Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Den Meschen ist doch sichtbar keine Grenze an Reichtum gesetzt. Demnach versucht man doch sein Geld so viel wie nur möglich zu vermehren, das ist doch normal. Geld bedeutet auch Macht und gleichzeitig Zugang zu allen Waren die man benötigt. Nun gibt es auch Dinge die Begehren auslösen, also Dinge keine Grundbedürfnisse sind wie zB ein i-phone oder ein Ferrari eine Rolex usw. Es hängt doch auch von der Möglichkeit ab, sein Geld zu mehren, ob man nun Gewisse Bedürfnisse/ Begehren bedient. Dementsprechen könnte man auch sagen, dass der Nutzen sich nur innerhalb der Vermögensverhältnisse widerspiegelt. Also je mehr Geld desto mehr Alles.

Nur weil ein Buch keine Rezension hat heisst das nicht, es wäre fachlich nicht gut. Schau dir mal an wieviele Rezensionen der monetäre Scheiss von Friedman hat. Willst du sagen, dass seine Predigten in der jetzigen Zeit korrekt wären? Also bitte. Dieser ganze Chicago Quatsch hat doch die komplette WiWi infiziert oder nicht?

Ich weiss auch nicht, warum du dich mit dem Spenden so aufhängst. Spenden können doch mehrere Gründe haben, soziales Ansehen, schlechtes Gewissen, Güte.
Wieso sollte man ausgegrenzt werden, wenn man sein Gewissen beruhigt oder nachweislich etwas Gutes tut. Da ja unserer Situation es ermöglicht das zu tun. Schlimm genug es auch erforderlich macht, wieso muss man überhaupt spenden? Wieso gibt es ein Wirtschaftssystem, dass teilweise sehr reiche und sehr arme Staaten und auch Menschen innerhalb dieser Staaten erzeugt?
Für mich hat diese Ausgrenzung schon teilweise faschistische Züge ansich. Wie auch öffentlich teilweise über wirtschaftsschwache Länder geredet wird. Da könnte man doch auf die Idee kommen, dass Einiges so gewollt ist bzw. man nicht darauf hin arbeite etwas zu verbessern.
 
Hallo Godde, ich weiß nicht auf wen du dich beziehst, sofern du dich überhaupt auf jemanden beziehst. Ich gehe auch nicht davon aus, dass es eine Grenze von Reichtum gibt, ich stelle lediglich fest, dass das anhäufen von Reichtum nicht das einzige Ziel der Menschen in sog. kap. System ist. Da es eine Reihe von Verhaltensweisen gibt, welche dieser Annahme wiedersprechen.

ementsprechen könnte man auch sagen, dass der Nutzen sich nur innerhalb der Vermögensverhältnisse widerspiegelt.

Und das ist eine Aussage, welcher ich nicht zustimme, Nutzen spiegelt sich auch innnerhalb der Vermögensverhältnisse wieder, aber doch nicht nur.

Ich sagte nicht, dass mit der Anzahl der Rezensionen die Qualität eines Werkes steht oder fällt, ich sagte es deutet lediglich darauf hin, dass es wahrscheinlich ein Buch zu bestimmten Zwecken für einen kleinen Leserkreis ist, es ist kein Standardwerk. Evtl. ist die Annahme der "unbegrenzten Bedürfnisse" die dort getroffen wird ja sogar hilfreich um den Sachverhalt, zu verdeutlichen, den das Buch verdeutlichen möchten, dies aber als Grundannahme zu postulieren ergibt deswegen aber nicht mehr Sinn.

Ich persönlich würde weder die Neoklassik noch den Keynesianismus abstrafen, sind beides Theorien, die ihre Stärken und Schwächen haben. In diesem Zusammenhang sei auch noch gesagt, dass ich nicht die Grundlage für die Aussage, welche in dem Artikel, den th3o verlinkt hat, getroffen wird sehe. Sowohl Neoklassik, als auch Keynes werden an (zumindest deutschen) Universitäten vorgestellt.

