Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Und was wäre denn deine Kritik e-ding, an Menschen, wie Dug, die erstmal versuchen zu verstehen, was hier falsch läuft und erstmal nichts großartig direkt tun können, um dem Zustand abzuhelfen, außer eben innerhalb ihres Wirkungskreises, wie gering auch immer, darüber zu reden? Das klingt ein wenig bei dir so, als wenn man Kritik nur dann äußern dürfte, wenn man auch gleichzeitig mit dem Richtigkeits-Zauberstab rumwedeln könnte, der dann alles 'richtig' macht. Oder wie? Wäre nicht eher so eine Sichtweise "unangebracht"?
Ich verstehe wirklich nie was immer dieses wiederkehrende "Ja was mach DU denn?!"-Argument sein soll. Als wenn die Kritik dadurch nicht mehr gültig wäre, nur weil man jetzt nicht die Richtigkeit aus dem Hut zaubern kann und nicht jeden Tag im Park steht und mit der Schaufel die Welt verändert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist richtig; "... und was tust Du ganz speziell ?" ist bis zu einem gewissen Grade ein Totschlagargument.
Gesellschaftliche Entwicklungen vollziehen sich als Interessenvertretung, die neben Einblick in gesellschaftliche Zusammenhänge und einer Interessenvertretung auch eine Situation erfordert, die einen Wandel machbar werden läßt.
Nicht wenige, die in der heutigen Gesellschaft aufgewachsen sind, fällt es schwer Zweifel zu hegen. Man hat sie als eine aufstrebende Gesellschaft in Erinnerung und konnte sich hier und da "kleinen Luxus" leisten - im Zusammenhang stehende Entwicklungen wurden und werden als positiv eingeschätzt. Die in Vorbeiträgen angesprochene "Besitzstandswahrung" hat also Wurzeln, die über das Private hinausgehen. Es scheint angenehmer zu sein, auf andere (Griechen, Italiener, Spanier, ...) herabzusehen, als schwelenden Zweifeln auch in "unserem" System nachzugehen.
Beispiel "Demokratie": Wir scheinen nicht müde zu werden, "unser" System als ein demokratisches hinzustellen; der Glaube daran scheint Rückenhalt zu geben, Vergleichsmöglichkeiten werden in Absurdistan gesucht - vor der Vorstellung, daß der Souverän wirklich das Sagen haben könnte, scheitert man jedoch.
Wie jedoch kann es Demokratie ohne Opposition geben ? Die aktuell agierende politische Klasse, gleich ob auf der Regierungsbank oder in unmittelbarer Nähe ist nicht diese Opposition - sie haben sich Systemerhalt auf die Fahnen geschrieben.
... zumindest für mich erübrigt sich damit die Frage nach gesellschaftlichen Entwicklungen bei der Kandidatenkürung der ehemaligen Arbeiterpartei "SPD", "Steuererleichterungsgedankenspiele" der CDU oder sonstige Spielchen, die immer wieder Anpassungen darstellen, um gesellschaftliche Verhältnisse zu erhalten.

Erst die weitere Verschärfung ökonomischer Verhältnisse in unserem Land (im Zusammenhang mit Globalisierung wird man über Deutschland hinausgehen müssen) kann und wird sich diese heute fehlende Opposition herausbilden; sie wird Polizeistaaten gegenüberstehen, der Begriff Diktatur wird deutlicher werden.

Heutige Möglichkeitne des Handelns, insbesondere, wenn man anders denkt, beschränken wir uns z.T. selbst. Kritik an diesem Land zu üben bedeutet auch Angst um dessen Existenz zu haben, einen Weg zu finden es zu erhalten. Leider ist dies manch Demokratiegläubigen nicht bewußt - sie werden selbst zu denen, denen es um Systemerhalt geht.
Für den Erhalt "unserer Banken" zu streiten, sich um "unser Geldsystem" Gedanken zu machen, heißt in diesem Zusammenhang bereits Ideologie auf dem Leim gegangen zu sein, denn Banken und Geldsystem sind nicht die des Souveräns !
Bei gesellschaftlichen Entwicklungen werden letztendlich Ideologien entscheiden.
Selbst parteilos, besuche ich hier und da offene Parteiveranstaltungen, ich suche die Diskussion, bringe meine Meinung ein und ich lerne.
Am 13.12. will ich von Griechenland lernen - die griechische Gemeinde hat im Stadtbezirk zu einer Diskussionsrunde eingeladen.

