Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@mo schrieb:
Aber beim Chinesen um die Ecke würde ich ohne Bargeld verhungern.
Na wenn es ein Chinese ist wirst wahrscheinlich mit WeChat oder Alipay bezahlen können.
@mo schrieb:
Und auf den Wochenmärkten akzeptiert auch längst nicht jeder Stand Kartenzahlung.
Mit anderen Worten:
Es zeigt wie rückständig Deutschland ist aber auch die Probleme. (z.B. Gebühren etc.)
 
Paradox.13te schrieb:
Es zeigt wie rückständig Deutschland ist aber auch die Probleme. (z.B. Gebühren etc.)
Jein!
Ich sehe das gelegentlich in Gruppendiskussion im Rahmen meines Jobs, dass da viel generationsbedingt ist. Den Älteren geht das gelinde gesagt am Arsch vorbei oder sind eher empört darüber, wie man auf die bescheuerte Idee kommt, Bargeld abzuschaffen. Wer sein Leben lang mit Papier und Metall bezahlt hat, sieht keinen belastbaren Grund, das nicht auch künftig tun zu können.
Auf Grund unserer demographischen Altersstruktur und Vermögensverteilung sind diese Generationen aber ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor noch auf etliche Jahre.
Politisch wird darauf also jede Partei Rücksicht nehmen (müssen) es sich nicht mit seinen Wählern zu verderben wegen eines minder wichtigen Problems aus ihrer Sicht.

Gerade auf Wochenmärkten, Ausnahme Samstag, sind die Älteren deutlich in der Mehrzahl. Für einen Stand besteht da also keine prinzipielle Notwendigkeit das einzuführen.
Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich für den Kochschinken und die Fleischwurst meines Lieblingsmetzgers auf dem Wochenmarkt zur Not noch mit D-Mark bezahlen würde, wenn der das verlangt.
 
Paradox.13te schrieb:
Es zeigt wie rückständig Deutschland ist aber auch die Probleme. (z.B. Gebühren etc.)
Mir zeigt es eher wie unfähig die Händler sind, die wahren Kosten für das Bargeldhandling reell zu beziffern. Denn diese liegen um Welten nicht bei 0. Und ist es natürlich sehr viel praktischer es Schwarz einnehmen zu können.

Egal ob auf dem Markplatz in Bonn oder auf dem Viktualienmarkt in München, einige hatten Probleme mir eine Quittung/Bon auszustellen und andere haben sich kategorisch geweigert.
 
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@mo schrieb:
sind diese Generationen aber ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor noch auf etliche Jahre
Ja, aber halt nicht für immer. Die nachfolgenden Generationen sehen da weniger bis gar kein Problem darin. Es ist also nur eine Frage der Zeit. In anderen Ländern schneller, in Deutschland mit Verspätung. Aber Bargeld wird irgendwann keine Rolle mehr spielen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
 
Meine Einstellung ist. Ich versuche so weit wie möglich vom Bargeld weg zu kommen. Ich füttere höchstens noch den Parkt ticket Automaten mit Bargeld, oder eine Eistüte. Also wirklich unter 5 €. Aber selbst bei Bäckern, die Karte Annehmen, bezahle ich dann auch da mit Karte unter 5 €.

Selbst bei uns im Büro, holen wir uns einmal in der Woche etwas. Wir sind fünf Leute und es rotiert immer. Also jede Woche bestellt ein anderer dann und holt ab und entscheidet auch, wo man etwas holt. Vier von fünf wickelt das unter einander über PayPal ab. Nur einer zahlt Bar, oder will Bar. Und die Person ist Anfang 30 und glaub der jüngste der Gruppe.

Ich selbst habe im Geldbeutel nur noch jeweils ein 5 €, 10 € und 20 € Schein, falls es mit Karte mal nicht gehen sollte und im Auto 50 €, zum Notfall tanken.

Mit Handy zahle ich aber noch nicht (also im Laden an der Kasse). So modern bin ich dann auch wieder nicht.

Und weil es gerade zur Diskussion passt, eine Ausgabe von 13 Fragen zu dem Thema Karte vs. Bar.

 
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Kuristina schrieb:
Ja, aber halt nicht für immer. Die nachfolgenden Generationen sehen da weniger bis gar kein Problem darin. Es ist also nur eine Frage der Zeit.
Das ist richtig, es wird m.E. aber sehr viel länger dauern, als manch einer annimmt.

Ich hatte mal in einer Diskussionsrunde zu dem Thema eine nette Begebenheit. Die Zusammensetzung war bewusst gemischt altersmäßig. Nachdem ein hipper Vertreter der jüngeren Generation ausführlich die Vorteile des Verzichts auf Bargeld für ihn persönlich dargestellt hat, fragte ihn ein Älterer ob er denn schon mal Probleme mit Datenmissbrauch hatte, was dieser ehrlicherweise bestätigte.
Der Ältere hat ihm dann genüsslich aufs Brot geschmiert, dass es doch seltsam sei, dass die einzige Zahlungsart die Anonymität gewährleistet und vor Datenmissbrauch schützt, eben die Barzahlung, er so schlecht findet.
 
Paradox.13te schrieb:
Abgesehen vom Friseur bin ich schon vom Bargeld weg.
Haha. Da bin ich schon einen Schritt weiter. Ich habe mich sogar schon komplett vom Friseur gelöst :D (Irgendwann ist da oben nur noch so wenig, da kann man es auch selbst machen).

Paradox.13te schrieb:
Ich mache alles darüber, weil ich es so gewohnt bin.
Ja. Würde ich mich damit mal richtig befassen, würde ich wohl auch schnell umschwenken. Ich habe von meiner Bank mal so eine Digi Karte beantragt. Dann waren die irgendwie zu blöd und haben zwei daraus gemacht und dann hat das auch nochmals zusätzlich Geld gekostet, zur normalen. Da verging mit die Lust darauf dann gleich wieder ganz schnell.
 
Ich zahle nahezu ausschließlich mit Bargeld und versuche auch immer möglichst bei den gleichen Geldautomaten Geld abzuheben. Nur wenn wenn es wirklich nicht anders geht (hohe Beträge, zu wenig Bargeld dabei) kommt die Karte zum Einsatz. Kontaktloses zahlen habe ich deaktiviert.
 
Und weshalb?
 
Vornehmlich Anonymität. Keine Daten werden irgendwo gespeichert. Dazu kommt auch noch, dass man mMn einen besseren Überblick darüber hat wie viel Dinge tatsächlich kosten und dadurch automatisch weniger kauft.
 
Feligs schrieb:
einen besseren Überblick
...oder vielleicht auch eine höhere "Hemmschwelle".
Wenn der "Fuffi" dem Kassierer in die Hand gedrückt werden muss, sieht man ja direkt, was man "verliert".
Mit Karte ist halt wie alles digitales/virtuelles: (wortwörtlich) nicht greifbar.

Aber ist alles gewohnungssache denke ich. Man kann auch mit Kartenzahlung "bewusst" einkaufen.

Ich mag Bargeld aber auch mehr, da man was in der Hand hat:D
Denke auch bei den jüngeren, die es nicht "anders kennen" (digitaler aufgewachsen sind: Handy/Uhr als Bezahlgadget) ist das nicht so wichtig oder unbequemer. Die alten erinnern sich vielleicht daran, wie man als Stift mit nem 5 Mark Stück wie Ludwig XIV gelebt hat und gefühlt den ganzen Laden kaufen konnte^^

Zahle aber denke ich (bis auf beim kleinen Bäcker so mini Beträge) zu 75 % mit Karte.
Im Ausland sowieso - aber hier auch immer Bargeld (wenn Nicht Euro Land vorher so 100-200 EUR gewcheselt) als Notfall dabei.

MfG, R++
 
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R++ schrieb:
wie man als Stift mit nem 5 Mark Stück wie Ludwig XIV gelebt hat und gefühlt den ganzen Laden kaufen konnte^^
Ja und heute sind überall Überwachungskameras.

