Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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_killy_ schrieb:
Die Wähler einfach als Nazis abzustempeln und weiter machen wie bisher, stärkt die AfD einfach nur.
Wenn jemand die AfD wählt, macht er oder sie das wohl bewusst, so viel Mündigkeit kann man in Deutschland erwarten.

Die Verantwortung für die eigene Stimme trägt man selbst, nicht irgendwer anders und schon gar nicht die aktuelle Regierung. Zudem sollte man sich überlegen was man will, nicht was man nicht will, zweiteres ist zwar wertvoll, aber nicht zielführend.

Wenn manch einer nun meint, durch die Verwendung von Klartext (z.B.: die AfD ist ein Sammelbecken für Rechtsextreme und wer die wählt, hat offenbar zumindest kein Problem damit oder befürwortet das sogar), würden sich Leute eher zu dieser Partei hingezogen fühlen, dann liegt das mit Sicherheit nicht am Klartext.

Es liegt näher, dass diese Leute bisweilen rechtsextreme Positionen befürworten - in erster Linie ist eine Stimme für die AfD eben genau das: eine Stimme für die AfD und das wofür sie steht. Wenn manch einer glaubt, er würde damit gegen anderes sein, ist er irgendwie schief gewickelt, denn es liegt doch auf der Hand: bei einer Wahl hierzulande steht nicht ein Ja oder Nein zur Abstimmung, es geht darum wer das Ja bekommt. Ein Nein zu bestimmten Parteien gibt es schlicht nicht.
 
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marcodj schrieb:
Sie haben nämlich gar keine Lösungen und das ist der springende Punkt. Das muss man doch kapieren:freak:
Wo haben die keine Lösungen? Die AfD hat ein umfassendes Wahl- und Parteiprogramm in dem klar definierte Lösungen/Ziele aufgezeigt werden.

marcodj schrieb:
Sie sind einfach gegen alles was die Regierung macht.
Auch du greifst das Narrativ der Medien und Regierung auf. Die AfD ist gegen Flüchtlingszuwachs, die AfD ist gegen Sanktionen, die AfD ist gegen den CO2 Ausstieg etc. Man kann aber auch sagen die AfD ist für sichere Grenzen, für gute Beziehungen zu Russland, für einen Energiemix. Und schon ist das Narrativ widerlegt...
 
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R.Kante schrieb:
würden sich Leute eher zu dieser Partei hingezogen fühlen, dann liegt das mit Sicherheit nicht am Klartext.
Das sehe ich anders. Es geht ja nicht "nur" um Klartext, sondern um die regelmäßigen Diffamierungsversuche.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einen Teil in der Bevölkerung gibt, der diesen "Klartext" dann nurnoch als weiteren Diffamierungsversuch sieht und diesen entsprechend für sich in seiner Bewertung niedriger ansiedelt.

R.Kante schrieb:
Es liegt näher, dass diese Leute bisweilen rechtsextreme Positionen befürworten
Gibt es aktuell Fraktionen, die rechter sind als die CDU, die in deinen Augen noch nicht rechtsextrem sind?
 
Klar hat die AfD Ziele und Wünsche in verschiedenen Wahlprogrammen definiert. Nur passen sehr viele Positionen eben genau nicht zu dem, was man den eigenen Wählern verkaufen will bzw. was dieser sich davon verspricht. Oft genug hört man "das wird schon entsprechend angepasst" wenn man Inhalte aus dem AfD-Wahlprogramm genau wörtlich erklärt. Rente nach 45 Arbeitsjahren bedeutet für manche eben auch arbeiten bis 75, wenn ihnen Beitragszeiten fehlen. Wie teuer bspw. ein Euro-Austritt oder eine EU-Auflösung wird, ist so auch nicht ansatzweise abschätzbar. Aber unter Umständen schwer umkehrbar. Das wohl kaum der Einzelfall geprüft wird, warum man Alleinerziehend ist (und damit weniger unterstützt gehört). Das die Abschaffung der Erbschaftssteuer bei "normalen" Besitzverhältnissen fast nichts bringt, weil sowieso lediglich Kleckerbeträge anfallen. Die Liste konkreter nachteiliger Auswirkungen ist lang.