MfG. ... und einen schönen 3. Advent !

Ergänzung: ... auch das BGE dient in seiner Funktion dem Erhalt des Systems, ... lediglich eine Anpassung gesellschaftlicher Verhältnisse !
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
die erstmal versuchen zu verstehen, was hier falsch läuft

Womit bereits ausgemachte Sache ist, dass was falsch läuft. Da wird der Diskussionsspielraum natürlich sehr breit. Denn jeder der nicht glaubt, dass überhaupt was falsch läuft, der glaubt eben das Falsche. q.e.d.
 
Zitat JohnnyBerlin

Es scheint angenehmer zu sein, auf andere (Griechen, Italiener, Spanier, ...) herabzusehen, als schwelenden Zweifeln auch in "unserem" System nachzugehen.

Naja, eigentlich haben die Alle ja das gleiche System, nur machens die einen halt besser (effizienter) als die anderen.
Aber ich verstehe schon was du meinst.

Dieses ganze Denken in "Staaten" und "Nationen" wird für mich immer befremdlicher.

Klar, man kann sich das ganze im kapitalistischen Sinne erklären; die Staaten als wirtschaftliche Akteure mit wirtschaftlichen Interessen im globalen Wettbewerb, mit Politikern an der Spitze die, für Ihre Nation nur das beste wollen.
Da macht das Alles schon Sinn.

Wenn mans auf die "Mikro Ebene" runterbricht, dann frage ich mich immer wieso mir jemand aus dem Ruhrpot näher stehen soll als jemand aus Griechenland oder dem Kongo?
Ach richtig, wir sind ja Subjekte derselben Nation - und müssen irgendwie für diesen Staat irgendwas machen, bspw. "den Gürtel enger schnallen" - wie man so schön sagt.

Und dann profitieren wir ja auch, als Nation, von unserer Nation, meistens dann auf kosten einer anderen "Nation" aber das ist ja dann die faule, "andere Nation", da ist das schon ok, und so wird irgendwie ein Schuh draus.

Wir scheinen nicht müde zu werden, "unser" System als ein demokratisches hinzustellen

Naja, das ist eben Definitionssache, aber auch hier, ich weiß was du meinst.

sie haben sich Systemerhalt auf die Fahnen geschrieben

Ich würde eher sagen; sie agieren im Sinne des Systems, und, sie können gar nicht anders.

Leider ist dies manch Demokratiegläubigen nicht bewußt - sie werden selbst zu denen, denen es um Systemerhalt geht

treffend formuliert.
 
Zitat: "erstmal versuchen zu verstehen, was hier falsch läuft"

Damit ist nicht gemeint, dass etwas falsch läuft und das korrigiert werden muss. Der Kapitalismus läuft viel zu gut und wird auch ewig gut laufen. Die Frage ist nur, wer etwas davon hat, welche Interesse sich hier durchsetzen und wie: z.B. das Interesse der kleinen Leute abhängig vom Interesse des Kapitals sich zu vermehren, das eine kommt zustande, nur wenn das andere zustande kommt. "Zu verstehen" bedeutet also zu erkennen, dass es hier nicht um mein Interesse an einem gemütlichen Leben geht, sondern um eine Konkurrenz um Macht und Einfluß, die mein Interesse zunichte macht. Das wollte - denke ich - th3o sagen.
 
Korrekt, aber Trolle und/oder Trollbeiträge sollte man nicht füttern Barista :)

@Johnny
Man könnte sich allerdings schon Gedanken machen darüber, ob es für emanzipatorische Bewegungen überhaupt angemessen oder angebracht ist sich auf das Etikett, das ihnen von Außen angeklebt wird, nämlich das des Souveräns, zu berufen. Es hat durchaus seine Gründe, weswegen ein Staat die Bürger als Gesamtheit so etikettiert bzw diese Gesamtheit als Souverän gilt. Es ist ein Souverän dieses Landes, dieser Nation, dieser Interessenlage usw. usf, also ein schon immer ideologisch geprägter Begriff. Zudem gaukelt der Begriff auch eine Einheitlichkeit vor, die es meiner Ansicht nach nicht gibt. Multitude, falls du das meinst, ist eine Illusion - von Hardt/Negri.
 
