Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

[@mo]

Eine Nachtbetrachtung zu den Parlamentswahlen bei unserem wichtigsten Vertrauten.

Beim zweiten Wahlgang hatten sich ja auf Grund des Wahlsystems mehrere Bündnisse mit gemeinsamen Kandidaten gebildet, was u.a. dazu geführt hat, dass das Linksbündnis die meisten Sitze in der Nationalversammlung erobert hatte.
Bei der nunmehr ersten Sitzung im neugebildeten Parlament zersplittert sich das ganze aber wieder und es sind jetzt 11 verschiedene Fraktionen* vertreten.
Ob die Fraktionen des Linksbündnis künftig mit einer Stimme sprechen ist wohl mehr als fraglich. Macron wird daher alles dran setzen ein Bündnis der Mitte zu schmieden welche dann die Regierung stellt. Die erfolgreiche Parteientaktik könnte daher ein Pyrrhussieg sein, aber klarer Benachteiligter/Verlierer auf Grund des Mehrheitswahlrechts ist definitiv die Rechte, insbesondere RN von Madame Le Pen. Das Wahlrecht selbst wird aber auch von denen nicht ansatzweise in Frage gestellt, obwohl es zu Tricksereien geradezu einlädt. Es gehört eben zu Frankreich wie der Eiffelturm und von unserem eigentlich gerechteren Verhältniswahlrecht will man nichts wissen.

(*) Im Vergleich dazu der Bundestag mit aktuell 5 Fraktionen und 2 Gruppen ohne Fraktionsstatus (Linke/BSW).

 

[Erkekjetter]

Das man historisch „begründet“ an fragwürdigen Wahlsystemen festhält, ist doch in vielen westlichen Ländern der Fall. Selbst in DE. Frankreich und die USA sind da doch eher die spitze des eisbergs.

 

[@mo]

Was ist am französischen Mehrheitswahlrecht oder unserem gemischten System aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht fragwürdig?

Das generelle Wahlsystem in den USA ist natürlich sehr speziell und das zum Präsidenten erst recht.
Aber grundsätzlich ist es eben auch viel direkter bis zu unteren Ebenen als hierzulande.
Ich finde das alles nicht unbedingt schlecht, was mich aber sehr stört ist, dass du oft entweder selbst sehr begütert sein musst oder entsprechende Unterstützer brauchst. Andernfalls keine Chance.
Während du es hierzulande auch als armer Schlucker zu höheren politischen Weihen bringen kannst.

Bei uns ist es ja eher so typisch Deutsch, dass man beides hat/macht und es wieder besonders gut/gerecht etc. machen will. An sich nichts verkehrtes, aber endet eben auch in einem völlig aufgeblähten Bundestag weit über der Normgröße.

 

[Shader]

Hier ein interessanter Meinungsbetrag.
https://www.indianpunchline.com/india-russia-ties-take-a-quantum-leap-in-the-fog-of-ukraine-war/
Indien-Russland Beziehung sind die Besten denn je und China zeigt sich auch bereit auf Indien zuzugehen.

Wenn tatsächlich wieder ein regelmäßiges RIC Austausch stattfinden wird, ist das ein Tritt gegen den Westen. Es ist ein Zeichen sich zu diversifizieren denn unsere Sanktionspolitik ist ein zweiseitiges Schwert.

 

[Erkekjetter]

Ein Zweckbündnis das solange Bestand hat, wie beide was davon haben. Russland braucht aktuell jeden Verbündeten, den es bekommen kann, der Russland militärisches Material liefern kann. Entsprechend tief bückt es sich. Tut es das nicht mehr, wird das Bündnis nicht lange bestehen bleiben.

 

[ZeT]

Indien und China machen nur Politik für sich selbst.

Verkauf mir billiges ÖL, verkauf mir billige Waffen. Solange sind wir Freunde.

