Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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SW987 schrieb:
Privatunternehmen fangen hierzulande keine Menschen ein und halten sie als Sklaven.
Exakt! Aber komischerweise kommen sie ohne Menschen nicht klar, diese Unternehmen. Genau genommen, gäbe es die ohne Menschen ja auch gar nicht. Andersherum... Naja, sollte funktionieren.
 
R.Kante schrieb:
Genau genommen, gäbe es die ohne Menschen ja auch gar nicht. Andersherum... Naja, sollte funktionieren.
Genau, wer braucht schon all die Dienstleistungen und Produkte...
 
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R.Kante schrieb:
Exakt! Aber komischerweise kommen sie ohne Menschen nicht klar, diese Unternehmen. Genau genommen, gäbe es die ohne Menschen ja auch gar nicht. Andersherum... Naja, sollte funktionieren.
Ein Unternehmen stellt keine Leute ein, damit es Leute hat, sondern wenn beim gleichen Produkt mit Eigenleistung weniger Kosten anfallen als mit Fremdleistung.
 
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JimmyTheApe schrieb:
"Planen Sie in nächster Zeit schwanger zu werden?"
Kleine Anekdote:
Zum Bewerbungsgespräch für meine Berufsausbildung wurde ich vom Geschäftsführer gefragt, ob ich vorhabe eine Familie zu gründen.

Er frage nur, weil es Probleme machen kann und gegebenenfalls die Ausbildung gefährde.

Ein Jahr später war meine Ausbilderin schwanger und verabschiedete sich für 9 Monate (glaube ich) und wurde mit Tricksereien ersetzt, damit die Handwerkskammer nicht meckert. Der Ausbildung tat das nicht gut.

Da hab' ich mich auch verarscht vorgekommen. Da kommt eine frische junge Ausbilderin, bekommt ihren ersten Azubi und dann so etwas.
 
Und wer leitet diese Unternehmen? Wer stellt die Leute ein? Wer entwickelt diese Produkte? Wer produziert sie? Wer verkauft sie?

Schätze mal, dass da zwangsläufig Menschen involviert sind - zu meiner vorigen Frage zurück: Warum sollten die nicht auch im Unternehmen Menschen sein? Warum sollte jemand in einem Unternehmen arbeiten wollen, dass ihn nur als beliebige Ressource betrachtet?
 
Also in Geschäftsberichten wird in den Kapiteln mit Euros (also die auf die es ankommt) mit Personalkosten und MAKs gearbeitet. Der Rest ist Prosa für die Außenwirkung und wenn es drauf ankommt keinen Pfifferling wert. Bei roten Zahlen werden Personalkosten gesenkt und MAK abgebaut, aber keine Menschen.
 
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Wir können das Spiel gerne beliebig weiterspielen. Fest steht:

Kein Mensch -> keine Firma -> keine Geschäftsberichte.

Keine Firma -> keine Geschäftsberichte =! kein Mensch.
 
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Tja, irgendeinen Grund wird es schon haben, weshalb sich Dein Sprachgebrauch in der realen Unternehmenswelt nicht durchgesetzt hat. Dort werden Arbeitskräfte beschäftigt und die gibt es auf dem Arbeitsmarkt und die landen dann als Personalkosten in der GuV.
 
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SW987 schrieb:
[...]irgendeinen Grund[...]
Stimmt! Sicherlich wirst du dir einen aus der Nase ziehen können, wenn ich dich jetzt bitte einen zu nennen?

Ist die reale Unternehmenwelt eigentlich schon zu Ende entwickelt? Tut sich da gar nichts mehr? Man könnte meinen, dass die reale Unternehmenwelt vor 30 Jahren anders aussah, aber... bestimmt nur Einbildung :-)
 
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Da gibt es eigentlich nur einen Rat:

Begib Dich in die reale Unternehmenswelt, ändere sie und lass sie Deine Sprache sprechen. ;-)
 
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SW987 schrieb:
Stehst Du auf rote Zahlen?
Bei sinnvollen Ausgaben wie Bildung, EP14, Infrastruktur etc. Halte ich den Rotstift zum zwanghaften Einhalten der schwarzen Null für nicht gerechtfertigt. Denn ich investiere hier in die Zukunft des Landes.
 
