Wenn du es dir nicht vorstellen kannst etwas vernünftiges für die und deine Mitmenschen zu leisten, nur weil dir der "Druck" und die "Entschädigung des Drucks" fehlt, dann muss ich das natürlich akzeptieren.
wer stellt sich darunter vor, zugeschi**ene bahnhofsklos zu putzen oder sonstige unliebsame arbeiten für andere zu verrichten? viele arbeiten sind notwendig, die keiner freiwillig machen würde, auch nicht aus sozialem interesse. aber sie müssen erledigt werden. da braucht es imho starke anreize wie geld. ich könnte mir schon vorstellen, was für andere zu tun, aber dann würd ich mir was aussuchen, was ich auch tun mag. nur wer verrichtet all die aufgaben, für die sich kein freiwilliger meldet? ich sehe da nur zwei lösungsmöglichkeiten: zwang oder finanzieller anreiz. siehst du ne weitere möglichkeit?
Selbstlosigkeit würde ich auch nur einem minimalen Teil der Akteure unsterstellen.
Wieso auch, die Mehrheit verhält sich natürlich Systemlogisch, vernünftig.
Sie sind auf ihren eigenen ökonomischen Vorteil bedacht, alles andere wäre ja irrsinnig.
Das kritisiere ich ja auch überhaupt nicht.
das ist eigentlich der casus cnacktus um den es geht. ich glaube an ein belohnungssystem, das mir in form von geld am fairsten erscheint. die letzte konsequenz dessen ist meiner meinung nach kapitalismus, weil jeder mehr oder minder nach belohnung strebt (siehe spiel-systeme wie wow; leveln).
will man den kapitalismus abschaffen, muss man das belohnungssystem des geldes in irgendeiner form einschränken, denn das streben nach geld ist ja kapitalismus.
sind wir uns bis hierhin einig?
Das es Wohlstand und Fortschritt nur im Kapitalismus geben kann ist und bleibt eine Behauptung.
ich sage nicht es kann ihn NUR im kapitalismus geben, ich sage dass der kapitalismus (neben krieg) der stärkste antrieb dafür ist, wie die geschichte der letzten 100 jahre eindrucksvoll beweist. in den letzten 100 jahren hat sich die menschheit schneller weiterentwickelt als in 10.000 jahren davor. hast du eine andere erklärung dafür als konkurrenzkampf und das bestreben der menschen durch vorrantreiben der entwicklung mitbewerber zu überflügeln?
@da Bozz:
Für welches Volk ist kapitalistischer Konkurrenzkampf positiv?
für das, das im kapitalismus lebt. kennst du einen kapitalistischen staat, in dem kinderarbeit erlaubt ist? natürlich machen sich unrechtsregime ihre macht zu nutze kapitalistische unternehmen durch copyrightverletzung und ausbeutung ihres volkes auszubooten. wären alle länder wie deutschland, würde z. b. unsere textielindustrie nicht am boden liegen, weil unrechtsregime die unternehmen nicht übervorteilen könnten. diese regime sind der größte feind des kapitalismus. das ist auch eine schwäche des kapitalismus: man kann den menschen nicht vorschreiben, von wem sie kaufen sollen.
wenn du die wahl hast zwischen einem teuren deutschen produkt mit hohen lohnkosten in einem kapitalistischen staat von kapitalistischen arbeitern produziert und dem gleichen produkt für einen bruchteil des preises aus einem land, in dem ein dispot sein volk knechtet und hungern lässt, wie entscheidest du dich? ich will keine antwort darauf, aber schau mal in deinen kleiderschrank, bevor du dir die frage selbst beantwortest.
