Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Bonanca schrieb:
Man echauffiert sich darüber nur wenn man bei der Betrachtung des Artikels nicht über die Überschrift hinaus gekommen ist.

Was sagt das Gutachten denn genau? Punktabzüge sind unzulässig, sofern geschlechtergerechte Sprache nicht gerade der fachliche Gegenstand der Prüfung sei. Klingt in meiner Welt, nachvollziehbar. Sonst müsste ich mich wohl auch aufregen wenn Mathematikstudenten einen Punktabzug erhalten, weil sie ihren Rechenweg nicht angegeben haben.
Bonanca schrieb:
Die Mehrheit der Mitglieder des Studierendenparlaments stimmte dem Antrag zu, dass in Anträgen gendergerechte Sprache als Kriterium für Formgerechtigkeit angewendet wird. Wenn die jetzt noch beschließen, dass Anträge nicht mehr auf einem Butterbrotpapier gekritzelt werden dürfen dann haben wir endgültig das Ende der Fahnenstange erreicht und unsere Freiheit abgegeben.

Damit sind wir nun auch am Ende unserer Scheindebatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot, R.Kante, OdinHades und eine weitere Person
Skaiy schrieb:
In anderen Parteien wurden Mitglieder für viel weniger ausgeschlossen bzw. als nicht mehr willkommen geheißen.
Das stimmt. Da wird Meinungsvielfalt im wahrsten Sinne des Wortes befreiend. ^^ Sowas geht heutzutage nicht, alles muss auf Linie sein, sich der Partei unterordnen. Nur so geht Demokratie. 🙂

Skaiy schrieb:
Hier haben wir den Fall, dass man mit dem Gedanken spielt eine eigene Partei zu gründen
Ich würde gerne sehen, was dann passiert. Wäre spannend. Aber dass man sie gerne ausschließen würde, ist ja unabhängig von der Idee einer Parteigründung. Die Stimmen gibts ja schon lange.

Skaiy schrieb:
Aussagen bringt, die man eher bei der AfD einordnen würde.
Vielleicht sollte man generell mit dem Einordnen von Aussagen einfach mal aufhören. Wichtig ist nur, werden mit den Aussagen reale Probleme angesprochen oder nicht. Wenn ja, setzt da an und überlegt, wie man das angehen kann. Eine Patentlösung hab ich auch nicht, aber ich weiß, dass eine reflexartige Abwehrhaltung die dümmste aller Reaktionen darstellt. Dieser ganze Schubladen-Zuordnungsmüll hält nur auf und nützt niemandem irgendwas. Wo dümpeln die Linken gerade rum? 4,9% bei der letzten Bundestagswahl? Regt das nicht irgendwie zum Nachdenken an?
 
Lipovitan schrieb:
Punktabzüge sind unzulässig, sofern geschlechtergerechte Sprache nicht gerade der fachliche Gegenstand der Prüfung sei. Klingt in meiner Welt, nachvollziehbar.
Weil du bereits mit einer Schlussfolgerung, die eine Prämisse sein sollte, in die Diskussion startest. Du betrachtest nämlich in dieser Situation das generische Maskulinum als nicht geschlechtergerecht.

Lipovitan schrieb:
Sonst müsste ich mich wohl auch aufregen wenn Mathematikstudenten einen Punktabzug erhalten, weil sie ihren Rechenweg nicht angegeben haben.
Du solltest Vergleiche besser lassen. Scheint nicht deine Stärke zu sein. Das Äquivalent wäre eher ein Punktabzug, weil ein anderer Rechenweg genutzt wurde, obwohl kein Rechenweg vorgegeben wurde. Und jetzt große Preisfrage: Ist das sinnvoll?

Lipovitan schrieb:
Die Mehrheit der Mitglieder des Studierendenparlaments stimmte dem Antrag zu, dass in Anträgen gendergerechte Sprache als Kriterium für Formgerechtigkeit angewendet wird.
Aka Gendern ist nicht freiwillig.
Danke für die Bestätigung des bereits Gesagten.

