Wie kann ein RAID0 ausfallen?

C

Creati

Gast
Hallo,
ich habe hier 4 * 4 TB Festplatten, welche ich aus dateiverwaltungstechnischen Gründen zu einem Volume zusammenfassen möchte. Das ganze lasse ich als Stripset (RAID0) unter einem Windows Server laufen.
Die Daten sind noch auf anderen Datenträgern vorhanden und mir ist bewusst, dass bei einem Ausfall einer Festplatte alle Daten weg sind.
Gibt es bei einem RAID0 noch anderen Möglichkeiten außer einem Festplattendefekt, wodruch das RAID0 nur noch Datenmüll ist? Ich denke beispielsweise an Stromausfälle. Fällt der Strom aus, sollte denke ich nur das Dateisystem beschädigt sein, was man mit chkdsk denke ich reparieren können sollte. Hier sind RAID-Systeme mit Paritätsinformationen für anfälliger, sodass ein RAID5 schnell korrupt sein kann.

Solange sich keine Festplatte auf Grund eines Hardwaredefektes aus dem RAID verabschiedet, sollte es ja gut gehen.
Da ich das RAID mit den Windows Boardmitteln realisiere, könnte ja evtl. auch das Betriebssystem durch irgendeinen Fehler mal das RAID denke ich zerschießen. Hat hier jmd. Erfahrungen zu Software-RAIDs unter Windows?

Wie gesagt liegen die Daten auch noch auf anderen Datenträgern redundant vor und wenn das RAID ausfällt, kostet es mich etwas arbeit, um es wieder wie gewohnt einzurichten. Wenn das RAID nur durch einen Hardwareausfall wirklich gekillt würde, würde ich es so betreiben. Wenn nun aber noch mehrere Risikofaktoren dazukommen, sodass eine relativ hohe Chance besteht, dass das RAID alle 6 Monate ausfällt, würde ich das System nicht in Betrieb nehmen.
 
Creati schrieb:
Gibt es bei einem RAID0 noch anderen Möglichkeiten außer einem Festplattendefekt, wodruch das RAID0 nur noch Datenmüll ist? Ich denke beispielsweise an Stromausfälle. Fällt der Strom aus, sollte denke ich nur das Dateisystem beschädigt sein, was man mit chkdsk denke ich reparieren können sollte.

Auch bei einem Stromausfall kannst Du Dir nicht sicher sein, das nicht auch die RAID0 davon betroffen sein wird. Die Kondensatoren im PC puffern Strom ab und können noch Strom abgeben, nachdem das Netz ausgefallen ist.


Du könntest das System aber beispielsweise mit einer USV vor Stromausfällen bewahren !
 
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RAID mit den Windows Boardmitteln
:kotz:

Wenn es denn unbedingt sein muss, kauf dir ein NAS oder wenigstens einen HW Controller.
 
@de la cruz
Hmm, okay. Dann sollte ich mal grundsätzlich über eine USV nachdenken.

@Reowulf
Mir war klar, dass es solche Meinungen gibt. Daher habe ich die Situation etwas genauer dargestellt.
Ich werde keine geldliche Investition tätigen,da sich das nicht lohnt für mich in meiner Situation.
Magst Du mir sagen, wieso ein RAID mit Windows Boardmitteln so schlecht ist?
Die Frage ist nämlich, mache ich es mit Windowsmitteln oder gar nicht. Um das für mich
zu beantworten benötige ich Gründe, die gegen ein solches RAID sprechen.
 
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Creati schrieb:
Da ich das RAID mit den Windows Boardmitteln realisiere, könnte ja evtl. auch das Betriebssystem durch irgendeinen Fehler mal das RAID denke ich zerschießen. Hat hier jmd. Erfahrungen zu Software-RAIDs unter Windows?
Natürlich können auch Betriebssystem oder Betriebssoftware gaz allgemein so wie auch BIOS-Probleme im Extremfall einmal alle Daten zerschießen - eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Nur, was ist denn schon sicher im Leben ? Man kann immer nur versuchen, ein Maximum an Sicherheit einzustellen - und dann auf den lieben Gott vertrauen !
 
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Was macht denn das RAID 0 wenn eine HDD einen Lesefehler ausgibt, weil sie einen schwebenden Sektor hat? Wenn dann das RAID auseinander fliegt, war es das für alle Daten des RAIDs. Bei einem RAID 5 werden die Daten der anderen Platten gelesen die auch die Parity enthalten, die Daten der Platte mit dem Lesefehler daraus rekonstruiert und dann überschrieben, womit der schwebende Sektor verschwindet und es ggf. eine Wiederzuweisung der betroffenen gibt, wenn sie wirklich defekt waren.

