In jeder VWL Theorie (Arbeitsmarkt oder was auch immer) ist doch vorher schon klar um was es geht.
G Max - Arbeit als Kostenfaktor, steigender Einfluss von Gewerkschaften lässt Bip sinken, Arbeitnehmer Schutz beeinflusst Beschäftigung negativ, undsoweiterundsofort....
Dafür gibts schöne Formeln
Ja dafür gibt es Formeln, die in den jeweiligen Modell ganz gut funktionieren, nur entsprechen diese Modelle nicht der Realität. Weder sind Märkte vollkommen (da gäbe es nämlich keinen Gewinn) noch sind Menschen vollkommen rational etc. pp. Was also soll uns diese Formelgeschichte sagen? Sie sagt doch nur "Wenn Modell X zutrifft, passiert wenn wir Y tun, dies und das" und mehr nicht oder?
Das [Gewissen und Moral] sind keine Kategorien einer Marktwirtschaft.
Ich habe nie behauptet dass sie das sind und ich habe sie auchn icht ins Gespräch gebracht.
Ja; vielleicht weil die Ausgangssituation "unökologisch und unsozial" ist?
Was man als sozial betrachtet, hängt wohl von der sozialisation des einzelnen Individuums ab. Insofern kann von einer unsozialen Ausgangssituation in einem objektiven Sinne gar nicht die Rede sein. Was versteht man unter "unökologisch". Ich mache folgenden Vorschlag für "unökologisch". Eine Umwelt, von welcher man hinsichtlich seines Lebens abhängig ist, so zu verändern, dass die Aufrechterhaltung des eigenen Lebens in dieser Umwelt bindingt duch die selbst vorgenommen Veränderungen, nicht mehr möglich ist." Der Beweis, dass wir dies tatsächlich tun, wäre dann erbracht, wenn es keine Menschen mehr aus eben diesem Grund gibt - so lange würde ich aber nicht warten wollen. Was spricht also dagegen, Verhaltensweisen aufgrund neuerer Erkenntnisse schon frühzeitig zu ändern? FCKW wurde bestimmt nicht als Treibgas benutzt, weil man einen Abbau der Ozonschicht bezwecken wollte oder?
Naja, halt diese ganzen Formulare ausfüllen, Vermögensverhältnisse offenlegen usw...
Gut das ist ziemlich umständlich und nervtötend wohl war. Wie wolltest du aber andernfalls gewährleisten, dass das Individuum, welches die Hilfeleistung in Anspruch nehmen möchte, diese nicht nur aus Jux und Dollerei in Anspruch nimmt? Bedingunsloses Grundeinkommen wäre ein Möglichkeit - da gibt es aber schon einen Thread zu, weswegen ich das hier nicht vertiefen möchte.
lso für dich ist dieses System erst dann "richtig böse" wenn es die Leute "richtig und sofort vernichtet" - na da wird schnell klar, dass der Kapitalismus gut wegkommt bei dir.
Ich sprachen von "rassistisch" nicht von böse und gut und böse liegt im Auge des Betrachters oder? Ich wetter, dass sich die USA für die Guten halten und die Taliban behaupten das gleiche von sich. - Nur als Beispiel.
Du legst die alten Bewertungsmaasstäbe an. Die Maasstäbe die es zu überwinden gilt. Ein ziemlich witzloses unterfangen.
Welcher Maßstab ist das? Das man eine Alternative braucht um was neues zu tun? Wie lautet denn die Alternative zum "gehen" wenn keine anderen Fortbewegungsmethoden bekannt sind. Die Forderung zum Ausruf"So nicht!" hieße dann "stehen bleiben" und das soll zu was führen?
Hast du dir selbst schonmal über Alternativen zum Kapitalismus Gedanken gemacht?
Ja in der Tat das habe ich, ich lege sie auch gerne in aller Kürze dar:
Die Frage ist, wie stellen wir eine Bedürfnisbefriedigung der Individuen am besten her?
Möglichkeit 1 der Markt: Jeder wurschtelt selbst vor sich hin und tritt mit anderen Tauschbeziehungen um an Dinge zu gelangen die er selbst nicht bauen kann. Evtl. gibt es als universelles Tauschmittel Geld, was vieles Vereinfacht, das es problematisch werden könnte, denjenigen zu finden, der ein Schwein gegen einen Taschenrechner tauschen möchte. Es könnte einen Staat geben, der Vertragssicherheit gewährleistet, da dies dazu führt auch mal in Vorleistung zu gehen, da man sicher sein kann, dass die Gegenseite auch erfüllt. Sowas in der Art haben wir jetzt - wie gesagt nur ganz grob skizziert.