Marktliberalisierung, weniger Steuereinnahmen und mehr Geld ausgeben sind Dinge, die so nicht zusammen funktionieren. Wobei schwer umsetzbare Positionen auch Wahlprogramme anderer Parteien aufweisen.
 
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_killy_ schrieb:
Die Wähler einfach als Nazis abzustempeln und weiter machen wie bisher, stärkt die AfD einfach nur.
Mir erklärt sich ohnehin das Festhalten an dieser "Strategie" nicht, das läuft ja seit ~2015/16 so als die AfD noch bei <5% dümpelte und wenn man sich die Gesamtentwicklung der AfD in Deutschland auf den verschiedenen Ebenen anschaut, kann man letztlich nur zu dem Schluss kommen das diese Strategie vollends gescheitert ist.

Scheinbar aber hält man stumpf daran fest, in Thüringen prüft man ja nun ob man den Typen in Sonneberg mittels Bürokratieakt nicht noch verhindern könnte, ich gehe jede Wette ein das im Kern der AfD alle exakt darauf hoffen das dies passiert.
Ergänzung ()

Knergy schrieb:
Marktliberalisierung, weniger Steuereinnahmen und mehr Geld ausgeben sind Dinge, die so nicht zusammen funktionieren. Wobei schwer umsetzbare Positionen auch Wahlprogramme anderer Parteien aufweisen.
Das ist eben der "Vorteil" der AfD, mit den Sachpositionen setzt sich keiner auseinander, das dort beispielsweise eine massive Entlastung hoher und Höchsteinkommen gefordert wird, war garantiert nicht das Thema in Sonneberg.
 
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Feligs schrieb:
Die AfD hat ein umfassendes Wahl- und Parteiprogramm in dem klar definierte Lösungen/Ziele aufgezeigt werden.
Ja ist klar. Das ich nicht lache. Mehr Geld zu versprechen und sichere Grenzen, das kann ich auch alles zusammenschreiben.
Wie sie diese Ziele erreichen wollen hat noch keiner von den AFD Leuten gesagt. Also verschone mich bitte mit diesen Märchen.
Siehe Italien. Da hat die Regierungschefin auch groß getönt das sie keine Flüchtlinge mehr aufnehmen will wenn sie an der Macht ist. Scheint wohl nicht so zu funktionieren.
 
R.Kante schrieb:
Ein Nein zu bestimmten Parteien gibt es schlicht nicht.
Und da ein Nein nicht möglich ist, wird gerne mal das Ja zu einer anderen Partei verwendet, um ersteres Auszudrücken. Das ist doch jetzt auch nicht gerade schwierig herzuleiten.
 
marcodj schrieb:
Kann ich einfach nicht nachvollziehen wie man dem Geschwätz der AFD verfangen kann. Nichtmal aus Protest würde ich diese wählen.

Wenn du mich persönlich fragst - ich glaub, die Leute die jetzt "neu" das Kreuz bei der AfD setzen/setzen würden, haben sich rein gar nichts von der AfD angeschaut. Denen geht es wirklich darum, den aktuellen Parteien ein Denkzettel zu verpassen, als wirklich inhaltliche Zustimmung zu deren Politik.

Gerade deshalb sollte die Ampel eingreifen und Politik um Inflation, Energieversorgung sowie Bildung und Sicherheit machen. Auch die CDU sollte diese Themen aufgreifen und vernünftige Antworten liefern.

Aktuell schenken leider die anderen Parteien der AfD Wählerstimmen und ich kann es bei meinem besten Willen nicht verstehen, wie man so einfach eine rechte Partei erstarken lassen kann.
 
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marcodj schrieb:
Da hat die Regierungschefin auch groß getönt das sie keine Flüchtlinge mehr aufnehmen will wenn sie an der Macht ist. Scheint wohl nicht so zu funktionieren.
Tatsächlich hat Meloni das jedoch so verkauft, das sie dies ja nicht könnte aufgrund des Europarechts und sich relativ klever positioniert. Die Frau ist allerdings ein ganz anderes Kaliber als unsere AfD-Hampel, extrem intelligent, mit Anfang 30 sich durch die hardcore-misogyne Berlusconi-Partei gekämpft, eine Teflon-Schicht wie Angela Merkel entwickelt und versteht das Spiel mit den Medien.