Würde heute die westliche Welt zu China sagen "du machst mit Russland nichts mehr, dafür heben wir alle Sanktionen auf" - China wäre 30 Minuten später der größte Verfechter von Sanktionen gegen Russland und Nr.1 Waffenlieferant an die Ukraine. ^^

 

[Kuristina]

Naja, so naiv sind die Chinesen nicht. Denen ist schon klar, dass man sich auf das Wort vom Westen besser nicht verlässt und dass 2 Wochen später die Sanktionen wieder in Kraft gesetzt sein könnten. Außerdem wollen die ja irgendwann Taiwan haben und haben dann den Westen eh wieder gegen sich. Und dann Russland auch noch, wäre nicht so clever.

 

[Banger]

Beiläufig auf Tagesschau eben, dass Biden sich aus dem Wahlkampf wohl zurückzieht. Da hätten sie den lieber vorher austauschen sollen und den Wahlkampf mit einem frischen Kandidaten starten können.

Edit: Noch ein Beitrag dazu. Der Druck kam von innen heraus. Erst die fehlenden Worte im TV-Duell, dann Selenskyj mit Putin verwechselt und jetzt auch noch Corona bekommen.

 

[Skaiy]

Es ist einfach amüsant immer wieder die USA von Außen zu beobachten. Die beiden Parteien haben ein Vielfaches an Mitglieder gegenüber unseren Parteien in Deutschland, dementsprechend ein Vielfaches an aktive Politiker.

Und beide Parteien stellen um die 80 jährige Menschen auf und immer wieder wird berichtet, dass es eben keine echte Alternativen gibt. Oder purer Pragmatismus.

Unglaublich, dass sich die Demokraten nicht getraut haben jemanden zu nominieren, der für die Zukunft steht.

Trumps "Zurückhaltung" hat auch nicht lange gedauert. Gut, überraschend war das nicht, aber die Hoffnung ist doch irgendwie da gewesen. Eine Art Sinneswandel, nachdem man fast ermordet worden ist. Naja, same procedure ...

Dann wird es dort halt noch weiter aufgeheizt. Hoffen wir mal, dass das nicht doof enden wird.

 

[CyborgBeta]

Edit: Noch ein Beitrag dazu. Der Druck kam von innen heraus. Erst die fehlenden Worte im TV-Duell, dann Selenskyj mit Putin verwechselt und jetzt auch noch Corona bekommen.

+ seine allgemein-zunehmende Vergesslichkeit und Fahrigkeit. Ich finde es gut, dass er von sich aus auf eine neue Kandidatur verzichtet und nicht daran festklammert - und wünsche alles Gute.

Allerdings kommt das alles zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, weil sich jetzt, in der kurzen Zeit, ein/e neue/r Kandidat/in erst profilieren muss, um überhaupt noch eine Chance gegen Trump zu haben.

Vermutlich wird das aber alles nicht mehr viel bringen, weil sich Trump nun, nach dem Attentat, als eine Art Auserwählten sieht.

 

[@mo]

Es ist einfach amüsant immer wieder die USA von Außen zu beobachten. Die beiden Parteien haben ein Vielfaches an Mitglieder gegenüber unseren Parteien in Deutschland, dementsprechend ein Vielfaches an aktive Politiker.

Es ist aber auch so, dass in den USA nicht selten unser Parteiensystem mit, sagen wir mal, einem gewissen Befremden betrachtet wird.....!?

Ich hätte nicht gedacht, dass Biden noch zurück zieht, selbst meine Bekannten in den USA haben das kaum für möglich gehalten. Es ist quasi unamerikanisch, wo du nicht den Schwanz einziehst wenn du es einmal so weit gebracht hast. Aber der Druck wurde jetzt dann wohl doch zu groß.
Ich denke zwar die Wahl ist längst entschieden aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und die Demokraten machen es sich weiterhin nicht einfach und nominieren nun nicht auf die Schnelle die Vizepräsidentin, sondern starten eine normale Nominierung für weitere Kandidaten.
Seit mehr als 70 Jahren ist es i.Ü. nicht vorgekommen, dass sich eine der beiden großen Parteien zum Nominierungsparteitag versammelte, ohne dass das Ergebnis vorher feststand und nun ohne Bindung an den Gewinner der Vorwahlen entscheiden können.

