Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hallo

sedot schrieb:
Aus Interesse, wird in der Zeit ein passender Berufsabschluss erworben oder die gelernte Ausbildung geprüft, wenn letzteres in welcher Form?
Beides, in den 1-2 Jahren werden das Wissen und die Deutschkenntnisse in der beruflichen Realität/Praxis überprüft und an unsere Standards angepaßt.
Am Ende gibt es die staatliche Anerkennungsprüfung und bei bestehen der Anerkennungsprüfung den deutschen Berufsabschluss (bzw. das Examen).

Grüße Tomi
 
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sedot schrieb:
Angeworbene Fachkräfte müssen „hier“ den vorgegebenen Ausbildungsweg durchlaufen, auch wenn im Herkunftsland eine gleich oder höherwertige Ausbildung/Studium abgeschlossen wurde.
Daran muss sich halt was ändern.
 
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Fachkräfte ist ein Buzzword was für vieles verwendet wird. Teilweise weil die tatsächliche Wahrheit ist das man es nicht einsieht mehr für Arbeitskräfte zu bieten und findet deshalb keine Arbeitskräfte, teilweise weil wirklich Personal fehlt (Hightech Branche), teilweise aber auch nur als Schein um zu auf den Markt präsent zu sein.

Schon mal geschaut welche Leute so den Mülldient betreiben, Handwerkliche Tätigkeiten nachgehen oder im Gastrogewerbe tätig sind? Gefühlt in meiner Region wird das nur noch durch Menschen mit Migrationshintergrund am Laufen gehalten. Das Dach meiner Eltern mit der Solaranlage wurde z.B. auch nur durch ukrainische Arbeiter installiert.
Ohne dem würde es es in manch Regionen nicht gut aussehen. Da zu unterstellen das die derzeitige Migration nichts mit Fachkräfte zu tun haben (bei dem Pauschalwort) ist schon ein großes Stück.
 
Tomislav2007 schrieb:
Beides, in den 1-2 Jahren werden das Wissen und die Deutschkenntnisse in der beruflichen Realität/Praxis überprüft und an unsere Standards angepaßt.
Als was ist man in dieser Zeit angestellt und was verdient man ? Ich frage deshalb weil ich auch Fälle kenne wo man so was missbraucht um billige Arbeitskräfte zu haben.

Aber grundsätzlich klingt das vernünftig.
 
Hallo

Kassenwart schrieb:
Als was ist man in dieser Zeit angestellt und was verdient man ?
Die sind in der Phase der Anerkennung als Pflegehelfer angestellt, es sind je nach Vorbildung/Erfahrung/Deutschkenntnissen ca. 14-16€ Brutto/Stunde.
Die erste große Hürde ist Deutsch lernen, man kann Pfleger (Helfer) nicht alleine auf Patienten loslassen die nicht einmal rudimentär Deutsch können.

Grüße Tomi
 
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_killy_ schrieb:
Ggf bin ich an der Stelle naiv - aber wir bekommen keine Fachkräfteeinwanderung, wenn wir hier Monate/Jahre brauchen um zu prüfen ob jemand geeignet für ein Job ist oder nicht.
Wenn es nach der Ausbildung noch eine wirkliche Aussicht auf einen positiven beruflichen Werdegang geben würde, hätten wir null Probleme mit dem Fachkräftemangel. Aber warum sollte sich der eigene Nachwuchs heutzutage noch ernsthaft für einen Lehrberuf interessieren wollen? Um später für Hungerlöhne und in zumeist befristeten Arbeitsverhältnissen auch noch womöglich die eigene Gesundheit zu riskieren? Deswegen hat die Jugend bei uns heute vor allem eines im Fokus: Möglichst das Abitur schaffen, um bloß keine Lehre machen müssen. Schon heute machen mehr als ein Drittel das Abitur.
Daher haben wir heute so viele Abiturienten wie nie. Aber gleichzeitig können die vielen offenen Lehrstellen nicht mehr besetzt werden. Außerdem kommt ein weiteres Problem noch dazu. Bei uns ist der schulische Werdegang auch schon längst von der Dicke des Geldbeutels der Eltern abhängig. Kinder aus reichem Hause haben in der Regel die besten Möglichkeiten, während Kinder aus einfachen Familien heute in öffentlichen Schulen zumeist in völlig überfüllten Klassenzimmern sitzen, wo mitunter die Hälfte der Kinder kein Wort Deutsch spricht. Zusätzlich mangelt es den öffentlichen Schulen auch noch oft an modernen Lehrmaterial und, wichtiger, an qualifizierten Lehrkräften. Ich könnte unendlich weiter aufzählen. Daher nur ein kurzes Fazit: Die Politik hat in den letzten Jahrzehnten alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Das gilt besonders für die Bereiche unserer öffentlichen Daseinsvorsorge, dazu zähle ich auch unser Bildungssystem.