Lipovitan schrieb:
Damit sind wir nun auch am Ende unserer Scheindebatte.
Nö.
Weder haben wir eine Debatte geführt, noch ist es offensichtlich das Ende.
Aber keine Sorge, von dir habe ich eh nicht mehr erwartet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apacon und WolledasKnäul
Bonanca schrieb:
noch ist es offensichtlich das Ende.
Doch, dass ist das Ende. Und ich fasse für dich nochmal unsere Scheindebatte zusammen:
Bonanca schrieb:
Das Argument, es sei eine Scheindebatte weil Gendern ja freiwillig ist, ist nicht nur ein Scheinargument, es ist mittlerweile einfach falsch.
Ich zitiere noch mal aus dem von mir verlinkten ZEIT-Artikel:
Gemessen an der Anzahl an konkreten Auseinandersetzungen allerdings wirkt das Thema letztlich wie ein Diskursgespenst: Viele haben davon gehört, manch einer fürchtet sich, aber bei Tageslicht betrachtet bleibt vom Spuk wenig Handfestes übrig. Die letzte Frage der ZEIT, ob es bereits zu Anfechtungen von Punkt- oder Notenabzügen wegen einer vermeintlichen Genderpflicht gekommen sei, verneinten fast alle Hochschulen.
Das wenige "handfeste" hast du mit Mühe und Not gesucht und gefunden. Ändert aber nichts an den Fakten, dass an 129 Hochschulen keine Richtlinie für geschlechtergerechte Sprache in Prüfungen gibt.

Mit dem Gedanken ob sich diese intensive, kontroverse Diskussion über ein Thema, das offensichtlich nicht so wichtig ist, gelohnt hat, lass ich dich jetzt allein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot und Skaiy
Kuristina schrieb:
Ich würde gerne sehen, was dann passiert. Wäre spannend
Primär verliert DIE LINKE. Die AfD würde ebenfalls einige Stimmen verlieren. DIE LINKE und die Partei von Wagenknecht gesellen sich zu den Sonstigen. Zumindest nach der ersten Bundestagswahl. Mein Tipp.

Geholfen wäre dann niemanden und wie sich Wagenknecht von beiden Parteien abgrenzen will, sodass eine neue Partei auch Sinn macht, ist auch noch eine Frage. Man würde dazwischen landen und dann müsste man sich noch von der Union unterscheiden. So richtig habe ich von ihr noch keinen Eindruck, welchen Kurs sie dann fahren würde.

Sie macht primär leider keine Parteipolitik, sondern ihre Eigene. Sozusagen ne' one woman show. Sie ist selten im Bundestag und sehr sehr sehr oft im Fernsehen. Ich glaube, dass es ihr auch so gefällt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot
Lipovitan schrieb:
über ein Thema, das offensichtlich nicht so wichtig ist
Wie wäre es wenn du die Wichtigkeit des Themas den Leuten individuell überlässt?
Immerhin hast du jetzt auch schon 4 Posts zu diesem "offensichtlich nicht so wichtig[em]" Thema.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apacon und WolledasKnäul
Bonanca schrieb:
Aka Gendern ist nicht freiwillig.
Wenn du es so formulieren möchtest, darfst du das sicherlich gerne tun ist aber als pauschale Aussage ist das natürlich unzutreffend.

Per demokratrischem Mehrheitsbeschluss wurde in deinem angeführten Beispiel eine sprachliche Vorgehensweise für eine geschlossene Gruppe, deren Teilnehmer wahrscheinlich alle zu Wort kommen durften, beschlossen und wird konsequent gehandhabt. Hast du daran etwas auszusetzen?
 
Die Gruppe ist ja nicht geschlossen, da kommen ja immer wieder neue dazu. Und die haben eben nicht die freie Wahl.
 
@Kuristina, ist denen etwa untersagt einen demokratischen Mehrheitsbeschluss gegen diese sprachliche Vorgehensweise zu bilden? Wer sich in ein solches Gremium wählen lässt, weiß zudem idR vorher, worauf sich eingelassen werden muss. Sich für dieses Gremium zur Wahl aufstellen zu lassen, ist ja auch eine freiwillige Sache.
 
Ich denke die Diskussion über gendern führt in einer reinen Männergruppe zu nichts da diese eher ganz selten selbst betroffen sind. Mann kann es vielleicht in Grundzügen nachvollziehen aber wahrscheinlich nie wirklich verstehen. Ich vermute aber das auch Frauen eher selten ein wirkliches Problem damit haben nicht explizit erwähnt zu werden. Bei Transpersonen dürfte das wieder eine ganz andere Qualität haben weil sie sich wohl öfter auch gerade dadurch neu definieren möchten. Ich als Mann tu mich da eher leicht eine solche Diskussion als unwichtig abzutun. Aber ist den gendern wirklich ein Thema was zur Weltanschauung oder zur Systemkritik oder zum Kapitalismus gehört?
 
Das jetzt wieder basisdemokratische Entscheidungen ganz böse sind weil sie nicht dem entsprechen, was die „Gender-Kritiker“ sich wünschen ist echt überraschend…. Nicht.

