Die Einteilung von Menschen nach Noten, Humankapital, Leistung und Vermögen, sind systemlogische Muster. Sie gehören dazu. So lange wir uns Marktwirtschaftlich organisieren, mit Konkurrenz, Leistungsdruck, Maximierung usw...solange gehören da auch Merkmale zur Leistungsmessung dazu
Moment mal, weiter oben wurde angeführt, dass man in einem indigenen Stamm "derjenige ist, der man ist". Wenn ich nun Versuche, dieser Aussage etwas beizumessen, dann heißt dass doch nichts anders, als derjenige der ein guter Jäger ist, wird eben Jäger und derjenige, der ein guter Sammler ist, wird eben Sammler etc. pp. Dort leben aber nur so viele Leute das jeder jeden kennt, demzufolge ist es überhaupt nicht schwer zu sehen, wer gut Sammeln und wer gut Jagen oder was auch immer kann. In einem Land in dem ca.80 Mio Menschen leben, ist das nunmal nicht so, da könnte ja jeder behaupten "ich bin ein guter Jäger". Dann stellt sich heraus, dass er das überhaupt nicht ist und dann haben alle zu wenig zu essen. Gut bei uns kommt dem Jäger nicht merh die Bedeutung zu, welche er bei Naturvölkern hat, aber das Problem stellt sich doch auch bei allen anderen Beschäftigungen. Wie findet man also heraus, wer ein guter Jäger ist? Man lässt sich Prüfungen einfallen, welche von allen als Merkmal für Kompetenz anerkannt sind (bei uns Noten) um so zumindest eine leise Ahnung davon zu haben ob Person X für Beruf Y gebraucht werden könnte. Ob diese Noten das immer so wiederspiegeln wie sie sollten mag auf einem anderen Blatt stehen gerade der NC in zusammenhang mit einem Medizinstudium lässt sich nicht wirklich begründen, was aber nicht von der Grundproblematik ablenkt. Angenommen wir sind wieder in der Welt ohne Geld und ohne Tausch (welcher auf einem irgendwie beigemessenen Wert basiert). Nur gib es jetzt nicht 2 Köche und einen Jäger, sondern tausende Leute, von denen manche Leute behaupten Köche zu sein und andere behaupten Jäger zu sein, ob sie die Wahrheit gesagt haben, finden wir raus in dem wir schauen ob denn alle morgen immer noch leben oder manche verhungert sind? Es könnte doch jeder behaupten "ich bin Ingenieur" dann lass den mal ne Brücke bauen und der erste der drüber läuft fällt in den Fluss - oh war wohl doch kein Ingenieur. Es liegt doch nicht daran dass wir Gewinner und Verlierer brauchen oder das System welche produzieren muss, sondern daran, dass wir so viele sind, dass nicht mehr jeder wissen kann, was jemand anders gut oder weniger gut kann.
In einem System, in dem Bedürfnissbefriedigung der Menschen im Vordergrund steht und nicht Gewinnmaximierung der Akteure.
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Schon lustig. Für dich ist die Vorstellung einer Welt ohne Kapitalismus gleichbedeutend mit einem Zustand, in dem wir alle nackt, frierend und verhungernd auf den Feldern oder in Höhlen "rumlungern" - auf der suche nach Nahrung.
