Denke ich nicht, gibt genug Leute, die SOS-Kinderdörfern was spenden nur als Beispiel und auch anderen Organisationen, warum sollte das die absolute Ausnahme sein?
Allein der Umstand, dass es solche Organisationen gibt zeigt, dass unser System in der Ausgangssituation Hilfsbedürftigkeit und Armut, kurzum, Verlierer produziert.
Ähnlich bei der Umweltverschmutzung; es müssen im Nachhineien (mehr schlecht als Recht) Mechanismen geschaffen werden, um die strukturelle UMweltverschmutzung wieder einzudämmen.
Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht - freuen uns über Umweltschutzgesetze und gemeinnützige Organisationen - dass die
beiweitem nicht alle Schäden wieder einfangen können ist uns erst mal egal - wir freuen uns weil wir "sozial" sind.
ich sehe dass viele Menschen unter Bedingungen leben, welche ich nicht gutheißen kann und dann? Sehe ich dass ich denen nicht helfen kann außer so, dass ich denen was Spende, sofern ich was übrig habe was ich spenden kann
Eben, man kann die strukturellen Probleme, die unser System mitsichbringt nicht mit ein paar Spenden heilen.
Wenn du mich fragst, wie dieses Problem in einer kapitalistischen Gesellschaft gelöst werden soll, dann würde ich sagen "gar nicht" - deshalb die "Systemkritik".
Das tun sehr viele Menschen
"Sehr viele" ist relativ. Ich denke nicht, dass es ausreichen wird um die strukturellen Probleme unserer Gesellschaft zu lösen.
Am 19. Juni 2009 berichtete die BBC, dass nun offiziell eine Milliarde Menschen hungern
http://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger
Verstehst du, was bringt es vor diesem Hintergrund wenn wir sagen "ich finde, dass sehr viele Leute spenden", das mag ja ehrenwert sein, aber im Endeffekt dient es der beruhigung des eigenen Gewissens - die großen Probleme liegen trotz Spenden noch vor uns.
Dann nenn mir ein System das es tut.
Ich kann mich nur wiederholen.
Das Zusammenleben der Menschen sollte ohne Märkte, Konkurrenz und Mehrwertgenerierung gestaltet werden; die Bedürfnisbefriedigung ALLEr sollte im Vordergrund stehen, angefangen bei den Grundbedürfnissen.
Diese Dinge kann ich anstreben, muss ich aber nicht. Ich besitze keines dieser Dinge, in Urlaub war ich auch seit längerem nicht, dennoch fühle ich mich nicht unfrei oder weniger frei, als ein Mensch der diese Dinge hat.
Ich rechne H4 Empfänger, Zeitarbeiter und Dumpinglöhner, 1 euro Jobber, verarmte Rentner zusammen und komme auf eine stattliche Zahl. 1/4 der dt. Bevölkerung? 1/3?
(Expliziet keine Studenten oder sonst Lehrlinge , Azubis; die verdienen auch recht wenig, haben aber die AUSSICHT auf ein ordentliches Einkommen)
Unabhängig von deiner persönlichen Situation, wenn ich zu o.s. Gruppe gehöre, dann werde ich mir zwangsläufig viele Dinge nicht leisten können, die in unserer Gesellschaft als erstrebenswert gelten. Ich denke nicht, dass sich der durschnittsbürger dauerhaft glücklich fühlt, wenn er mit 500 oder 600 euro im Monat auskommen muss - Ausnahmen gibt es bestimmt.
Es kann nicht sein, dass wir in einer Konsum Gesellschaft leben, eine beträchtlicher Teil der Gesellschaft wird von diesem Konsum zum Großteil ausgeschlossen, aber die sollen sich dann eben (ganz biblisch) in Bescheidenheit üben.
So läuft das nicht. Da steckt kapitalistische Doppelmoral dahinter.
Ich bin übrigens auch nicht der Meinung, dass man H4 Erhöhen sollte, dass wäre ja Kritik innerhalb des Systems, ich kritisiere das System als solches.
den du bestrebt bist als den Durchschnittsbürger hinzustellen sehe ich nicht in dieser breite, den mag es geben, aber er ist es, der die Ausnahme darstellt.
Ja, das war wohl etwas plakativ; es reicht auch eigentlich festzustellen, dass sich Unternehmen, Arbeitnehmer usw. auf unseren Märkten im Konkurrenz Kampf behaupten müssen.
Da sind Dinge wie "Karriere Hunger" und "Ellenbogen" schon hilfreich, man will ja nicht als Verlierer vom Platz gehen.
Es sollte also jedem Menschen jeder Wunsch ohne Gegenleistung erfüllt werden? Verrat mir wie.
Indem man das
Leistungsprinzip abschafft.
Also Leistung bringen, um andere zu verdrängen.
Ob dadurch "jeder Wunsch" erfüllt werden kann, weiß ich nicht.
Ich kann nur feststellen, dass wir heute viel Energie darauf verwenden, um Konkurrenten im Konkurrenzkampf auszuschalten.