Wer das Leben genießen will, wird ein armer Schlucker bleiben...

Seelenpflücker schrieb:
Es ist doch aber aber, das mußt Du einsehen, eine dramatische Entwicklung, daß die Reallöhne immer weiter sinken, gleichsam aber alle Leute immer mehr dazu bereit sein müssen, immer mehr auf sich zu nehmen.

Naja die Reallöhne sind, statistisch betrachtet, in den letzten 10 Jahren um 2 % effektiv gesunken. Und das wohlgemerkt in einer Zeit mit einer recht schweren Wirtschaftslage.

Daher rührt doch die Unzufriedenheit. Sukzessive immer mehr Menschen leben an der Armutsgrenze und darunter.

Warum unzufrieden? Man sollte sich immer noch vor Augen führen, was der der hier in Deutschland "an der Armutsgrenze" lebt doch noch alles hat im Leben. Für ein Bierchen mit Freunden reichtes dann meist doch noch ... und ein Fernseher und Computer (wenn auch einen alten) haben die Leute meist auch.
Vor 50 Jahren wäre das der Lebensstandard eines Arbeitnehmers der Mittelschicht gewesen.

Natürlich ist es nicht einsehbar, daß jeder zweimal im Jahr in Urlaub fahren muß und dann am liebsten noch auf die Meladieven. Insofern gebe ich Dir recht: Die Ansprüche müssen bestimmt bei dem einen oder anderen sinken.

Das meinte ich nicht mit Ansprüchen.
Ich meinte die Ansprüche die das einzelne Individuum an die Gesellschaft stellt. Das steht oft im Krassen Gegensatz zu dem, was das einzelne Individuum dann für die Gesellschaft zu geben breit ist.
Das meinte ich mit Ansprüchen.
Ein Großteil der Menschen ist in einer Zeit groß geworden in der Arbeitslosigkeit bedeutet, dass man noch immer so viel, ja sogar mehr, Geld bekommt wie eine Angestellte mit Halbtagsstelle.
Ich glaube dies hat irgendwie abgefärbt, denn jetzt auf einmal erwarten so viele Menschen etwas von der Gesellschaft ohne die ehrliche Bereitschaft zu zeigen selbst der Gesellschaft was zurück zu geben. Das braucht man nicht auf Erwerbstätigkeit zu reduzieren.
Wenn die 10% Arbeitslosen die wir hätten freiwillig ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben würden, oder sich auch mal freiwillig um ihre Mitmenschen sorgen würden, so hätten wir in Deutschland auf einmal erheblich weniger Probleme.

Ein Beispiel: Alle meckern, weil zu wenig für Erwerbstätige Mütter getan wird. Die Kita Plätze sind zu wenige, ...
Warum geht denn nicht eine nicht Erwerbstätige Erzieherin oder Pädagogin hin und kümmert sich um die Kinder in der Nachbarschaft, damit die Mütter die einen Job haben wissen, dass ihr Kind auch versorgt wird.

Oder die Nachhilfe ... es gibt doch sicher sooo viele Menschen unter den Arbeitslosen die einiges auf dem Kasten haben. Warum helfen sie nicht den Kindern anderer Leute die sich für ihre Kinder keine bezahlte Nachhilfe leisten können.

Und wenn der Mensch als solches erstmal erkannt hat, dass seine Tätigkeit einen Sinn hat, dass er eben von der Gesellschaft gebraucht wird, dann ist auf einmal auch wieder Freunde an der Tätigkeit da.

Ich hätte kein Problem damit, wenn in Zukunft wieder das doppelte an Hartz IV bezahlt wird. Allerdings müssen die Kassen das auch hergeben.

Und was die Löhne angeht:
Es gibt immer Branchen in denen es nicht so gut läuft und andere in denen es besser läuft.
Ein Arbeiter in der Metall und Elektro Industrie verdient heute weit mehr als noch vor 10 Jahren. Die Reallöhne sind effektiv gestiegen. Andere Branchen stehen weniger gut da und die Reallöhne sinken.
Sicher wäre in vielen Branchen endlich ein Mindestlohn angesagt (allein schon um den billigen Arbeitern aus Polen und Co. den Wind aus den Segeln zu nehmen). Aber hier bitte mit bedacht und nicht so branchenübergreifend wie es der DGB fordert.

