Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hab mich bislang nicht in diesem Thread beteiligt, mir geht aber die Hutschurr hoch bei dem, was ich heute auf TAZ und FAZ lesen musste:

TAZ schrieb:
Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat irrtümlich eine Herabstufung der französischen Kreditwürdigkeit verkündet und damit Ängste vor einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise geschürt. Erst zwei Stunden nach dem Vorfall räumte die Agentur ein, am Donnerstag versehentlich eine Mitteilung an einige Abonnenten ihrer Internet-Seite verschickt zu haben, die eine Verschlechterung der Bonität signalisierte.
Ursache sei ein technischer Defekt gewesen, erklärte S&P und betonte gleichzeitig, dass Frankreich noch immer die Bestnote "AAA" mit einem stabilen Ausblick habe. In New York gaben die Aktienkurse in Folge der Mitteilung vorübergehend nach, während französische Staatsanleihen deutlich an Wert verloren.
FAZ schrieb:
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat am Donnerstag zeitweise mit der Meldung für Unruhe gesorgt, dass die Bonitätsnote von Frankreich gesenkt worden sei und damit Ängste vor einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise geschürt.
Erst zwei Stunden nach dem Vorfall räumte die Agentur ein, am Donnerstag versehentlich eine Mitteilung an einige Abonnenten ihrer Internet-Seite verschickt zu haben, die eine Verschlechterung der Bonität signalisierte. Ursache sei ein technischer Defekt gewesen, erklärte S&P und betonte gleichzeitig, dass Frankreich noch immer die Bestnote „AAA“ mit einem stabilen Ausblick habe.In New York gaben die Aktienkurse in Folge der Mitteilung vorübergehend nach, während französische Staatsanleihen deutlich an Wert verloren.


Was soll man dazu noch sagen?
Wem es bislang nicht klar war, der muss spätestens jetzt sehen, dass die Märkte bzw. der Kapitalismus und das Wirtschaftssystem völlig ausser Kontrolle geraten sind.

Wie kann es sein, dass eine US-Agentur soviel Macht hat, dass ein technischer Fehler erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft Europas hat? Am Donnerstag hat es "nur" Frankreich getroffen - man Stelle sich vor, was passiert wäre bei Italien oder Griechenland. Ein so simpler Fehler könnte das Ende einer ganzen Währungsunion bedeuten. Viele Anleger und Frankreich haben in Folge dieses Fehlers erhebliche Summen verloren.

Es ist absolut unverantwortlich, solche Agenturen weiterhin gewähren zu lassen. Mir platzt grade wirklich die Hutschnurr.
 
Ich find's ja schon bemerktenswert dass die Republikaner in den USA jetzt das Bildungsministerium abschaffen wollen. Klar, ungebildetes Volk regiert sich leichter und stellt keine unangenehmen Fragen.

Da gewinne ich manchmal den Eindruck, dass die Demokratie weltweit nur noch Rückzugsgefechte führt, weil sie von korrupten und machtbesessenen Politikern von innen zersetzt wird.
 
Ich stelle mir gerade die Frage, wie alleine ein technischer Defekt dazu führen kann, dass solch eine Mitteilung verschickt wird. Die Mitteilung muss erstmal von jemandem geschrieben worden sein. Und warum sollte jemand schreiben, dass Frankreich herabgestuft worden ist, wenn dem garnicht so ist?
 
Und warum sollte jemand schreiben, dass Frankreich herabgestuft worden ist, wenn dem garnicht so ist?

In dem oben verlinkten Tagesschau Beitrag wird berichtet das Frankreich von einigen schon nicht mehr als AAA tauglich eingestuft wird. Vielleicht wurde da schon mal Vorsorglich gehandelt und man hat nicht mir derartigen Reaktionen gerechnet?
 
Glaube nicht an Zufälle. Die USA führen einen Wirtschaftskrieg gegen uns um den $ zu retten. Mit den Ratingagenturen haben sie auch ein mächtiges Werkzeug.
 
Ich glaube ebensowenig an Zufälle.
Es gibt da doch auch dieses berühmte Zitat von Franklin D. Roosevelt “In der Politik geschieht nichts aus Zufall. Wenn etwas geschieht, kann man darauf wetten dass es so geplant war.”
Dieses ganze Scheitern des Kapitalismus und Finanzsystems kann kein Zufall sein. Mir kann keiner erzählen, dass die Leute, die das installiert haben, so dumm gewesen sind, nicht zu wissen, was sie da tun. Menschen wie Andreas Popp oder Prof. Franz Hörmann, die ganz genau erklären, warum das nicht so funktionieren kann, wie die Masse sich das wünschen dürfte, wird es ganz sicher auch damals schon gegeben haben.
Aber damit sind wir natürlich wieder in dem Bereich der sogenannten "Verschwörungstheorien", welcher für viele immernoch ein Tabu darstellt.
 
Nur damit ich das auch verstehen darf:

Einige Politiker und "Mächtige" installieren seit einigen Jahren oder Jahrzehnten ein System bzw. eine Funktionsweise hinein in dieses System.
Ergebnis und Ziel davon ist nun die Finanzkrise.

?
 
Was genau verstehst du an meinem Post nicht?
Vielleicht drückst du dich mal genauer aus, wenn es dir wirklich ums Verständnis geht und nicht darum, deinem Ärger auf fragwürdige Weise Luft zu machen.
 
Ähm, meine Frage ist doch sehr konkret auf deinen Post bezogen.

“In der Politik geschieht nichts aus Zufall. Wenn etwas geschieht, kann man darauf wetten dass es so geplant war.”
Dieses ganze Scheitern des Kapitalismus und Finanzsystems kann kein Zufall sein. Mir kann keiner erzählen, dass die Leute, die das installiert haben, so dumm gewesen sind, nicht zu wissen, was sie da tun
 
Ja. Und ich finde, meine Aussage ist klar verständlich. Denn ich denke, dass es Leute gibt, die ganz genau wissen, wie das System funktioniert und nicht funktioniert und genau diese Umstände zu ihren Gunsten nutzen. Ebenso denke ich, dass es schon bei der Installation Leute gegeben hat, die das alles mehr oder weniger genau wussten und sich genau aus diesem Grunde für dieses System eingesetzt haben. Es ging niemals darum, ein System zu installieren, welches allen zugute kommen soll.
Dahinter stehen Leute, die ihre komplette Arbeitszeit dafür verwenden, zu überlegen und zu planen, was wann und wie ablaufen soll.
Wenn wir jetzt den Weg in eine Art von Finanzdiktatur gehen, dann ist auch das kein Zufall, sondern von langer Hand so geplant.
Ist doch nicht schwer zu verstehen, was ich geschrieben habe und damit meine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch nicht schwer zu verstehen, was ich geschrieben habe und damit meine.

Doch, für mich schon. Weil ich eine völlig andere Sicht auf die Dinge habe, und in der Weise, wie du die Dinge beschrieben hast, kann ich das so eigentlich nur ablehnen.
Viel zu pauschal, viel zu sehr "nach dem Schuldigen suchend", viel zu Subjektiv, und an einigen Stellen einfach nur platt und falsch; es war für mich nur nochmal von Interesse wohin du dich gedanklich so entwickelt hast, seit unseren letzten Diskussionen - für mich, in die falsche Richtung.

Wieso verwendest du denn soviel Zeit darauf, irgendwelche Leute an den Pranger zu stellen?

-Die, die dieses System installiert haben
-Die Mächtigen, die die Unterdrückung der Unterdrückten vorantreiben
-Die korrupten Bänker
.
.
.
 
Du missverstehst mich zum Teil.
Mir geht es vorrangig nicht darum, Leute an den Pranger zu stellen (wie du es ausdrückst).
Ich suche nach Gründen und Ursachen. Und da stoplert man zwangsläufig über Leute die mehr oder weniger verantwortlich sind.

Aber um mal auf die Themen "Schuld" und "Pranger" einzugehen. Dich scheint ja zu interessieren, was ich darüber denke.
Ich denke, ich bin ein Mensch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden. Und ich habe im Laufe meines Lebens sehr oft festgestellt, dass wir in einer sehr oft "verkehrten Welt" leben. Es ist sehr oft so, dass "Arschlöchern" in diesem System nahezu alle Tore offen stehen. "Gute" Menschen aber werden ausgegrenzt oder gar diskriminiert.
Desweiteren werden aus niederen Beweggründen Kriege geführt, in denen massenweise Unschuldige verletzt, vergewaltigt oder gar getötet werden. Es gibt noch viel mehr zum Himmel stinkende Ungerechtigkeiten. Ich zähl die aber jetzt nicht alle auf.
Für all das gibt es Hauptverantwortliche.
Und da ich wie gesagt ein Mensch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn bin, möchte ich, dass diese dafür belangt werden. Ich denke, das kann man nachvollziehen. Und ich bin mir auch sicher, damit nicht alleine zu sein.