Möglihckeit 2 kein Markt: Jeder bekommt gesagt was er zu produzieren hat (also Planwirtschaft). Gehen wir mal davon aus, dass kein Mensch versucht dieses System zu missbrauchen und sich irgendwie daran zu bereichern. Woher weiß der Planer was jeder haben möchte? Den täglichen Kalorienbedarf und Nährstoffe im allgemeinen kann ausgrechnet werden und Zucht und Anbau können enstsprechend betrieben werden. Die Bereitstellung der Güter, welche auf einem Markt nicht von Privat-Akteuren zur verfügung gestellt würden, muss der Staat, so er möchte, dass es sie gibt so oder so zur Verfügung stellen. Etwa Straßen und Kanalisation. Bei allem wo diese Pi mal Daumen regel nicht mehr ausreicht, wird es kompliziert. Gehen wir mal davon aus, dass Smartphones wirklich nur vom Kaplitalismus induzierter Dreck sind, den kein Mensch der einigermaßen bei Sinnen ist braucht. Bleiben wir daher nur bei der Nahrung, von welcher wohl unbestritten ist, dass sie jeder braucht. Bekommen alle Menschen jetzt ihre Portion "Mahlzeit" die immer gleich ist und nur dafür sorgt, dass der Tagesbedarf an Nährstoffen gedeckt ist oder können sie sich aussuchen, ob sie heute Pfannkuchen und morgen evtl ein Steak (falls unöklogisch - meinetwegen auch gebratenen Tofu) haben wollen? Was wenn sich diese Präferenzen mal ändern? Die Planung aber schon für ein zwei oder auch zehn Jahre steht? Der Informationsbedarf ist einfach zu hoch um sowas bei der Anzahl an Menschen hinzubekommen die nun auf der Erde leben. Waum sost in die UdSSR zugrunde gegangen? Es war eine Planwirtschaft - ja die Planer wollten sich daran bereichern und waren korrupt, das schadet dem System irgendwo, wohl war. Aber hätte es nicht in eben deren bestreben liegen müssen das System nicht total kaputt gehen zu lassen, da sie ohne selbiges ihre Machtpostion verlieren, welche sie wohl recht gerne inne hatten (vermute ich jetzt einfach mal). Oder aber wir nehmen StarTrek (da funktioniert die Planwirtschaft) in der Förderation gibt es kein Geld, jeder Mensch verwirklicht sich selbst, macht das was er gerne tut und irgendwie funktioniert das alles so gut, dass es allen besser geht als uns heute. Würde ich in dieser Gesellschaft leben wollen ? - Ja auf jeden Fall - Weiß ich wie man sie wirklichkeit werden lässt? - Nein, sonst hätte ich es schon getan. In besagter fiktiver Welt wird darüber davon geredet, dass die Menschen ihre "schlechten Eigenschaften" irgendwie in den Griff bekommen und überwunden haben. Der Kritiker wird nun behaupten "natürlich wird da sowas erzählt, kommt doch aus den USA, die würden doch niemals zugeben, dass sowas wie Konkurrenzdenken nur durch den Kapitalimus zustande kommt (wie von einigen hier im Thread behauptet) - wenn das tatsächlich so ist, warum haben sich den Menschen dann vorher schon bekriegt? Marx antwortet hierauf: "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen" Demnach gab es laut dieser Ideologie, schon immer entgegengesetzte Interessen, sonst müsste man sich wohl kaum bekämpfen oder? Und woher kommen die nun? Wenn es die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist, sich zu bekämpfen, dann heißt das doch, dass sobald Menschen in Gesellschaft leben, fangen sie an sich zu bekämpfen in irgendeiner Art und Weise. OK mal möchte ich lieber Sklavenhalter anstatt Sklave, mal lieber Feudalherr anstatt Leibeigener und mal lieber Kapitalist als Arbeier sein. Daher mag die Art und Weise der Konkurrenz (des Gegeneinanders) eine andere sein, aber das Gegeneinander gab es schon immer. Wenn es dies aber schon immer gab (ab dem entstehen einer Gesellschaft), welche andere Ursache ist dafür denkbar, als die Natur des Menschen, sich immer dan zu bekämpfen, sobald man in einer Gesellschaft leben (in der man sich in zwei Hauptlager wie sie auch immer heißen) aufspaltet? Das Argument, nur der Kapitalismus bewegt die Menschen dazu erschließt sich mir insbesondere vor diesem Hintergrund nicht wirklich.
Möglichkeit 3: Kein Markt, Kein Planen, jeder für sich. Man bewegt sich ohne jeder Zusammenarbeit auf Steinzeitlichem Niveau wenn überhaupt, da machne Dinge nur durch Arbeitsteilung erschaffen werden können. (Subsistenzwirtschaft auf individueller Basis)
Lösung: Alle Menschen müssen bessere Menschen werden, dann gibt es auch weniger Missstände, nur wie das zu bewerkstelligen sein soll - die frage bleibt offen. Wenn jemand eine Antwort hierauf gefunden hat, höre ich sie mir gerne an / lese ich sie mir gerne durch.