Zitat th3o: "aber Trolle und/oder Trollbeiträge sollte man nicht füttern"

Ich bin mir da nicht so sicher, ich nehme das Gesagte mal ernst:

Zitat Ganzir: "Denn jeder der nicht glaubt, dass überhaupt was falsch läuft, der glaubt eben das Falsche. q.e.d."

Mit 'glauben' hat das nicht zu tun, der Verstand kann es an Bekantem und Maßstäben der Logik prüfen. Es gibt doch Aufrufe der Art, 'Überleg mal...' oder 'Benutze dein Verstand...', die das verdeutlichen. Es gibt ja immer wieder diesen Schrei, sag' bloß nicht was Falsches, das wird geglaubt. Da muss man sich fragen und überlegen, warum die Politiker so viel falsches Zeug erzählen und keiner auf die Idee kommt, denen den Mund zu verbieten, da jemand ihnen vielleicht 'glauben' könnte. Das Falsche wird halt wahr, wenn die Macht dahintersteht.

Das ist halt die eine Seite. Die andere Seite ist das: Ob Alles (in dieser Unbestimmtheit) wahr oder falsch ist, ist ein falsches Problem und eine falsche Frage. Etwas Bestimmtes (eben was th3o sagte) kann schon richtig oder falsch sein. Aber das muss der Verstand entscheiden.

Was dann dieses 'q.e.d.' zu sagen hat, ist auch einfach. Wenn man mit allgemeinen Begriffen von 'wahr' und 'falsch' hantiert und nicht an bestimmte Verstandesobjekte anwendet, besteht Gefahr dass das Behauptete und sein Gegenteil gleichzeitig gültig sind. In diesem Fall: Denn jeder der glaubt, dass überhaupt was falsch läuft, der glaubt eben das Falsche. q.e.d.
 
Den Vergleich an Bekantem, bemühe ich seit meines Einstiegs in diesen Thread, aber diese Vergleiche sind ja billig - aber was schreibe ich da, Trolle soll man ja nicht füttern - nicht wahr?

Was die Politiker betrifft, nun sie sind am Machterhalt interessiert, welcher sich in einer Demokratie nur über eine Wiederwahl bewerkstelligen lässt, also wird jenes erzählt, was nach Ansicht der Politiker, zu einer solchen führen könnte. - Diese Ansicht kann sich als Irrtum erweisen. Da dies aber bekannt ist, womit wir wieder bei "Bekantem" wären, besteht hier kaum Grund zu Aufregung.
 
Das Problem "Trolle" möchte ich haben - was solls ?

Den Begriff "Glauben" nehmt bitte nicht wörtlich, ich meinte ihn eher als eine ungeprüfte Übernahme / Annahme von durch das System Progagiertem. Auf Demokratie bezogen sehe ich in Deutschland und anderen europäischen Staaten deutliche Differenzen zu "Volksherrschaften"; den Begriff dennoch zu akzeptieren lehne ich im Gegensatz zu anderen ab.
Analog verhält es sich wahrscheinlich mit Begriffen wie "wahr" und "falsch". Angesichts z.B. aktueller Entwicklungen wären Begriffe wie zweckmäßig oder unzweckmäßig wohl treffender. ... und dennoch ist es so, daß man eigentlich nichts Falsches sagen kann; im Rahmen der Diskussion sollte sich stets ein Rahmen finden lassen, Für und Wider gefunden werden.

@DugDanger, ... genauso ist es! In ganz Europa finden wir kapitalistische Systeme; vorhandene Unterschiede und Differenzen ergeben sich aus ökonomischen Entwicklungsstand, geografischer Lage, Mentalitäten usw. Der griechische oder spanische Arbeiter steht dem im Ruhrgebiet wesentlich näher als der Arbeiter im Ruhrgebiet seinem Arbeitgeber.
Vor Konsequenzen dieses Gedankens, ich denke an die durch Lötsch ausgelöste Diskussion "Kommunismusdebatte", scheint man insbesondere in Deutschland Manchetten zu haben.
Spätestens seit den 68ern scheint man Fragen des Klassenkampfes vergessen zu haben - wer gut verdiente hielt sich evtl. für etwas besseres, keinesfalls für einen Angehörigen des Proletariats.
Allein die Praxis zeigt, daß heute selbst ein angestellter Akademiker nach einem Jahr Stütze beginnt seine Ersparnisse zu verbrauchen, um perspektivisch Hartz-IV empfangen zu können.


