Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@Ganzir
mmmh weder verstaatlichen noch privatisieren?! was bleibt dann noch? Die Queen?!
:lol:
 
Was denn nun… möchtest du nun einen Schuldenschnitt oder nicht? Wenn “ Ja“ dann möchte ich Definiert haben bei welchem Schuldenstand oder einem Zeitpunkt einem Intervall… bitte Konkrete Zahlen Definieren und Formulieren.

Wenn du nicht Fähig bist dies zu Formulieren und zu definieren warum soll man dein Vorschlag ernst nehmen (?)

Du Verteidigst ein Konzept obwohl es ins Chaos, Überschuldung und zu sozialen Ungerechtigkeiten bei Steigender Schuldenlast führt.

PS. Ich sagte du brauchst nicht zu Antworten: weil du einen Ausweg aus einem Paradoxon nicht zustande bringst ohne ein Knoten im Gehirn.
 
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Wenn jemand Interesse hat, sich einen Audiovortrag zum Themengebiet 'Krise und Krisenpolitik in der EU' anzuhören, der möge mir kurz eine PN schreiben :)

Hier ein kurzer vorbereitender Text, der wesentliche Aspekte nennt, die im Vortrag dann verhandelt und erklärt werden sollen.

"In Griechenland, einem Mitglied des stärksten Wirtschaftsblocks des 21. Jahrhunderts, wird
inzwischen gehungert; die Renten und der mickrige staatliche Mindestlohn, an dem auch alle anderen Löhne im Land orientiert sind, werden um mehr als 20% gekürzt. Im öffentlichen Dienst werden Zehntausende entlassen, weitere sollen folgen; die Arbeitslosigkeit liegt auf einem Dritt-Welt-Niveau von 25%. In Spanien, Portugal etc. ist es nicht viel besser. Dort ist eine ganze Generation oft gut ausgebildeter junger Leute ohne Job, ohne Mittel und ohne Perspektive. Mit Renten, Gesundheitsleistungen und Löhnen wird ähnlich verfahren wie in Griechenland, zugleich werden die verarmten Bürger mit immer höheren Steuern und öffentlichen Gebühren für die Staatskasse in Anspruch genommen.

Die Finanzlage der betreffenden Nationen bessert sich dadurch nicht. Die Staatsausgaben sinken zwar, die Staatseinnahmen aber noch mehr, weil das staatliche Sparen die Wirtschaftstätigkeit im Land abwürgt. Aus all dem Elend folgt nur eines: Es ist noch lange nicht genug! Damit sie endlich wieder Kapitalwachstum erzeugen, sollen die Partner ihre Länder gefälligst wettbewerbsfähiger machen, verlangt die deutsche Kanzlerin. Und wie geht das ohne neue große Staatsausgaben? Natürlich durch die weitere Senkung der Löhne, durch die Demontage von Kündigungsschutz, die Abschaffung geregelter Arbeitsverhältnisse und das Aufbrechen von bisher geschützten Branchen und Berufen: Arbeit in Europa muss billiger werden!

Frankreich, Italien und andere brauchen dringend die Übernahme der deutschen Arbeitsmarktreformen unter Kanzler Schröder: Seine Arbeitslosenunterstützung am Existenzminimum (Hartz IV) und die Erpressung, auch die noch zu streichen, hat die Arbeitslosen gezwungen, jede Arbeit zu jedem Preis anzunehmen. Die Nötigung der Arbeitslosen, sich für alles herzugeben, hat einen wunderbaren Niedriglohnsektor wachsen lassen und über ein ganzes Jahrzehnt lang auch die Löhne im Nicht-Niedriglohn-Bereich nicht nur stabil gehalten, sondern gesenkt. In der großen europäischen Krise ist Deutschland der Garant der Schulden der Nachbarstaaten, der Zuchtmeister bei deren sparsamer Haushaltsführung und das leuchtende Vorbild dafür, wie „es geht“: Politik, Wirtschaft und Medien in Deutschland schämen sich nicht dafür, das Lebensniveau der Arbeiterklasse nach unten reformiert zu haben; sie sind stolz, damit so erfolgreich gewesen zu sein: Heute schaffen in Deutschland mehr Menschen mehr Stunden denn je, und das für weniger Geld als die Jahrzehnte davor. Erfolgreiche wie erfolglose Staaten der EU demonstrieren je auf ihre Weise: Der Reichtum ihrer Nationen beruht auf der Armut der Masse ihrer Bürger. Das ist keine Propagandalüge und kein Fall von schlechter Politik, sondern hat System."
 