Total blöd. 😁
 
_killy_ schrieb:
Trifft auch auf Essensgutscheine von Arbeitgeber zu. Dennoch scheinen die Mitarbeiter diese zu nutzen, wenn der Arbeitgeber keine Kantine hat, dennoch aber sich an der Verpflegung der Mitarbeiter mit beteiligen möchte.
Die Mitarbeiter, die das nutzen, haben aber nebenbei noch einen Lohn, den sie für alles ausgeben können, was sie wollen. DESWEGEN ist auch der Essensgutschein vom AG keine Stigmatisierung.
Die Stigmnatisierung beginnt erst dort, wo du ausschließlich Gutscheine (oder eine Bezahlkarte) zur Verfügung hast.

@ Kartenzahlung:
Wer mich zwingt, für jeden Pups mit der Plastikkarte zu bezahlen, der verliert einen Kunden.
So einfach ist das ... nicht weil ich Kartenzahlung ablehne, sondern weil ich die Freiheit liebe ... in dem Fall die Freiheit, zwischen verschiedenen Zahlungsmitteln zu wählen und mich gleichzeitig zu entscheiden, ob ich eine digitale Spur hinterlassen will, oder nicht.
Ohne Bargeld geht diese Freiheit verloren.
 
@mo schrieb:
es wird m.E. aber sehr viel länger dauern, als manch einer annimmt.
Ich denke, es wird eher schneller gehen, als man glaubt. Die Banken werden den Ton vorgeben. Mit Bargeld zu hantieren, kostet die nur unnötig Geld. Immer mehr Filialen verschwinden, Geldautomaten ebenso. Es nutzen einfach immer weniger Leute. Ich persönlich kann auch mit Münzen überhaupt nichts anfangen. Das würde mich in der Tasche nur stören. Wenn ich wirklich mal bar bezahle, dann kommt das Kleingeld Zuhause in einen Behälter und sammelt sich da. Ich werde garantiert nie im Supermarkt an der Kasse stehen und mein Kleingeld herauskramen, während die Schlange hinter mir immer länger und länger wird. ^^ Nicht meine Welt.

Ja, es gibt Datenmissbrauch. Und es gibt Ältere, denen wird das Geld aus der Tasche oder der Wohnung geklaut, obwohl doch eigentlich nur der Handwerker oder ein "Freund" vom Enkel da war. Anekdoten finden sich auf beiden Seiten.
 
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CCIBS schrieb:
Ich füttere höchstens noch den Parkt ticket Automaten mit Bargeld,
Schau' mal nach der App EasyPark und ob deine Parkflächen dabei sind, dann kann man, trotz Parkscheinautomat, sein Ticket digital bezahlen. Du musst nicht mehr zum Automaten. Das kannst du alles im Auto machen. Für uns eine Erleichterung, da wir fast nie Bargeld dabei haben und wenn, nur Scheine.

https://www.easypark.com/de
 
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DerOlf schrieb:
Die Stigmnatisierung beginnt erst dort, wo du ausschließlich Gutscheine (oder eine Bezahlkarte) zur Verfügung hast.
Ich weiß nicht, ob das hier schon irgendwo erwähnt wurde, aber deswegen ist für Asylbewerber neben der Bezahlkarte auch noch ein Taschengeld vorgesehen.
 
Skaiy schrieb:
Schau' mal nach der App EasyPark und ob deine Parkflächen dabei sind
Werde es mir mal anschauen. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ich schon mal sah, wie ein Kollege mit seinem Handy und PayPal App an einem Ticketautomaten gezahlt hat. Außerdem sind die Parkplätze meistens wo ich Parke eine Stunde kostenlos.
 
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Skaiy schrieb:
Aber die nehmen 60 Cent Gebühr für den Dienst!!11!

Ich nutze EasyPark auch immer wo es möglich ist. 👍 Dann kann man auch schon mal aus der Ferne sein Ticket verlängern 😀
 
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