Ich hänge mich auch nicht an Spenden auf. Spenden sind lediglich ein gutes Beispiel dafür, dass die ganze Geschichte mit unbegrenzter Geldakkumulation nicht so weit her ist. Du sagst selbst, dass Menschen aus Güte spenden können, sehe ich auch so, wie würdest du dieses Verhalten durch eine Nutzenfunktion modellieren?

Entweder kann dieses Verhalten nicht erklärt werden, hieße das Modell stößt hier an seine Grenzen oder aber es lässt sich so erklären, dass ein Mensch aufgrund seiner Güte spenden möchte und wenn er das tut, bringt ihm das den Nutzen entsprechend seiner Güte gehandelt zu haben. Akzeptiert man zweites, dann ist klar, das Nutzen und Geld nicht identisch sind. Da einmal der Nutzen durch Geldanhäufung steigt und einmal dadurch, dass Geld ausgegeben wird.

Man könnte sich noch darauf einlassen, dass immer nur wenn Geld ausgegeben wird der Nutzen steigt, da Geld alleine nichts bewirkt. Also kaufe ich mir davon einmal die Ware "Brot" und einmal die Ware "meiner Güte entsprechend gehandelt zu haben". Damit wäre dieser Widerspruch aufgelöst.

Der Nutzen, welcher sich aus dem Anschauen des Sonnenuntergangs ergibt, ist damit aber immer noch nicht erklärt.

Ich habe keine Ahnung wieso man ausgegrenzt werden sollte, wenn man was gutes tut, oder etwas, was zumindest als gut angesehen wird, meiner Meinung nach ergibt eine solche Annahme nicht wirklich viel Sinn.

Es ging lediglich daraum, dass behauptet wurde, jeder muss im System mitmachen, tut er es nicht, wird er ausgegrenzt. Von Dug`s Seite hieß es nur sehr wenige Menschen spenden (Gültigkeit dieser Aussage sei mal dahingestellt) alle anderen verhalten sich Systemkonform. Also ist Spenden, zumindest dieser Aussage nach, ein nicht systemkonformes Verhalten, welches nach erster Annahme zur Ausgrenzung führen müsste. Genau dies geschieht aber nicht - wieso sollte es auch. Damit ist dann doch wohl gezeigt, dass die erste Annahme hinfällig ist.
 
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Spenden ist selbstverständlich systemkonform bzw. eine Verhaltensweise, die harmoniert mit den sonstigen Mechanismen, insofern es die Anerkennung (statt Abschaffung) derer bedeutet, die als Verlierer vom System produziert wurden. Wer spendet sagt: "Ich habs, du nicht. Ich bin in der Lage, du nicht. Ich hier, du dort." Es ist eine seltsame Form von Armutsverwaltung. Spenden ist, abseits der Stilisierung von großen Spenden mit Medienaufmerksamkeit (die sogar Käuferschichten bindet und wo das Unternehmen/die Person dann mehr Umsatz erwirtschaftet/oder mehr Anerkennung bekommt über Zeit als wenn es/sie nicht gespendet hätte), die Beruhigung des eigenenen Gewissens des 'normalen' Bürgers; die Erfüllung einer gesellschaftlich geförderten (Prestige, Status) Verhaltensweise, während man ansonsten seinem ganz normalen Treiben ohne Probleme weitergeht und keine wirkliche Kritik oder Erklärung hat für das Zustandekommen derer, die spendebedürftig waren. Frei nach dem Motto: "Ich habe gespendet, ich bin ein guter Mensch und jetzt lasst mich in Ruhe." Das nennt man die gute Moral des bürgerlichen Subjekts, die sein psychisches Apparat stärkt. Und die Stärkung brauchts, wenn man sich selber jeden Tag der Tretmühle der Verfolgung der konkurrierenden Privatinteressen hingeben muss. Die Psyche muss das schließlich aushalten und da kommt so ein wenig Charity zur Stärkung ganz gelegen.
 
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@ th3o

Das mit den Spenden hast du wiederspruchsfrei und exakter erklärt als ich.

Zum Text von Heinrich:

Der abstrakte Reichtum benötigt selbst ein besonderes materielles Dasein – und nichts anderes ist Geld.