Ist nun die Frage, besser einen konservativen Kandidaten um gemäßigte Trumpwähler zu gewinnen oder einen kompletten Gegenentwurf zu Trump. Oder beides mit Präsident und Vize.

 

[CyborgBeta]

Es ist aber auch so, dass in den USA nicht selten unser Parteiensystem mit, sagen wir mal, einem gewissen Befremden betrachtet wird.....!?

Das Fachwort dafür ist, übersteigerter Parteienpluralismus. Das heißt, dass es viele kleine "Splitter"-Parteien gibt, anstatt wenige, die aber mehr bewirken könnten.

Und die Demokraten machen es sich weiterhin nicht einfach und nominieren nun nicht auf die Schnelle die Vizepräsidentin, sondern starten eine normale Nominierung für weitere Kandidaten.

Das hoffe ich auch. Die Vizepräsidentin wäre irgendwie so 0815. Es bleibt spannend.

Btw. hier etwas Lustiges: https://x.com/phsjr1/status/1814329661570097283

 

[Banger]

Und beide Parteien stellen um die 80 jährige Menschen auf ...

Trump scheint ja noch fit zu sein, der kann dann noch vier Jahre machen und sollte danach ggf. aber auch parteiintern ersetzt werden.

+ seine allgemein-zunehmende Vergesslichkeit und Fahrigkeit.

Das natürlich auch. Soll er sich zur Ruhe setzen. Das ist ja länger schon mit seinem Zustand. Wie gesagt, die hätten den besser mal vorher ausgetauscht und dann mit Mr. X / Mrs. Y den Wahlkampf starten sollen.

 

[douggy]

Da hätten sie den lieber vorher austauschen sollen und den Wahlkampf mit einem frischen Kandidaten starten können.

Obwohl ich finde, dass der Rückzug von Biden und das Thema um einen neuen Kandidaten das Attentat an Donald Trump etwas zur Seite drückt.

Glaube jeder, der jetzt kommt hat nun mehr Chancen als jemand frisches direkt von Anfang an gehabt hätte dank des Attentats.

 

[Moritz Velten]

Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass Donald Trump der nächste Präsident wird?

 

[douggy]

Weil du eine 50/50-Chance hast richtig zu liegen ...

 

[DriveByFM]

Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass Donald Trump der nächste Präsident wird?

Das Gefühl habe ich schon seit Wochen und die letzten Tage wurde es nur noch stärker.

 

[Erkekjetter]

Trump scheint ja noch fit zu sein,

Was ist los mit euch? So selektiv kann man doch nicht sein. Trump ist nicht fit. Körperlich überhaupt nicht und geistig nicht besser als Biden. Er kann sich bei keiner Rede fokussieren, macht Fehler am laufenden Band wie seinen unverheirateten Sohn eine tolle Ehefrau zu bescheinigen.
Wie kann man so selektiv blind sein?

 

[CCIBS]

Unglaublich, dass sich die Demokraten nicht getraut haben jemanden zu nominieren, der für die Zukunft steht.

Die Demokraten sind das, was bei uns etwa "Die Linke" bis "CDU (zur hälfte sag ich jetzt mal)" entspricht.

Da ist es nicht einfach, jemanden zu finden, mit dem alle zufrieden sind.

 

[Erkekjetter]

In den USA gehts doch weniger darum, mit wem alle zufrieden sind. Da muss der Geldfluss stimmen. Ohne sieht man in den USA doch keinen Stich. Das ist neben den Alles oder Nichts Wahlmänenrsystem der größte Unfug an der USA. Demokratie für die, die bezahlen.