Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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s0undjan schrieb:
Die Politik des marktwirtschaftlichen Kapitalismus hat erst dazu geführt, dass die Wähler nun eher zu den Rändern tendieren. Politik hauptsächlich für Reiche und Unternehmen kommt halt auf Dauer nicht gut an.
...
Die soziale Marktwirtschaft (sM) hat dafür gesorgt, das mehr Arbeitnehmer zu Wohlstand kamen als jemals zuvor und die sM hat für erst für einen stabilen Sozialstaat gesorgt. Das war keine Politik für Reiche und Unternehmer, sondern eine Politik die Arbeitsplätze und sozialversichungspflichtige Jobs geschaffen hat. Klar haben Unternehmer davon profitiert, aber wer sorgt denn für Arbeitsplätze? Doch nie der Staat, oder sollen alle Beamte werden oder in den öffentlichen Dienst gehen? Nur die Privatwirtschaft sorgt für Steuereinnahmen und Jobs, der Staat kann das nicht leisten.
 
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Fu Manchu schrieb:
Nur die Privatwirtschaft sorgt für Steuereinnahmen und Jobs, der Staat kann das nicht leisten.
Das ist volkswirtschaftlicher Unsinn noch und nöcher. Zum einen wäre da der ÖD und zum anderen kann der Staat selbstverständlich als Nachfrager/Auftraggeber im Markt auftreten und somit Jobs und Einnahmen generieren. So entstehen als Beispiel um Militärstützpunkte ganze Mikrowirtschaften aus Dienstleistungen und Kleingewerbe.
 
Erkekjetter schrieb:
... So entstehen als Beispiel um Militärstützpunkte ganze Mikrowirtschaften aus Dienstleistungen und Kleingewerbe.
Ja, um die Militärstützpunkte entstehen privatwirtschaftliche Versorgungszweige und somit private Unternehmen. Aber der Staat schafft wertschöpfenden Arbeitsplätze nur, wenn er als Unternehmer auftritt und wie das ausgeht, zeigt die Geschichte deutlich: alle sozialistischen Systeme gingen Pleite oder sind hoch verschuldet, Staatsunternehmen sind regelmäßig schlechter aufgestellt (Bahn, Bau des BER, Bau Stuttgart 21) als die Privatunternehmen. Das Problem ist ja, das bei einem Staatsunternehmen kein Unternehmer am Steuer sitzt, sondern hohe Beamte, die keine Unternehmer sind, sondern eben dem Staat zu Dienste stehen, nicht dem Unternehmen.

Erkekjetter schrieb:
Das ist volkswirtschaftlicher Unsinn noch und nöcher. ...
Leider nicht. Der Staat als Nachfrager ist möglich, aber das Geld, welches er ausgibt, kommt aus Steuereinnahmen. Der Staat zahlt keine Steuern an sich selbst, sondern diese entstehen aus der Wertschöpfung in Form privater Unternehmen und aus der Arbeit von Arbeitnehmer, die Steuern zahlen, weil sie an der Wertschöpfung teilhaben.
 
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Und ab '90 gabs plötzlich paar Millionen neue Kunden für alle Produkte, das Baugewerbe ausm Westen hat sich hier eine goldene Nase verdient und die Westdeutschen sind hier auf Grundstück-Shoppingtour gegangen.

Also Wohlstand ja, aber ab '90 nicht durch irgendwelche wirtschaftspolitischen Entscheidungen.

Ohne die Wende hätte es schlechter in der BRD ausgesehen ..
 
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sorry, hier sind die absoluten Grundlagen der Volkswirtschaft und des Geldsystems nicht vorhanden, dafür aber umso mehr Vorurteile.

Selbstverständlich kann ein Staat Wertschöpfung betreiben. Aber wenn diese grundlegende Tatsache schon bestritten wird…
 
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Erkekjetter schrieb:
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Selbstverständlich kann ein Staat Wertschöpfung betreiben. ...
Was ich doch auch bestätige, zwei Beiträge über dir sage ich "Aber der Staat schafft wertschöpfenden Arbeitsplätze nur, wenn er als Unternehmer auftritt" - das Problem ist nun aber, dass der Staat kein Unternehmer ist, weil dazu ein völlig anderer Mensch gehört - Beamte sind keine guten Unternehmenslenker. Staatsunternehmen können nur in geschützten Umgebungen existieren oder in Form von (Staats)Monopolen, aber in direkter Konkurrenz mit privaten Unternehmen sind sie immer im Nachteil.
 