Rechtschreib-, Satzbau-, sowie Grammatikfehler dürfen gern behalten werden.
 
@Discovery_1

Ich sehe es etwas optimistischer. Wir haben ausreichend Ausbildungsberufe, die am Ende auch zu vernünftigen Gehälter über dem Mindestlohn führen.

Aber ich stimme dir absolut zu, dass die Politik insgesamt die letzten Jahrzehnte immer bei der Bildung gespart hat. Kinder haben keine Lobby bei der Politik und ich finde jeden Politiker der sagt "wir brauchen höhere Steuern für die Bildung" einfach nur ein absoluten Lügner. Nie, wirklich nie wurde etwas für Bildung und in die Schulen investiert. Dies liegt m.E. nach an der extremen Trennung der Verantwortungen von Landkreis, Land und Bund. Keiner ist zuständig - keiner macht was - jeder schiebt sich die Schuld zu. Aber bei jeder Wahl steht immer auch "Bildung" mit auf den Plakaten. Einfach zum kotzen!

Beispiel: bei uns in der Stadt sollte die Sporthalle saniert werden, da es dort reinregnet. Hierfür standen über 4 Millionen Euro Fördergelder vom Land zur Verfügung. Da aber der Landkreis es nicht hinbekommen hat von Antrag und Bewilligung gemeinsam daran zu arbeiten, hier eine Genehmigung zu bekommen, sind die Gelder verfallen und die Sporthalle rottet weiter vor sich hin.
 
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@Moritz Velten Ja, das kenne ich. Ich war über viele Jahre in der Schulreinigung tätig. Nicht nur, dass die Toiletten oft schon Jahrzehnte alt waren, und in dieser Zeit fast nichts saniert wurde, haben sich die Schüler zudem auch noch meist wie Schw**** aufgeführt. Besonders traurig in meinem Fall, da es sich hier schon größtenteils um Erwachsene Menschen handelte. Mein Einsatzgebiet waren nämlich fast immer Berufsschulen. Bei den Sporthallen war es aber dafür in der Regel nicht so schlimm. :D
 
Discovery_1 schrieb:
@Moritz Velten Ja, das kenne ich. Ich war über viele Jahre in der Schulreinigung tätig. Nicht nur, dass die Toiletten oft schon Jahrzehnte alt waren, und in dieser Zeit fast nichts saniert wurde, haben sich die Schüler zudem auch noch meist wie Schw**** aufgeführt. Besonders traurig in meinem Fall, da es sich hier schon größtenteils um Erwachsene Menschen handelte. Mein Einsatzgebiet waren nämlich fast immer Berufsschulen. Bei den Sporthallen war es aber dafür in der Regel nicht so schlimm. :D

Oh, das ist hart.

In meinem Ausbildungsbetrieb hat unser Logistikleiter immer darauf geachtet, dass die Toilette an der Warenannahme immer sauber war.

Traurig, dass sich manche Kollegen wie Schw... benommen haben und er ihnen verboten hat, diese Toilette zu nutzen.

Bei denen frage ich mich, ob man die Toiletten zu Hause auch so verdrecken lassen würde.

Ohne mich jetzt selbst zu beweihräuchern, bin ich froh, dass ich Mittlerweile einen Euroschlüssen habe.

Diese Toiletten sind in der Regel sauberer.
 
Was wir jetzt dringend bräuchten, ist mal generell ein richtiges Investitionspaket für unsere marode öffentliche Daseinsvorsorge. Da haben wir überall riesige Baustellen. Aber solche Sondervermögen, das gibt's wohl nur für die Rüstung und für die Banken. Da geht es mir doch gleich viel besser. :freak:
 
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@Discovery_1

Es gibt kein Sondervermögen, sondern nur Sonderschulden. Diese Sonderschulden sind Steuererhöhungen/Leistungskürzungen in der Zukunft.