Wie immer wird basisdemokratie nur so lange gefordert wie man meint mit seiner meinung eine mehrheit zu haben. Wird dann durch die geforderten basisdemokratischen wege bewiesen, dass es keine mehrheitsmeinung ist, wird die entscheidung abgelehnt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot und OdinHades
Da wär ja mal eine bundesweite Volksabstimmung spannend. Ob dann die Mehrheitsentscheidung auch so widerspruchslos angenommen werden würde? 🙂

Erzi73 schrieb:
Ich vermute aber das auch Frauen eher selten ein wirkliches Problem damit haben nicht explizit erwähnt zu werden
Genau. Und ich hab auch keine Freundin in meinem Bekanntenkreis, für die das irgendwann mal ein Thema war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apacon
Kuristina schrieb:
Ob dann die Mehrheitsentscheidung auch so widerspruchslos angenommen werden würde?
Kannst du ja anstreben. Dann hast ggf deine antwort und deinen willen. Hier in dem fall entspricht die demokratische meinung pro gendern und das wird nicht nur nicht aktzeptiert sondern auch noch lügen darüber verbreitet um es negativ zu konnotieren.
 
Kuristina schrieb:
Da wär ja mal eine bundesweite Volksabstimmung spannend.
Warum sollte bundesweit darüber abgestimmt werden, dass in einem einzelnen Studierendenparlament Anträge ausschließlich geschlechtsneutrale Formulierungen enthalten sollen oder nicht? Warum sollte es überhaupt jemanden angehen, wofür sich diese geschlossene Gruppe hinsichtlich ihrer sprachlichen Vorgehensweisen entscheidet? Aussenstehende sind da doch sowieso aussen vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
Das war jetzt nicht auf diese Gruppe bezogen, sondern allgemein.
 
Erkekjetter schrieb:
Hier in dem fall entspricht die demokratische meinung pro gendern

Schwer vorstellbar nachdem was ich so höre.
Erkekjetter schrieb:
lügen darüber verbreitet um es negativ zu konnotieren.
Es bedarf gar keine Lügen um es Negativ zusehen, allein der ganze Wirbel der um Diverse Themen gemacht wird reicht schon dafür.
 
Kuristina schrieb:
Das war jetzt nicht auf diese Gruppe bezogen, sondern allgemein.
Und wie kommst du vom Beispiel auf das "Allgemeine"? Allgemein ist die Ausgangssituation eine komplett andere als im Beispiel. Was soll man da allgemein entscheiden?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: OdinHades und KitKat::new()
Lies doch den Beitrag davor einfach. Es ging darum, dass man eine basisdemokratische Entscheidung akzeptieren sollte, auch wenn man selber anderer Ansicht ist. Und ich würde es interessant finden, zu erfahren, ob eine bundesweite Abstimmung übers Gendern im Ergebnis dann genauso widerspruchslos akzeptiert werden würde. Erkekjetter hat meine Antwort verstanden.
 
@Kuristina und worüber sollte da genau abgestimmt werden?

Im Beispiel wurde über eine Pflicht zur Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen in Anträgen innerhalb des Studierendenparlaments abgestimmt.

Worüber stellst du dir vor sollte da, auf Bundesangelegenheiten bezogen, abgestimmt werden? Anträge sind in diesem Bereich meistens sowieso Formblätter, da hat die einzelne Person selbst häufig gar nichts zu formulieren, könnte also auch gar nicht in die Bredouille kommen, möglichweise eine Ablehnung zu erhalten, aufgrund förmlich falscher Formulierungen.
 
Andy8891 schrieb:
[...]Was ich ja interessant finde ist, das beim Klimawandel die zukünftigen Generationen als Schutzschild herhalten dürfen, beim Thema Schulden ignoriert man diese scheinbar weil der Schuldenberg irrelevant für die Folgegenerationen ist oder wie? Warum gibt es dann überhaupt eine Schuldenbremse?

Wieso kein Sondervermögen für erneuerbare Energien, wenn die Nachfolgegenerationen ja so stark davon profitieren werden?[...]
Dass die Nachfolgegenerationen vom Niedergang der Volkswirtschaft profitieren wird bezweifle ich aus zwei Gründen:

1. Von einem allgemeinen Wohlstandsverlust profitiert die Allgemeinheit nicht.

2. Dieses wirtschaftliche Harakiri ist völlig sinnlos...

"Laut dem aktuellen Weltenergie-Bericht liegt der Anteil von Kohle, Gas und Öl unverändert bei 82 Prozent – obwohl Europa seine Hausaufgaben in Sachen CO2-Reduktion ordentlich macht und gut dasteht. Eine Nation jedoch untergräbt all diese Bemühungen Europas: China.
Den Daten zufolge verursachte China im Vorjahr nicht weniger als 30,7 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen der Welt – fast ein Drittel! Hinter China folgen die USA mit einem Anteil von 14 Prozent am CO2-Ausstoß der Welt, was nicht einmal die Hälfte ist. Das bevölkerungsreichste Land Indien war für 7,6 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich."


link
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: drago-museweni
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben