Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Thane schrieb:
Wo ist das Problem, den Freibetrag zu erhöhen auf 1-2 Millionen?
Meinen letzten Satz blendest du warum aus?

Die Sache ist die: Diejenigen, die sich gegen eine Erbschaftssteuer aussprechen, lehnen diese ab. Da geht es in aller Regel ja nicht um eine Anspassung der Höhe des Freibetrages. Die meisten davon haben dabei nichtmal ein Erbe, welches selbst die aktuellen Freibeträge ausreizen würde.
 
Ich könnte wetten, dass es da nicht Stand. Hab ich wohl tatsächlich übersehen.

Genau, Freigrenzen hoch und dann Staffeln. Solche Vorschläge gibt es auch schon von Experten und aus verschiedenen Parteien.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/zdf-wie-gehts-deutschland-erbschaft-steuer-100.html
Finanzwissenschaftler und Steuerjuristen halten in der Mehrzahl eine Reform der Erbschaftssteuer für sinnvoll und notwendig. Eine mit einer möglichst breiten Bemessungsgrundlage, also wenigen Ausnahmen und Vergünstigungen, sowie moderaten Steuersätzen. Denkbar wären ein Freibetrag von 500.000 oder einer Million Euro sowie Steuersätzen von um die zehn Prozent.

Ich wäre auch für eine hohe Freigrenze und dann moderate Steuersätze mit möglichst wenigen Ausnahmen.
 
Freibeträge sind ein gutes Stichwort.

Als ich geerbt habe (Februar 2022), waren die Freibeträge dergastalt, dass mein Vater gut das doppelte Vermögen hätte haben müssen, damit eines seiner Kinder überhaupt Erbschaftssteuer hätte zahlen müssen.
Er hatte 2 Häuser, ein kleines Barvermögen und 3 Kinder.

Erbe ist auch nicht die einzige Möglichkeit, große Vermögen an seine Kinder weiter zu geben. Es gibt noch Schenkungen ... die Steuerfreibeträge sind hierbei für direkte Nachkommen ähnlich gestaltet. Und diese Möglichkeit darf man sogar alle 10 Jahre nutzen.

Bekommt man mit 20 ein Einzelkind, und beginnt sofort, dem alle 10 Jahre einen Betrag kurz unterm Steuerfreibetrag zu schenken, und stirbt dann mit 79, so konnte man ihm schon 2022 insgesamt 5 x €400k =€2Mio geschenkt haben. Inklusive Erbsteuerfreibetrag (weitere 400k) ist man dann schon bei 2,4Mio, die man durch Erbschaft + Schenkungen komplett steuerfrei und legal an sein Einzelkind weitergegeben hat (die wenigsten von uns kommen durch Arbeit an ein solches Vermögen).
Auch Immobilien kann man "Teilverschenken", sodass am ende ein "Resterbe" unterm Freibetrag übrig bleibt.

Ausserdem kann man noch Stiftungen gründen und sein(e) Kinde(r) als Verwalter mit brauchbarem Gehalt einsetzen.
Es gibt eine ganze Menge legale Wege, um viel Geld am Staat vorbei den Beitzer wechseln zu lassen.

Das ganze ist einfach Jammern auf hohem Niveau.
Wer als reicher Mensch nur die Erbschaft nutzt, um sein Vermögen weiterzugeben, der ist doch letztlich auch ein bisschen selbst Schuld.
 
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DerOlf schrieb:
Das Ganze ist einfach Jammern auf hohem Niveau.
Ja, und die Reichen jammern in der Regel am lautesten. Sie können sich das ja auch leisten.:D Ein Bürgergeldempfänger z. B. kann seinen Frust in der Regel nur verbal auf der Straße ablassen. Die Reichen können dagegen ganze Zeitungen oder das TV voll jammern. Und das nutzen sie ja auch gern.:D
 
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Kuristina schrieb:
Gewählt wurde mehrheitlich rechts von der Mitte. Dass man das jetzt trotzdem nicht bekommt, liegt ja nicht an den Wählern, sondern dass die bisher etablierten Parteien das einfach ignorieren
Wenn es bei zwei oder mehr Parteien rechts der Mitte keine oder kaum Schnittmengen gibt, spielt es keine Rolle, ob mehrheitlich rechts der Mitte gewählt wird. Rechts und Mitte oder rechts und links sind sich immer noch näher, als rechts und rechtsextrem.
2021 hat eine Mehrheit auch SPD, gefolgt von CDU gewählt. Die Mehrheit wollte aber keine Groko mehr, von daher kann man nicht einfach sagen: Hier seht, DAS ist der Wählerwille.
 
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Die Koalitionswünsche der Wähler sollten sich m.E. nach aus der Zweitstimme besser ableiten lassen können.
 