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SW987 schrieb:
Begib Dich in die reale Unternehmenswelt, ändere sie und lass sie Deine Sprache sprechen. ;-)
Begib dich in ein Haifischbecken oder eine Schlangengrube, und hoffe, dass dich niemand anknabbert.

Damit man der Unternehmenswelt eine andere Sprache beibringen kann, müsste man ihr zunächst beibringen, wie man komplexe Zusammenhänge quantisiert ... Menschen kriegen sowas hin ... aber ich glaube, dass Leuten mit Erfahrung in der Unternehmenswelt (oder noch schlimmer ... einem Wirtschaftsstudium) die kognitiven Fähigkeiten dazu einfach fehlen.
Da ist einfach zu wenig, was diese Sprache lernen könnte.
Die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du glaubst das nicht? ... ich habe von 2005-2013 unter anderem Pädagogik studiert ... und in der Zeit wurde das ganze Schulsystem auf "Wirtschaftlichkeit" gebürstet.
Heute sehen wir die Effekte dieser Ökonomisierung des Bildungswesens ... die Schule liefert nicht mehr den Output, den unsere Wirtschaft braucht. Die Schulen sind manchenorts in einem durchaus gesundheitsgefähdenden Zustand. Eigerntlich primär wegen "CEO Rotstift" und wegen der Grundannahme "es ist kein Geld da".

In meinen Augen war diese Ökonomisierung ein noch blöderer Fehler, als die antiautoritäre Erziehung nach "laiessez fair" Prinzip der 68er Generation.

Zur aktuellen Regierung.
Schon als die FDP mit in die Regierung ging, war eigentlich klar, dass das nichts werden wird ... zwei profilneurotische Parteien mit untrerschiedlichen Standpunkten und Zielen in einer Regierung ... es war klar, dass die Selbstdarsteller von FDP und Grünen sich nur zoffen würden.
 
Wie machen es denn Milliardäre ?
Millionäre gemniessen noch ihr Leben und erfreuen sich an ihrem Luxus.
Aber Milliardäre sind angstzerfressen das ihr ganzer (oder halber) Reichtum nach ihrem Tod womöglich dem Staat und der Allgemeinschaft zufließt.
Also Stiftung.
Ich hab 100 Milliarden.
Nach Tod geht 50 Milliarden an den Staat und die restlichen 50 an die Erben (meine Dynastie)
Dann lieber Stiftung.
Bevor ich 50 Milliarden den Taugenichtsen schenke lass ich mich lieber beklatschen wenn ich mit der Stiftung vielleicht 10 Milliarden für wohltätige Zwecke her gebe.
Immer noch besser als 50 Milliarden.
 
Olandos schrieb:
Aber Milliardäre sind angstzerfressen das ihr ganzer (oder halber) Reichtum nach ihrem Tod womöglich dem Staat und der Allgemeinschaft zufließt.
Aus meiner Sicht sind Milliardäre & Co. vor allen Dingen Opfer der Maxime: "Jeder kann Milliardär werden, aber halt nicht alle"...
 
R.Kante schrieb:
Keine Firma -> keine Geschäftsberichte =! kein Mensch.

das ist schon oft vorgekommen in der Geschichte, das sozialistische Revolutionen irgendwelche gut funktionierenden Wert- und Warenschöpfungsketten wegrationalisiert ("alles ungerecht, der böse Nahrungsmittelhersteller/Großgrundbesitzer beutet euch nur aus") oder abgeändert haben, diese nicht mehr funktionierten und die Menschen dann milionenfach aufgrund fehlender Nahrung etc. weggestorben sind.

schaffe Firmen von heute auf morgen ab, und sehr sehr viele Menschen werden sterben oder verelenden.
(Keine Nahrung, Keine Medikamente, keine Kleidung, kein Strom, keine Mobilität, etc)

Von den paar Bucheckern, die man im Wald nebenan findet, kann sich keine Stadt ernähren.
Innerhalb eines Sommers läuft die ganze Stadt durch den Wald, frisst dir den ganzen Sauerampfer weg, und dann bringen dir deine Survival-Skills auch nicht mehr allzuviel.