Das ist genau so eine Person wie es ich in einem früheren Beitrag anmerkte und der entscheidene Faktor der der AfD noch fehlt um ähnlich erfolgreich zu sein wie die neuen Rechten in Italien oder Schweden.
 
Apacon schrieb:
Und da ein Nein nicht möglich ist, wird gerne mal das Ja zu einer anderen Partei verwendet, um ersteres Auszudrücken.
Demnach wäre ein Ja zur AfD ein Nein zur Haltung der Tierschutzpartei in Fragen der Netzstabilität - kann man so sehen, da sind aber aus meiner Sicht zwei Probleme:

1. Leute missbrauchen diese Unschärfe und deuten daraus was sie wollen, wie aus einem Kaffesatz.
2. Es ändert an der Wahl nichts. Wer sein Ja der AfD gibt, tut das auch, wenn er eigentlich jemand anderem ein Nein geben will.
 
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R.Kante schrieb:
Demnach wäre ein Ja zur AfD ein Nein zur Haltung der Tierschutzpartei in Fragen der Netzstabilität - kann man so sehen, da sind aber aus meiner Sicht zwei Probleme:
Möglich.
R.Kante schrieb:
1. Leute missbrauchen diese Unschärfe und deuten daraus was sie wollen, wie aus einem Kaffesatz.
2. Es ändert an der Wahl nichts. Wer sein Ja der AfD gibt, tut das auch, wenn er eigentlich jemand anderem ein Nein geben will.
Natürlich. DIe einzige Aussage die man treffen kann ist, dass eine Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung besteht. Das ist ziemlich gut belegt.

Und damit ist auch völlig klar, dass nicht auf einmal 25% der wählenden Bevölkerung rechtsextrem ist. Ja, es scheint für viele in Ordnung zu sein rechtsextreme bzw. rechte (da gibts ja uch innerhlab der AfD durchaus unterscheidungen) zu wählen um den anderen einen Denkzettel zu verpassen, aber das Gedankengut selbst wird zumindest nur teilweise geteilt.
 
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Apacon schrieb:
Das ist ziemlich gut belegt.
Dann wirst du diese guten Belege mit uns allen teilen?

Hier gibt es ja eine Menge Leute die meinen eine Wahl der AfD wäre ein Nein an die Grünen im Speziellen, du aber sprichst von der Regierung im Gesamten. Irgendwie scheint es da also doch unterschiedliche Auslegungen zu geben :confused_alt:

Wer rechtsextremes Gedankengut teilt, ist nunmal rechtsextrem.
 
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CCIBS schrieb:
[...]Zwischen "Nazi" und "Rechtsextrem" zu unterscheiden ist bei mir, als würde man zwischen der Aussage "Das Flüchtlingsheim gehört zehn mal niedergebrannt" und "Das Flüchtlingsheim gehört sieben mal niedergebrannt" einen unterschied machen, da sieben mal niederbrennen ja nicht so schlimm ist, als zehn mal.

Ich mache ab "n > 0" da keinen Unterschied mehr, was ich als Schlimmer empfinde.
Ich mag Mathematik und Formeln.

Was kommt denn bei der Berechnung raus für:

  • Kein Flüchtlingsheim in meinem Heimatort
  • Wirtschaftsflüchtlinge abweisen, Sozialsystem schützen
  • EU-Außengrenzen konsequent schützen

Ergänzung ()

R.Kante schrieb:
[...]Hier gibt es ja eine Menge Leute die meinen eine Wahl der AfD wäre ein Nein an die Grünen im Speziellen, du aber sprichst von der Regierung im Gesamten. Irgendwie scheint es da also doch unterschiedliche Auslegungen zu geben [...]
Wenn jemand möchte, dass seine Stimme sicher im Parlament vertreten ist und sichergehen will, dass seine Stimme nicht zum grünen Erfüllungsgehilfen wird, was dann?

Höchste Zeit, dass die Union eine Brandmauer zu den Grünen hochzieht.
 
SW987 schrieb:
Ich mag Mathematik und Formeln.

