Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Wir dürfen davon ausgehen das sowohl die Ukraine als auch wir den maximalen Schaden erleiden, sollte die Ukraine das "Angebot" annehmen. Putin hat der Ukraine bereits jegliches souveränes Existenzrecht abgesprochen. Allerdings läuft es nicht gut für Russland, Putin braucht eine Pause um seine Armeen wieder mit Material und Kanonenfutter aufzubauen. Wird ihm diese Pause gewährt, geht es in ein paar Jahren weiter. Es ist vollkommen irrelevant welche Abkommen hier unterzeichnet werden, Putin ist nicht glaubwürdig.
Von Signalen für Moldau, Taiwan, etc. mal ganz abgesehen.
Hier sollen irrationale Ängste geschürt werden um irrationale Entscheidungen zu treffen. Ist nur die Frage ob man darauf hereinfällt oder nicht.
 
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Korruption und Ukraine: Damit sind wir noch im Thema?

Sicher hat Selenskyi auf Aufforderung der EU Maßnahmen unternommen: Spitzenkader entlassen, die an verantwortlichen Stellen viel Schaden angerichtet haben. Aber das ist nur die Spitze vom Eisberg. Zur EU-Tauglichkeit dauert es noch etwas.
 
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Korruption in anderem gewannt nennt man bei uns Lobbyismus.
Die Unterschiede sind manchmal nur sehr gering.
Das die Ukraine ein immer noch großes Problem mit Korruption hat steht außer Frage, wie mehr oder minder alle ex Sowjet Staaten. Aber den Weg den sie gehen, ist richtig. Und ja, manchmal Bedarf es Entscheidungen die nicht sonderlich beliebt sind.
 
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Skjöll schrieb:
Zur EU-Tauglichkeit dauert es noch etwas.
Entscheiden zum Glück weniger parteiische Menschen als du.
Von der Ukraine zu fordern, dass sie sich doch bitte um eine komplette Umstrukturierung und Bekämpfung von Korruption kümmern soll, während sie einem der mächtigsten Angriffskriege innerhalb Europas seit dem 2. Weltkrieg ausgesetzt ist, ist schon, sagen wir mal so, weltfremd. Zumal diese Korruption weitgehnd nahezu vollständig unter dern Vorgängern Selenskys etabliert wurde dieser, auch aufgrund des Krieges, schon viele dieser korrupten Amtsträger entlassen hat.

Wir haben in der EU Staaten, die kaum weniger korrput sind und weniger Engagement zeigen, daran was zu ändern. hust Ungarn hust Ich persönlich gehe davon aus, dass in der Praxis, entgegen dem Ranking, kaum Unterschiede bestehen. Ungarn kommt positiv zu gute, dass sie in der EU sind und die Ukraine hängt ihr Ruf von früher noch immer nach. Aber das ist klar eine persönliche Meinung. Fakt bleibt aber, dass der Unterschied in bei diesem Thema nicht sonderlich groß ist...
 
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LAZZARUS schrieb:
'Der Westen' ist gar nicht in der Position, einen solchen Diktatfrieden anzunehmen, denn diese Entscheidung kann nur die angegriffene Partei fällen, hier also die Ukraine. Kann also faktisch nichts mit dem 'Stolz des Westens' zu tun haben.
Wenn es nach Putins Plänen geht würde ich annehmen, dass die Ukraine als Staat erst tolerierbar wäre, wenn es wie in Afghanistan läuft/gelaufen ist.
Naja der Westen hat schon eine ganze Menge mitzureden, ohne unsere Waffen und vor allem Munitionslieferung würde die Situation in der Ukraine ganz anders aussehen.
Und wie bei jeder Unterstützung eines Landes, kann man das an Bedingungen knüpfen (sei es auch nur finanziell) - was bestimmt auch irgendeinerweise auch geschieht, nur haben wir darin keinen Einblick.

Die Aussagen unserer westlichen Politiker sind eindeutig, erst wenn Russland inklusive die Krim abtritt ist man für Frieden offen.
Russlands Sicht kennen wir, wir haben also zwei totale Fronten.
Da ist mit Diplomatie nichts zu gewinnen und Russlands Schwenk auf Kriegswirtschaft ist da ein angebrachtes Kalkül weil ein Zermürbungskrieg zieht sich hin und Russland kann einfach Masse (wenn auch teilweise Bescheiden aber macht ja nix) und Material (auch Menschen) reinwerfen, was die Ukraine nicht mehr kann.
Natürlich ist auch Russland nicht mehr da wie zu Napoleon oder im II. Weltkrieg, Putin muss schon auf eine gewisse Balance fürs Volk achten, entsprechend hoch ist die Propaganda. Ob der neue Schritt der Spirale direkt Ziele Russland anzugreifen das russische Volk bei der Propaganda zum Umschwenken bringt waage ich arg zu bezweifeln.
Ich kenne kein Beispiel wo ein aktiver direkter Konfikt mit Russland wirklich zu einem Umbruch des Systems in Russland führte und sollte es dazu kommen, muss man sich ernsthaft fragen wird das für uns besser sein? Was ist wenn ein russischer Trump plötzlich die Bühne betritt?
Die Kosten sind jedenfalls so oder so immens, an Menschen und fürs Klima.
Bin gespannt wann der Punkt erreicht ist das wir Ukrainische Flüchtlinge (sogenannte Kriegsverweigerer) zur Ukraine zurückschicken. Die Diskussion ist ja im Gang.

Die Diplomatie kann unvorstellbares auch in totalen Positionen leisten, siehe Irland mit Protestanten und Katholiken oder in Ruanda.
 
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Shader schrieb:
Die Aussagen unserer westlichen Politiker sind eindeutig, erst wenn Russland inklusive die Krim abtritt ist man für Frieden offen.
Ich kann mich erinnern, dass die Ukraine die Krim zurück wollte und dies auch als Ziel angab. Die Meldungen sind aber auch schon ein Jahr alt und ich wüsste jetzt nicht, dass ein westlicher Politiker daran noch festhält. Ich weiß jetzt auch nicht, ob die Ukraine gegenwertig daran festhält.

Was wohl wirklich sauer Aufstößt ist, dass Russland der Ukraine untersagen will, der NATO beizutreten. Immerhin hat man das schon mal vermieten, auf Wunsch von Russland, und letztlich stellte es sich als folgenschweren Fehler heraus. Ich Empfinde, dies zeigt deutlich, dass er irgendwann dann nochmals vor hat anzugreifen und er gegenwertig nur selbst seine Wunden lecken will.
 
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Solange Russland am Ende nicht zerfällt is alles gut. Diktatorische Autokratien neigen nach Verlust des Führers zu kollabieren, da ein Machtvakuum entsteht was nicht ausgefüllt werden kann.
 
CCIBS schrieb:
Was wohl wirklich sauer Aufstößt ist, dass Russland der Ukraine untersagen will, der NATO beizutreten.

Norwegen ist diesen Wunsch von Russland ja sehr lange nachgekommen, da sie ja eine sehr lange gemeinsame Grenze haben. Norwegen wollte halt nicht Russland "ein Grund" liefern, das Land anzugreifen. Hier hat sich dann aber Putin wirklich ins eigene Fleisch genschnitten, da mit den unberechtigten Überfall auf die Ukraine, sich die neutrale Haltung von Norwegen und Schweden sehr schnell gekippt ist.

Nun hat Putin direkt eine gemeinsame Grenze mit Nato Staaten durch den Angriff auf die Ukraine. Schlau sieht anders aus.

Und den Frieden mit Russland kann man weiterhin nur dadurch forcieren, indem man:
-> weiterhin militärisches Material an die Ukraine liefert, damit der russische Feldzug nicht zum Erfolg führt
-> weitere Sanktionen Russland auferlegen, damit das Land mehr und mehr abgeschnitten ist, und die Bevölkerung am Ende Kriegsmüde ist und die Putin einlenken muss

Edit:
meine natürlich Finnland ... oje ...
 
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Norwegen hat weder eine lange grenze mit russland noch ist es in der nato oder will dahin.
Du meinst doch sicher Finnland.
 
_killy_ schrieb:
Norwegen ist diesen Wunsch von Russland ja sehr lange nachgekommen, da sie ja eine sehr lange gemeinsame Grenze haben.
110 Kilometer Luftlinie ist jetzt nicht die Welt. ;)

Du meintest sicher Finnland. Aber ja, da durch den Überfall auf die Ukraine Russland klar gemacht hat was es von seinen Versprechen hält, war der Anschluss an die NATO von Finnland und Schweden einfach nur eine logische Konsequenz.
 
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ZeT schrieb:
Solange Russland am Ende nicht zerfällt is alles gut. Diktatorische Autokratien neigen nach Verlust des Führers zu kollabieren, da ein Machtvakuum entsteht was nicht ausgefüllt werden kann.
Jupp, das wäre wohl eine ziemliche Katastrophe die weitere Kriege zur Folge haben könnte. China selber beansprucht ja auch Gebiete Russlands für sich. Und wirkliche Freunde sind Russland und China ja auch nicht, ist eher ein Zweckbündnis da beide sonst relative Einsam wären.
 
@Weedlord
Hinzu kommt, das sich das ganze Atomwaffenarsenal auf zum Teil sehr fragwürdige neue Besitzer aufteilen würde...
 
Ich wollt ja eigentlich nicht mehr auf offensichtliche Trolle und Off - Topic reagieren ...

Aber da es ja scheinbar keinen Mod stört ... (tbh, wohin sonst mit diesen Themen)

Anyway ...

CyborgBeta schrieb:
@Moritz Velten So können Verhandlungen aber nicht funktionieren, wenn eine Seite der anderen nur misstraut.
- Die Ukraine hat 1994 ihre Nuklearwaffen an Russland abgegeben mit der Versicherung, Russland würde sie nicht angreifen
- 2014 hat Russland die Ukraine angegriffen und die aktuellen Forderungen aus den Friedensverhandlungen damals schon gestellt, mit der gleichen Versicherung

Wieso sollte man Russland, die bisher zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Versprechen gebrochen haben, vertrauen, dass sie jetzt auf Einmal sich daran halten? Vor allem, wenn Putin selbst Schriftstücke von seinem Traum eines Großrusslands veröffentlicht in denen er davon träumt ein Russisches Reich zu erschaffen, das mehr umfasst als die SU.

Sein Interview mit Tucker Carlson hat das nochmals bestätigt. (Generell, ein sehr sehenswertes Interview, Putin ohne Skript ist sehr interessant)

CyborgBeta schrieb:
Wenn man nur nach den Zahlen geht, ist Russland der Nato in 5 Jahren überlegen und hat zurzeit ein Wirtschaftswachstum von 3 Prozent, während unsere eigene stagniert.
Also das musst du mir bitte nachweisen.

Weil aktuell fährt Russland im großen Stil unmodernisierte T-62 (Bisherige T-62 waren zumindest die M - Version von Anfang der 80er Jahre, jetzt sind es ältere Restbestände ohne Nachtsichtgeräte z.B.) an die Front und ihrer Wirtschaft geht es so schlecht, dass letzte Woche den Banken das Geld ausgegangen ist und die Leitwährung auf Yuan/Renminbi umgestellt wurde ... China davon aber nichts wusste und deren Banken erstmal den Handel mit Russland stoppten.

Der T-14 war eine Luftnummer und abgesehen von S-500, was einfach nur eine umbenannte S-300 mit von einer S-400 abweichendem Layout und Upgrades ist, gibt es auch sonst nichts ernsthaftes in Sachen Forschung und Entwicklung.

Munitionsproduktion läuft aktuell für Russland gut ... Weil man direkt aus Nord Korea kauft und dann Munition erhält die, nach Aussagen des russischen Militärs, unterdurchschnittlich schlechte Qualität besitzen.

CyborgBeta schrieb:
Ja, zum Teil eine Plan-Kriegswirtschaft. Aber das heißt nicht, dass diese starr und nicht dynamisch wäre, imho.
"Imho"?

Da brauchts keine Meinung, Plan - Kriegswirtschaft bedeutet, dass alles zu Gunsten der Kriegswirtschaft umgebaut wird. Aktuell baut Russland in Einkaufszentren Munitionsfabriken. Nicht weil besagte Einkaufszentren nicht gebraucht werden sondern weil definiert wird, dass Munitionsproduktion wichtiger ist.

Aber vor allem ist Russland keine Plan - Wirtschaft. Die SU, ja, die war eine Planwirtschaft, aber Russland war bisher so extrem kapitalistisch, dass einzig China noch extremer ist. Selbst die USA haben kein so extremes Gefälle im Wohlstand von Oben nach Unten. Außerhalb der Großstädte wie Moskau und St. Petersburg wird es sehr schnell eng mit Heizung, fließend Wasser und sicherer Stromversorgung. Und dafür muss man nichtmal in den hinterletzten Teil von Sibirien, bereits wenige Kilometer hinter der Grenze ist man in Sachen Infrastruktur in den 1930er Jahren.

Ein signifikanter Teil der russischen Bevölkerung lebt in Zuständen, dass Nord Koreanische Verhältnisse ein Upgrade wäre.

CyborgBeta schrieb:
Jedenfalls hilft es nicht weiter für Verhandlungen, meiner Ansicht nach, Putin als Undemokraten in Person hinzustellen - denn auch dieser wurde in einer Wahl gewählt.
"Undemokrat"?

So als gäbe es nur zwei Extreme? "Demokrat" oder "Undemokrat"?

Und gewählt ist eine starke Behauptung wenn die Wahlen unter vorgehaltener Waffe ausgeführt werden und die Opposition "aus dem Fenster fällt".

Aber vor allem würde ich halt grundsätzlich davon abraten nur in Extremen zu denken. Es gibt nicht nur Demokraten und Undemokraten sondern beispielsweise auch eine Zweck- oder Scheindemokratie, wie sie beispielsweise aktuell Russland oder auch zum Beispiel Indien besitzen. Sprich es gibt auf dem Papier eine Opposition, die ist aber mit Gewalt so klein gehalten, dass sie keinerlei Chance hat zu wirken. Nicht verwechseln mit 1-Parteien-Systemen wie China.

Wie sowas in einem Land ohne starke Kontrolle der Medien aussieht kann man in Mexiko gut beobachten.

Da wurden im Zuge des Wahlkampfes über 60 Politiker ermordet. Davon 37 Direktkandidaten und zusätzlich mindestens 200 politisch nahe Personen.

Russland ist leider nicht allein mit dieser Herangehensweise.

CyborgBeta schrieb:
Man sollte über alles diskutieren dürfen - wenn man das Geschehen nicht einfach akzeptieren möchte.
Das gilt auch für Andere und der Begriff "Diskussion" bedeutet auch, dass man für andere Meinungen Respekt und Verständnis hat.

Du möchtest hier vor allem einen Monolog führen in welchem du Behauptungen in den Äther rufst und dann erwartest, dass man sie bestätigt oder ignoriert. Jedwede Form von Kritik versuchst du bereits im Eingangsbeitrag zu ersticken indem du beispielsweise gleich klar stellst, dass ein nicht Akzeptieren der Forderungen Russlands aus eigennützigen Gründen etwas falsches wäre.

Damit sagst du direkt, dass die einzige "nicht eigennützige" Option wäre Russland zu geben, was sie wollen ... Obwohl sie der Aggressor sind und gezielt die Zivilbevölkerung angreifen.

CyborgBeta schrieb:
weil dann der eigene Stolz verletzt würde.

Um dann direkt auf die armen Menschen vor Ort hinzuweisen

... Die durch Putins Handeln sterben.

Sollte es Putin wirklich um das Leben der armen Soldaten an der Front gehen ... Er kann das Ganze doch einwandfrei beenden indem er die Truppen seines Angriffskrieges wieder zurück zieht. Warum tut er das nicht?

NATO kanns nicht sein, NATO hat keine Angriffsoption. NATO schützt ausschließlich davor angegriffen zu werden. Im Gegensatz zu der russischen Allianz CSTO im Übrigen, bei der alle Teilnehmer helfen müssen, weswegen Armenien da letzte Woche ausgetreten ist, da Russland zu viel Unterstützung verlangt hatte und nichts für die eigene Verteidigung übrig bleiben sollte (neben anderen Punkten)

======

Anyway:

CyborgBeta schrieb:
Aber ich habe gerade keine Lust, die Zitate raus zu suchen

Hier würde ich gerne, dass du in Zukunft die Lust findest Zitate für deine Behauptungen zu finden. Nicht nur für diesen Hitler - Vergleich sondern generell für deine Behauptungen wie der Wirtschaftsleistung etc.

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Off Topic, aber wichtig klarzustellen:

Moritz Velten schrieb:
Das stimmt, aber ich glaube, vorher wird Putin einen nuklearen Krieg starten und dann sind wir alle tot

Hier gehen die Meinungen auseinander.

Also nicht wie gut oder schlecht nuklearer Krieg ist, da sind sich, denke ich, alle einig.

Aber man sollte das Säbelrasseln Russlands nicht überbewerten. Es ist leicht die Drohungen ernst zu nehmen und in der Furcht zu leben Putin könnte den roten Knopf drücken, aber in der Realität sieht es wohl deutlich entspannter (wenn auch nicht sicher, ja) aus.

===

Zum Einen benötigen die Langstreckenraketen unfassbar viel Wartung und müssen auch permanent mit Kraftstoff befüllt bleiben, damit die Rakete ihre Struktur hält und nicht in sich zusammen fällt. Das kostet einen Haufen Geld und wenn man sich den Zustand des restlichen russischen Militär ansieht sowie due Budgetkürzungen in Betracht zieht dann kann man durchaus den Wartungszustand der älteren Atomwaffen in Frage stellen.

Der Großteil des russischen Arsenals stammt noch aus SU Zeiten.

Moderne Raketen hingegen sucht man in homöopathischen Dosen. Russlands neueste Rakete, RS-28, ist mehr ein Schreckgespenst als wirklich eine reale Bedrohung. Ja, es gab einen Testflug, ja, es gab eine Ansprache von Putin in der er ihre Indienststellung angekündigt hat ... Und das wars.

Analog zur T-14 Armata - Panzerfamilie, dem SU-57 Tarnkappenjäger, dem Status-6 Hypersonic Nucleartorpedo aber auch so trivialen Dingen wie der AK-12, viel Gerede, viel Ankündigerei, aber in der Praxis ist nichts geschehen.

  • Der T-14 wurde formell in Dienst gestellt ... und kurz darauf angekündigt, dass seine Produktion eingestellt wurde, weil zu teuer.
  • Die SU-57 wurde formell in Dienst gestellt ... und kurz darauf angekündigt, dass ihre Produktion eingestellt wurde, weil zu teuer.
  • Überschall - Nukleartorpedos sind bestenfalls theoretischer Natur
  • Von der AK-12 wurde viel produziert ... und dann vorrangig (wie so viel anderes Highend Equipment) an Waffenenthusiasten verkauft. Russische Soldaten dürfen mit alten AK-74 kämpfen.

Russland beging den Krieg mit Equipment aus den frühen 2000ern, ist im letzten Jahr auf Equipment aus den frühen 80ern umgeschwenkt und befindet sich nun in der Übergangsphase zu Equipment aus den 1960ern ...

Es ist zu bezweifeln, dass die Trägersysteme der alten Atomwaffen aus SU - Zeiten sich noch eine nennenswerte Anzahl in einem verwendbaren Zustand befindet und neue in nennenswerter Zahl nachproduziert wurden.

========

Nukleare Waffen haben ein Verfallsdatum.

Vereinfacht formuliert funktionieren Nuklearwaffen so, dass sie einen Kern aus spaltfähigem Material verfügen, der über eine unkritische Dichte verfügt. Um diesen Kern ist Sprengstoff angeordnet dessen Aufgabe es ist den Kern so zu komprimieren, dass eine kritische Dichte erreicht wird und die tatsächliche nukleare Explosion auszulösen.

Das funktioniert aber nur in einem extrem kleinen Bereich.

Aber spaltfähiges Material ist nicht unbegrenzt haltbar. Durch seine konstante Strahlung verliert es an Radioaktivität. Ja, die Halbwertszeit ist extrem hoch, aber das ist auch die Zeit bis die Hälfte des spaltbaren Materials abgebaut wurde ... Die Kernwaffe ist deutlich früher nicht in der Lage zu explodieren, ohne umfassende Aufbereitung und Anpassung des Zünders.

Man geht von einer statistischen Haltbarkeit zwischen 30 und 50 Jahren für einen Sprengkopf aus.

Und der Großteil des russischen Arsenals ist älter.

(Deswegen hatten USA und Russland auch kein Problem mit der nuklearen Abrüstung. Sowohl die USA als auch Russland haben vorrangig ihre Restbestände, die eh nichtmehr funktionierten, aussortiert.)

Inwiefern Russland die finanziellen Mittel hatte um die alten SU - Atomwaffen zu modernisieren kann ebenfalls bezweifelt werden.

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Deswegen auch immer nur die leeren Drohungen seitens Putin. Er nutzt die potentielle Gefahr durch Nuklearwaffen als verbales Abschreckungsmittel ... Aber trotz Austritt aus dem Abkommen gegen Nukleartests hat er beispielsweise keine einzige Nuklearwaffe getestet ... Was aber Sinn machen würde um seinen inhaltsleeren Drohungen etwas "Biss" zu geben. Der Grund hierfür ist ein wohl generell völlig desolater Zustand der russischen Waffensysteme, egal ob Land, See, Luft oder Nuklear.

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CCIBS schrieb:
Ich kann mich erinnern, dass die Ukraine die Krim zurück wollte und dies auch als Ziel angab. Die Meldungen sind aber auch schon ein Jahr alt und ich wüsste jetzt nicht, dass ein westlicher Politiker daran noch festhält. Ich weiß jetzt auch nicht, ob die Ukraine gegenwertig daran festhält.
Es halten alle daran fest um möglichst sicher zu stellen, dass Russland nicht in wenigen Jahren einen neuen Angriffskrieg startet.

CCIBS schrieb:
Was wohl wirklich sauer Aufstößt ist, dass Russland der Ukraine untersagen will, der NATO beizutreten. Immerhin hat man das schon mal vermieten, auf Wunsch von Russland, und letztlich stellte es sich als folgenschweren Fehler heraus. Ich Empfinde, dies zeigt deutlich, dass er irgendwann dann nochmals vor hat anzugreifen und er gegenwertig nur selbst seine Wunden lecken will.
Der Witz ist ...

Die Ukraine konnte der Nato nicht beitreten. Wenn der Beitritt tatsächlich ein Grund für Russland war dann ... hätten sie einfach nichts machen müssen. Durch den offenen Disput mit Gebieten in der Süd - Ost - Ukraine sowie der Krim gab es keine Basis für einen Beitritt in die Nato.

Das Putin also verhindern will, dass die Ukraine der Nato beitritt ist also gelogen.

Und viel wichtiger ... Warum will Putin verhindern, dass die Ukraine der Nato beitritt? Staaten treten nur der Nato bei, weil sie Schutz vor Russland suchen. Durch seine Forderung, dass die Ukraine nicht Nato beitreten darf hat Putin auch direkt bestätigt, dass er gedenkt zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzugreifen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Norwegen hat weder eine lange grenze mit russland noch ist es in der nato oder will dahin.
Du meinst doch sicher Finnland.
Norwegen ist NATO-Gründungsmitglied.
 
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Die letzte kriegerische Auseinandersetzung zwischen Russland und China liegt grade einmal 55 Jahre zurück und war damals eine ziemliche Schmach für Russland. China und Russland waren und werden so schnell keine echten Verbündeten sein, sondern viel mehr Zweckbündnis, vor allem nach Außen gegenüber den USA. Ansonsten gönnt man sich nichts und vor allem China nutzt jede Gelegenheit, Russland für die eigenen Interessen bzw. zum eigen Vorteil auszunutzen. Die freuen sich intern sicher wie Bolle, dass man Russland Waffen verkaufen kann und gleichzeitig militärisch wie wirtschaftlich weiter abhängig machen während man gleichzeitig die USA wirtschaftlich indirekt schwächen kann.
Ergänzung ()

Matze99 schrieb:
Norwegen ist NATO-Gründungsmitglied.
:freak::D Stimmt natürlich, da war ich nun wieder völlig abgelenkt. Danke für die Richtigstellung.
 
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Naja, die USA wirtschaftlich zu schwächen wird schwer.

Die sind zwar hardcore Kapitalisten, aber nicht dumm. Quasi die gesamte Welt ist von ihnen abhängig, China eingeschlossen, und nach der Werbung im aktuellen krieg wollen auch immer mehr Staaten US - Waffen.

China ist ja ebenfalls hart kapitalistisch organisiert, ich denke ein Konflikt zwischen den beiden Staaten ist deswegen eher unwahrscheinlich. Ist ja auch einer DER Vorteile des Kapitalismus in seiner aktuellen Form, dass Staaten immer und immer mehr voneinander abhängig werden.

Witzig wird es erst wenn demnächst Unternehmen mehr Macht haben als Staaten ^^
 
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Damien White schrieb:
Witzig wird es erst wenn demnächst Unternehmen mehr Macht haben als Staaten ^^

Du brauchst gar nicht "demnächst" zu schreiben. Frag mal in Südkorea nach -> Samsung und Hyundai. Samsung ist für 20% des BIPs in Südkorea verantwortlich, dicht gefolgt von Hyundai. (klick und klick)

Wenn man es Länderunabhängig betrachten möchte, gibt es ja diverse Unternehmen die deutlich mehr Budget für Forschung und Entwicklung ausgeben, als diverse Länder überhaupt als Staatshaushalt haben.

