Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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R.Kante schrieb:
Was genau macht diese Sprachentwicklungen jetzt natürlich? Vielleicht kannst du das am Beispiel des Anglizismus "wokeness" erläutern?
Netter Versuch.

DerOlf schrieb:
Wie wäre es, wenn wir geschlechtsspezifische Sprache ganz allgemein verbieten, und dadurch sämtliche Geschlechter und Genderausprägungen sprachlich unsichtbar machen?
Wie soll das praktisch im Deutschen funktionieren?
 
The_waron schrieb:
Wie soll das praktisch im Deutschen funktionieren?
Man streicht Artikel und verwendet nur noch "das".
Das "die" gebraucht man nur noch für den Plural.

Das basiert auf der Annahme, dass das eigentliche Problem nicht die Unsichtbarkeit einzelner Ausprägungen ist, sondern die Omnipräsenz des männlichen (z.B. im generischen Maskulinum ... das ist NICHT genderneutral).
Tilgt ,man diese Präsenz, ist das Problem nicht mehr existent, bzw. die sprachliche Unsichtbarkleit ist dann wenigstens fair verteilt.
 
DerOlf schrieb:
Man streicht Artikel und verwendet nur noch "das".
Das "die" gebraucht man nur noch für den Plural.
So spricht doch aber kein Mensch, das lässt sich daher gar nicht vermitteln oder durchsetzen, es wäre noch "künstlicher" als der Genderstern.

DerOlf schrieb:
Das basiert auf der Annahme, dass das eigentliche Problem nicht die Unsichtbarkeit einzelner Ausprägungen ist, sondern die Omnipräsenz des männlichen (z.B. im generischen Maskulinum ... das ist NICHT genderneutral).
Ich weiss da werden wir nie einer Meinung sein, aber doch, das gen. Maskulinum umfasst alle sprachlichen Geschlechter.
 
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@The_waron
Mir geht die Debatte einfach tierisch auf den Sack.

Die Gegner des Genderns sind nebenbei viel näher an einer "Sprachdiktatur", als die Befürworter.
Für mich kann das gerne jeder so machen, wie er möchte ... aber es gibt halt einige freiheitsfeindliche Kräfte in der Republik, die mir das Gendersetrnchen am liebsten verbieten würden ... und das wäre, wie weiter oben eine Abgeordnete der Linken in einem von @Lipovitan geposteten Video aus dem Bundestag sagte,. dann tatsächlich eine "Genderdiktatur".

Ich gendere nicht, sondern versuche nach Möglichkeit geschlechtsspezifische Formulierungen komplett zu vermeiden, wenn ich nicht über eine geschlechtshomogene Gruppe schreibe oder nicht sicher sagen kann, ob die Gruppe homogen ist.
Das vermeidet seit Jahren Querelen mit beiden Seiten und daher verstehe ich die Aufregung nicht. Wenn ihr nicht gendern wollt, dann formuliert eure Texte eben so, dass es unnötig ist. So schwierig ist das garnicht.
 
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@The_waron Sprachentwicklungen in "natürlich" und "unnatürlich" einteilen zu wollen, ist halt einfach eine dürftige Vorstellung - scheinbar ist dir das nun auch aufgefallen :-)

Wenn mich nicht alles täuscht, stammen heute charakteristische Möglichkeiten der geschlechtergerechten Ausdrucksweise primär aus dem Fachbereich der Soziologie (und artverwandter Bereiche), das ist in etwa so natürlich oder unnatürlich wie Begrifflichkeiten und Ausdrucksweisen aus beliebigen anderen Fachbereichen, gleiches gilt denke ich auch für den jeweiligen Slang der Jugend im betrachteten Zeitraum.

Wenn eben jene Begriffe und Ausdrucksweisen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen, ist das nichts weiter als eine Sprachentwicklung. Zwingt dich ja auch niemand das zu übernehmen.

Wenn sich Leute dagegen stemmen... Naja, dann sind sie wohl nicht besonders offen für Veränderungen :-) Da würde ich sogar mitgehen, wenn du behaupten solltest, dass dieses Verhalten natürlich sei, ebenso wie diese Veränderung einfach mitzumachen.
 