Also, ich sehe das schon auch so, mit dem Selbstzweck der Geldvermehrung, also dem Drang immer mehr Geld besitzen zu wollen.

Also abstrakter Reichtum bedeutet, Reichtum in Geld ausgedrückt?
Weil Reichtum an Geld ja erstmal etwas Abstraktes ist - weil dahinter ja noch keine konkrete Bedürfnisbefriedigung steht?

Wäre dann Reichtum an vielen bdürfnissbefriedigenden Gütern "konkreter" Reichtum?

Also, ich verstehe schon, dass er die Notwendigkeit von Geld im kapitalistischen System erklären will, und der Selbstzeck der da entsteht, auch das Handel und Tausch durch Geld effizienter "besser" wird; aber irgendewie habe ich da noch (aus der VWL) die ganzen Güter im Hinterkopf, die ja hinter dem Geld stehen, und hinter viel Geld stehen dann halt viele Güter.

Also der unbedingte Selbstzweck des Geldes erschließt sich mir noch nicht ganz - wobei man diesen Selbstzweck der Geld Anhäufung definitiv in unserer Gesellschaft beobachten kann, nur bei der theoretischen Erklärung haperts noch ein bischen.
 
@Dug
Die theoretische Erklärung ist (relativ) einfach grob zu skizzieren:
Da das Geld der konkrete stoffliche Ausdruck von Wert (Tauschwert) ist und die Aneignung der Warenwelt und die Weise sein Leben zu reproduzieren von Erwerb und Besitz dieses Tauschmittels abhängt, das Geld damit die Hauptbedingung für den Zugriff auf die Warenwelt darstellt, genau deswegen ist dem Geld selbst diese Logik eingeschrieben, dass man es um seiner selbst Willen anhäufen muss/sollte. Und zwar gibt es auch keine innere Grenze der Geldanhäufung. Der Geldnatur nach ist die Akkumulation (Geld als Kapital) maßlos (warum sollten 1 Mio ok sein, aber 1,2 Mio nicht mehr? usw) Eben weil es dasjenige darstellt, auf das sich alle materiellen Güter beziehen. Und weil sie sich darauf beziehen, deswegen ist das Geld Wert in Reinform. Und in einem Wirtschaftssystem, das auf Wertproduktion ausgelegt ist, da ist der Besitz/Eigentum von Wert in Reinform Macht/Potenz/"Freiheit".

"Die Zirkulation des Geldes als Kapital ist [...] Selbstzweck, denn die Verwertung des Werts existiert nur innerhalb dieser erneuerten Bewegung [Investition-Verkauf-Reinvestition-usw.]. Die Bewegung des Kapitals ist daher maßlos."

(Deswegen ists auch ziemlich lächerlich, wenn eine Kritik, zB an Managern, geübt wird, indem gesagt wird, dass die "gierig" seien. Wer so kritisiert hat den Kapitalismus nicht verstanden.)
 
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(Deswegen ists auch ziemlich lächerlich, wenn eine Kritik, zB an Managern, geübt wird, indem gesagt wird, dass die "gierig" seien. Wer so kritisiert hat den Kapitalismus nicht verstanden.)

ich würde auch die Banken da einschliessen wollen. Man ist brüskiert über die Ausschweifungen des Finanzkapitalismus. Irgendwie hätte man nur gerne die postiven Seiten, aber nicht die negativen, in der jetzigen Situation. Mich wundert manchmal, dass wirklich auf politischer Ebene nicht einmal die Systemfrage gestellt wird oder zumindest das System hinterfragt. Wenn ich mir zB die neuesten politischen Ansichten der Grünen so durchlese gerade im Bezug auf Griechenland, dann frage ich mich echt, was aus dieser Partei nur geworden ist, genauso die SPD als Sozialistische Partei.
 
Die SPD als sozialistische Partei? Soweit ich weiß, wollen sie sich als sozial demokratisch verstanden wissen und spätestens seit Agenda 2010, stellt sich die frage ob es damit noch weit her ist.

Das mit der unbedingt notwendigen Stärkung des Psyche sei mal dahingestellt, dann haben Menschen die nicht spenden also die von Natur aus stärkere Psyche?