Da waren wir doch auch schonmal. Wenn ich meinen perönlichen Gewinn maximiere, oder auch nur mehr Gehalt bekomme, dann kann ich doch meine Bedürnisse besser befriedigen als zuvor oder stelllst du das in Abrede? Mal angenommen wir befinden uns wieder in obigem Beispiel, du machst das was du kannst, weil du es kannst und bekommst keine ABC EUR im Monat (oder wie viel auch immer) von denen du dir X Y und Z kaufst, sondern du bekommst X Y und Z sofort? Was ist dadurch gewonnen? Zumal wir nun vor dem Problem stehen, dass in ermangelung eines Universaltauschmittels man wissen muss, was in welcher Menge hergestellt werden muss und die nächste Frage ist, wer ist hier "man". Im kleinen indigenen naturverbundenen Stamm aller gar kein Problem, da es jeder für jeden anderen einschätzen kann und man sieht was jeder jeden Tag konsumiert. Ab einer bestimmten Anzahl von Menschen klappt das aber nicht mehr. Du beklagst dich darüber, dass jetzt schon (deiner Argumentation nach) verschwendet wird und wo anders mangel herrscht. Ohne Geld wäre das nicht der Fall, woher weiß der Fischer an der Nordsee denn, wann er aufhören muss zu angeln? So lange ich alle Menschen kenne, die ich versorgen gar kein Problem, ich weiß wie viel sie essen. Versorge ich die ganze Welt, weiß ich das nicht mehr, wie auch? Außerdem weiß ich auch nicht, wie viele andere Fischer es gibt. Wer bringt die Fische zu den Menschen die nicht in meinem Dorf/ meiner Stadt leben? Was bekommt er dafür, denn essen muss er ja auch. Darf er sich Fische vom LKW nehmen bis er satt ist und was macht der Spediteur, der Fernseher transportiert? Was ist wenn die Fischer zuviel Fischen, also die Fische irgendwo in Bayern verrotten, weil sich dort ein riesiger Haufen aufgestaut hat und dort niemand Fische mag, weil die Leute lieber Bretzel essen? Ein Preis ist doch irgendwie ein sehr praktischer indikator ob ich mehr oder weniger Fische fangen sollte oder nicht und wenn nein, welche Lösung hast du für das skizzierte Problem?
Deutschland hat ein Bildungssystem, das einen erheblichen Teil der jungen Leute hängen lässt. Das beginnt mit dem Krippenalter. Es fehlten Ganztags-Kitas, Ganztagsschulen, es fehlen Schulformen, die es auch Kindern aus bildungsfernen Familien möglich machen, in Schule und Ausbildung erfolgreich zu sein.
Was tut man da? – Man klammert sich an die traditionelle Privilegierung der Bildungsschicht. Man beharrt darauf, dass die Schule scharf auslesen muss. So fördert Deutschland die Arbeitslosigkeit.
Dem ersten absatz stimme ich voll und ganz zu, nichts anderes sagt auch die von mir zitierte Studie, andere Länder haben dieses Problem erkannt und auch entsprechend gelöst bzw. sind auf dem richtigen weg. Absatz 2 mag in gewissen bereichen zutreffen, nur wird es die Problematik des zu geringen Nachwuchs nicht lösen, so dass spätestens dann wenn man merkt, wir können gehälter erhöhen wie wir wollen, es kommt trotzdem niemand mal umdenken müsste. Dann ist es aber zu spät, da die installation von ausreichend KITAs auf einem bestimmten Qualitätsniveau eine bestimmte Zeit dauert und selbst wenn die in einem Jahr gebaut sind, deswegen sind die Kinder die da drin sind, ja nicht instantan bereit für den Berufseinstieg.
nämlich, dass es im Kapitalismus ein politisch erwünschtes Resultat der Ausbildung ist, dass ein beträchtlicher Teil der Schüler gerade nichts lernt
Hallo Aletheia, willkommen in diesem Thread und wenn ich das richtig sehe (Anhand deiner Beitragszahl) auch in diesem Forum, wenn du dir die letzten Posts mal anschaust, dann wurde schon von mir dargelegt, dass dies kein aufgrund des Kapitalismus erwünschtes Ziel ist. Man kann sich natürlich auf die Schiene stellen "ein dummes Volk lässt sich einfacher regieren als ein gebildetes" - den Wahrheitsgehalt einer solchen Aussage mal außen vor. Dann wäre es aber politisch erwünscht und nicht aus kapitalisten Gründen. Warum sollte es dass auch sein? Ein Akademiker bekommt m.E. mehr Gehalt, kann also mehr komsumieren und vor allem Dinge welche nicht zur Grundsicherung gehören. Bei 1000EUR/pro Monat, da geht das meiste für Miete Essen und Kleidung drauf, ich halte es für unwahrscheinlich, dass es sich die Industrie wünscht, dass die Märkte auf diesen Bereich zusammenschrumpfen, warum sollte das in dem Interesse eines z.B. Autofabrikanten liegen? - Interessanter Weise, sind es genau diese drei bereiche, welche es auch bei Natürvölkern gibt, könnte es evtl. daran liegen, das für Dinge die darüber hinaus gehen, einfach nicht genug Kapazität da ist?