DerOlf schrieb:
Die Gegner des Genderns sind nebenbei viel näher an einer "Sprachdiktatur", als die Befürworter.
Für mich kann das gerne jeder so machen, wie er möchte ... aber es gibt halt einige freiheitsfeindliche Kräfte in der Republik, die mir das Gendersetrnchen am liebsten verbieten würden ... und das wäre, wie weiter oben eine Abgeordnete der Linken in einem von @Lipovitan geposteten Video aus dem Bundestag sagte,. dann tatsächlich eine "Genderdiktatur".
Wer sind denn diese "freiheitsfeindlichen Kräfte" die dir das persönliche Verwenden des Genderns verbieten wollen?
 
Erkekjetter schrieb:
... hohen Durchschnittslöhne angeführt werden von denen dann auf Wohlstand geschlossen wird.
Das würde mich auch interessieren, vermutung sagt ja, aber eine schnelle Suche zeigt auch das nicht alles so ist wie man sich das vorstellt, und man das eigene Land oft schlecht macht und ein anderes in die höhe hebt, obwohl es dann nicht so ist oder sein muss.
 
Schnelle Suche: Das Medianvermögen pro Kopf beträgt in der Schweiz CHF 186,287 und in Deutschland USD 35,313 Quelle ;)

Dass das Medianvermögen in der Schweiz und sogar in vielen anderen westlichen Staaten deutlich höher ist, sollte eigentlich bekannt sein, wesentliche Ursache dabei war die Vermögensvernichtung durch die Hyperinflation und die Zerstörung eines Großteils des Privatvermögens im und nach dem 2 Weltkrieg.

Edit: Wobei das auch nur für den Westteil stimmt, im Osten kam noch die Enteignung in der DDR sowie die Planwirtschaft hinzu die eine Vermögensbildung ausserhalb der Parteikader unmöglich machte, als "Bonbon" hat dann noch die Treuhand das was an verwertbaren Vermögen für eine Privatwirtschaft da war "umverteilt" oder vernichtet. Daher starteten vielen Ostdeutsche mit der Vermögensbildung 1991 wo ihre westdeutschen Kollegen bereits ~1950er anfangen könnten.
 
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@The_waron Geld ist nicht alles, es ginge mir auch um sozialen Frieden, Krankenversorgung, Bildung, Infrastruktur etz.
 
Das eine führt zum anderen und bedingt es auch, ein hohes Medianvermögen schützt vor sozialen Verwerfungen und ökonomischen Schocks und kann soziale Veränderungen deutlich besser abfedern, entsprechend ist der soziale Frieden sehr wohl am Geld gekoppelt.

Denn all das was du aufzählst kostet am Ende Geld oder besser gesagt die Ressourcen die das Geld ja widerspiegelt.
 
The_waron schrieb:
Das eine führt zum anderen und bedingt es auch, ein hohes Medianvermögen schützt vor sozialen Verwerfungen und ökonomischen Schocks und kann soziale Veränderungen deutlich besser abfedern, entsprechend ist der soziale Frieden sehr wohl am Geld gekoppelt.
Er ist weniger ans Geld gekoppelt, als an dessen Verteilung ... aus dem Grund bemühst du ja auch das Medianvermögen, welches wenigstens der Verteilung Rechnung trägt (für das arithmetische Mittel - den "normalen Durchschnitt" - ist die Verteilung schlicht egal).

Ein hohes Medianeinkommen zeigt an, dass das vorhandene Geld in der Schweiz etwas gerechter verteilt ist, als in DE ... mehr zeigt das im Grunde nicht.
 
SE. schrieb:
Statt Blog ist Wikipedia hilfreicher, imo.
Der Blog bedient sich der Quelle: Credit Suisse Wealth Report und der Wikipediaeintrag bedient sich... Wikiquelle.

DerOlf schrieb:
Ein hohes Medianeinkommen zeigt an, dass das vorhandene Geld in der Schweiz etwas gerechter verteilt ist, als in DE ... mehr zeigt das im Grunde nicht.
Es ist breiter verteilt und in seiner Gesamtheit höher, ein Schweizer ist im Mittel deutlich vermögender und die Vermögen sind näher bei einander. Dazu bezog ich mich nicht auf das Einkommen...
 