@ th3o; Machen wir uns doch nichts vor. Eine derartige Bewegung gibt es derzeit noch nicht. Im Rahmen ihres Entstehens wird sie Arbeitsweisen nutzen, die vergleichbar der Arbeiterbewegung des 19. Jhd. sind, sie werden durch verdecktes Arbeiten und Konspiration geprägt sein - und sicher werden sie sich auf den Souverän berufen. Vereinigungen werden sich in verschiedensten Bereichen bilden, es wird zu Zusammenschlüssen kommen, um ein gemeinsames Ziel durchzusetzen. Erschwerend werden heutige Entwicklungen z.B. in der Sicherheitsgesetzgebung wirken - aber ich bin mir sicher, daß man Lösungen finden wird.

@ Ganzir; Na sicher sind Politiker an ihrer Wiederwahl interessiert. Sie sind clever und meist hochgebildet - ihre einzige Aufgabe uns die angebliche Notwendigkeit der Interessen der Wirtschaft klarzumachen.
Den Zusammenhang Demokratie und Wahlen in Deinem letzten Beitrag lehne ich allerdings ab. Wir alle können wissen wie das Listenwahlsystem funktioniert, welche Alternativen wir bei angeblich freien Wahlen haben oder welche Chancen ein Nichtparteiler in diesem Wahlsystem hätte.

MfG.
 
Das ist eigentlich ganz einfach.

Nach Fukoshima hatten die Beteiligten Angst vor einem "Zwischenfall" der Verherende Auswirkungen auf Umwelt und Menschen hätte.

"Die Wirtschaft" bzw. "der Kapitalismus" haben ein ganz originäres Interesse an "Umweltschutz".

Wenn nämlich die ganzen Fabrikarbeiter hustend zuhause sitzen, weil die Luft verschmutzt ist, dann stehen auch die Fließbänder still, ums mal plakativ zu sagen.

Der Grad an "Umweltschutz" wird in der neuen politischen Ökonomie auch ganz klar mathematisch berechnet. Da geht es um Vermeidungs- und Schadenskosten. Also wieviel Umweltschutz darfs die Firmen kosten und vieviel Umweltverschmutzung kann die Gesellschaft ertragen.

Im Bereich Umweltschutz gilt also das gleiche wie in vielen anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen.
Wir haben die Entscheidungsfindung an die marktwirtschaftlichen Mechanismen abgetreten. Das ist keine Wertung nur eine Feststellung.

"Wie sehr dürfen wir die Umwelt verschmutzen?" - "Warte, ich rechne schnell nach wieviel wir der Wirtschaft zumuten können"

"Wieviel Geld dürfen wir den Verlierern zahlen?" - "Warte, ich rechne schnell nach wieviel wir uns leisten können"

usw..usw
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja gut Kritik am "Kapital" ist immer "angemessen", nur sind bisher alle Verbesserungs-Ideologien gescheitert oder kurz davor (wo ist in China noch der probagierte Sozialismus/Kommunismus? Doch nicht bei den Menschen wo er sein sollte). Geld ist eine "böse" Sache - vor allem für den der keins hat. Nur kann sich der eingefleischteste Linke (usw.) doch kaum vorstellen, wenn er zum Bäcker geht und ein Brot ec. haben möchte, dass mit einem Huhn, zwei Gurken oder einer alten Graka bezahlen zu wollen (vom Wechselgeld ganz zu schweigen). Was ich damit sagen möchte: Wer etwas verändern oder abschaffen will muss sich doch eigentlich im Klaren darüber sein, dass es dann verändert oder weg ist (und dann macht doch bitte "Oskar" darauf aufmerksam, dass er plötzlich kein Konto mehr hat :lol: !).
 
gescheiterte Ideologien und Kommunismus interessieren mich eher weniger, weil ich hier und heute lebe.
und hier und heute lebe ich in einem demokratisch marktwirtschaftlichen Kapitalismus.