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Fu Manchu schrieb:
Aber der Staat schafft wertschöpfenden Arbeitsplätze nur, wenn er als Unternehmer auftritt"
Das ist aber grundlegend Falsch. Er betreibt auch Wertschöpfung wenn er beispielsweise in Bildung investiert. Wertschöpfung erschöpft sich nicht nur in monetären Dingen.
Fu Manchu schrieb:
Staatsunternehmen können nur in geschützten Umgebungen existieren oder in Form von (Staats)Monopolen, aber in direkter Konkurrenz mit privaten Unternehmen sind sie immer im Nachteil.
Auch das ist kompletter Unfug.

Daher sage ich ja, hier fehlt es an absoluten Grundlagen.
 
Erkekjetter schrieb:
...
Daher sage ich ja, hier fehlt es an ...

.. einer gemäßigten und respektablen Diskussionskultur deinerseits. Von niemanden sonst liest man Dinge wie "Unfug, Unsinn, Vorurteile" und andere Herabwürdigungen - ohne dabei selber konkret zu werden. Du sprichst anderen die Grundlagen ab, ohne ein eigenes Fundament an Argumentationen aufzustellen - so ist das leider schwierig bis unmöglich dich einzubinden, obwohl du vielleicht auch was zu sagen hättest. Also atmen wir jetzt durch und dann - ich nehme an, du bist keine 14 - reden wir wie Leute mit Bildungshintergrund. Man kann auch freundlich auf Fehler der anderen eingehen :):schluck:
 
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Fu Manchu schrieb:
Was ich doch auch bestätige, zwei Beiträge über dir sage ich "Aber der Staat schafft wertschöpfenden Arbeitsplätze nur, wenn er als Unternehmer auftritt"
Oft leisten kommunale Unternehmen bessere Arbeit als private. Das sieht man gerade in der Wohnungsverwaltung von großen Beständen. Deswegen gilt es zu differenzieren.
Aber daß einem "absolute Grundlagen" abgesprochen werden ist weit über das Ziel hinausgeschossen.
 
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Och bitte nicht wieder den Empörten mimen, wenn man Unfug als solchen bezeichnet. Und selbstverständlcih habe ich dir konkrete Argumente und auch Beispiele dazu gegeben. Den ÖD, Wertschöpfung durch Bildung, etc. Wenn du diese nicht verstehst/nicht nachvollziehen kannst, weil dir die theoretischen Grundlagen fehlen, ist das Schade, aber nicht mein Fehler.

Zumal du, wie so oft, die Beweislast umkehrst. Jetzt soll ich Beweise antreten bzw. forderst diese ein, um deine Aussagen zu widerlegen. Statt das du deine Aussagen erstmal stichhaltig belegst. Beispielweise durch Fachqullen belegst, die aussagen und begründen, weshalb ein Staat keine Wertschöpfung betreiben könne.

Und ja ich erachte es als absolute Grundlage, dass man nicht bestreitet, ohne Quellen dafur anzuführen, auf welchen Theorien das fusst, dass ein Staat keine Wertschöpfung betreiben könne. Oder das Wertschöpfung allein monetär erfasst und gewertet wird.

Gern aber hier eine Quelle zur Darstellung, dass ein Staat selbstverständlich Wertschöpfung betreibt, welche letztlich auch zum Beispiel sich im BIP niederschlägt: https://www.destatis.de/DE/Themen/W...odukt/Methoden/erlaeuterung-sektor-staat.html
 
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Fu Manchu schrieb:
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts hat leider gezeigt, das weder die Rechten eine Gute Lösung waren noch die Linken/Roten.
Und die bisherige Geschichte des 21. Jahrhunderts zeigt, dass die Liberalisierung der Märkte (insb. der Finanzmärkte) ebenfalls keine so dolle Idee war.
Seit 2008 kommen wir ja aus den Krisen garnicht mehr heraus.
Dafür gibt es heute deutlich mehr Milliardäre, als noch vor 20 Jahren ... ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Der Großteil krepelt freilich noch immer vor sich hin.

Aber statistisch betrachtet werden wir ja alle wohlhabender, wenn Wenige von uns extrem reich sind.
"Tickle down" erweist sich doch eher als "sparkle up" (das passt ja auch besser zu Champagner).

Vorurteile? Klar habe ich welche :lol:
 
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Das soll alles der Effekt von Zins und Zinseszins sein. Ein immer kleiner werdender Teil der Menschen wird dabei immer reicher werden, während gleichzeitig ein immer größer werdender Teil der Menschen immer ärmer werden wird. Denn das Vermögen des einen, sind die Schulden der anderen, oder so ähnlich. Sprich, Vermögen und Schulden halten sich immer die Waage. Wenn ich das richtig verstanden habe, Herr Pispers. Daher plädiere ich für ein zinsfreies Wirtschaftssystem. Ich weiß, dafür plädiere ich wahrscheinlich auch als einziger.:D
 
Pispers ist ... fragwürdig.

Der Mann lebt vor allem durch "so einfach ist das" Aussagen die am Ende keinen Sinn machen und nicht funktionieren. Fast so als könne man keine komplexen und weltweiten Probleme mit 4 Minuten an schlechten Flachwitzen aus den 90ern lösen ... Wer hätts gedacht ...

Anyway, was du suchst ist eine muslimische Bank.

Die dürfen aus Prinzip weder Zinsen nehmen noch geben.

Aber stell dir vor, die lösen auch nicht das Problem von arm und reich ... wer hätts gedacht, ein komplexes und globales Problem lässt sich nicht durch "So einfach ist das" Fünfzeiler in einem Computerforum lösen.
 
Na ja, aber so wie es jetzt läuft, kann es ja auch nicht weitergehen. Unser Wirtschaftssystem muss dringend reformiert werden, nicht nur des sozialen Friedens wegen. Ich kritisiere besonders das Casino-System der Börsen. Auf quasi alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird gewettet. Sogar auf Lebensmittel, z. B. Weizen.
 
Ich verstehe nicht, warum immer muslimische Banken als Gegenstück zum zinsfreien Geldverleih genannt werden. Das stimmt einfach nicht. Bei denen heißen Zinsen nur anders und werden als Festbetrag einmalig gezahlt. Es ist nicht so, dass dort Geld ohne Gegenwert verliehen wird. Der entscheidende Unterschied ist eigentlich nur, dass der "Zins" vorab festgelegt und fest ist. Das kann besser oder schlechter sein, per se besser ist es nicht.

Und Pispers ist Kabarettist. Seine Aussagen können inhaltlich einen wahren Kern enthalten, dienen aber vor allem der Unterhaltung. Zudem ist ein wichtiges Mittel des Kabarett die Satire, welche nur dann funktioniert, wenn sie überzeichnet.
Zinsen/Zinseszinsen kann ein Staat zum Beispiel durch eine Erbschaftssteuer oder Vermögenssteuer effektiv entgegen wirken.
 
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Für mich ist das wetten, raten, schätzen ---> Prognosen.
 
Wenn Prognosen für dich wetten sind, ist es dann auch jede Projektplanung?
 
Erkekjetter schrieb:
Ich verstehe nicht, warum immer muslimische Banken als Gegenstück zum zinsfreien Geldverleih genannt werden. Das stimmt einfach nicht. Bei denen heißen Zinsen nur anders und werden als Festbetrag einmalig gezahlt. Es ist nicht so, dass dort Geld ohne Gegenwert verliehen wird. Der entscheidende Unterschied ist eigentlich nur, dass der "Zins" vorab festgelegt und fest ist. Das kann besser oder schlechter sein, per se besser ist es nicht.

Weil die Leute immer explizit "Weg mit den Zinsen" fordern und muslimische Banken dann zeigen, dass dadurch eben nicht das Problem gelöst wird.

Und ja, die geben andere Anreize ... Wer hätte es gedacht, eine Bank muss dir einen Vorteil bieten, dass du ihr dein Geld gibst und es nicht unters Kopfkissen steckst ... WOW!

Discovery_1 schrieb:
Für mich ist das wetten, raten, schätzen ---> Prognosen.
Also hast du keine Ahnung vom Thema ... Got it ...

Der Bäcker bei dir um die Ecke ist dann ein Casino weil er schätzt für wieviel er seine Brote verkaufen kann ...
 
Discovery_1 schrieb:
Auf quasi alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird gewettet. Sogar auf Lebensmittel, z. B. Weizen.
Da blickst du mir zu sehr nur auf die negativen Beispiele. Klar erweisen sich Spekulationen oft als Preistreiber. Sie bewirken aber oft genug auch das Gegenteil. Ohne einen Handel von riesigen Mengen an den Börsen wären die Lebensmittelpreise unter dem Strich deutlich höher als sie es heute sind, möchte ich meinen. Zumindest verlangt der Bauer um die Ecke hier nahezu dreimal so viel für den Liter Milch wie der Supermarkt für den abgepackten Muh-Saft. Was davon besser ist, sei dahingestellt. Aber es gibt genügend Leute, die auf günstige Lebensmittel und damit auch einen Wettbewerb in der Branche angewiesen sind.

Letztlich müssen die Hersteller auch spekulieren. Schließlich können sie nicht wissen, wie sich Angebot und Nachfrage exakt entwickeln werden. Irgendein Preisschild müssen sie dennoch auf ihre Produkte packen.
 
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