diesem Jahr. Das Unternehmen, was den im nächsten Jahr effizientesten Kühlschrank entwickelt zahlt für ein Jahr weniger Steuern (oder sowas in der art) und dieser neu Kühlschrank wird dann im übernächsten Jahr Standard sein. So bekomme ich es doch auf kurz oder lang hin, dass Leute ceteris paribus weniger Strom verbrauchen, was wohl doch irgendwie besser sein könnte als morgen wieder in Höhlen zu leben (ist natürlich nur eine Vermutung) - Bei Glühbirnen wird es doch schon so gemacht. Um auf die Frage zurück zukommen wie viel saubere Umwelt sich ein Wirtschaftsstandort leisten kann, geht das nicht in die gleiche Richtung, wie viele Fische die Menschen am See in obigem Beispiel pro Jahr essen dürfen, ohne dass es weniger werden?
Gleichzeitig trägt sie nichts, aber auch gar nichts Gedeihliches zu Wirtschaft und Gesellschaft bei.
Doch sie versorgt den Markt mit Liquidität, was zunächst eine sehr schöne Sache ist, da Future-Handel ohne Spekulanten nicht funktioniert.