Species 8472 schrieb:
Ich sagte du brauchst nicht zu Antworten: weil du einen Ausweg aus einem Paradoxon nicht zustande bringst ohne ein Knoten im Gehirn.

Anfeindungen haben Diskussionen nur selten produktiver gemacht. Ein Schuldenschnitt ist eine Möglichkeit deren Eintrittsbedingungen ich nicht festlege. Und was du ernst nimmst und was nicht, entscheidest du wohl selbst, so wie jeder andere auch.
 
@ Ganzir

Warum du das nicht kannst liegt in der Tatsache dass ein Schuldenschnitt am Ende als Allerletzte Möglichkeit vor dem Chaos dem Zusammenbruch erfolgt.
Ein Versuch Schuldenschnitt als Option in Bestimmten Intervallen oder Zufällig einzuführen würde das System ad absurdum führen… und so ist auch der Spruch zu verstehen „einen Ausweg aus einem Paradoxon nicht zustande bringst ohne ein Knoten im Gehirn.“ ;)

Die Tatsache dass ein Schuldenschnitt nötig ist zeigt auf dass das System ein Fehler hat, aber du möchtest es als Lösung verkaufen.

„Ein Schuldenschnitt und das Problem hat sich erledigt oder eine Währungsreform. Gabs übrigens schonmal, warum wird so getan, als ob das jetzt alles unlösbare Probleme wären?“
Warum möchte wohl Merkel, Schäuble Sarkozy nicht das Griechenland eine Währungsreform anstrebt zurück zur Drachme oder ein Schuldenschnitt bekommt also die Resettaste betätigt wird und ein Neustart erfolgt (?) ist doch alles kein Problem deiner Ansicht nach.
 
@species
Um nochmal auf deine Signatur zu sprechen zu kommen: "Das Geld dient als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel, wobei die zweite Funktion die erste aufhebt."

Was genau meinst du damit, dass die Funktion des Geldes als Wertaufbewahrungsmittel die Funktion als Tauschmittel "aufhebt"? Kannst du das vielleicht kurz erklären?
 
Geld erfüllt seine Funktion nur Optimal wenn es als Tauschmittel auch getauscht wird, sprich im Umlauf ist. Aber als Wertaufbewahrungsmittel wird es dem Umlauf entzogen also gespart und fehlt somit auf dem Markt.
 
Aber die Funktion des Tauschmittels optimal erfüllen kann Geld nur wenn es zugleich auch Wertaufbewahrungsmittel ist, denn wenn Geld selbst nicht auch als abstrakter Reichtum gelten würde, dann wäre ja niemand hinter dem Geld her. Man will Geld nur deswegen um des Geldes willen, weil das die erste Bedingung dafür ist an das Materielle heranzukommen. Geld erfüllt also simultan all diese Funktionen. Keine hebt die andere auf, sondern diese Funktionen bedingen sich eher.
Geld, das keine Wertaufbewahrungsfunktion hätte, sondern nur Tauschfunktion hätte, wäre ein Widerspruch in sich, weil man den Schein/Münze ja nur deswegen im Tausch verwenden kann, weil darin eben Wert abstrakt ausgedrückt ist, also Wert aufbewahrt ist.
Somit ist der Satz in deiner Signatur falsch.

Und außerdem kann im Kapitalismus Geld nicht nur zu Sparzwecken zurückgehalten werden, sondern zb auch für zu einem späteren Zeitpunkt anfallende Zahlungsverpflichtungen, etwa wenn man etwas kauft, und das Zahldatum nicht mit dem Kaufdatum zusammenfällt usw.
 
