Tomislav2007 schrieb:
Wenn Männer zuerst genannt werden ist das angeblich Frauen gegenüber sexistisch, wieso ist es nicht Männern gegenüber sexistisch wenn Frauen zuerst genannt werden ?
Genau das ist die Frage, die ich mir auch stelle.
Ich bin zum Begriff "Lernende" übergegangen .... einfach weil ich mir selbst diese Frage nicht mehr ständig stellen wollte.
Wenn "weiblich, männlich" die Männer diskriminieren kann, und "männlich, weilblich" die Frauen, dann muss ich einen Begriff nutzen, der entweder beide bezeichnen kann, oder beide ignoriert.
BeBur schrieb:
Da gibt es in diesem Sinne gar kein Spektrum.
Ja ... und aber.
Ist diese Dichotomisierung wirklich schon in der Natur angelegt, oder müssen wir aufgrund unserer geistigen Kapazitäten eine dichotome Struktur an alles anlegen.
"Sehen" wir überall Dichotomien, weil sie da sind (ganz natürlich und vom Beobachter unabhängig) oder weil wir drauf geschult sind, sie zu sehen?
BeBur schrieb:
Und das in Wahrheit vorhandene Spektrum ist natürlich nicht gleichverteilt, wir haben massive Peaks an zwei Stellen, diese nennen wir "Mann" und "Frau" und daneben / dazwischen gibt es alles mögliche, aber vergleichweise eben nur sehr selten.
Das klingt ja fast nach Queer-Theory ... die sieht bei Geschlechtlichkeit auch eher ein Kontinuum mit Eckpunkten "männlich" und "weiblich" ... tatsächlich kann man von einer echten Konzentration in diesen Peaks zumindest im Bezug auf gender aber nicht ausgehen, da innerhalb der Gruppe der eindeutig männlichen oder weiblichen Individuen bereits größere Verhaltensunterschiede beobachtbar sind, als es allgemeine Unterschiede zwischen den beiden Polen gibt.
Einige biologische Männer sind in ihrem Verhalten weiblicher, als einige biologische Frauen das je sein werden ... und die sind auch nicht alle homosexuell.
Bei der Frage was hart erkämpft wurde, empfehle ich einen Blick in die Versionsgeschichte des "diagnostic and statistical manual of mental disorders" (DSM) der APA.
Bis Version 3 (DSM-III bzw. DSM-IIIR) galt Homosexualität als psychische Krankheit und wurde auch so behandelt ... das ist erst daran gescheitert, dass die WHO irgendwann nachvollziehbare und wissenschaftliche Kriterien für diese Kategorisierung verlangt hat ... eine ganze Menge psychischer Störungen konnte danach (zum Bedauern einiger Psychiater) nicht mehr ins DSM aufgenommen werden.
Eine Übernahme durch die Krankenkassen sehe ich etwas kritisch ... anderseits denke ich mir aber, dass die so viel Unsinn bezahlen, dass sie auch das noch zahlen können ... dann gibts halt mal nen Glasbeton-Palast weniger.
Allerdings hielte ich es auch für weitaus sinnvoller, wenn die notwendige Leistungen wenigstens zu 100% übernehmen müssten ... z.B. eine Brille, oder nicht kosmetischen Zahnersatz ... und auch bitte nicht nur die absolut billigste Variante. Natürlich müsste das geregelt werden ... alle 3 Monate ne neue schcke Brille ist nicht ... und davon abgesehen sollte die KK ohnehin nur die Gläser bezahlen ... und eventuell noch ein günstiges Gestell.
Für Eitelkeiten sollte das KK-System nicht ausgenutzt werden können. Bei einer Brille geht es darum, einen Nachteil durch Fehlsichtigkeit auszugleichen ... und das ist auch mit dem klobigen Kassengestell der 1970er gegeben (die kommen ja ohnehin regelmäßig wieder ... dann aber als sackenteures Designermodell).
Bei echten psychischen Störungen ist es jedoch etwas anderes ... denn diese Eingriffe sind keinesfalls nur kosmetisch ... da geht es nicht nur um unreflekierte Eitelkeiten.
Auch wenn man sich selbst nicht vorstellen kann, warum jemand sein Augenlicht oder ein Bein verlieren möchte.
Bei jemandem mit Hang zur Herzverfettung fragen wir ja auch nicht, ob der sich das eventuell selbst zuzuschreiben hat ... wir behandeln den einfach ... notfalls auch immer und immer wieder.
Man könnte ja auch fordern, das die Krankenkasse zu einem Manager nach seinem 2. Herzinfakt dann sagt ... "so, den dritten zahlste selber", statt ihm mit Engelszungen notfalls auch 4 oder 5 mal zu erklären, dass er eventuell mal etwas kürzer treten sollte, und so vielleicht sogar den nächsten Kollaps vermeiden kann.
Ich habe schon ein paar kennengelernt, die das erst im dritten Anlauf kapiert haben.
Eventuell sollte man da so verfahren, wie es Hippkrates vorschlug.
"Was? Du schon wieder? ... bitte leg dich einfach zum sterben in den Wald, du bist eh nicht therapiefähig und klaust mir daher nur meine Zeit, die ich mit Patienten verbringen könnte, die sich auch helfen lassen wollen".