Du scheinst den Kapitalismus nicht ganz begriffen zu haben, wenn du meinst, dass sich das Wesen des Kapitalismus darauf beschränkt, "dass man halt mit Geld zahlt".

Der Kapitalismus und seine Mechanismen sind viel viel mehr.

Sie begleiten dich, wenn du Morgens aufstehst und überlegst wie du deinen Tag am effizientesten gestalten kannst, wie du in der Arbeit oder in der Schule/Studium einen Vorteil erreichen kannst, wenn du nach Feierabend Preise bei "billiger de" vergleichst, wenn du dich im Vorabendprogramm von tollen Konsumgütern verführen lässt, und schließlich Nachts, im Schlaf, wenn du von den ganzen tollen Sachen träumst die du gerne hättest.

Nebenbei bestimmen die kapitalistischen Interessen der Länder und der "global Players" die Geschicke ganzer Staaten.
Und wer verliert, der muss draußen bleiben und um Almosen betteln.
Da kommen dann die von dir angesprochenen "Linken" ins Spiel, von deren "Ideologie" ich wahrscheinlich noch weniger halte als du.

Aber über all das will man sich erst mal keine Gedanken machen; ein einfaches....

...schau die pösen Chinesen und Kommunisten....

tuts ja erstmal auch
 
@DugDanger: Scheinbar bin ich doch n paar Jahre älter als Du. Lass uns weiter diskutieren wenn Du Rente bekommst - also wahrscheinlich mit 210! :lol:
P.S. Natürlich könnten wir auch gleichaltrig sein, nur glaub ich nicht dass Du schon mal "netterweise" von nem LKW überrollt worden bisst (wegen der Rente).
 
Ich habe keine Ahnung wovon du da sprichst, mit dem Thema Systemkritik hat es jedenfalls nix zu tun.
Desweiteren legst du viel Wert auf Etiketten. Rentner - nicht Rentner. Jung - Alt

All das hat aber nix mit dem Inhalt der Kritik zu tun, um die du dich, wie viele Andere auch, versuchst herum zu schleichen.
 
... ein wenig enttäuschend (@ DugDanger).

Willst Du Lebenssituationen im Einzelnen beschrieben haben oder reichen Dir Entwicklungen der vergangenen 3 Jahrzehnte ???
Schau Dir eben diese Entwicklungen der letzten 30 Jahre in Deutschland an, betrachte Interessen in der Welt, vergiß Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Irland nicht - auch England und Frankreich haben ihre Probleme.
Deutschland als ehemaliger "Exportweltmeister" wird Probleme bekommen, da Export an Abnehmer gebunden ist !

Deine Angst vor Ideologien, mag bundesdeutschem Denken entsprechen, einen Ausweg findest Du so wohl kaum !
Ausgebeuteter oder Ausbeuter, ein Zwischending gibt es nicht, selbst wenn es heute kein Lehrstoff ist !
"Du mußt Dich entscheiden!" BB in die Gewehre der Frau ...

MfG.
 
Zitat Johnny

Willst Du Lebenssituationen im Einzelnen beschrieben haben oder reichen Dir Entwicklungen der vergangenen 3 Jahrzehnte ???

Hmm. Ich will eigentlich die Mechanismen beschrieben haben, die hier und jetzt unser Zusammenleben bestimmen und organisieren; die hier und jetzt zu den Lebenssituationen führen, die wir eben vorfinden.
Die geschichtliche ein - und Zuordnung können von mir aus andere vornehmen, das ist jetzt nicht gerade mein Spezialgebiet.

Schau Dir eben diese Entwicklungen der letzten 30 Jahre in Deutschland an, betrachte Interessen in der Welt, vergiß Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Irland nicht - auch England und Frankreich haben ihre Probleme.

Worauf willst du hinaus?
Mir sind die Entwicklungen der letzten 30 Jahre bekannt. Wir produzieren innerhalb unserer Landesgrenzen Gewinner und Verlierer; das gleiche gilt für die Staaten untereinander.

Deine Angst vor Ideologien, mag bundesdeutschem Denken entsprechen, einen Ausweg findest Du so wohl kaum !

So ein Blödsinn!
Wieso soll ich Angst vor Ideologien haben? Sie interessieren mich nur einfach nicht.
Was ist denn eine Ideologie und welche Ideologie schwebt dir denn gerade so vor, vor der ich mit meinem Bundesdeutschem Denken Angst habe.