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Wäre dem so in der realen Wirtschaft so hätten wir keine Probleme.

Es gibt mehrere Widersprüche… Geld als Wertaufbewahrungsmittel führt unteranderem auch dazu das Kredite aufgenommen werden müssen wenn nicht jeder ausreichend Geld als Tauschmittel zur Verfügung hat… was wiederum zu Inflation führt und somit Geld als Wertaufbewahrungsmittel aufhebt.

Wir sollten alle mit heißen Kartoffeln Bezahlen. :D
 
Ja aber alles das, was man mit Geld so machen muss ist der Tatsache geschuldet, dass man in einer Waren produzierenden Gesellschaftsordnung lebt in der es seine Richtigkeit hat, dass man mit Geld all das machen kann und machen muss. Das Geld ist nicht Urheber von Elend usw., sondern bereits eine ganz bestimmte Grundordnung mit bestimmten Rechtsverhältnissen, die die einzelnen zu Freien und Gleichen Privateigentümern und somit zu Konkurrenten erklärt. Geld ist dann einfach nur der abstrakte Ausdruck von Wert, welcher Ausdruck notwendig entsteht, wenn eine Gesellschaft nicht nur Produkte für den Gebrauch, sondern diese Produkte zunächst immer schon in Form von Waren mit Tauschwert erscheinen. Produktherstellung für den Gebrauch ist mehr oder weniger allen Gesellschaftsformationen gemein. Man stellt etwas her um es zu gebrauchen. Aber dass die Produkte Warenform annehmen, das ist ne andere Hausnummer. Und so wie es Produkten geht, so geht es auch der verausgabten Arbeitskraft. Arbeitskraft tritt selbst auf den Markt als eine Ware auf. Sie ist aber insofern besonders, als durch ihren Gebrauch der Unternehmer seinen Produkten Mehrwert zusetzt indem die Ware Arbeitskraft länger im Produktionsprozess fungiert (sage 8h/Tag) und damit mehr Wert herstellt als sie selbst für ihre Reproduktion braucht (sage 4h/Tag).
Früher hat man Arbeit investiert, etwas hergestellt und man wusste dass das entweder von wem anders benötigt wird oder aber man brauchte es selbst. Heute ist es so, dass Sachen hergestellt werden, von denen man unmittelbar noch überhaupt nicht weiß ob jemand die auch wirklich kaufen wird oder nicht. Ob die verausgabte Arbeit Wert schaffend war, das stellt sich erst raus, wenn man Abnehmer findet. Wenn nicht, dann gilt diese Sache nicht nur als unnütz, sondern auch die verausgabte Arbeit war umsonst, sie gilt als nicht Wert schaffend obwohl sie aber einen Gebrauchswert geschaffen hat.
Das ist die eigentliche Tragik der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Und dass die Verhältnisse so stehen hat mit der Existenz von Geld erstmal wenig zu tun, sondern mit der Tatsache, dass die Produkte in Warenform erscheinen. Und dass sie das tun liegt u.a. begründet darin, dass die Menschen sich zueinander als voneinander unabhängige Privatproduzenten (seis von Waren in Dienstleistungsform/gegenständliche Fom oder von der Ware Arbeitskraft) verhalten müssen eben weil sie als Rechtspersonen freie Privateigentümer sind, denen es überlassen ist, wie sie sich mit ihrem Privateigentum betätigen. Aber der Witz liegt darin, dass ihnen aufgrund der gesellschaftlichen Sachzwänge auch gar keine andere Wahl bleibt als sich mit dem Privateigentum zu betätigen. Die Installierung der Menschen als freie und gleiche Privateigentümer impliziert somit schon eine bestimmte Art und Weise ihrer Betätigung miteinander, nämlich die als Konkurrenten, da jeder diese Umgangsweise bereits vorfindet sobald er sich betätigt.
Bisschen abgeschweift, aber was solls.
 
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@ th3o
Du hast Recht, Geld ist nicht Urheber von Elend… aber wir haben größere Probleme als nur ein Geldproblem mit Widersprüchen… wir haben >Merkel< … warum nur ist meine erste Assoziation zu Elend die Frau Bundeskanzlerin (?) Da war doch was, ein schwur…

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden werde. So wahr mir Gott helfe." Dies ist der Amtseid, den Angela Merkel geschworen hat. Vom Nutzen der Finanzmärkte ist in diesem Amtseid nicht die Rede.
Angela Merkel hat die Interessen der Finanzmärkte längst mit den Interessen des Volkes gleichgesetzt… oder sollte man sagen höhergesetzt (?) Spekulanten haben aber mit dem Allgemeinwohl nur wenig am Hut. Sie wollen möglichst ungestört ihrer Tätigkeit nachgehen und dabei eine größtmögliche Rendite verwirklichen.
Irgendwie erinnert mich das Word Elend auch an die Presse… Die Presse verweigert jegliche kritische Auseinandersetzung mit Merkel, die Demoskopen vermelden im Wochentakt neue Rekord-Umfragewerte.

@ Ganzir
Millionen junger Spanier, Italiener, Griechen und Iren, die heute vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenz stehen, frag doch mal warum Sie sich so anstellen… Wissen die nichts von einem Schuldenschnitt, rennen Sie Freiwillig hin zur Armut (?) auf der anderen Seite in Deutschland, Leiharbeit/Zeitarbeit bedeutet mehr Arbeit für immer weniger Geld, so das viele noch Staatliche Unterstützung benötigen um zu überleben. Tendenz der Misswirtschaft steigend, die Schere zwischen den Menschen geht im Galopp auseinander. Das was Du als kein Problem bezeichnest reißt den Menschen den Boden unter den Füßen weg.

Die Zukunft und Perspektiven der Jugend wie sie von Mario Monti in Italien aufgefasst wird.
"Die Jugend muss sich daran gewöhnen, keinen festen Arbeitsplatz in ihrem Leben zu haben."
"Wir sollten auch sagen, daß es langweilig ist, einen Job zu haben. Veränderung ist schön."


Die Zukunft schaut Rosig aus... die Jugend hat ein gemeinsames Ziel sie kann sich freuen auf... ähm ja auf was (?) auf ein Schuldenberg, welcher dank ESM auch Garantiert weiter wachsen wird. Was will man mehr?! :rolleyes:

Merkel sorgt dafür das Deutschland immer mehr an Ansehen verliert. Mit dem ESM wird der Lobbypolitik die Krone aufgesetzt. Und was ist von diesem ESM in dem Medien in der Presse zu vernehmen (?) fast nichts, es läuft Beinahe im Geheimen ab… so viel zu Demokratie, Transparenz und Presse die Informiert. Der geplante Europäische Stabilitätsmechanismus, der fast vollkommen im Geheimen und immer nach dem Notstandsprinzip arbeiten soll, wird ein unkalkulierbares Risiko für die Steuerzahler bedeuten. Mit diesen Maßnahmen wird Europa eine Transferunion, eine umfassende Solidarbeitrags- und Schicksalsgemeinschaft und praktisch ein Bundesstaat.


Repräsentative Politik geht nicht nur schief sondern mit dem ESM sind eindeutig die Grenzen überschritten, die das Karlsruher Verfassungsgericht in seinem sogenannten Lissabon-Urteil von 2009 festgelegt hatte. Die erfolgte Kompetenzausweitung der EU verlangt eine neue Verfassung nach Art. 146 des Grundgesetzes, das heißt, es ist dringend eine Volksabstimmung darüber notwendig, ob die Bürger dieses Landes wirklich den letzten Rest ihrer Souveränität an eine seelenlose diktatorische Bürokratie abtreten wollen, an deren Inkompetenz zudem leider nicht der geringste Zweifel bestehen kann.

Was ist in der Presse davon zu vernehmen (?)
Die Presse hat ihren Namen zu Recht: sie lässt Menschen deformiert zurück.
Ohne Transparenz, ohne demokratischen Prozess, dafür aber umso heimlicher, haben die EU-Bürokratie und die Mehrzahl der europäischen Regierungen gerade beschlossen, „Alle Macht geht von der Exekutive aus, das Volk ist entmachtet“, heißt es de facto plötzlich.

Wir brauchen Transparenz und direkte Demokratie.
 
Species 8472 schrieb:
@ th3o
Du hast Recht, Geld ist nicht Urheber von Elend… aber wir haben größere Probleme als nur ein Geldproblem mit Widersprüchen… wir haben >Merkel< … warum nur ist meine erste Assoziation zu Elend die Frau Bundeskanzlerin (?) Da war doch was, ein schwur…

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden werde. So wahr mir Gott helfe." Dies ist der Amtseid, den Angela Merkel geschworen hat. Vom Nutzen der Finanzmärkte ist in diesem Amtseid nicht die Rede.

Dass die Kanzlerin deine erste Assoziation zu 'Elend' ist, zeigt, dass du denkst, dass einzelne Personen eingebettet in einem systemischen Zusammenhang irgendeine Macht hätten. Meine Ansicht dazu ist, dass diese Personen sehr kleine Handlungskorridore haben und in letzter Instanz so entscheiden und entscheiden müssen wie es zum Wohle des gesamten Landes und nicht zum Wohle Einzelner ist.
Zusätzlich solltest du eben auch diesen Schwur sehr genau lesen, denn auch wenn dus vielleicht nicht glaubst, so hält sich die Frau Merkel tatsächlich an ihn. Dort steht "zum Wohle des deutschen Volkes" und nicht zum Wohle jedes Einzelnen. Dass einige unter der Austeritätspolitik massiv leiden widerspricht nicht der Tatsache, dass es dem deutschen Volke (lese: Nation) im Vergleich zu anderen Ländern in der EU recht 'gut' geht. Wie und mit welchen Mitteln das alles erkauft und durchgesetzt wurde ist dann wieder eine andere Sache. Im Ergebnis aber steht das Land in Europa am besten da. Insonfern hat Frau Merkel ihren Schwur nicht gebrochen, sondern so ziemlich gut eingehalten.
Und wenn du dann in diesen Schwur etwas reinliest, was er gar nicht beinhaltet, somit dann auch Merkel für etwas angreifst, für das sie erst gar nicht zuständig ist (also das Wohl des Einzelnen), dann beweist du damit leider das, was auch viele andere beweisen, wenn sie die Politik anrufen und vermeintliche "Fehler" überall entdecken wollen: Du beweist, dass du nicht verstanden hast, dass hierzulande Politik andere Zwecke verfolgt, als dem Einzelnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Die Politik ist somit auch für alle, die an ein gutes Leben interessiert sind, keine Instanz, an die man sich zu wenden braucht.



"Merkel sorgt dafür das Deutschland immer mehr an Ansehen verliert."

Und hier kommen dann auch schon die eigentlichen Beweggründe bei dir durch. Die Sorge um das Ansehen Deutschlands. Damit beweist du dann auch noch deinen Patriotismus/Nationalismus. Dir mag es nicht bewusst sein, es ist aber so. Ausgegangen warst du hingegen schon davon, dass es den Einzelnen dreckig geht. Schwupps bist du beim Ansehen Deutschlands dann gelandet. Nun, da kann ich dir dann sagen, dass du dir um das Ansehen keine Sorgen machen musst. Deutschland ist gerade der "Zuchtmeister" in der EU und genießt so oder so ein hohes Ansehen, da man in der Krise hierzulande alles 'richtig' gemacht hat. Und 'richtig' hat hier eben die Bedeutung von richtig in Hinsicht auf die Lage der Nation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Kanzlerin deine erste Assoziation zu 'Elend' ist, zeigt, dass du denkst, dass einzelne Personen eingebettet in einem systemischen Zusammenhang irgendeine Macht hätten.

Interpretation und Mutmaßung.
Sagte ich etwas davon dass Angela Merkel einzig und alleine Ursache ist (?) Ich habe Sie als Bundeskanzlerin herausgepickt jedoch nicht als Ursache Gebrandmarkt.

Zusätzlich solltest du eben auch diesen Schwur sehr genau lesen, denn auch wenn dus vielleicht nicht glaubst, so hält sich die Frau Merkel tatsächlich an ihn.

Keine Ahnung warum du auf einzelne Menschen aus dem Volk zu sprechen kommst oder daran Festmachen willst das ich etwas rein lese was nicht vorhanden ist… ich sagte nichts davon das Karl Gustav oder Martina Mustermann von Merkel gemobbt werden oder zu leiden hätten. Wie dem auch sei… Woraus besteht eigentlich so ein gemeines Volk, oder wie viele Menschen müssen Betroffen sein damit man nicht mehr vom Wohle Einzelner Sprechen kann (?) oder ist das mal so mal so, Abhängig ob´s in die Argumentation passt (?)
Ich sagte: Vom Nutzen der Finanzmärkte ist in diesem Amtseid nicht die Rede.

"Merkel sorgt dafür das Deutschland immer mehr an Ansehen verliert."
Und hier kommen dann auch schon die eigentlichen Beweggründe bei dir durch. Die Sorge um das Ansehen Deutschlands. Damit beweist du dann auch noch deinen Patriotismus/Nationalismus. Dir mag es nicht bewusst sein, es ist aber so.

Haben wir nun eine Psychologie Tagung… Wo ist der Beweis für deine Schlussfolgerung, welche anderen Beweggründe konntest du ausschließen und warum kommt nur die eine Schlussfolgerung in Frage.

Interpretation und Mutmaßung... Mir wird es hier zu Bunt… bin hier raus. :mussweg:
 
Species 8472 schrieb:
Vom Nutzen der Finanzmärkte ist in diesem Amtseid nicht die Rede.

Natürlich nicht, denn das ist ja auch ein Eid und kein Vortrag über politische Ökonomie.
Und im Übrigen funktioniert der Teil, in dem die Rede vom Wohle des deutschen Volkes ist, im Kapitalismus nur dann halbwegs, wenn der Nutzen der Finanzmärkte mit aufgeht. Das eine schließt das andere nicht aus und da das Waren produzierende Gewerbe systemisch mit dem Kredit- und Finanzsystem verwoben ist, so ist es logisch, dass die Geschäfte der Finanzmärkte von der Politik auch besondere Aufmerksamkeit bekommen und man zur Not einschreitet; eben zB indem man systemische Banken 'rettet'.
 
Man muss aber nicht alles um jeden Preis retten.
Es gäbe auch andere Wege, wie der damals 1637 in Holland. Ich sage nur Tulpenzwiebel.
Auch damals gab es die Angstmache vom untergehenden Staat, wenn keine Hilfe kommt.

Wie hieß es damals in der Regierungserklärung:
Die Tulpenzwiebelnspekulationen sind in einer Art Fieber zustande gekommen, also im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit.
Bei Spielsucht ist aber nicht der Staat zuständig, sondern der Arzt.
 
@-osi-
Ich habe jetzt nicht genau verstanden wie das Beispiel aus dem Jahr 1637 mit der Rettung systemisch relevanter Banken im 21. Jahrhundert zusammenhängt. Vielleicht kannst du das etwas erläuternd in Verbindung bringen? Oder um was ging es dir bei der Nennung des Beispiels? Meine Nachfrage speißt sich aus dem Gedanken, dass es hier nicht nur um zwei ziemlich unterschiedliche Inhalte geht (Spekulation an einem Produkt vs. Funktion einer systmischen Bank/eines Bankennetzwerks, sondern es handelt sich auch um unterschiedliche Formen kapitalistischer Vergesellschaftung und daraus dann auch unterschiedliche Formen des Kredit-, Zins-, und Finanzsystems. Daher stehe ich jetzt gerade etwas auf dem Schlauch und weiß deinen Beitrag nicht so recht einzuordnen. :)
 
Das Spekulationsgeschäft ist ein Auswuchs des Handels, der von nur wenigen betrieben und wohl nur von einem Bruchteil der Betreibenden auch wirklich verstanden wird.
Wenn es überhaupt einer versteht. Diese Art des Handels ist bestimmt nicht die Art Handel, die allen zu Gute kommt.
Den "Guten Kaufmann" gibt es nicht mehr oder wie?
Die große Masse soll die Schäden immer ausbaden.
Nur das Blöde an der Sache ist, dass die, die den Schaden angerichtet haben nichts daraus lernen (wollen?) und munter weiter machen.
Wenn der Staat dummerweise immer helfend zu Seite steht, dann soll er auch bei mögl. Verstaatlichungen - und die sind de facto geschehen - auch den Ton angeben.
Also müsste, wenn schon geholfen wird, nach der Devise gearbeitet werden:
Ihr habt jetzt Geld von 'mir', also bestimme 'ich' die Richtung und nicht ihr.
oder
Wenn ihr Geld von mir bekommt, dann will ich die Summe mit einem Betrag X obendrauf in einer Zeit Y wieder haben.
Aber Nö. Es gibt nur Kurzschluss-Handlungen.

Wenn der Finanzsektor wirklich so wichtig ist, so dass er um jeden Preis gerettet werden muss,
weil er ja sonst ganzen Staaten das sprichwörtliche Genick brechen kann,
warum wird diese Zügellosigkeit überhaupt zugelassen und nicht regulierend eingegriffen/überwacht?
Das sollte doch schon zum Selbstschutz passieren.
Die "Märkte" regulieren gar nichts. Falls doch, dann würde es sich von ganz allein regeln und eine Rettung der Banken wäre unnötig.
 
-oSi- schrieb:
Wenn der Finanzsektor wirklich so wichtig ist, so dass er um jeden Preis gerettet werden muss, weil er ja sonst ganzen Staaten das sprichwörtliche Genick brechen kann, warum wird diese Zügellosigkeit überhaupt zugelassen und nicht regulierend eingegriffen/überwacht?

Naja, diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: Da zB ansonsten Geldbesitzer ihr Geld nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf in großem Stil reinbringen würden, um von dieser Investition über den Kreditmarkt selbst Gewinne erwirtschaften zu können. Das würde dann den Kreditfluss an die Unternehmen, die auf Kredite immer angewiesen sind (da eine Fuhre noch nicht verkauft ist während bereits die nächste produziert werden muss, Löhne bezahlt werden müssen etc.) verlangsamen oder gar teilweise ganz unterbrechen, was dann mit verringerter Produktion, weniger Absatz innerhalb einer bestimmten Zeit, weniger Staatseinnahmen usw usf einhergehen würde. So "mal eben" ist Regulation nicht zu machen. Es hat schon seinen Sinn, dass eine gewisse "Zügellosigkeit" (wobei mir das etwas zu sehr moralistisch aufgeladen ist, da es eine im Gegensatz dazu "ehrliche" geldbasierte Wirtschaftsordnung sowieso nicht gibt und im Kapitalismus nie gegeben hat) seitens der Politik zugelassen wird. Die Politik als Lenkung der Nation profitiert ja auch davon wenn die Geschäfte der Finanzler aufgehen, da dann ja der Kapitalfluss gesichert ist und eben somit ihre Staatseinnahmen, was dann wieder positive Auswirkungen hat in der Standortkonkurrenz Deutschlands, weil dann von Staatsseite wieder in Infrastruktur etc. investiert werden kann, bestimmte Bereiche subventioniert werden können (was dann Exportvorteile bringt) usw.
Im Klartext: Eine starke Regulierung der Finanzmärkte würde das Produktionsniveau eines auf kapitalistischer Basis produzierenden Landes stark reduzieren, was dann im Länderwettbewerb mal sicher ziemlich scheisse kommt. Daher will "man" (sprich: der Staat) das nicht. Deswegen wird die Partei DIE LINKE zumindest in dieser Hinsicht auch zurecht müde belächelt.
 
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