Nein, egal ob der Staat morgen spontan 100 Milliarden Euro mehr Steuern einnehmen würde, würde dieses Geld dennoch nicht in die Bildung gesteckt. Kinder gehen nicht wählen - deshalb wird das Geld für allen anderen Mumpitz ausgegeben.

Der Staat könnte ja durchaus mehr Steuergelder einnehmen. Alle Wirtschaftsverbände, Lobbygruppen und Wirtschaftsweisen raten ja, zum Bürokratieabbau, damit die Wirtschaft wachsen kann. Nur leider möchte davon die Ampel nichts wissen. Wäre ja ein Kontrollverlust - der zwar 0 Euro kostet - aber lieber ist alles klein in klein geregelt, als das man mal mutig ist.
 
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BridaX schrieb:
Was lässt dich glauben, dass Migranten, die sich nicht integrieren wollen, einen Groß- oder nennenswerten Teil darstellen? Was lässt dich glauben, Deutschland ließe 'jeden' in's Land? Für mich klingt das absolut ideologisch und emotionalisiert.
Sehr einseitige Betrachtung deinerseits, ohne auf die Verteilung der Arbeitslosigkeit einzugehen.

Hier mal ein paar Daten aus Dänemark und den Niederlanden:

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Screenshot_20240624-192108_Adobe Acrobat.jpg
Screenshot_20240624-192145_Adobe Acrobat.jpg


Aus Deutschland findet man leider nur bruchstückhafte Analysen, z.B.:

"Dienstag, 05.03.2024, 14:23
Mehr als 600.000 erwerbsfähige Migranten etwa aus Syrien, Afghanistan und dem Irak bekommen in Deutschland Bürgergeld. Darunter auch 275.000 anerkannte Asylbewerber, die als arbeitslos geführt werden. Kosten für den Staat pro Monat: 460 Millionen Euro."

https://www.focus.de/finanzen/news/...ge-migranten-in-einem-monat_id_259729948.html
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die ständigen Schlägereien, Messerstechereien, Belästigungen, Vergewaltigungen, geschlossenen Freibäder, etc. lassen mich daran glauben.

Das Problem ist, dass diese Ereignisse schon immer stattgefunden haben und absolut nichts neues sind. Ganz im Gegenteil haben sich solche Straftaten über die letzten Jahrzehnte reduziert. Wir sehen seit 2020 eine marginale Steigerung, was aber wohl dem Unmut durch die Corona-Pandemie und dem politischen Zweikampf in der Gesellschaft geschuldet ist.

Was sich gesteigert hat, ist die Anzahl an Nachrichten, die immer emotionaler und einseitiger über negative Ereignisse berichten. Der Mensch ist absolut schlecht darin, sich davon zu distanzieren und die Situation in einem gesamtheitlichen Kontext zu betrachten.

Tomislav2007 schrieb:
Ja, es ist sehr emotional wenn Frauen mir erzählen das sie Angst haben ihre Kinder ins Freibad zu lassen oder Abends alleine raus zu gehen.

Ich finde es auch schade, wenn Menschen Deutschland als keinen sicheren Ort mehr wahrnehmen - aus oben genannten Gründen. Obwohl dem absolut nicht ist.

Damien White schrieb:
Wie ausländerfeindlich und von Halbwissen sowie einseitigen Vorurteilen zerfressen darf jemand sein bevor man ihn offiziell als AFD/CSU Sympathisant bzw. Nazi bezeichnen kann?

Ich finde es auch wenig förderlich so hart gegen rechts zu schießen, damit holt man niemanden ab und die Fronten verhärten sich noch stärker.

_killy_ schrieb:
Ansonsten wäre ich für die völlige Abschaffung irgendwelcher behördlicher Anerkennungen von Qualifikationen. Dies sollen bitte die Unternehmen selbst übernehmen. Hier haben wir unnötig Bürokratie aufgebaut ohne, dass die Beamten auch überhaupt ein Plan davon haben was sie machen.

Finde ich auch schwierig. Ansonsten finde ich das Konzept einer "Arbeitsgarantie" recht ansprechend. In der deutschen Verfassung steht "Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.". Tatsächlich haben viele Arbeitssuchende kein passendes Angebot, dass auf deren Qualifikation oder Person zugeschnitten ist. Der Staat würde also für diverse Arbeitsplätze im Bereichen der Geringqualifikation sorgen und mindestens den Mindestlohn zahlen, darunter auch Felder im Ehrenamt wie bei der örtlichen Tafel oder im Tierheim... Anstatt den Leuten also Arbeitslosengeld zu zahlen, sind sie auf Arbeit und bekommen den Mindestlohn, werden wieder in die Gesellschaft integriert und können sich mit teils sinnvollen Aufgaben beschäftigen.
 
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@BridaX
Zumindest in den Letzten Jahren, genauer genommen seit Mitte des letzten Jahrzehnts haben wir einen massiven Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Von reduzieren kann da kaum die Rede sein, die Zahl hat sich in Rund 10 Jahren mehr in etwa verdreifacht.

sexualdelikte.JPG
 
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Coca_Cola schrieb:
[...]Anstieg der [polizeilich erfassten] Straftaten[...]
Deine Aussage habe ich mal komplettiert.

Ich wage zu behaupten, dass dies maßgeblich mit einer stärkeren Sensibilisierung in der Gesellschaft zusammenhängt und ich vermute gerade im Rahmen der #Metoo-Bewegung haben insbesondere viele Frauen ihre Scham überwunden.
 
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@Coca_Cola

Ab 2016 wurde das Sexualstrafrecht massiv verschärft, was den Peak erklärt. Zudem findet in der Gesellschaft ein Umbruch statt; Mehr Menschen sind bereit, Straftaten zu Anzeige zu bringen. 'Früher' hat sich kaum eine Frau getraut, gegen Ihren Mann oder Lebenspartner auszusagen oder man wurde schlicht nicht ernst genommen - auch als Mann oder diverses Geschlecht. Dahingehend hat sich extrem viel getan; MeToo, Feminismus, LGBTQ+, Toxische Männlichkeit, DEI, ESG...

WolledasKnäul schrieb:
Sehr einseitige Betrachtung deinerseits, ohne auf die Verteilung der Arbeitslosigkeit einzugehen.

[...]

Kosten für den Staat pro Monat: 460 Millionen Euro."

Danke, ich würde allerdings erwarten, dass du den Inhalt des Artikels zumindest selber in eigenen Worten zusammenfasst. Du kannst in einer Diskussion nicht erwarten, dass dein Gegenüber deine Quellen durchliest.

Das Thema rund um den Nettobeitrag von Migranten zum Haushalt ist hochkomplex und es gibt unzählige variablen.

Zudem ist es die rein finanzielle Betrachtung, ohne Menschenrechte-, Würde und Verfassungen mit einzubeziehen. Wo steht geschrieben, dass ein Mensch profitabel sein muss- um in einem Land leben zu dürfen? Zumal wir hier wieder von Summen sprechen, die absolut kein Gewicht haben. 460 Millionen Euro sind ein Fliegenschiss.
 
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Asylbewerber kamen nun als „Flut“, als „Welle“, als „Schwemme“, „Ströme“ oder „Ansturm“. Sie waren „tickende Zeitbomben“, und die Situation drohte in Deutschland angeblich eines Tages zu „explodieren“. Sie waren „Scheinasylanten“, die nicht arbeiten wollten und Sozialleistungen abgriffen, mitunter sogar in „Luxuswohnungen“ wohnten. Nicht mehr die „illegale Einwanderung“ war das Problem; Deutschland hatte nun ein „Ausländerproblem“.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/migranten-als-suendenbock-hat-deutschland-aus-der-ersten-asylkrise-nichts-gelernt-19837215.html

Alles nix Neues. Die gleichen Diskussionen gab es schon in den 1980er Jahren, noch bevor ich geboren wurde. Und, oh Wunder, Deutschland steht noch.

Bin ich letztens drübergestolpert und fand es ganz spannend. Passt auch ein bisschen zur aktuellen Diskussion. Wenn der Artikel hinter einer Paywall ist, tut es mir leid. =P
 
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