Ideologie ist erst mal ein leerer Begriff. Man benutzt ihn um erst mal was "in den Raum zu werfen" - Ich versuche mich von all dem erst mal zu distanzieren, weil all diese Begrifflichkeiten sehr stark eingefärbt sind.
Wenn ich von der Marxschen Ideologie spreche - die ich übrigens für sehr lesenswert halte - dann springen die Leute doch gleich empört auf, weil sie weiß Gott was alles damit verbinden.

Deshalb halte ich mich von all diesen Ideologischen Begriffen erst mal fern und versuche die Dinge mit der Vernunft zu erklären - das sich diese inhaltlichen Erklärungen dann gerne mit Bereichen aus irgendwelchen Ideologien decken, das mag dann so sein, ist ja aber eigentlich nicht so wichtig, wenn der Inhalt nur vernünftig ist.

Ausgebeuteter oder Ausbeuter, ein Zwischending gibt es nicht, selbst wenn es heute kein Lehrstoff ist !

Ich weiß nicht, ob du dir hier die richtigen Fragen stellst.

Man kann es auf diese Aussage runterbrechen, aber hat man damit den Kern der Sache getroffen?

Welche Umstände finden "Ausbeuter" und "Ausgebeutete" hier bei uns vor?

--> Welche Umstände es auch immer sein mögen (und es sind kapitalistische) es sind für beide Parteien die gleichen.

Soll ich mich nun damit aufhalten die beiden Gruppen der "Ausbeuter" und "Ausgebeuteten" auseinanderzudividieren und definieren, wie es die bekannten politischen Lager seit Jahrzehnten schon machen um ihre Klientel zu bedienen?

Oder soll ich mich für die Umstände interessieren, die diese Gruppen alle gleichermaßen vorfinden? Und zwar fernab von Ideolgien und vorgefertigten Meinungen.

Ich entscheide mich für das 2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Guten Abend !

Ohne nun in einen reinen Dialog verfallen zu wollen kurz ein paar Antwortversuche an "DugDanger".
Am 18.12.2011 schriebst Du, jetzt und heute in einem System des "demokratisch marktwirtschaftlichen Kapitalismus" zu leben. Recht widersprüchlich dabei Fragen in Sachen Demokratie. Regelmäßig vor Wahlen, bei kleineren oder größeren Eklas, bezüglich des Einsatzes der BuWe in Afghanistan o.ä. wird so manchem bewußt, daß Möglichkeiten der Einflußnahme des Souveräns auf gesellschaftliche Entwicklungen deutlich beschränkt sind - man braucht uns zur Legitimation, wir geben unsere Stimme ab und sind dann sprachlos, ohne Möglichkeiten der Einflußnahme.
Ich lebe nicht in einer Demokratie - meine Vorstellung von Demokratie ist dadurch geprägt, daß der Souverän das Sagen hat !

Der Begriff "Marktwirtschaft", zurückgehend u.a. auf Adam Smith, ist eine Verniedlichung kapitalistischer Verhältnisse, die nicht auf wesentliche Aspekte in der betreffenden Gesellschaftsformation eingeht. Produktionsverhältnisse, insbesondere der den Kapitalismus kennzeichnende Privatbesitz an Produktionsmitteln und dessen soziale Folgen werden ausgeklammert - resultierende soziale Fragen und Probleme finden keine Beachtung; bestenfalls werden sie als Schicksal bezeichnet.
Daß uns heute Regierende gern auf diesen Begriff "Marktwirtschaft", evtl. sogar in Verbindung mit "sozial" zurückgreifen erscheint mir schon desshalb logisch, da eine Alternative für sie Macht- und Einflußverlust bedeutet - schöne Grüße an Brüderle.
Kapitalismus hingegen ist eine klar beschriebene philosophische Kathegorie. Geht man Zusammenhängen nach, ist leicht zu erkennen, daß es eine Gesellschaftsformation ist, die eine Klassengesellschaft beschreibt - wir finden Ausbeuter und Ausgebeutete - beide stehen sich in ihren Interessen konträr gegenüber.
Die Lösung für den Souverän, der heute (sorry) verarscht wird, liegt also darin, diesen Widerspruch zu lösen. Einziger Weg - die Veränderung von Produktionsverhältnissen und Eigentumsverhältnissen.
"Ideologien" sind dbei keinesfalls Ausdruck dessen, daß etwas in den Raum geworfen wird. Sie sind quasi eine Positionierung bezüglich der sich gegenüberstehenden Interessen. Entscheide ich mich für die "Idealistische", akzeptiere ich das bestehende System. Ein Einsatz für "soziale" Fragen, also Versuche die Situation Ausgebeuteter zu verbessern, trägt letztendlich zum weiteren Bestehen des Systems bei (Hartz IV, BGE, ...).
Ist meine Ideologie "materialistisch" (im philosophischen Sinne) geprägt, dann besteht der Weg darin, den o.g. Widerspruch zu lösen.
Aktuelle politische Vertreter sind sicher keine Lösung im Sinne des Souveräns, sie gehören uneingeschränkt alle der politischen Klasse des aktuellen Systems an und werden sich kaum ihrer Basis berauben.