Der größte Teil der Menschheit ist leicht zu kontrollieren und hat ohne das System überhaupt keine Überlebenschance, und diese Abhängigkeit wird in Zukunft nur noch ausgeprägter und durch weitere Digitalisierung gefördert werden. Gen Z wächst mit dem Internet auf und macht seine Kohle per Tik Tok und überflüssigem Schwachsinn (und wer nicht mitmacht wird zum Außenseiter und/oder verarmt). Nimm denen den Strom weg und die sind komplett am Arsch. Haben keinerlei Orientierung in den grundlegensten Dingen (fängt heute schon an: wieviele Geschlechter gibt es? - das wird dir in Hundert Jahren keiner mehr beantworten können, und die Blagen kommen aus der Retorte, und was gedacht oder gemacht wird, wird durch Medien vorgegeben - und man wird nichtmal auf die idee kommen das irgendwie zu hinterfragen, weil jede Grundlage dafür fehlen wird.).

Ergänzung ()

R.Kante schrieb:
Warum sollte jemand in einem Unternehmen arbeiten wollen, dass ihn nur als beliebige Ressource betrachtet?

weil die Kohle stimmt. Warum sollte meinen AG etwas anderes interessieren als das ich pünktlich zur Arbeit komme und meinen Job erledige? Und in dem Zusammenhang stehen halt auch all die anderen Maßnahmen die dazu dienen meine Arbeitskraft zu erhalten., Obstkorb, PowerNap, Urlaub...
 
Zuletzt bearbeitet:
JacobMeier schrieb:
Gen Z wächst mit dem Internet auf und macht seine Kohle per Tik Tok und überflüssigem Schwachsinn
Ein Bruchteil eines Bruchteils aller Leute haben die Möglichkeit davon tatsächlich zu leben. Die meisten müssen trotzdem einer geregelten Arbeit nachgehen (oder halt Bürgergeld kassieren).

JacobMeier schrieb:
Haben keinerlei Orientierung in den grundlegensten Dingen (fängt heute schon an: wieviele Geschlechter gibt es?
Ich weiß nicht, ob ich die Anzahl der Geschlechter als etwas "grundlegendes" bezeichnen würde. Es kommt halt, wie fast immer, auf den Detailgrad an, mit dem du die Frage untersuchen willst.
Klar, für den normalen Menschen genügt die Antwort "2". Als bimodales Modell deckst du damit über 99.9% der Menschen ab. Genügt eine solche Präzision? Will man näher ins Detail gehen, dann lässt sich die Frage nur beantworten, wenn man auch mit einem entsprechenden Detailgrad als ersten Schritt überhaupt mal die Definition des Begriffs "Geschlecht" näher angibt (etwas, was bei dieser Frage viel zu oft ausgelassen wird).

Es ist richtig und wichtig Dinge zu hinterfragen. Und man soll auch die "grundlegendsten Dinge" hinterfragen dürfen und es auch tun. Das Problem ist: Man muss auch ehrlich an einer Antwort interessiert ist und diese auch aktiv suchen. Diesen Schritt umgehen die meisten und wählen die für sich bequemste Antwort. Für die einen ist die bequeme Antwort dann eben 2, für die anderen ist die bequeme Antwort nicht 2.
Und die bequeme Antwort zu wählen ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Die Lebenszeit ist viel zu kurz, um sich im Detail mit allem auseinandersetzen zu können. Aber man muss eben dann wenigstens so ehrlich sein und zugeben, dass man an dieser Stelle die bequeme Antwort wählt.
 
Diese "blagenn der Gen z" Generation die ja ach so schlimm und unselbständig sind haben aber halt auch Eltern die es verpasst haben ihre Kinder entsprechend zu erziehen.

Ich finds unfair das immer den Kindern in die Schuhe zu schieben, aber wenn man sieht wie Kinder heutzutage alles abgenommen wird, hinterher getragen etc. Dann wird man halt unselbständig usw.
 