So lange es keine konkreten Koalitionsaussagen gibt, kann sich der Wähler auch nicht auf irgendwelche Wünsche beziehen oder sich hinterher beklagen wenn es nicht seinen Vorstellungen entspricht. Es ist völlig klar, dass man als z.B. CDU Wähler damit rechnen kann, dass man auch mit den Grünen koaliert, zumal das in den Bundesländern eben blendend funktioniert.
Die Union hat bei der letzten BTW vor allem wegen ihres lausigen Kandidaten eingebüßt, die ganzen negativen Auswirkungen der langjährigen Merkel-Politik sind ja erst durch die Krisen nach der Wahl klarer geworden. Dass die Ampel entstand war zwar nach dem Wahlergebnis nicht zwingend logisch, lag aber ziemlich nah. Zumindest für die SPD. Die wußten ganz genau, dass ihr gutes Wahlergebnis ausschließlich der temporären personellen Schwäche der Konkurrenz geschuldet ist und sie in einer weiteren GroKo nicht einfach den Spieß rum drehen können, nur weil sie jetzt den Kanzler stellen. So schnell und einfach ändert man ein Binnenverhältnis nicht.
Da war die Ampel einfach wesentlich verlockender mit den "Neulingen" Grüne und FDP und deutlich mehr Abstand in den Prozenten als zur Union.
Dass der Schwanz dann mit dem Hund wedelt war nicht so unbedingt voraussehbar. ;)
 
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@mo schrieb:
Die Union hat bei der letzten BTW vor allem wegen ihres lausigen Kandidaten eingebüßt,
jetzt steht sie aber trotz noch viel lausigerer Kandidaten ziemlich gut da. :-)
 
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Die Leute haben gemerkt, dass ein Experiment auch ziemlich nach hinten losgehen kann. Da wählt man im nächsten Jahr doch lieber wieder die stabilere Basis und weniger Chaos. ^^

Den Laschet hat sich damals halt keiner als Kanzler vorstellen können und die Leute waren auch satt, nach 16 Jahren Merkel. Kann man ihnen nicht verdenken. Aber, dass dann sowas wie die Ampel als Nächstes kommt, war sicher auch nicht bewusst gewählt.

Für Mittwoch nächster Woche ist gerade der Koalitionsausschuss abgesagt worden. Irgendwie kann die Ampel nicht mehr miteinander reden. Und wer bei der Nachrichtenlage aufgepasst hat, wird ein Schreiben von Lindner mitbekommen haben, wo Bundesvorstand und Präsidium darum gebeten werden, doch noch bis nach der Brandenburgwahl die Füße stillzuhalten. Was auch immer man daraus interpretieren möchte.
 
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Buttkiss schrieb:
jetzt steht sie aber trotz noch viel lausigerer Kandidaten ziemlich gut da. :-)
Was völlig absurd ist. Beweist einfach mal wieder das der Wähler das Gedächnis einer Eintagsfliege hat.
 
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Kuristina schrieb:
Den Laschet hat sich damals halt keiner als Kanzler vorstellen können und die Leute waren auch satt
Das impliziert ja, dass es unter Laschet und seinem ultrakkonservativen christlichen Anhang besser hätte laufen müssen. Halte ich für eine gewagte These. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Ampel vor allem dadurch gebremst wird, weil ein gelber Profilneurotiker und Wendehals blockiert was geht und nicht begreifen/akzeptieren will, dass seine Partei möglicherweise dafür abgestraft wird und nicht, weil sie zu viel mit Grün zusammenarbeitet...
 
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Erkekjetter schrieb:
Das impliziert ja, dass es unter Laschet .. besser hätte laufen müssen. Halte ich für eine gewagte These.
Nein, das hab ich damit nicht gemeint. Im Gegenteil, der Laschet war auch für mich ein No-Go. Das wäre ein "weiter so" gewesen und ganz sicher kein "alles wird besser".
 
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Buttkiss schrieb:
jetzt steht sie aber trotz noch viel lausigerer Kandidaten......
So lange die keine Politik machen müssen und die Schuld immer den anderen verbal in die Schuhe schieben können, völlig klar. Opposition profitiert immer egal wie viel Murks sie früher selbst gemacht hat. Zumindest bei einer langjährigen sogenannten Volkspartei wie der Union, denn es "war ja nicht alles schlecht", so wie bei der Ampel jetzt auch. Wobei deren Außendarstellung auf einer Skala von 1 bis 10 mittlerweile bei -20 angelangt ist.
Ergänzung ()

Kuristina schrieb:
Für Mittwoch nächster Woche ist gerade der Koalitionsausschuss abgesagt worden. Irgendwie kann die Ampel nicht mehr miteinander reden. Und wer bei der Nachrichtenlage aufgepasst hat, wird ein Schreiben von Lindner mitbekommen haben, wo die FDP Mitglieder darum gebeten werden, doch noch bis nach der Brandenburgwahl die Füße stillzuhalten. Was auch immer man daraus interpretieren möchte.
Problem für die FDP ist halt, sie könnte/wird eben aus dem Bundestag fliegen oder in einer temporären neuen Koalition kaum vertreten sein. Ob sie nun gleich aussteigt oder erst in einem Jahr macht für ihr Personal halt den Unterschied von einem entsprechenden Einkommen in der Zeit. Für viele, gerade bei der FDP nicht unerheblich. Die Automatismen mit denen sie immer auf die Füße gefallen ist, funktionieren bei einer größeren Anzahl von Parteien eben nicht mehr.


Erkekjetter schrieb:
Das impliziert ja, dass es unter Laschet und seinem ultrakkonservativen christlichen Anhang
Ohne jetzt Laschet über den Klee loben zu wollen, aber in die ultrakonservative Ecke gehört er nun definitiv nicht. Sonst wäre er auch nicht KK geworden gegen Söder und Merz, die deutlich konservativer daher kommen. In seiner Zeit als MP des größten deutschen Bundeslandes hat er ja alles in allem vernünftig regiert. Der Schuh mit dem Kanzler war halt dann ein paar Nummern zu groß. Frage mich bis heute was bei dem eigentlich schief gelaufen ist, ob der zeitweise blau war oder sonstige Stimulanzien genommen hat oder was auch immer.
 
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Interessant ist auch der aktuelle ARD-DeutschlandTrend. Klima wird immer unwichtiger für die Bürger (12 Prozentpunkte), Thema Wirtschaft ist auf Platz 2 der wichtigsten Themen (20 PP), aber Thema Migration bekommt einen richtigen Schub und nimmt den Spitzenplatz ein. 48 Prozentpunkte. Im April dieses Jahres waren es noch 22 Punkte weniger. Und 77% sagen, es braucht eine grundsätzlich andere Asyl- und Flüchtlingspolitik. Sogar unter den Anhängern der Grünen stimmen da 48% zu.

https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-schuldenbremse-bsw-afd-102.html
Ergänzung ()

@mo schrieb:
Laschet .. in die ultrakonservative Ecke gehört er nun definitiv nicht.
Das sehe ich genauso. Hat mich gewundert, die Zuordnung. ^^
 
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Kuristina schrieb:
aber Thema Migration bekommt einen richtigen Schub und nimmt den Spitzenplatz ein.
Ja, ist aber klar. Der nächste irre Islamist auf Asyl der jemanden umbringt treibt die Werte halt in die Höhe. Obwohl es wie in dem anderen Threads erwähnt, eine individuell eher abstrakte Gefahr ist nur eben omnipräsent in den Medien.
Aber selbst in den ÖR ist die Moderation offensichtlich zu blöd Migration und Asyl voneinander zu trennen. Brauchen sich also nicht zu wundern, wenn sie solche Werte bekommen wenn sie es auch noch befördern.
War aber letztlich schon immer so, die öffentlich rechtlichen Medien waren schon immer die besten Wahlhelfer für die AfD und Konsorten. "Gedankt" wurde es ihnen nie.
 
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Kuristina schrieb:
Das sehe ich genauso. Hat mich gewundert, die Zuordnung. ^^
Es war ja auch von seinem Anhang die Rede und das entscheidende Wörtchen "christlichen" wurde einfach weggelassen. Ihr beiden solltet euch mal mit Nathanael Liminski beschäftigen.

 
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Kuristina schrieb:
Die Leute haben gemerkt, dass ein Experiment auch ziemlich nach hinten losgehen kann. Da wählt man im nächsten Jahr doch lieber wieder die stabilere Basis und weniger Chaos. ^^
Also laut aktueller Umfrage geht der Großteil der Bevölkerung davon aus, das wir mit einer CDU geführten Regierung heute keinen Deut besser dastehen würden.
"Trotz dieser sehr schlechten Bewertung der Ampelkoalition sind nur 38 Prozent aller Befragten der Meinung, dass es die CDU/CSU besser machen würde, wenn sie an der Regierung wäre"
Dem schließe ich mich absolut an. Für die nächsten Jahre sehe ich "schwarz"
 
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Laschet geht halt so gar nicht. Erst die Sache mit dem Toten im Forst (ich muss den Forst räumen!) und dann der Gaukler bei der Flutkatastrophe.

Das Scholz Leute umbringen auch eher unproblematisch sieht (Brechmittel Scholz) ist auch nicht unproblematisch.

Ich hoffe ja das Söder Kanzler wird. Dann kann er in Bayern nicht noch mehr kaputt machen.
 
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