"gescheiterte Ideologien und Kommunismus" sind sicher für manchen ein nicht gehbarer Weg - WARUM eigentlich ???
Anstatt eines Aufblühens des Kapitalismus erfolgten nach 1989/90 Entwicklungen, die kaum als Positiv zu bezeichnen sind. Die Ökonomie setzte ihr Primat in der Gesellschaft durch, Konzentrationsprozesse (logisch im Rahmen ökonomischer Entwicklungen im Kapitalismus) erreichten vollends die globale Ebene und liesen Gesellschaften (soziale Fragen) in den einzelnen Staaten zurück.
Heute stehen Souveräne für die Finanzoligarchie (die eigentlichen Herren im Lande) mit Bürgschaften gerade, uns wird weis gemacht, wir müssen Europa und den Euro retten, "Wir" ziehen dafür sogar in Kriege, basteln "uns" ein menschenfreundliches Regelwerk dafür und erhalten dabei nur eines - den Kapitalismus mit seinem Widerspruch zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten.
Wir leben in Zeiten, da offensichtlich ist, daß wesentliche Fragen in dieser Gesellschaft nicht gelöst werden können.

"Ganzirs" Frage in Sachen Atomwende ordnet sich in diesem Zusammenhang lediglich ein.
Die CDU war auf Stimmenfang - Machtfragen spielten eine Rolle sowie eine vermeintliche Machtdemonstration gegenüber der Energielobby.
Der Betrag, der den Betreibern scheinbar durch die "Energiewende" verlorengeht beziffert sich meines Wissens nach auf ca. 120 Mrd. Euronen - ich bin mir sicher, daß sie "ihr" Geld bekommen werden - der kleine Mann wird es in der einen oder anderen Form zahlen !

MfG.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lebe nicht in einer Demokratie - meine Vorstellung von Demokratie ist dadurch geprägt, daß der Souverän das Sagen hat !

Also, ich bin sowieso der Meinung, dass wir nicht viel zu entscheiden haben...aber deine Forderung geht mir auch nicht weit genug, und der Fehler (meiner Meinung nach) liegt im Deteil.

Du willst eine echte Demokratie in der der Souverän das Sagen hat.

Das ist für mich ein sehr schwieriger Satz, wenn ich echte Kritik üben will.

Der Souverän soll also das Sagen haben. Über wen soll er denn DAS Sagen haben? Was steckt da alles mit drin?

Ich hoffe auch, dass du dich nicht zu sehr an diesen 3 Begriffen aufhältst und dich auch mit dem Inhalt des Gesagten auseinandersetzt.

Aktuelle politische Vertreter sind sicher keine Lösung im Sinne des Souveräns, sie gehören uneingeschränkt alle der politischen Klasse des aktuellen Systems an und werden sich kaum ihrer Basis berauben.

sehe ich auch so.
 