JacobMeier schrieb:
das ist schon oft vorgekommen in der Geschichte, das sozialistische Revolutionen irgendwelche gut funktionierenden Wert- und Warenschöpfungsketten wegrationalisiert ("alles ungerecht, der böse Nahrungsmittelhersteller/Großgrundbesitzer beutet euch nur aus") oder abgeändert haben, diese nicht mehr funktionierten und die Menschen dann milionenfach aufgrund fehlender Nahrung etc. weggestorben sind.
Denkst du da an so "erfolgreiche" Modelle, wie das in Russland vor 1917?
Das hat sicherlich toll funktioniert ... leider nur für einen ziemlich kleinen Personenkreis.
Im zaristischen Russland kam es regelmäßig zu Hungersnöten (zum Beispiel registrierte man 1891/92 eine Hungersnot nach Missernte mit 400.000-900.000 Toten) ... aber daran hatten ja nicht die Kommunisten Schuld, also wird das ignoriert.

Oder das System Cuba vor 1959 ... also im Grunde eine Mafia-Kolonie der USA. Da ging es den Leuten davor auch nicht besser, als denen, die heute um die Urlaubsressorts in Zentralafrika herum leben.
Kuba ist nicht durch die Revolution verarmt, sondern durch das "Alles"-Embargo der USA.

Die Osteuropäischen Staaten wurden nicht nach einer Revolution sozialistisch, sondern nach einem Eroberungsfeldzug der roten Armee. Revolutionen wären Stalin viel zu unsicher gewesen ... die ließ er im allgemeinen recht blutig niederschlagen.

In Deutschland gab es von 1933 bis 1945 sicherlich ein für viele (deutsche) recht gut funktionierendes Wertschöpfungssystem ... welches danach Gegenstand im ersten internationalen Kriegsverbrecherprozess war (Anklagepunkt "Verbrechen gegen die Menschlichkeit").

In vielen Ländern, in denen es zu einer sozialistischen Revolution kam, gab es vor dieser Revolution kein gut funktionierendes Wertschöpfungssystem (mal von Cuba abgesehen ... die US-Mafia hat da sicherlich Miilliarden Dollar gewertschöpft, leider komplett an der kubanischen Volkswirtschaft vorbei ... die Kubaner hatten unter Barista nichtmal demokratische Grundrechte).
Cuba war vor Castro eine US-Kolonie (die Siegprämie aus dem Krieg USA vs. Spanien ... davor war Kuba spanische Kolonie ... andere ehem. span. Besitzungen wurden dabei ebenfalls von den USA übernommen ... und meist in Diktaturen umgewandelt), der man 1940 zwar eine eigene Verfassung erlaubte, sie aber ganz gerne weiterhin von korrupten Mafiafreunden regieren lassen wollte. Kuba war vor 1959 eine klassische "Bananenrepublik".
Und wer braucht schon demokratische Grundrechte, wenn er die USA als "Schutzmacht" hat?

Die Kommunistenkeule ist auch nicht besser, als die Nazikeule.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hanni2k schrieb:
Diese "blagenn der Gen z" Generation die ja ach so schlimm und unselbständig sind haben aber halt auch Eltern die es verpasst haben ihre Kinder entsprechend zu erziehen.

mein rant war ja auch nur allgemein gehalten und nicht 100% elaboriert/durchdacht bzw sollte erstmal verdeutlichen, das wir außerhalb des Systems, das eine Bevölkerungsdichte dieser Art überhaupt erst erlaubt, zu einem großteil wegsterben würden (und deswegen auch gar nicht die Möglicheit haben, das System grundlegend infrage zu stellen). Natürlich könnte man Werte innerhalb des Systems umverteilen, allerdings wird sich immer eine Elite herausbilden, die "gleicher" als die anderen sind.

Die Kinder können da ja nichts dazu, sondern werden in das Systerm hineingeboren und orientieren sich dann darin, auch die wenigsten Erwachsenen, myself included, haben grundlegende Skills. Stattdessen sind die an der Spitze, die "Daytrading" betreiben oder Finanzprodukte verkaufen. Oder profane Dinge in Mikrophone reinfluchen.

eine Idee ist halt das man als erwachsener Mensch eine gewisse Autonomität erhalten sollte, natürlich auch unter Zuhilfenahme aktueller Technologien. Und diese dann auch bedienen und halbwegs instandhalten kann. Und da haben wir die Medizinischen Probleme noch nicht erwähnt.
 
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