Letzten Endes läuft die Erklärung des Spendenverhalten doch darauf hinaus, dass Menschen sich einen guten Ruf kaufen, aus Güte wird also nicht gespendet. Damit vieliert das ganze Modell aber seine Erklärungskraft, da sich jedwegliches Handeln darauf reduzieren lässt, dass so gehandelt wird, wie gehandelt wird, da dies dem Nutzen des handelnden Individuums dient. Die Frage warum ein Mensch handelt lässt sich dann so behantworten: "Weil es seinen Nutzen steigert" egal was er tut. Damit ist alles gesagt aber nicht erklärt. Genau so gut könnte man behaupten, alles was passiert, passiert nur weil Gott es so wollte. Super Erklärung irgendeiner erkenntnis ist man damit aber nicht näher gekommen.
 
evtl. kann das "Bedürfniss Problem" noch kurz geklärt werden.

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, das in den VWL Einführungsbüchern von der prinzipiellen Unendlichkeit der menschl. Bedürfnisse die Rede ist.
Leider habe ich die Bücher schon verkauft.

In vielen Artikeln ist auch die Rede von dieser "Unendlichkeit"

http://www.fortunecity.com/business/bankrupt/1796/WISO/WISO4/Grundbegr/grundb2.htm

Die Bedürfnisse eines Menschen sind im Prinzip unendlich groß

http://www.luk-korbmacher.de/Schule/VWL/vwl04a.htm

hier eine etwas kritischere Stimme

Volkswirte unterstellen jedem Menschen, daß die Zahl seiner Bedürfnisse unendlich groß ist - eine Annahme, die andere Sozialwissenschaftler zwischenzeitlich aufgrund empirischer Untersuchungen widerlegen können. Allerdings dürfte zutreffen, daß die Mehrzahl der Menschen mehr Bedürfnisse besitzt, als der einzelne befriedigen kann. Womit im wesentlichen zutrifft, was die Volkswirte mit ihrer Annahme aussagen wollen.


Man kann die Quellen natürlich anzweifeln, es macht aber schon Sinn denke ich.

Man hat andauernd irgendwelche konkreten oder weniger konkreten Bedürfnisse - diese werden durch den ganzen Werbe - und Konsumgüter Apperat weiter geschürt und vergrößert.

Demegegenüber kann man den "Bedarf" abgrenzen.
Eine Untergruppe der Bedürfnisse - eine Teilmenge.

wird hier ganz gut erklärt:

http://www.fortunecity.com/business/bankrupt/1796/WISO/WISO4/Grundbegr/grundb2.htm

In dem Zusammenhang sei dann noch die tatsächliche Nachfrage und das tatsächliche Angebot erwähnt.

In diesem Gesamtkontext wird dann denke ich schon klar, worauf die WIWi mit ihrer Bedürfnissdefinition hinaus will - Es gibt ganz ganz viele Bedürfnisse.

Hoffe ich konnte zu etwas mehr Klarheit beitragen.
 
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Mag sein, dass es in dem ein oder anderen Fall mehr Bedürfnisse gibt als befriedigt werden können, dass war aber wohl schon immer der Fall, denn wie kommt sonst eine Entwicklung zu stande, die nicht komplett zufällig ist?

Die Fische, welche ich mit der Angel fange reichen mir nicht, erfinden wir doch mal ein Netz, nur so als Beispiel.

Die Aussage, der verlinkten Seite, dass eine Deflation ansporn für die Produzentenseite ist, teile ich übrigens nicht. Eine Deflation führt dazu, dass jeder so viel Geld spart wie er nur kann, denn morgen ist es mehr wert als heute. Selbst wenn ein tolles Produkut auf den Markt kommt, warten wir doch noch einfach einen Tag, dann ist es billiger, tja und am nächsten Tag denken wir uns das gleiche und kaufen es ebenfalls nicht.
 
dass war aber wohl schon immer der Fall, denn wie kommt sonst eine Entwicklung zu stande, die nicht komplett zufällig ist?

Ist das nun eine Frage?

Ich habe dazu oben eigentlich gar nichts geschrieben, nur, dass die heutige WiWi unterstellt, dass die Akteure sehr viele (unendlich viele) Bedürfnisse haben.