Was kommt denn bei der Berechnung raus für:

  • Kein Flüchtlingsheim in meinem Heimatort
  • Wirtschaftsflüchtlinge abweisen, Sozialsystem schützen
  • EU-Außengrenzen konsequent schützen
4?
 
R.Kante schrieb:
Dann wirst du diese guten Belege mit uns allen teilen?
Da es, wie ich schon schrieb, sehr einfach belegt werden kann, kein Problem.

Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung:
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/afd-umfrage-rekord-video-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-ampel-streit-umfragen-100.html
strukturelle Probleme:
https://www.rbb24.de/politik/wahl/L...burg-afd-waehler-25-bis-44-jahre-ursache.html
Kombination aus Überzeugung und Protestpartei:
https://www1.wdr.de/nachrichten/afd-umfrage-deutschlandtrend-100.html
https://www.merkur.de/politik/afd-u...d-hoehenflug-experte-cdu-gruene-92383506.html
R.Kante schrieb:
Hier gibt es ja eine Menge Leute die meinen eine Wahl der AfD wäre ein Nein an die Grünen im Speziellen, du aber sprichst von der Regierung im Gesamten. Irgendwie scheint es da also doch unterschiedliche Auslegungen zu geben :confused_alt:
Ich habe von dieser Differenzierung nicht gesprochen, aber die persönlichen Gründe warum die AfD gewählt wird sind natürlich vielfältig. Die Details sind für eine allgemeine Aussage, dass die AfD nicht nur von rechtsextremen gewählt wird, aber nicht notwendig.
R.Kante schrieb:
Wer rechtsextremes Gedankengut teilt, ist nunmal rechtsextrem.
Und damit machst du dir es zu einfach und ignorierst die Sachlage.
Aber hey, geht halt nichts über ein einfaches Weltbild.
 
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marcodj schrieb:
Mehr Geld zu versprechen und sichere Grenzen, das kann ich auch alles zusammenschreiben.
Ich bin nicht dafür verantwortlich dir das AfD Wahlprogramm näherzubringen aber da steht natürlich viel mehr drin. Die AfD hat zu allen politischen Fragestellungen wie Klimaschutz, Einwanderung, Energiepolitik etc konkrete Ziele formuliert. Deine Behauptung diese Partei hätte keine Lösungen ist einfach Unfug, genauso wie dass sie "gegen" alles sind.
 
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_killy_ schrieb:
Wenn du mich persönlich fragst - ich glaub, die Leute die jetzt "neu" das Kreuz bei der AfD setzen/setzen würden, haben sich rein gar nichts von der AfD angeschaut. Denen geht es wirklich darum, den aktuellen Parteien ein Denkzettel zu verpassen, als wirklich inhaltliche Zustimmung zu deren Politik.
Das hab ich auch immer gedacht, aber zumindest in teilen wird das gerade durch Umfragen widerlegt :/
Die Leute trauen der AFD immer mehr Kompetenz zu, vermutlich weil unsere aktuelle Regierung maximale Inkompetenz zur Schau stellt. Das gerader erst das GEG wieder vom Verfassungsgericht aufgeschoben wurde, trägt sicherlich bei vielen auch wieder zu dem Eindruck bei.

So richtig erklären kann ich mir das auch nicht.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/monitor-unzufriedenheit-politik-102.html
 
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@Feligs
Sie sind gegen alles was diese Regierung macht und sie wird auch gegen alles sein was die nächste Regierung macht. Genau das macht die AFD aus und so wollen sie auch ihre Leute gewinnen.

Aber lass gut sein...Diese Geschichten aus dem Paulanergarten kenne ich zu genüge von den AFD Wählern.
 
marcodj schrieb:
Sie sind gegen alles was diese Regierung macht und sie wird auch gegen alles sein was die nächste Regierung macht. Genau das macht die AFD aus und so wollen sie auch ihre Leute gewinnen.
Natürlich ist die AfD gegen das was die Regierung macht, das ist der Inbegriff der Opposition! Ansonsten kann man keine neuen Wähler generieren wenn man alles von der Regierung abnickt. Das macht die Union derzeit nicht anders.
Und generell ist die AfD auch keine "Anti-Partei", wie weiter oben schon beschrieben kann man das verbreitete Narrativ auch einfach umdrehen.
 
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