@LATEX:
Die Erfolge in der Grundlagenforschung die immer Ausgangspunkt sein müssen um die von dir erwähnten Luxusgüter entwickeln zu können war doch in der diktatorischen Sowjetunion weiter entwickelt und vor allem von der Führung besser unterstützt wie in den kapitalistischen Musterstaaten USA oder Chile.
und du meinst die sowjetunion hätte so viele mittel in die forschung gesteckt, wenn sich nicht im steten wettstreit mit den usa gestanden hätten? hier ist allerdings nicht der kapitalismus die triebfeder gewesen sondern der kalte krieg. da geb ich dir zwar recht, aber den krieg als "alternative" hatte ich ja auch schon genannt.
fraglich für mich dabei ist, wie viel das politbüro an grundlagenforschung nur für sein volk finanziert hätte, wenn rein gar kein militärisches oder propagandistisches interesse bestanden hätte.
@th3o: du versucht grade die verfehlungen anderer regime dem kapitalismus unterzuschieben. ja du und ich profitieren von den niedrigen preisen, die resultat der ausbeutung anderer sind. unsere wirtschaft hingegen nicht, da sie der konkurrenz nicht gewachsen ist (lohnkosten).
du hast recht, dass es eine riesen sauerei ist, aber es ist das resultat anderer gesellschaftsformen als dem kapitalismus. ohne solche ausbeuterstaaten wäre in meiner heimatstadt ein einst großes textilunternehmen mit zahlreichen arbeitsplätzen und hohen gewerbesteuereinnahmen für die stadt nicht pleitegegangen...
ich will gar nicht erreichen, dass ihr kapitalismus toll findet, ich möchte, dass ihr ihn versteht. kapitalis wird von vielen als ausbeutung der armen durch die reichen betrachtet. aber genau das ist es eben nicht. es gibt in allen ländern und regiemen der welt mehr oder minder ausbeutung, aber im kapitalismus hat erstmal jeder grundsätzlich die chance sich auf die seite der (ich nenns mal politisch inkorrekt) ausbeuter zu stellen (große erfindung, managerposten, in die politik gehen, star oder top-sportler werden...). in den meisten anderen staatsformen muss man dich fügen und die zugewiesen rolle akzeptieren.
dass es dabei im kapitalismus manchen menschen besser geht als anderen, liegt dabei in der sache der natur. denn genau das ist ja das erstrebenswerte ziel. und das zu erreichen ist schwer und erfordert viel einsatz.
bekannte von mir haben sich grad mit einer kleinen firma selbständig gemacht und schuften dafür tag und nacht (buchstäblich) und kämpfen im mom um ihre existenz. wenn sies aber schaffen, beschäftigen sie bald selbst einige mitarbeiter und stehen damit auf der seite der "ausbeuter" um beim therminus zu bleiben. natürlich besteht auch die chance, dass sie scheitern. sie mussten dafür hohe finanzielle risiken eingehen... keiner von ihnen hatte reiche eltern oder sonstige finanzstarke unterstützung. sie haben hart gearbeitet für ihr startkapital und riskieren viel.
ich denke das ist ein gutes beispiel, wie es im kapitalismus möglich ist. den aufopferungsvolle stress und den druck würden sie sich sicher niemals freiwillig antun, wenn es nicht um die eigenen kapitalistischen interessen ginge.
auf der anderen seite hatten sie wie alle anderen auch die wahl ein beschaulichs leben als arbeiter oder angestellter zu führen. viel weniger stress, viel weniger arbeit, auskömmliches gehalt... den weg gehen die meisten (ich zum beispiel).
sollten sie es schaffen, wird sie jeder beneiden und sagen "chef sein und viel kohle scheffeln will ich auch wohl". aber das risiko und der beschwerliche weg dahin, den will keiner gehen.
wenn wir jetzt nochmal weiter denken und erfolg unterstellen, werden sie irgendwann ihren kindern die bis dahin große ertragreiche firma vererben. die haben damit natürlich einen besseren start in ein kapitalistisches leben als andere. ungerecht? oder ein lohn und somit antrieb für das risiko und die aufopferungsvolle arbeit des vaters?
alternatives ende: die väter scheitern. hohe schulden bei den banken. alles verloren. die kinder wachsen in armen verhältnissen auf und müssen noch die schulden der eltern abstottern. ungerecht? oder teil des risikos, das die firmengründer eingegangn sind?
kapitalismus in reinform.