Das ist eigentlich auch ganz logisch, in einer Gesellschaft, deren gelingen vom produzieren und erlösen von (Mehr -) werten abhängt. Diese Gesellschaft, dieses Wirtschaftssystem funktioniert nur wenn konsumiert wird, und konsumiert wird nur, wenn Bedürfnisse da sind.
Welche Bedürfnisse die Individuen nun haben, dass hängt zum Teil von der jeweiligen Gesellschaft ab in der man lebt, zum Teil nicht.

Grundbedürfnisse werden wir immer haben, unabhängig von irgendwelchen sozialen, kulturellen Hintergründen, andere Bedürfnisse werden erst in bestimmten Gesellschaften wichtig, entstehen erst dort.

Was du mit der "Zufälligkeit" irgendwelcher Entwicklungen in dem Zusammenhang aussagen willst verstehe ich nicht.

Die Fische, welche ich mit der Angel fange reichen mir nicht, erfinden wir doch mal ein Netz, nur so als Beispiel.

Diese "Beispiele" bringst du sehr oft in Antwort auf meine Posts, und ich kann nur immer wieder erklären, dass sie für mich nichts mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Funktionsmechanismen zu tuen haben, und daher für meine Betrachtung uninteressant sind und ich dafür der falsche Ansprechpartner bin.
Wir haben doch schon Angel Netze, oder?

Die Aussage, der verlinkten Seite, dass eine Deflation ansporn für die Produzentenseite ist, teile ich übrigens nicht

Muss man auch nicht, habe ich mir selbst auch wenig Gedanken drüber gemacht.
Hatte jetzt mit der Frage der Bedürfnisse eigentlich wenig zu tuen.
Bzgl. der Bedürfnisse meintest du ja nur, "kann manchmal sein" - also keine Konkrete Aussage. Stattdessen weichst du auf die unterschiedlichsten Themen aus.

Bzgl. der Inflation könnte man argumentieren, dass eine Geldentwertung der Wirtschaft auch nicht besonders zuträglich ist, da horten die Akteure ihr Vermögen eben in Sachwerte.
Allgemein gilt ja sowieso, dass "Geldwertstabilität" wohl das anerkannte Ziel der jeweiligen Zentralbanken sein sollte.

Deflation oder Inflation wird ja nur in bestimmten Fällen in Kauf genommen, ist aber nie tatsächliches Ziel.
 
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Hat schon mal einer den Film Unsere Welt (ein Film von Nicolas Hulot) gesehen? Ist etwa so in die Ähnlichkeit wie Home 2009 nur das hier mehr auf Wirtschaft eingegangen wird udn Umstände wie Menschen überall auf der Welt leben und wie Westliche Länder mit Armen Ländern leben.
(Kleiner Tipp am besten auf HD schauen da bekommt man auch Bildlich den besten Eindruck ermittelt).
 
Was du mit der "Zufälligkeit" irgendwelcher Entwicklungen in dem Zusammenhang aussagen willst verstehe ich nicht.

Damit will ich lediglich aussagen, dass sowas wie Innovation immer dann zustande kommt, wenn Menschen die Chance sehen den Grad ihrer Bedürfnisbefriedigung zu erhöhen, ohne mehr Aufwand zu betreiben, sofern sie die Ressourcen dafür zur Hand haben. Inuit z.B., welche nur auf Eis und tierische Erzeugnisse zurückgreifen konnten, waren hier in gewisser Weise eingeschränkt im Vergleich zu Menschen, welche auf z.B. Metalle zugriff haben / hatten.

Diese "Beispiele" bringst du sehr oft in Antwort auf meine Posts, und ich kann nur immer wieder erklären, dass sie für mich nichts mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Funktionsmechanismen zu tuen haben, und daher für meine Betrachtung uninteressant sind und ich dafür der falsche Ansprechpartner bin.
Wir haben doch schon Angel Netze, oder?