Dabei würde ich primär jedoch unterstellen, dass dies nicht zwingend schlecht sein muss, wenn Unternehmen sehr groß sind. Zumindest, wenn diese Unternehmen in demokratischen Ländern beheimatet sind.
 
Damien White schrieb:
Zum Einen benötigen die Langstreckenraketen unfassbar viel Wartung und müssen auch permanent mit Kraftstoff befüllt bleiben, damit die Rakete ihre Struktur hält und nicht in sich zusammen fällt.
Soweit mir bekannt sind eigentlich alle strategischen Atomwaffen Feststoffraketen. Die müssen ja sofort abgeschossen werden können.
 
Nö, die R-36 der Russen sowie ihre Derivate verwendet Flüssigtreibstoff. Sie verwendet "Unsymmetrical dimethylhydrazine" sowie "Dinitrogen tetroxide" ... Also nix, was man mal so fix im Baumarkt bekommt.

Einzig die für mobile Abschussrampen vorgesehene RT-2PM Topol nutzt einen Feststoff als Treibstoff, einfach weil es nicht anders geht, wenn die Abschussrampe ständig in Bewegung ist. Dafür kommen diese Raketen aber auch nicht überall hin und sind in ihrer Größe, so absurd das klingen mag, wenn man sich die Ungetüme bei der Parade ansieht, in ihrer Nutzlast stark begrenzt.

Eine Topol hat einen einzigen Gefechtskopf mit bis zu 1Mt ... Eine R-36 hat die zehnfache Kapazität. Davon sind natürlich nicht alles Gefechtsköpfe sondern auch Täuschkörper etc., aber genau das ist ja das, was die großen Raketen so gefährlich macht. Eine Topol kann mit Patriot o.ä. abgefangen werden, eine R-36 oder R-28 wirft einfach ein Dutzend Objekte plus sich selbst auf den Radarschirm und man kann dann eine Ratespiel spielen, was die gefährlichen Teile sind.

======

Mein Punkt war vor allem, dass die Leute sich nicht unnötig fertig machen sollen mit Angst und so. Auch wenn Putin und seine Sprecher jeden zweiten Tag mit Nuklearem Krieg drohen, realistisch betrachtet ist Russland wohl eher auf dem Niveau von Frankreich, Pakistan oder Indien als China oder den USA. (Die USA haben das gleiche Problem, aber die rasseln auch nicht mit Säbeln und haben deutlich mehr Budget)
 
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@Damien White

Viele gute Punkte in deinem langen Post. Ich würde dir auf Basis meines (Laien-)Wissens zustimmen, aber noch anfügen, auch alte Waffen(-systeme) töten. Und, Russland setzt wie die Ukraine auf Drohnen.

Das Ukrainischen Militär erscheint mir wesentlich kreativer und effektiver zu improvisieren oder auch aus „nichts“ irgendwas funktionierendes zu bauen. Kann auch Teil der Propaganda und meines Nichtwissens sein, klar. So sehr Ahnung habe ich von Waffentechnik nicht und wollte ich auch nie besitzen.

Was immer wieder wiederholt wird und auch bei mir hängen geblieben ist, Logistik ist alles. Die Lage einschätzen kann ich nicht, vermute aber, dass westliche Militärs die unterstützen besser organisiert sind als russische Truppen. Allein schon die Effizienz des US oder französischen Militärs ist/war für mich (in anderen Gebieten) beeindruckend, nach allem was ich so aus frei zugänglichen Quellen gesehen oder gehört habe bisher.

Soll jetzt kein warporn oder Glorifizierung sein, sondern wollte ich nur feststellen.

Zum Atomkriegs-Szenario noch. Wenn Russland mit seinen Drohgebärden durchkommt ist das ein Signal an alle Staaten und politischen Führer dieser Welt. Diejenigen die schon diese Technik haben wähnen sich in einer stärkeren Position und andere, die keine haben werden ihr möglichstes tun um aufzurüsten, just in case. Dann sind wir endgültig in einer unsichereren Welt angekommen, ohne Ausnahme.
 
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