/edit:

Ich sagte bereits an anderer Stelle, dass jeder die Chance hat seine Ziele zu erreichen. Das es aber wohl durchaus so ist, dass der Weg für den einen schwerer und für den anderen leichter ist. Um das nochmal klar zu stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@gordon88
Ja, schon klar. Der Obdachlose sucht sich aus, unter der Brücke im Winter zu erfrieren. Das kommentiere ich nicht weiter.
Ich habe ja gesagt, es steht so vieles in unseren tollen Gesetzen. Umgesetzt wird es deswegen noch lange nicht 1:1.
So manches wird sich erstmal "zurechtgebogen". Wer das nicht sieht, hat damit noch keine Erfahrung gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Witzbold ! Man hat das Recht darauf. Man kann gegen jede Entscheidung auch von öffentlichen Behörden Widerspruch einlegen. Der Obdachlose muss sich nur die mühe machen nen Antrag zu stellen !
 
Der Daedalus schrieb:
Warum unzufrieden? Man sollte sich immer noch vor Augen führen, was der der hier in Deutschland "an der Armutsgrenze" lebt doch noch alles hat im Leben. Für ein Bierchen mit Freunden reichtes dann meist doch noch ... und ein Fernseher und Computer (wenn auch einen alten) haben die Leute meist auch.
Vor 50 Jahren wäre das der Lebensstandard eines Arbeitnehmers der Mittelschicht gewesen.
Da muss ich jetzt aber mal widersprechen. Du sagst selbst, dass sich die Dinge verändern. Das sich der Standard verändert. Völlig richtig.
Aber der Erwerbslose, soll sich mit dem Standard von vor 40 Jahren zufrieden geben? Das hinkt aber. Logisch das ich jetzt nicht von HighTech und Luxusartikeln rede.
Und du verallgemeinerst das ein bißchen zu sehr und stellst es so hin, als ob der Großteil der Erwerbslosen ein "faules Pack" sei.
Ich kenne sehr viele Menschen, die auch für einen 1€ Job alten Leuten den Arsch abwischen, Kindern in Heimen helfen etc., nur um auch mal wieder ein wenig Anerkennung zu bekommen.

Das was du schilderst ist in meinen Augen eher die Minderheit. Was aber ist mit all denen die bereit dafür sind, deren Qualifikationen eben nicht reichen, weil, wie wir eingangs schon festgestellt haben, die Voraussetzungen für einen Job stetig immer höher werden.
Das heisst du bekommst erst gar nicht die Möglichkeit etwas zu tun.
Das kenne ich persönlich nur zu gut. Das habe ich bereits hinter mir. Wenn mir hier jemand kommt und sagt, man kann arbeiten wenn man nur will, dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen.
Deswegen sagte ich, was geschrieben steht ist eine Sache, was oft umgesetzt wird, eine andere.

@gordon
wie gesagt, sowas kommentiere ich nicht weiter. Behalt du deine Meinung und ich meine. Ist das Beste.
 
Zuletzt bearbeitet: (Etwas hinzugefügt)
gordon88 schrieb:
Ich gehör wohl auch zu denen dies nicht kapieren. Einkommen/Mittel zum Überleben von Produktion/Tätigkeit/Leistungserbringung entkoppeln ? Dann würde doch keiner mehr seine Energie für Verrichtung der Aufrechterhaltung des modernen demokratischen, sozialen und rechtsstaatlichen Bundesstaat opfern . Würde doch irgendwie zu anarchistischen Verhältnissen führen.

Das ist Deine Meinung. Vielleicht weil Du dann einfach zu Hause herumsitzen und nichts mehr tun würdest.