Der Gedanke, daß der Souverän das Sagen hat ist sicher recht umfänglich, viele und äußerst verschiedene Gedanken, die heute keinesfalls mehr auf nationaler Ebene gesehen werden können, jeder gesellschaftliche Bereich gehört dazu.
Wesentlichster Punkt dabei die Möglichkeit der politischen Macht, die sich ohne ökonomische Macht nicht realisieren läßt. Keinesfalls sollte man sich davon leiten lassen, daß jede Entscheidung von Allen diskutiert und abgestimmt wird; gewisse Gremien, in der Art sicher vergleichbar denen, die wir heute kennen - bis hin zu einen Staat und dessen Funktionen, werden wir wieder finden.
Ich bin mir sicher, daß diese neue Gesellschaft eine Diktatur sein wird. So mancher erschreckt sicher wieder angesichts dieses Begriffes- ich erwähnte bereits einmal, daß ich mit einer Diktatur des Volkes leben könnte. Unterdrückende Elemente scheinen mir allerdings unverzichtbar - zum einen wird es Vergehen und Straftaten im juristischen Sinn geben, zum anderen werden heute Besitzende oder Machtausübende durchaus Interesse haben Veränderungen entgegen zu wirken - Macht muß verteidigt werden.

Ausgangspunkt eines potentiellen Überganges sehe ich in ökonomischen Verhältnissen, die letztendlich das soziale Leben in einer Gesellschaft gestalten. Widersprüche, die Gesellschaften nicht mehr lösen können finden wir bereits heute; "Arbeitslose" oder durch Hartz-IV ruhig gestellte bezeichne ich als nicht genutztes Potential einer Gesellschaft; Potential, welches verdammt notwendig sein wird, um eine menschenwürdige Gesellschaft zu schaffen, Entwicklung in der Welt zu betreiben, Hunger und Krankheiten zu bekämpfen und z.B. Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes in den Griff zu bekommen.

... machen wir uns nichts vor ! Auch ich bin mir im Klaren, daß das keine Frage von 10 Jahren ist oder einer sogg. "freien Wahl" ist. Das kapitalistische System (in allen Staaten der EU und darüber hinaus) hat in seiner Entwicklung gelernt. So wie in Deutschland gewisse Unstimmigkeiten durch Almosen aus dem Steuersack "behoben" werden wird man vorerst auch in Griechenland das Problem in den Griff bekommen - eine Bevölkerung, die basierend auf fehlenden ökonomischen Möglichkeiten ihr Leben kaum noch gestalten kann, wird bleiben.
Ich gehe momentan davon aus, daß wir Griechenland in wenigen Jahren als einen Polizeistaat sehen werden - anders wird das System kaum haltbar sein.
... Portugal, Spanien, Italien (leg keinen Wert auf die Reihenfolge) werden folgen.
Es gehört kaum ökonomischer Sachverstand dazu, zu erkennen, daß sich damit auch die Lage in Deutschland dramatisch ändern wird. Dem ehemaligen Exportweltmeister brechen die Kunden weg ! ... wir werden von Griechenland lernen können !

Unter Lernen verstehe ich dabei aber keinesfalls ein Einstimmen in den Chor "die Griechen sind faul!" o.ä. Das sind Parolen, die nationales Denken suggerieren sollen, gerade in Deutschland wird dadurch Besitzstandswahrung gefördert - "die anderen schaden uns!".
Am 13.12. hatte ich die Möglichkeit an einer Veranstaltung teilzunehmen, in welcher Griechen, die seit langer Zeit in Berlin leben, über die Lage in Griechenland berichteten.
Fazit: Griechenland wird seine Probleme nicht lösen können. Selbst die durch die "EU" eingesetzte Regierung (gewählt hat die keiner!) wird nichts Positives bewegen.

Über die wirtschaftliche Lage in Portugal oder Spanien erfahren wir hier in Deutschland recht wenig; Frankreich meldete im Sommer dieses Jahres ein "Nullwachstum" und für Deutschland werden die Erwartungen für den kommenden Zeitraum gedrosselt. Krankenversicherte werden mehr bezahlen, Leistungen werden gestrichen, Preise steigen und Berlin wie auch NRW wurden trotz "Konjunktur" als Armutszentren bezeichnet (Bildung, Kultur, die Infrastruktur betreffend fehlen mindestens 10 Mrd. für laufende Projekte!)
Ich meine durchaus Grund genug, sich Gedanken zu machen und kritisch zu hinterfragen.
Kritik hat nichts mit Meckerei zu tun !

MfG.

PS. Ich wünsche schöne Weihnachtsfeiertage und schöne Stunden mit Familie und / oder Freunden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben