Ich hab doch bereits geschrieben, dass es gut wäre, dem Ganzen auch Zeit zu geben. Von heute auf morgen wird sowas sicher nicht leicht umzusetzen sein. Dass man das meiner Ansicht nach dennoch auch ganz schnell über die Bühne bringen könnte, war etwas provokativ ausgedrückt. Hättest du aber doch merken können, wenn du alles gelesen hast.
Ich will's mal so sagen. Die meisten stört es doch nicht wirklich, dass es Arme und Benachteiligte in unserem Land gibt. Warum also sollte man dann auf diese Rücksicht nehmen, wenn sie sich auch nur um sich selbst kümmern?! Sollen sie auch mal bluten, wenn sie ihr Leben lang nur zugeguckt (und die Verhältnisse teilweise sogar noch unterstützt) haben, wie es anderen schlecht geht.
Solange niemandem etwas besseres einfällt, muss es wohl so bleiben.
Wer bestimmt denn, was besser ist?
Wir sind als Menschheit eine Gemeinschaft. Und besser ist natürlich, wenn es allen gut geht und keiner ausgegrenzt wird. Den Anspruch an eine Gesellschaft habe ich. Und den sollte auch jeder humane oder schlaue Mensch haben.
Es gibt genügend Vorschläge, was man besser machen könnte. Aber bislang weigert sich die "Elite" (die Machthaber) ja, etwas zu verändern. Denn in deren Augen ist nur besser, was ihnen selbst zugute kommt.
Und solange unsere Machthaber so denken, kann ein Umbruch tatsächlich nur mit Gewalt geschafft werden.
Wir müssen also entweder unsere "Elite" zum Umdenken bewegen, oder aber andere Menschen an die führenden Positionen bringen.
In meinen Augen macht sich jeder, der daran nicht mitarbeitet, schuldig denen gegenüber, die unter den Verhältnissen leiden.
Wobei "würdevoll leben" auch wunderschön schwammig ist. Was verstehst du darunter?
Naja. So schwammig finde ich den Begriff nicht. Jedenfalls meinte ich damit, dass jeder eine realistische Perspektive haben muss, eine einigermaßen anständige Wohnung und Geld um sich anständig zu ernähren und um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können (ne Krankenversicherung braucht man natürlich ebenso).
Ne S-Klasse brauchen unter den gegebenen Umständen nur Leute, die nicht in der Realität leben und sich einbilden, was besseres zu sein.
jeder Mensch ist ein Individuum mit unterschiedlichen Ansprüchen und Wünschen.
Man muss seine Wünsche auch immer mit der Realität abgleichen. Ansprüche sind sowieso oft überzogen. Man kann sie ggf. auch runterschrauben. Natürlich wäre es schön, wenn sich jeder alles leisten könnte. Aber ich denke, man lernt als Kind schon, dass wir nicht im Paradies leben, sondern auf der Erde.
@ Dug Danger
Kann mich mal jemand kneifen, denn ich glaube mein bisheriges Leben war nur ein Traum.
Ach komm. Ich wusste, dass du darauf anspringen würdest.
Ich meinte damit, dass man sich aussuchen kann, ob man mit Ausbeutung sein Geld verdienen möchte, oder ob man z.B. lieber nen sozialen Beruf erlernen möchte.
Zumindest kann man sich aussuchen, welchen Weg man da einschlagen möchte, wenn man nicht krank ist oder sonstwie verhindert.
Mit dieser Art der Argumentation folgst du billiger Polemik, die einen Sündenbock für ihre Missstände suchen. Einfach muss es sein, man muss mit dem Finger auf jemanden zeigen können
Nein. Ich suche nach Ursachen. Und die sind nunmal bei Menschen zu finden. Ich hab dich in einem meiner letzten Posts bereits darauf hingewiesen, dass das Sytem nicht vom Himmel gefallen ist.
Ich denke nämlich, dass du es dir eher einfach machst, da du das Kind nicht beim Namen nennst. Du schiebst immer alles einfach nur auf das System. Ganz so, als sein da keiner für verantwortlich. Und da der Ottonormalbürger das letzte Rad am Wagen ist, suche ich doch nach den ersten Rädern. Oder etwa nicht? Wenn man nämlich da verstellt, läuft alles ganz anders.
Denn mit dieser billigen Polemik ändert man gar nix, man spaltet die Lager nur weiter.
Das soll keine billige Polemik sein. Habe ich ja gerade erklärt.
Die Lager müssen auch "aufgespalten" werden. Bzw. die Menschen müssen begreifen, dass es Machthaber gibt, denen nicht wirklich am Wohle aller gelegen ist. Nur dann können wir etwas verändern.
Wenn du nur dein Leben lang das System analysierst, weißt du zwar irgendwann, dass ne Menge falsch läuft. Aber geändert ist damit noch lange nichts.
Das unser System also auf die Erlangung materiellen Reichtums ausgelegt ist, dass rede ich mir nur ein?!
Nein. Das redest du dir natürlich nicht ein. Das ist so. Sehe ich ganz genauso.
Aber wie gesagt, man kann sich aussuchen (in dem Sinne, wie ich es erklärt habe), ob man seine Angestellten ausbeutet oder nicht. Und man kann sich auch aussuchen, wofür man sein Geld anlegt.
Oder man sucht sich gleich nen Job, wo man den Leuten, die Hilfe brauchen, direkt hilft.
Die Leute, die sich hier als systemkritische Sozialrechtler präsentieren, haben nicht mal bemerkt in welcher Gesellschaft wir hier leben.
Warum immer gleich solche Schlüsse? Kann es nicht sein, dass auch du mal daneben liegst?