Ja die haben wir und? Zu ignorieren, dass es Innovation und Fortschritt auch außerhalb des Kapitalismus gab und gibt bringt einen natürlich weiter, insbesondere dann, wenn durch das ausklammern dieses Sachverhaltes die eigene Argumentation als die einzig richtige erscheinen muss, nur ist sie es deswegen noch lange nicht.

Bzgl. der Bedürfnisse meintest du ja nur, "kann manchmal sein" - also keine Konkrete Aussage. Stattdessen weichst du auf die unterschiedlichsten Themen aus.

Ja kann eben mal vorkommen, dass man mehr Hunger hat, als Nahrung da ist. Das gabs aber wohl schon, bevor das Geld erfunden wurde oder nicht?
 
Zu ignorieren, dass es Innovation und Fortschritt auch außerhalb des Kapitalismus gab und gibt bringt einen natürlich weiter, insbesondere dann, wenn durch das ausklammern dieses Sachverhaltes die eigene Argumentation als die einzig richtige erscheinen muss, nur ist sie es deswegen noch lange nicht.

?

Wieso sollte ich das ignorieren.
Ganz im Gegenteil, ich habe ja schon öfters ausgeführt, dass die Menschen ohne die ganzen Zwänge des Konkurrenz - und Mehrwertprinzips viel mehr sinnvolle und nützliche "Innovationen" hervorbringen könnten - aber nur wenn sich die Denkweise der Menschen ändert - wenn die Systemlogischen Zwänge entfallen und die neu gewonnene Freiheit richtig genutzt wird.

Heute läuft es doch so: "Wie kann ich möglichst viel Geld verdienen - wie kann ich am Markt bestehen - und wie können mir "Innovationen" dabei helfen"

Also auch hier: Innovationen sind genauso wie die Befriedigung irgendwelcher Bedürfnisse das Nebenprodukt marktwirtschaftlicher Prozesse.
Dabei kann es ein mögliches Ergebnis sein, dass diese Innovationen den Menschen tatsächlich helfen, muss es aber nicht; weil mit den Innovationen aus Unternehmer Sicht erst mal Geld verdient werden soll; was in unserem Wirtschaftssystem die vernünftige und logische Verhaltensweise ist.

Ja kann eben mal vorkommen, dass man mehr Hunger hat, als Nahrung da ist. Das gabs aber wohl schon, bevor das Geld erfunden wurde oder nicht?

Genau. Wie oben von mir beschrieben sind die "Grundbedürfnisse" wohl systemunabhängig.
Und, wie schon öfters ausgeführt ist Geld an sich nur ein Teil des Gesamtkonzeptes "marktwirtschaftlicher Kapitalismus"
Die gesamte Wirtschaft hat doch ein immanentes Interesse daran, bei den Menschen Bedürfnisse zu wecken - die wir dann über den Kauf der entsprechenden Güter befriedigen.
Wir können doch heute schon gar nicht mehr unterscheiden, was wir nun tatsächlich brauchen und was nicht - da funktioniert der Werbe - Konsum Apperat schon recht gut.
Wir "brauchen" eben dass, was in unserer Gesellschaft als erstrebenswert gilt.
Ich beziehe mich hier auf die Dinge, die wir uns über marktwirtschaftliche Prozesse aneignen können. Also nicht auf "Freundschaft" oder so etwas, das hat ja mit dem Wirtschaftssystem nichts zu tun.
Materieller Reichtum ist wohl in unserer Gesellschaft definitiv (für die große Mehrzahl) erstrebenswert - und danach (nach dem Streben nach Reichtum) richtet sich dann eben das Verhalten der Mehrzahl der Akteure aus.
 
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Mal eine andere als die marx'sche Sicht auf die Probleme unseres Sytems:
http://www.exopolitik.org/wissen/zu...ender-die-fuenfte-nacht-der-neunten-unterwelt

Dr.Carl Johnann Callemann sagt weitere schwere Krisen voraus und schlägt als Lösung ebenso die Auflösung des Geldsystems (und das Ende des Wachstumsdogmas) vor.

Ich kann mir vorstellen, dass ein solches neues System die aktuellen Verhältnisse teilweise umkehren würde. Denn die, die heute aus Macht- und Geldgeilheit "arbeiten", werden dann keinen Sinn mehr in der Beschäftigung sehen und werden somit zu den neuen Arbeitslosen.
 
Warum ein neues Wirtschaftssystem? Wenn man dem Mayakalender folgt haben wir eh nur noch etwas mehr als ein Jahr. Das ist der Stress doch nicht wert :D

Aber ernsthaft: was der gute Mann vorschlägt ist natürlich für all die, die nichts besitzen, bzw. Schulden haben, optimal. Alle anderen würden sämtliche Ersparnisse verlieren. Gerade in Deutschland würde das die große Mehrheit treffen. Und du kannst dir sicher sein: dann wäre hier die Hölle los! Da musst du nur die große Angst vieler Deutschen vor einer Inflation vor Augen führen. Ich bin mir relativ sicher, dass mit einem solchen System die wenigstens Menschen in Deutschland zurecht kommen würden und daraufhin wieder ihr Wohl bei den rechtsextremen Parteien suchen.
 
Und du kannst dir sicher sein: dann wäre hier die Hölle los!

Welche Hölle? Meinst du ernsthaft die Bonzen gehen dann auf die Straße und fangen an zu randalieren? Sorry! Aber da muss ich lachen.
Angst hätte ich dagegen, wenn die Armen und Benachteiligten mal ausrasten. Bei denen hat sich erstens eine ganze Menge über die Jahre hinweg angestaut. Und zweitens kennen sich viele von denen mit körperlichen Auseinandersetzungen etc. aus.

Das mit dem Maya-Kalender hast du übrigens falsch verstanden oder fehlinterpretiert. ;) Der Maya-Kalender endet zwar Ende 2012. Aber das soll nicht das Ende der Welt bedeuten, sondern nur das Ende eines bestimmten Zyklus.
 
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Nein, ich mein nicht die Bonzen. Ich meine einfach den ganz normalen Deutschen, der lieber mal etwas auf die Seite legt, als es sofort auszugeben.
 
Auch vor dem ganz normalen Durchschnittsdeutschen habe ich keine Angst. Der wird sich vielleicht ein bisschen aufregen und evtl. auf ne Demo gehen. Aber viel mehr wird da sicher nicht passieren (Klar! Die Medien werden daraus sicher ein Spektakel machen). Zumal es bei dem neuen System ja auch nicht um die Auflösung des Mittelstandes geht. Sondern es geht genau im Gegenteil darum einen möglichst großen und starken Mittelstand zu bilden.
Die Leute müssen also nur verstehen, dass es ihnen zum Großteil dadurch nicht schlechter geht. Außerdem hat es ja auch was Gutes, wenn durch solche Maßnahmen weitere Krisen und evtl. Unruhen und Aufstände (oder gar Kriege) verhindert werden können.
Es wird mit Sicherheit auch weniger Kriminalität geben, wenn es keine Armut mehr gibt.
 
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Solang es nur um irgendwelche Bahnhöfe, AKWs etc. geht, muss man vor dem Durchschnittsdeutschen keine Angst haben, richtig. Wenn aber mal auf dem eigenen Konto 0,00€ angezeigt wird, dann ist der Spaß vorbei. Und das wäre die direkte Folge aus einem solchen Systemumbau. Und so etwas trifft eben nicht nur die oberen Zehntausend. Siehe Sparquote

Laut der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes 2008 verfügen bereits Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2600 bis 3600 Euro über ein durchschnittliches Nettogeldvermögen von 60.000 Euro.

Nichtmehr die aktuellsten Daten, aber daran dürfte sich in den letzten, sehr unsicheren, Jahren nicht viel geändert haben.

Das ein solcher Systemwechsel in Zukunft eine Verbesserung für die breite Masse bringen könnte ist schön, wird aber auf einem demokratischem Weg bei einer vielzahl von Menschen nicht vermittelbar sein. Die werden nur ihr leeres Konto sehen und im besten Fall dazu noch ihren Nachbarn, der jahrelang die dicksten Autos mit Hilfe von Krediten finanziert hat und sie jetzt auslacht.

Keine guten Voraussetzungen für einen Start in eine neue Welt mit weniger Kriminalität.
 
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