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Doch, das gibt es: die PpUGV (Pflegepersonal Untergrenzen Verordnung), dort ist der Stellenschlüssel für die Fachbereiche hinterlegt, in meinem Fall (Urologie, periphere Station) tagsüber 1:10 (Pflegekraftatient), Nachts 1:22, für einen Intensivstation wären es Tags 1:2 und nachts 1:3.hallo7 schrieb:Es gibt da kein Gesetz das ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung straft wenn es unterbesetzt ist
Die Daten werden monatlich überprüft, für jede Schicht (Früh, Spät, Nacht), kann man keine ausreichende Besserung nachweisen, werden Strafzahlungen fällig, bei denen die Kosten für Zeitarbeiter überschaubar sind.
Das Problem ist, dass dieses Konstrukt nie zur Stärkung/Unterstützung des Pflegepersonals, gedacht war oder um die Versorgung der Patienten zu verbessern.
Die Verordnung kam vorbereitend, um die Krankenhauslandschaft neu strukturieren zu können, um kleine und/oder wenig wirtschaftliche Häuser zu schließen.
Das war ein reines Druckmittel.
Die Umsetzung der personellen "Besetzung" ist nebenbei auch komplett an der Realität vorbei.
Damit dieses Konstrukt aufgeht, werden Leute mit Pflegeausbildung ohne Stationszugehörigkeit den Dienstplan zugeschlüsselt.
Das sind aber auch Leute aus der Pflegedirektion, aus der Kodierung, den Controlling, Akutschmerzdienst usw., die teilweise den Patienten nie versorgen.
Auf dem Papier ist alles passend, geändert hat sich durch die Verordnung nichts, außer dass ich einen neuen Graphen im Dienstplanprogramm habe und eine Kollegin aus dem Controlling jeden Monat die Leute von links nach rechts auf die Dienstpläne verschiebt.
Die jetzt kommenden PPR 2.0 werden auch wenig bis nichts daran ändern, evtl. lässt sich damit langfristig der Arbeitsaufwand auf den Stationen besser darstellen, in meinem Augen sind die aber nach wie vor zu unpräzise.
Allerdings muss man auch irgendwo die Balance finden zwischen präziser Erfassung und der "richtigen" Arbeit, denn wenn nur noch dokumentiert wird, fehlt die Zeit für den Patienten.
Das gibt es auch in pflegerischen Bereichen, allerdings nur dort, wo ein hohes Maß an Fachwissen gefordert ist, für das einer Zusatzqualifikation notwendig ist, Dialyse, OP,b Anästhesie, Endoskopie, Herzkatheter, etc..Tomislav2007 schrieb:Bei Ärzten im Krankenhaus gibt es eine Rufbereitschaft, nennt sich Hintergrunddienst.
Das trifft bei den Ärzten gewissermaßen auch zu, die regulären Dienste sind von Assistenzärzten besetzt, egal ob innere Medizin oder Chirurgie, der Hintergrund ist in der Regel immer ein Oberarzt mit großem Fachwissen, der zu Rate gezogen werden kann, wenn die Fähigkeiten des diensthabenderen Arztes aus Mangel an Wissen ist Erfahrung an Ende sind.
Bei operativen Einheiten meist Notfälle, die eines komplexeren Eingriffs bedürfen.
Für das tägliche Geschäft gibt es Ausfallkonzepte, die entwickelt aber jedes Haus oder jeder Klinikverbund für sich und sind individuell.
Bei uns gibt es eine Art Rufdienst, allerdings ist dieser keine Rufbereitschaft, sondern an strikte Vorgaben geknüpft mit kleinen Zeitfenster, im Grunde eine Notlösung um kurzfristige Personalausfälle abzupuffern.
@_killy_ @douggy
Ambulante Versorgung ist günstiger als stationäre, auch mit Fuhrpark, Fahrzeiten, usw..
Der "Luxus" ist aktuell das Pflegeheim mit Vollzeitbetreuung der Angehörigen, auch mit ambulantem Pflegedienst bleibt immer noch viel Arbeit an den Angehörigen hängen.
Die Leute müssen ihre Notdurft nicht immer in den paar Minuten verrichten, in denen der Pflegedienst da ist, die möchten auch in gewissem Maße unterhalten/beschäftigt werden, die benötigen gegebenfalls Hilfe bei der Mobilisation oder bei der Nahrungsaufnahme.
Der ambulante Pflegedienst lässt sich oft noch über die Pflegekasse finanzieren, meistens muss man etwas Eigenanteil in Form von Arbeit mitbringen, einen Heimplatz bekommt man durch das Pflegegeld nicht vollumfänglich finanziert und das sind dann schnell mehrere hundert Euro pro Monat, die fehlen.
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