Es soll aber tatsächlich Menschen geben, die sich gerne beschäftigen. Nehmen wir doch mal Freund Daedalus. Er macht ehrenamtliche Arbeit in seiner Freizeit. Und es gibt Millionen in Deutschland, die das auch tun oder gerne tun würden. Nur steht vor der ehrenamtlichen Arbeit das Überleben. Wenn das für jeden gesichert ist - und ich meine richtig gesichert und nicht so eine Zwangsveranstaltung wie H4 - dann wird es mehr ehrenamtliche Arbeit geben. Und es werden die Arbeiten richtig gewürdigt. Vielleicht ist dann sogar der Lohn eines Altenpflegers höher als der eines Anwalts. Das kann ich nicht vorhersagen, das entscheidet dann der Markt.

Anarchie? Vielleicht. Weil Regeln umgeschmissen werden. Denn die jetzt Mächtigen sind es dann nicht mehr. Und davor haben sie Angst, deswegen wird das Grundeinkommen solange eine Utopie bleiben, bis wir die am nächsten Baum mit dem Kopf nach unten aufgehängt haben.

Apropos Angst: wieviel Angst die haben sieht man schon an der neuen Mauer, die sie um Heiligendamm ziehen.

Der Obdachlose muss sich nur die mühe machen nen Antrag zu stellen !

Dann mach Dich doch mal ehrenamtlich nützlich und übernimm das für eine Obdachlosen. Allerdings solltest Du Dich dann zuerst mal darum bemühen, ihm einen gültigen Personalausweis zu beschaffen...

Gruß
Morgoth
 
Morgoth schrieb:
Allerdings solltest Du Dich dann zuerst mal darum bemühen, ihm einen gültigen Personalausweis zu beschaffen...

Gruß
Morgoth

Sollte er keinen haben besorgt man sich seine Geburtsurkunde und beantragt den neuen Perso.
Ich zähle mich zu den vielen, die mit Ehrenamt wenig am Hut haben. Bin halt ein Mensch :evillol: und du scheinst mir etwas zu gutgläubig zu sein. Dein Vorschlag von der Umstruktierung unseres Systems ist absolut utopisch und das weisst du ;)
 
@BlackSavage:

Ich unterstelle keinesfalls jedem Arbeitslosen faul zu sein.

Ich unterstelle lediglich, dass bei einem Großteil der Menschen die Bereitschaft durch Eigeninitiative etwas zum Wohle der Gesellschaft bei zu tragen (völlig unabhängig von erwerbstätiger Arbeit) viel zu gering ist.
Die genannten Beispiele zeigen doch, denke ich, dass für die 4-5 Mio Menschen ohne eine sozialversicherungspflichtige Betätigung ein erhebliches Potential da ist um zum Wohle der Gesellschaft tätig zu werden.
Wenn jeder Arbeitslose, die Zahl derer, die schon so weit ist erscheint mir leider viel zu gering, sich selbst Gedanken machen würde wie er etwas beitragen kann, dann wären wir in Deutschland um einiges weiter.

Stell dir doch mal eine Gesellschaft vor in der derjenige, der nicht produktiv Tätig sein kann sich selbst eine andere Beschäftigung sucht um der Gesellschaft etwas zu geben. Das würde unserem Land wirklich etwas bringen und vermutlich dafür sorgen, dass die Kassen des Staates auf einmal viel mehr Spielraum haben um Hartz IV wieder entsprechend anzupassen.

Und wenn man dann, weil ja die Menschen alle bereit sind sich für die Gesellschaft zu engagieren, die Zwänge wegnimmt die an Hartz IV (oder ALG im allgemeinen) geknüpft sind, dann hat man auf einmal auch so etwas wie ein Grundeinkommen mit dem kleinen Unterschied, dass es nicht jeder bekommt, sondern eben nur der, der nicht selbst produktiv tätig wird.
Wenn dann die Zwänge zu Arbeiten weg sind, dann kommt auf einmal auch die Wirtschaft unter Zugzwang, denn man muss wieder Anreize schaffen um den Menschen für Arbeit zu begeistern. Ausbeuterbetriebe würden sich dann auf einmal Gedanken machen müssen, denn Arbeitnehmer bekommen sie keine mehr.

Doch der Mensch scheint zum großen Teil wohl anders gestrickt zu sein...
Der Mensch nimmt sich im allgemeinen das, was er bekommt ... will immer noch mehr. Und wenn er etwas bekommt ohne was für tun zu müssen, dann tut er auch nichts dafür.
Also ist es wohl völlig utopisch davon auszugehen, dass eine Gesellschaft in der der Einzelne nicht gezwungen wird etwas zum Wohle der Gesellschaft bei zu tragen wirklich funktionieren könnte. Denn es sind doch eher wenige Menschen die dazu wirklich freiwillig bereit zu sein scheinen.

Jeder kann was tun ... und wenn der arbeitslose Maurer sich von seinem Nachbarn die Maurerkelle ausleiht, sich vom Bauhof etwas Sand holt und dann hingeht und die Steine auf dem Gehweg wieder ordentlich grade legt, dann ist der Gesellschaft damit auch geholfen und die alte Oma wird es ihm danken, da für sie der Weg mit ihrem AOK Shopper auf einmal viel einfacher ist.
Die staatlichen Kassen würden entlastet und es wäre mehr Geld da um Hartz IV anzuheben.

Verstehst du was ich meine?


Aber erstmal muss sich der Wille und der Geist der Menschen ändern bevor man ein System ändert. Nicht umgekehrt. Man kann keinen Geisteswandel erzwingen und vor allem kann ein System während der Zeit bis der Wandel vollzogen ist nicht funktionieren wenn es doch den gewünschten Geisteszustand als Grundvoraussetzung hat.
Siehe Kommunismus: Marx dachte, dass man über den Zwischenschritt des Sozialismus einen Geisteswandel in der Bevölkerung erreichen (erzwingen?!) kann. Hat es jemals funktioniert?
 
Ich stimm dir zu, aber Hartz IV muss nicht angehoben werden.
Es ist ja nicht dafür da Vermögen zu bilden sondern man soll über die Runden kommen bis man wieder Arbeit findet. Viele bekommen dann auch sogar mehr wieder raus als sie über die Arbeitslosenversicherung einbezahlt haben.
 
@Daedalus
Ich verstehe was du meinst, bzw. worauf du hinaus willst. Und der Gedanke ist vielleicht gar nicht mal so abwegig. Aber eben nur eine Idee, die in meinen Augen nicht umzusetzen ist.

Du wirfst dem Großteil der Arbeitslosen zu wenig Engagement vor (falls ich jetzt falsch liege, bitte berichtige mich).
Ich werfe dem Staat vor, insebesondere dem Großteil der Politiker, extrem gierig zu sein und in erster Linie an sich und die Karriere zu denken.
Warum setzt du nicht da an, wo der dicke Fisch bereits unnötig viel Futter hat?
Diäten und Reisen und all das was viele Politiker in unmengen bezahlt bekommen. Wie wäre es wenn diese Herren ebenfalls mit gutem sozialen Beispiel vorangehen?
Dann hätte wir beide eine gute übereinkommende Plattform finde ich.:)

Und selbst wenn dein Gedanke in die Tat umgesetzt würde, und der erwerbslose Bürger die Kelle in die Hand nimmt und den Gehsteig ausbessert, und jeder Erwerbslose dies tun würde, warum sollte der Staat, explizit die Politiker dann daran etwas ändern?
Wenn wieder mehr Gelder übrig bleiben würde, unterstelle ich nun den Politikern, dass sie erstmal in ihre eigene Tasche wirtschaften.
 
gordon88 schrieb:
Sollte er keinen haben besorgt man sich seine Geburtsurkunde und beantragt den neuen Perso.

Geburtsurkunde. Fantastische Idee. Wie kommst Du da ran?

Und bezahlst Du die 15€ (?) für den Perso?

Dein Vorschlag von der Umstruktierung unseres Systems ist absolut utopisch und das weisst du ;)

Türlich ist das eine Utopie. Aber nur so lange, bis wir den Mächtigen gezeigt haben, was wir von ihnen halten.

Daedalus hat mich ja nun auf Ignore, wahrscheinlich weil er die Wahrheit nicht ertragen kann. Würde er aber meine Beiträge lesen käme so etwas nicht mehr. Ach nee, stimmt, tut mir leid. Er müsste sie auch verstehen.

Der Daedalus schrieb:
Ich unterstelle lediglich, dass bei einem Großteil der Menschen die Bereitschaft durch Eigeninitiative etwas zum Wohle der Gesellschaft bei zu tragen (völlig unabhängig von erwerbstätiger Arbeit) viel zu gering ist.

Erst der warme Arsch, dann die ehrenamtliche Arbeit.

Die genannten Beispiele zeigen doch, denke ich, dass für die 4-5 Mio Menschen ohne eine sozialversicherungspflichtige Betätigung ein erhebliches Potential da ist um zum Wohle der Gesellschaft tätig zu werden.

Sklaven?

Und wenn man dann, weil ja die Menschen alle bereit sind sich für die Gesellschaft zu engagieren, die Zwänge wegnimmt die an Hartz IV (oder ALG im allgemeinen) geknüpft sind, dann hat man auf einmal auch so etwas wie ein Grundeinkommen mit dem kleinen Unterschied, dass es nicht jeder bekommt, sondern eben nur der, der nicht selbst produktiv tätig wird.

Wie ich schon sagte: er versteht das Grundeinkommen nicht. Leider ist er damit nicht alleine.

Einer der wichtigsten Punkte beim Grundeinkommen ist ja eben gerade, dass es jeder bekommt - ohne daran geknüpfte Bedingungen. Sogar ein Ackermann würde es bekommen. Lest Euch einfach mal hier durch: http://www.archiv-grundeinkommen.de

Gruß
Morgoth
 
Nun Politiker sind meist Menschen die außerhalb der Politik doch meist mehr verdienen würden als ihre Diäten.
Natürlich sollte sich auch im Bereich der Politik etwas ändern, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Du wirfst dem Großteil der Arbeitslosen zu wenig Engagement vor (falls ich jetzt falsch liege, bitte berichtige mich).

Du verstehst mich bedingt falsch. Wenn es um die Bemühung geht einen Job zu bekommen, dann, denke ich das bei vielen die Bereitschaft/das Engagement doch wohl vorhanden ist.

Aber viele sind eben nur auf Arbeit fixiert um Geld zu bekommen. Zu wenige fragen sich, wie sie die Zeit die sie haben, da sie ja keinem Job nachgehen, nutzen können um anderweitig etwas zum Wohle der Gesellschaft beizutragen. Da ist dann das Engagement doch eher gering.
Wie ich halt sagte ... der Bauarbeiter der zu Hause in seiner Wohnung hockt und vor Langeweile die Wand anstarrt (ich stelle mir das schrecklich vor und denke dass sowas richtig unglücklich macht und demotiviert) soll sich doch seine Kelle schnappen und was machen.
Bei uns vor der Haustür sind die 300 Meter Gehweg bis zur "Hauptstraße" fast schon lebensgefährlich. Wenn da mal jemand was machen würde, wäre ihm sicher der Dank der gesamten Nachbarschaft sicher. Sowas kann auch Glücklich machen. Und gibt bestimmt auch Leute die dann mal ne Kiste Bier dahin stellen oder sich anders erkenntlich zeigen.

Man sollte sich einfach mal von der Politik und den Gesetzen frei machen und schauen was es daneben noch gibt. Das fällt natürlich schwer in einem Staat in dem fast alles irgendwie reglementiert ist.

Und Morgoth's Einwurf
zeigt, dass er nicht mal ansatzweise verstanden hat, was ich meine.

Und wenn die Gesellschaft so weit sein sollte, dann gebe ich lieber dem der keine Arbeit findet, aber sich außerhalb der gewinnbringenden Betätigung für die Gesellschaft engagiert mehr Geld und dafür einem Ackermann keins. Herr Werner hat, so weit ich informiert bin, seine Rechnungen ja schon arg reduziert. Das Grundeinkommen über das heute diskutiert wird ist ungefähr auf dem Niveau von Hartz IV und Zulagen.
Da geb ich lieber dem, der sich freiwillig bei der Feuerwehr engagiert 1000 Euro und dem Ackermann garnichts, denn der braucht es nicht.
Der Endeffekt ist der selbe, denn jeder hat die Freiheit selbst zu entscheiden wie er jetzt für die Gesellschaft tätig wird.

Es ist aber nun mal Grundvorraussetzung, dass sich das Bewusstsein der Menschen ändert. So lange so vielen Menschen die Gesellschaft scheiß egal ist und sie nur was von der Gesellschaft erwarten ohne geben zu wollen, so lange kann eine Idee der Loslösung von gesellschaftlicher Verantwortung und Leistung durch die Gesellschaft nicht funktionieren.

Es geht schließlich nicht um die Trennung von Lohn und Arbeit, sondern es geht um die Trennung von Verantwortung und Anspruch.
Und um dies zu vollziehen müssen Menschen erstmal bereit sein Verantwortung zu übernehmen bevor sie Ansprüche stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Daedalus
Aber was wäre, wenn es tatsächlich jeder Erwerbslose so machen würde, wie du es vorschlägst? Inwiefern würde sich etwas ändern? Inwiefern würde der Staat etwas ändern, denn das wir alle mal "Samariter" werden, ich denke von dem Gedanken können wir uns schnell verabschieden.
Von einem "Danke" der Nachbarschaft kann ich meine Familie nicht ausreichend ernähren.:(
Und es vermag jetzt sehr egoistisch klingen, aber bevor ich anderen Leuten Gutes tu, möchte ich erst einmal mich und meine Familie ausreichend versorgt wissen. Erst dann wäre ich bereit, auch Gutes für andere zu tun.
Aber diese Voraussetzung ist oft nicht gegeben. Ich bezieh mich jetzt mal auf den wirklich arbeitswilligen Erwerbslosen. Das es dieses "faule Pack" selbstredend auch gibt (leider) streite ich nicht ab.
Mag sich in der Tat ein wenig rücksichtslos lesen, ist aber meine Einstellung. :)
 
gordon88 schrieb:
Ich glaube eher an die apokalyptischen Auswirkungen dieses Modells. Die gesamte Wirtschaft und Ordnung würde imo zusammenbrechen.

Nicht zusammenbrechen. Es wird eine große Umwälzung stattfinden.

Für die Profiteure unerere aktuellen Wirtschaftsordnung ist das natürlich ein Zusammenbruch. Ich habe richtig Mitleid.

Gruß
Morgoth
 
Naja du bekommst ja dein Hartz IV.
Also ist an dem Status Quo nichts zu ändern. Du bekommst Hartz IV und hast Zeit. Ein Job ist nicht in Aussicht. Du kannst also erstmal nichts daran ändern, dass du und eine Familie mit wenig auskommen muss. Also mach was mit deiner Zeit.
Und vielleicht hilft dir ja der dankbare Nachbar, der sich über den geraden Gehweg freut indem er deinen Kindern einen Kinogutschein schenkt, ...
Du verstehst?

Was sich ändern würde? Nun der Staat müsste zum Beispiel weniger Geld in soziale Einrichtungen pumpen, da sich Menschen ja ehrenamtlich engagieren und z.B. auch die Pflege und Wartung der Gebäude und Anlagen übernehmen könnten.
Der Staat muss sich nicht überlegen wie er die Kinderbetreuung finanzieren soll.
Der Staat müsste weniger Geld in die Pflege investieren, ...
In einigen Bereiche würde dies sicher auch neue Arbeitslose generieren, aber der positive Effekt bleibt, so denke ich, bestehen.
 
Der Daedalus schrieb:
Und vielleicht hilft dir ja der dankbare Nachbar, der sich über den geraden Gehweg freut indem er deinen Kindern einen Kinogutschein schenkt, ...

Das fällt dann unter Schwarzarbeit und ist illegal :D is alles nich so einfach
 
Gut, den ersten Teil verstehe ich, da habe ich wohl irgendwo jetzt einen Fehler in meinen Gedanken gehabt.

Allerdings bleibe ich nach wie vor im zweiten Teil hängen Daedalus.
Der Staat müsste im Allgemeinen weniger investieren.
Was passiert mit diesem Geld? Ich glaube einfach nicht an das Gute in unseren Politikern. Der große Teil wird irgendwo auf politischer Ebene "verschwinden".
Das unterstelle ich jetzt dem Politiker.
Also warum sollte das ein Erwerbsloser tun? Wirklich nur aus reiner Nächstenliebe?
 
Na wenn wir erstmal so weit wären, dass sowas umsetzbar ist, dann hätte sicherlich auch das Bewusstsein der Politiker geändert.
Übrigens warne ich davor den Politikern zu viel vor zu werfen. Es gibt viele viele Politiker (auch bei den Regierenden Parteien) die den Arbeitslosen gerne mehr Geld geben würden.

/edit:

Warum du etwas tun solltest?
Nun vielleicht um mit leuchtendem Beispiel voran zu gehen?!
Wir diskutieren hier jetzt über 6 Seiten und sind wohl alle der Meinung, dass der Status Quo so nicht in Ordnung ist (aus den verschiedensten Gründen). Wenn wir aber alle hier nur rumschwafeln, aber selbst nichts die Bereitschaft zeigen etwas am Status Quo zu ändern, dann hat das ganze irgendwie keinen Wert, oder was denkst du?
 
Zuletzt bearbeitet:
Siehst du Daedalus? Und genauso gibt es viele viele erwerbslose, die sehr gerne lieber heute als morgen Arbeiten möchten. All diese Dinge gelten für beide Seiten. Und ich umschreibe das letztendlich genauso wie du (nur anders herum) und sage "in meinen Augen sind der Großteil der Politiker gierig und denken zu erst an ihre eigene Karriere".
Das umfasst nicht alle Politiker!:)

Ich denke wir sollten da so vernünftig sein, da nicht "bis aufs Messer" zu "streiten". Ich habe deinen Standpunkt verstanden und stimme dem auch teilweise zu. Meinen Standpunkt hab ich auch preisgegeben. Ob der zu verstehen ist, keine Ahnung. :D

Ich würde mich jetzt nur wiederholen und du sicherlich auch irgendwann. War doch eine gesunde Diskussion finde ich. ;)

Verabschiede mich vorerst von der Diskussion und wünsche allen einen geruhsamen Sonntagabend!
 
Jetzt zeigst du wieder, dass du anscheinend nicht verstanden hast ...

Und genauso gibt es viele viele erwerbslose, die sehr gerne lieber heute als morgen Arbeiten möchten.

Dann könnten sie schon heute anfangen... Macht aber keiner, denn das von mir vorgeschlagene würde ja bedeuten, dass man "arbeitet" ohne Geld dafür zu bekommen.
Das ist ja gerade das Problem. Die vielen vielen Erwerbslosen die keinen Job bekommen aber lieber heute als morgen Arbeiten wollen nutzen nichts, wenn es keinen Job gibt und sie sich auf den Punkt Erwerbstätigkeit fixieren.

Erleuchte doch du mit deinem Beispiel die Menschen um dich herum und zeige ihnen wie es auch anders geht. Irgendwann sind wir Massen und die Politiker erkennen was sich ändert im Lande.

Wie willst du denn eine Änderung bewirken, wenn wir hier im Forum über Seiten nur rumlabern?

Der Politiker im allgemeinen hat an seinem Status Quo wohl nicht so viel auszusetzen.
Doch du hast mit dem gegenwärtigen Status Quo ja anscheinend ein Problem.
Wer von euch beiden sollte sich jetzt bewegen um eine Änderung anzustreben?
Du oder der Politiker?!
 
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