Weedlord schrieb:
Ich finds auch eigentlich nicht lustig, aber so wie sich die "etablierten" Parteien verhalten kann ich nicht mehr anders als darüber lachen.
Nur ums mal zu schreiben, ich kann auch sehr gut Zynismus und Galgenhumor. Die Frage ist aber auch was bringt es effektiv nur auf diesem Niveau zu bleiben?
Als Gedanken dazu.
Klar, ich kann die extremistischen Wählerhochburgen auch einfach ignorieren und lachen, kein Ding. Ich lebe hier sehr gut, alles was ich will gibt es, anders als im ländlicherem Raum. Grundbedürfnisse und Grundversorgung sind vollständig abgedeckt, einige Kirschen auf der Torte gibt es ebenfalls. Meckern auf stabilem Niveau insgesamt also. Manchmal berechtigt, manchmal nicht.
Wenn ich dann mal im Umland Brandenburg bin wird es schnell vergleichsweise trist schon bei Infrastruktur. Nur wenige Supermärkte mit ausbaufähigen Sortiment und sehr begrenzten Öffnungszeiten, quasi keine Kulturangebote bis auf seltene Ausnahmen, ÖPNV bei dem es sich gar nicht erst lohnt auf Abfahrtspläne zu schauen, und so weiter. Geld habe ich und
will es auch ausgeben.
Brandenburg, oder auch angrenzende Bundesländer, werden nicht attraktiver für mich wenn Extremisten sich gegenseitig auf die Schulter klopfen für ihre Leistung es den „etablierten“ Parteien oder „den Anderen“ mal so richtig gezeigt zu haben.
Ich weiß nicht wie lange es braucht bis Einwohner eben dieser ländlichen Räume erkennen das sie auf landschaftliche Vorzügen sitzen die andere Menschen gerne besuchen oder gar mit nutzen würden. Landflucht ist nur solange ein Thema bis „das Land“ angenehmer wird. Gilt für Investoren von klein bis groß, Kulturschaffende, Privatmenschen (die einfach gern ein Häuschen hätten) etc.
Alles was es mehr braucht ist Toleranz, der Rest ergibt sich dann schon, mal grob vereinfacht.
Außerdem, auch Thema Protestwähler, es wäre aus meiner Sicht gut sich auf Gemeinsamkeiten zu besinnen.
Ich unterstelle mal, wir alle oder wenigstens die Mehrheit weiß die Vorzüge von Demokratie und Vielfalt zu schätzen genauso wie lebenswerte Umwelt und möchte das es besser wird überall da wo es Probleme gibt.
Was bringt es real diejenigen zu wählen die keine Konzepte vorweisen können und auch gar kein Interesse daran haben wirklich unser Land oder auch die EU und ihre Werte zu stärken?
Ich muss nicht mit „
you name it“-Wählern einer Meinung sein oder in jedem Detail übereinstimmen. Wird nicht passieren. Ehrlicher Streit in Teilbereichen gehört dazu und ist wichtig, Widerspruch oder bessere Argumente muss man auch mal aushalten und anerkennen können. Ganz unabhängig davon ob einem das Gegenüber nun gefällt oder nicht, insofern sind Debatten zu Personen selbst Alibi-Diskussionen. Ob mir die Frisur oder sonstwas von Scholz, Merz, Weidel, Baerbock oder Wagenknecht gefallen oder nicht ist völlig egal am Ende. Was mich interessiert ist, gibt es einen gemeinsamen Nenner oder nicht und wer ist inhaltlich näher an meinem.
So. Viel Text für lass(t) uns mal von oberflächlichem Zeug wegkommen jetzt.