Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Erkekjetter schrieb:
Er betreibt auch Wertschöpfung wenn er beispielsweise in Bildung investiert. Wertschöpfung erschöpft sich nicht nur in monetären Dingen.
Allein was die staatlichen Institutionen an Grundlagenforschung betreiben. Siehe das Max Plank Institut für Plasmaphysik. Das würde keine Privatunternehmen logischerweise mit einer Kneifzange anfassen.
 
Discovery_1 schrieb:
... Auf quasi alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird gewettet. Sogar auf Lebensmittel, z. B. Weizen.

Einmal dargelegt, was mit "wetten" gemeint ist und woher das Prinzip der Optionen kommt, die sich Händler holen, wenn sie zB auf Weizen "wetten".

Das fing vor langer Zeit mal so an: der Bauer hat 1x im Jahr (vielleicht 2x je nach Frucht) die Möglichkeit, seine Ernte zu verkaufen und er steht dabei unter dem Risiko der Missernte. Oder die Ernte wird gut und er macht einen ordentlichen Umsatz. Risiko und Chance.

Nun kommt der Händler zu ihm, Anfang des Jahres und sagt "ich kaufe heute deine Ernte".
Der Bauer zögert kurz und sagt "es gibt doch noch gar nichts". Und der Händler sagt "ja, ich kaufe die Ernte, die du im Herbst einholst und falls alles vergammelt, trage ich auch das Risiko - dafür will ich heute einen guten Preis".

Also kauft der Händler die Ernte, die er noch nicht kennt und die es noch nicht gibt (die Option auf die Ernte) und übernimmt das Risiko. Dafür will der Händler einen günstigeren Preis als den Marktpreis der letzten Jahre.

Diese Option ist nun wiederum handelbar und kann an einen anderen Händler verkauft werden usw.

Der Bauer denkt nach. Weniger Geld als letztes Jahr, dafür aber 100% sicher. Er hat das Geld heute und nicht erst Ende des Jahres.
Nachteil: es ist eben weniger Geld und falls es eine gute Ernte wird, könnte dem Bauern ein gutes Geschäft entgehen. Wie reagieren? Beide wetten nun - der Händler wettet auf gutes Wetter und hofft darauf, die Ernte am Ende des Jahres besser zu verkaufen, der Bauer wettet auf schlechtes Wetter und eine schlechte Ernte, aber er hat ja das Geld schon.

Und nun die Frage: ist der Händler böse? Darf er auf den Weizen wetten, den er auf eigenes Risiko gekauft hat? Oder ist der Bauer böse, der mit Hintergedanken den Weizen - den es noch nicht gibt - verkauft hat?

Du selber kannst auch einsteigen in diesen Markt und der Bauer übrigens selber auch. Jeder kann diese Optionen kaufen/verkaufen. Aber der Bauer hat sein Geld zu Anfang erhalten.

Und nun, je näher die Ernte kommt, desto besser kann man das Risiko einschätzen und hier können dann steigende/fallende Preis unfair erscheinen und der Händler gibt seine Option auf den Weizen einem anderen Händler usw, aber der Bauer hätte das auch so gemacht, dass er eine gute Ernte auch immer zum maximalen Preis verkauft.
 
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Fu Manchu schrieb:
respektablen Diskussionskultur deinerseits.
Fu Manchu schrieb:
ohne dabei selber konkret zu werden.
So, wo sind nun deine konkreten Nachweise für deine Aussagen? Diesmal lass ich dich nicht einfach so vom Haken! Du wirfst mir vor, ich würde es an Diskussionskultur vermissen lassen, wirfst mir vor, ich wäre unkonkret, haust selber aber nur Behauptungen raus und bist dann beleidigt, wenn man diesen Unfug als solchen betitelt. Wie wärs wenn du deinen Anspruch, denn du an mich legst, erstmal selber erfüllst? So wie es jetzt ist, ist das einfach nur Scheinheiligkeit und Doppelmoral pur. Liefere doch bitte selber Quellen zu deinen Aussagen und Theorien, die du hier in den Raum wirfst. Jetzt einfach wieder alles fallen zu lassen und sich aufs nächste zu stürzen, es war so klar und erwartbar, aber erst immer schön das arme Opfer spielen.
 
Fu Manchu schrieb:
Einmal dargelegt, was mit "wetten" gemeint ist und woher das Prinzip der Optionen kommt, die sich Händler holen, wenn sie zB auf Weizen "wetten".
Danke für deinen Beitrag. Mit einer richtigen Erklärung können die Leute, die das hier lesen, auch was anfangen. Das ist etwas Nützliches und deutlich hilfreicher, als jemandem nur zu sagen, dass er keine Ahnung hat.
 
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Mit anderen Worten, du hast Unfug erzählt, bist beleidigt, wenn man das so aussagt und belegt, schaffst es nicht, den Anspruch, den du an andere nachträglich legst selber zu erfüllen und spielst dich dann als armes Opfer auf.
Die übliche Masche halt, großes Kino...

Aber nun beklatscht euch mal gegenseitig in eurer Bubble. Das "tolle" Beispiel" findet so zwar überhaupt nicht statt und was da beschrieben wird ist NICHT das was an Terminkontrakt-/Futuresbörsen passiert, aber Fakten sind ja wurscht. Hauptsache es klingt gut...
https://de.wikipedia.org/wiki/Terminkontrakt
 
Kuristina schrieb:
Das ist etwas Nützliches und deutlich hilfreicher, als jemandem nur zu sagen, dass er keine Ahnung hat.
Wie sagt es Kachelmann immer so schön: Wissen ist eine Holschuld und keine Bringschuld. Und "Sie sind zu dumm für diese Dialog.".

Derlei komplexe Themen kann man hier einfach nicht aufrollen.
 
Man kann es sich auf jeden Fall sparen, andere herabzuwürdigen. So überzeugt man auch keinen.
 
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Reglohln schrieb:
Wie sagt es Kachelmann immer so schön: Wissen ist eine Holschuld und keine Bringschuld. ...

Da aber der Schüler nicht immer wissen kann, woher das Wissen kommt, können gute Lehrer das Wissen auch bringen. Vor allem dann, wenn erkannt wird, dass Wissen fehlt. Stell dir jemanden vor, der das Falsche sagt, denn bringt man auch mal Wissen zu ihm. Das ist keine Last für den Lehrer.
Und dabei sind einfach Beispiele erst mal der Einstieg in eine komplizierte Materie (niemand beginnt mit komplizierten Beispielen), die natürlich immer weiter nach oben gedreht wird mit modernen Finanzmitteln. Aber wer das Prinzip versteht, kann sich in die Details vertiefen.
 
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Kuristina schrieb:
andere herabzuwürdigen
Ach so, es ist herabwürdigend, wenn man aussagen als Unfug bezeichnet. Weil das ist gleichbedeutend damit, dass man jemanden persönlich herabwürdigt.

Also echt... oO
Fu Manchu schrieb:
Vor allem dann, wenn erkannt wird, dass Wissen fehlt.
Das lag bei dir ja nicht vor....

PS: Ich finds wirklich interessant, wie empfindlich hier ausgerechnet diejenigen sind, die sich regelmäßig dafür aussprechen, dass Betroffene sich doch nicht so anstellen sollen, beispielsweise bei LGBTQ+ Themen und Gendern...
 
Kuristina schrieb:
So überzeugt man auch keinen.
Erm ... Objektive Fakten >>> Meinung.

Wenn du jemanden davon "überzeugen" musst, dass 1+1=2 dann ... ist das Problem dieser Jemand.

Und bereits "Schätzen" mit "Wetten" gleichzusetzen sagt nur, dass besagte Person objektiv keine Ahnung hat, was "Wetten" ist oder wie eine Welt ohne ihre Definition von "Wetten" überhaupt funktionieren würde. Es war halt objektiv Quark, was da geschrieben wurde.

Da muss man nicht "überzeugen" sondern halt einfach objektiv sagen was Sache ist.

Die eigene Meinung ersetzt keine Fakten.
 
Ein kleiner Exkurs/Einschub:
Damien White schrieb:
dass 1+1=2 dann ... ist das Problem dieser Jemand.
1 + 1 = 10

Was stimmt nun? ;)
DU gehst vom Dezimalsystem aus.
ICH meine das Binärsystem (sind schließlich in einem Computerforum:evillol:) (das 10 umgerechnet natürlich auch 2 hierbei ergibt ist eben bei diesem Einzelfall der Fall, aber 10 ist nun mal etwas "anderes"). 10 + 10 = 20 (dez) und 100 (bin)

Was mein kleiner Einwurf verdeutlichen soll:

Man muss sich erst einmal auf eine (definitorische) Basis einigen bevor man (sinnvoll) diskutieren möchte.

Unabhängig davon zur Tatsache von Belegen: natürlich sollte jemand seine Aussage belegen, wenn diese "Substanz" haben soll. Es ist aber auch vollstens legitim bei "Gegenwind" ein "Gegenargument" zu erfragen, auch wenn man keines selbst pro seinem Punkt geliefert hat.
Wenn "Quatsch" widerlegt wird, und eine Person sich trotzdem querstellt: einfach ignorieren, das spart Zeit und Nerven^^

MfG, R++
 
Fu Manchu schrieb:
Die soziale Marktwirtschaft (sM) hat dafür gesorgt, das mehr Arbeitnehmer zu Wohlstand kamen als jemals zuvor und die sM hat für erst für einen stabilen Sozialstaat gesorgt.
Die Rede war von Frankreich und Macrons Politik, die hauptsächlich den Besserverdienern zu Gute kam. Die kennen das Wort sozialen Marktwirtschaft dort gar nicht.
Fu Manchu schrieb:
Doch nie der Staat, oder sollen alle Beamte werden oder in den öffentlichen Dienst gehen? Nur die Privatwirtschaft sorgt für Steuereinnahmen und Jobs, der Staat kann das nicht leisten.
Habe ich gar nicht behauptet.
Die Privatwirtschaft ist von einem funktionierenden Staat, einer intakten Infrastruktur, gesicherten Außengrenzen, einer zuverlässigen Gesetzgebung, Käufer, die Produkte nachfragen und sozialem Frieden genau so abhängig, wie die genannten Punkte von der Privatwirtschaft. Auch die erfolgreichsten Unternehmen wären isoliert auf einer Insel ohne den bösen Staat genau so aufgeschmissen, wie jeder Andere.
Der Staat fungiert darüber hinaus auch als öffentlicher Auftraggeber.
 
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OdinHades schrieb:
Zumindest verlangt der Bauer um die Ecke hier nahezu dreimal so viel für den Liter Milch wie der Supermarkt für den abgepackten Muh-Saft. Was davon besser ist, sei dahingestellt.
Man muss sich nicht für eine Seite entscheiden, so eng sehe ich das nicht, aber die Seite der Supermärkte ist deutlich kritisch zu betrachten.

Der Bauer verkauft seine Milch direkt nicht ohne Grund teurer. Und das liegt nicht daran, dass die Bauern Hardcore-Kapitalisten sind, die so viel Kohle wie möglich von ihrer Kundschaft abziehen wollen.

Natürlich spielt hier auch das Gesetz der Massenproduktion eine Rolle, zumindest bauernübergreifend für die Supermärkte, aber diese bestimmen den Preis und der ist definitiv zu gering. Seit wie vielen Jahren oder Jahrzehnten kritisieren Bauern, dass sie für einen Liter Milch nur so und so viel Cent bekommen?

Das Problem ist: Der Verkäufer bestimmt hier gar nicht mehr den Preis. Den Konsumenten, ganz verallgemeinernd gesagt, interessiert das natürlich nicht. Da wird sich nur aufgeregt, wenn der Liter Milch 5 Cent teurer geworden ist, dann hat man etwas zum Labern am Stammtisch zu Hause.

Was ich damit sagen will: Die Käuferseite, also die Supermärkte, müssen halt komplett übertreiben und haben sehr viel Macht. Wenn du als Bauer nicht springst und es im Zweifel nicht noch günstiger anbietest, gehen die halt zum Nächsten und lassen dich fallen. Der Bauer wiederum braucht große Abnehmer, damit sich die geringe Marge für einen Liter Milch auch lohnt. Kleine und auch mittlere Betriebe haben es durch die niedrigen Preise besonders schwer.

Ergo: Die Milch im Supermarkt ist viel zu günstig.

Und damit sage ich nicht, dass der Liter 3 € kosten soll. Es gibt nicht nur diese zwei Extreme. Es müsste ein Mittelmaß geben, aber das sehen die Supermärkte und Konsumenten natürlich anders. Der Dumme ist der Bauer. Der Produzent selbst.
 
Welche Definition müssen wir denn treffen, damit wir klären können, ob ein Staat Wertschöpfung schafft oder nicht? Dein Beispiel in allen Ehren, aber welche Definitionen und Prämissen gäbe es denn beim konkreten Thema, damit dein Beispiel hier auch zu trifft?
 
Wäre wohl schon nötig, wenn bei der ersten Reaktion auf die Nennung eines linken Bündnisses direkt der Bogen zu Marxisten/Stalinisten gezogen wird :D
 
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@Erkekjetter
Icb bezog mich mitnichten darauf.
Deswegen exkurs/Einschub.

Man könnte es wenn ich es nun betrachte höchstens auf die Deutung/Interpretation von "wetten" oder von "Wert" schöpfen münzen.

Mir ging es aber um das absolute Rechenbeispiel, was eben nicht absolut ist. Und daraus habe ich eben meine Prämisse mit der gemeinsamen Basis abgeleitet. Also der Punkt als Beispiel mit überzeugen wenn einer sagen würde das stimmt nicht mit 2 als Ergebnis, dass er das problem ist, nicht zutrifft.

Sorry 4 hijacking euren austausch^^

MfG, R++
 
R++ schrieb:
Man könnte es wenn ich es nun betrachte höchstens auf die Deutung/Interpretation von "wetten" oder von "Wert" schöpfen münzen.
Was Wort "Wetten" in dem Zusammenhang ist auch ziemlich untypisch, und was wohl gemeint war, war "Spekulanten", in diesem Zusammenhang.
 
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Auf Trump wurde vorhin geschossen ... das erinnert an Kennedy.

Edit: Er kam nicht mit einem blauen Auge davon, aber mit einem mutmaßlich kaputten Ohr.
 
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