Ich weiß auch nicht, was daran so "falsch" sein soll.
Es gibt nicht ohne Grund nur Politikwissenschaftler. Es gibt auch Polizisten, Anwälte und Richter (und Opfer und Täter).
Ich denke, du verstehst, was ich meine.
 
Zuletzt bearbeitet:
andiac schrieb:
Dieses ganze Scheitern des Kapitalismus und Finanzsystems kann kein Zufall sein. Mir kann keiner erzählen, dass die Leute, die das installiert haben, so dumm gewesen sind, nicht zu wissen, was sie da tun.

Glaubst du ein Glücksspieler weiss wirklich was er da tut, wenn er sein Geld in Automaten steckt oder in Casinos verzockt?

Das System ist die Umverteilung, Macht wird Mächtiger, weil sie ihr Vermögen mehrt und einige wenige Neureiche in ihren Zirkel aufnimmt. Der Rest spielt allerdings eher "Glücksspieler", versteht nicht wirklich was er spielt, er macht einfach mit und die Sucht treibt ihn an. Die Sucht ist längst Doktrin, globale Doktrin. Bislang ist noch nicht einmal die Politik, trotz der Krisen, ein winziges Stück von der Doktrin abgerückt. Im Gegenteil, sie wird gewaltsamer verteidigt und zementiert wie je zuvor.
Die Lösung aller Probleme ist noch immer das alternativlose "Folgen", ein blindes "weiter so" bis in den Abgrund.

Der Mensch scheint wenig lernfähig zu sein. Für das Streben nach Bequemlichkeit und Machtausübung geht er seit Jahrtausenden über Leichen, nimmt elend und Zerstörung dieser Erde wissentlich in kauf. Müssten wir im 21. Jhd nicht langsam intelligenter sein, evlt. sogar unsere natürlichen Triebe unter kontrolle haben? Warum gibt es noch keine Medikamente gegen Gier und Herrschsucht?
 
Ich hab nicht gesagt, dass alle genau wissen, was sie da tun. Aber einige ganz sicher.
Zudem schützt Unwissenheit vor Strafe nicht. So funktionert jedenfalls unser Gesetz.
 
Zuletzt bearbeitet:
unser Gesetz funktioniert auch so, dass es Eigentum schützt, was in unserer Gesellschaft auch sehr wichtig ist.
Jeder will ja was vom Kuchen abhaben, leider funktioniert das nicht für Alle; die "Anderen" müssen dann draußen bleiben, werden "per Gesetz" mit irgendeinem "Existenzminimum" abgesichert, während die Anderen "per Gesetz" Ihre Eigentums- und Vermögensrechte gesichert bekommen. Wo kämen wir denn da auch hin wenn's anders wäre...

Also, unsere Gesetze haben immer 2 Seiten, außerdem bilden / schützen sie die Grenzen innerhalb einer Gesellschaft - auch die Grenzen zwischen Wohlhabend und Nicht wohlhabend.

Was für ein Glück, dass wir "Normalos" uns ja auch mal auf diese ganzen "Gesetze" berufen dürfen, wenn "da Oben" mal wieder einer daneben gelangt hat; da bin ich ja richtig Stolz auf meine Gesetzeskunde und meine Gesetze - juchu.
 
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andiac schrieb:
Ich hab nicht gesagt, dass alle genau wissen, was sie da tun. Aber einige ganz sicher.

Sicher, aber ich stelle in den Raum: Diese Zirkel sind weitgehend unbekannt, die das ausgeheckt haben, der Rest ist dumm und dämlich dem Herdentrieb gefolgt und tut es immer noch. Das erzeugt sogar Wohlstand, aber nicht bei der breiten Masse, was immer gerne als Vorwand für derlei Tun genannt wird.
 
Aus dem Thread "Ansehen der Bundeswehr...."

Zitat Ivan

je gesünder ein Staat ist, desto mehr kann er für seine Bürger tun

Na das klingt doch schonmal gut.

Leider hat alles seine Kehrseite.

So haben wir für unsere paar Prozent W - Wachstum teuer bezahlt:

Riesen Zeit - und Leiharbeiter Niedriglohnsektor; Mehr Reiche, mehr Arme, weniger Mittelschicht.
Umgeben von Pleitestaaten die im Konkurrenzkampf nicht mithalten konnten.

Und so hat in unserer MArktwirtschaft alles "seinen Preis".
 
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