Es geht um das Medianvermögen nicht um das Medianeinkommen, auch bei den Lebenserhaltungskosten wirst du nicht Parität erreichen...die Schweizer sind vermögender als die Deutschen, egal wie du es versuchst zu drehen - was mich ohnehin irritiert.
 
The_waron schrieb:
und die Vermögen sind näher bei einander.
Ne, das kann man tatsächlich nicht allein aus dem Median ableiten.
Deswegen ist Wikipedia dafür eine coole Quelle, weil der Gini-Koeffizient zusätzlich dargestellt ist. Ein Gini-Koeffizient von 0 besagt absolute Gleichverteilung des Geldes (jeder hat gleich viel). Ein Gini-Koeffizient von 100(%) wäre die absolute Konzentration sämtlichen Vermögens auf einer Person.

Mit 78,1% in der Schweiz ist durchaus eine stärkere Gleichverteilung gegeben als mit 78,8% in DE.
Ne passende Alternativerklärung habe ich dafür aus dem Kopf nicht parat, dafür habe ich bisher nicht oft genug damit gearbeitet.
 
@The_waron
Wer vermögender ist, ist mir einfach vollkommen egal. Es geht mir um die Verteilung.

Für die gibt es neben dem Gini-Koeffizienten noch einen weiteren Indikator ... und das ist die Differenz zwischen Medianvermögen und Durschschnittsvermögen (an dieser Differenz lässt sich ablesen, wie viele "Ausreißer" es gibt).
Bei der Schweiz beträgt diese Differenz das 3,14fache des Medianwertes.
Bei Deutschland liegt sie beim 3,23fachen des Medianwertes.
Ziemlich dicht beieinander ... genau wie der Gini-Koeffizient.
In Deutschland scheint es mehr Ausreißer zu geben, was die höhere Differenz zwischen Median- und Mittelwert erklärt.
Und das zeigt, dass es der Schweiz offensichtlich etwas besser gelingt, den generierten Wohlstand auf alle Bürger zu verteilen. Aber eben nicht besonders viel besser.
 
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The_waron schrieb:
Dass das Medianvermögen in der Schweiz und sogar in vielen anderen westlichen Staaten deutlich höher ist, sollte eigentlich bekannt sein,
Was hauptsächlich und vorallem daran liegt, dass die Wohneigentumsquote/Grundeigentumsquote dort erheblich höher ist. MEhr Geld ist dort in aller Regel nicht vorhanden. Es ist, denke ich, ebenso bekannt, dass viele südeuropäischen Länder nach dem Pro Kopf Vermögen vor DE liegen und man dennoch kaum die Aussage treffen kann, dass dort mehr Wohlstand im Sinne von höherem Lebensstandard etc. herrscht. Rechnet man aus dem Wohlstand das Wohneigentum raus, bleibt nicht viel von dieser Statistik über...
Ergänzung ()

The_waron schrieb:
die Schweizer sind vermögender als die Deutschen,
Das würde ich nichtmal bestreiten. Der Wohlstand ist aber nicht so markant höher, dass man damit die Bereitschaft zur CO2 NEutralität bis 2050 der Schweizer mal eben erklären kann...
 
DerOlf schrieb:
Und das zeigt, dass es der Schweiz offensichtlich etwas besser gelingt, den generierten Wohlstand auf alle Bürger zu verteilen. Aber eben nicht besonders viel besser.
Das ist eine Annahme die man darauf ableiten kann, nur muss das nicht zwingend etwas mit "verteilen" zu tun haben. Allerdings hat das überhaupt nichts mehr mit der Ursprungsaussage zu tun...
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
Was hauptsächlich und vorallem daran liegt, dass die Wohneigentumsquote/Grundeigentumsquote dort erheblich höher ist.
Wie hoch ist denn die Rate des selbstgenutzten Wohneigentums in DE und dessen in der Schweiz?
 
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Erkekjetter schrieb:
Was hauptsächlich und vorallem daran liegt, dass die Wohneigentumsquote/Grundeigentumsquote dort erheblich höher ist...

Habe selber dumm geguckt aber anscheinend ist das genau umgedreht, laut Statista ist die Quote in De 50% 2021(2020 46%)höher als in der Schweiz 43% 2021/2020 Italien fast bei 74%

Statista 2021

Freheit.org 2020
 
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