Das mit dem Stromausfall sehe ich auch nicht als Problem, sofern nicht sofort auch ein schwebender Sektor auf einer Platte in dem Bereich auftritt, dann würden dort die alten oder ganz falsche, unbestimmte Daten stehen. Nur wenn zwei HDDs betroffen sind, könnte das RAID ein Problem bekommen. Aber da NTFS ja ein Journaling Filesystem ist, wird bei erstmal sowieso nicht von dem Bereich gelesen der nicht zuende geschrieben wurde, die zuletzt und nicht mehr vollständig geschriebene Datei wäre in jedem Fall verloren. Wenn dann die Daten auf der Platte schon stimmen aber die Partity noch nicht, wird das beim nächsten Scrubbing behoben und wenn die Partity schon stimmt, ist das auch egal, dann würde diese spätestens beim nächsten Scrubbing mit der für alten Daten gültigen Partity Daten überschrieben, wobei wohl vorher das Journaling von NTFS den Bereich sowieso überschreiben dürfte.

RAID 5 lesen üblicherweise nicht die Daten und die Parity Daten, wenn es zu keinem Lesefehler von einer HDD kommt. Daher würde ich ein RAID 5 bei einem Stromausfall während eines Schreibvorgangs nicht für unsicherer halten, schon weil das Journaling des Filesystem es richten wird.

de La Cruz, wir reden von 16nm die ein Neutzeil laut Norm bei 80% Last puffern können muss, das ist wenig und dann muss auch noch die Zeit abgezogen werden, bis das Power-Good Signal verschwindet, vorher ahnt keine der anderen Komponenten etwas vom bevorstehenden Stromausfall. Dann wird auch von den HHDDs nicht mehr viel geschrieben, da werden in Panik die Köpfe geparkt.
 
Darf man fragen welche Vorteile du dir durch ein Raid0 mit 4 * 4 Tb erhoffst?

Schlimmstenfalls sind dann durch Ausfall einer Platte bis zu 16 Tb Daten weg.

Weitere Fehlerquellen sind Speicherfehler durch kein ECC-Ram und so Fehler die durch Serverhardware oft abgefangen werden.
 
Sry, aber wer beim Betrieb von RAID0, noch dazu mit 4 Platten in Kombi mit einer Softwarelösung, überhaupt über Ausfallwahrscheinlichkeit schwadroniert hat den Schuss nicht gehört.
Mehr brauch ich dazu eigentlich gar nicht zu sagen -.-
 
Bei 4 Platten tendieren ich selber ja eher zu einem RAID 10. Sonst kannst Du Dir auch mal openmediavault ansehen, bei Bedarf.
 
du kannst ja mal in meinen MArktplatz sehen. Da gibts nen super Hardwarecontroller den Du genau dafür einsetzen kannst.

Aber aus meiner Erfahrung sage ich Dir: Laß es sein. Wenn dann ein 5er in ner NAS aber ein Raid 0 ist immmer ne blöde idde da allein ne Low End SSD schneller ist...
 
@metalpinguin
Ich hatte die Festplatten bisher alle einzeln genutzt. Ich hatte also 4 * 4 TB große Partitionen und spiegele mit FreeFileSync alle 2 Wochen 4 andere Festplatten auf die 4 TB-Festplatten. Jede Festplatte hat aber noch ca. 1,5 TB übrig und den Speicherplatz möchte ich gerne ausnutzen und weitere Festplatten spiegeln. Daher will ich alle als ein Volume ansprechen, um den Speicherpaltz effizienter auszunutzen. Ich könnte natürlich auch weiter mit 4 Festplatten einzeln fahren und dann die restliche Kapazität so ausnutzen, indem ich die anderen zu sichernen Festplatten dann für die Spiegelung auf 2 Laufwerke aufteile. Aber das finde ich auf Dauer eher doof.

@Daky
Ich wüsste so nicht, welchen Vorteil ich bei JBOD gegenüber RAID0 hätte.

@Pupp3tm4st3r
RAID 10 ist keine Option, da ich dann nur über 8 TB Speicher verfüge. Da die Daten bereits mehrfach vorliegen, würde ich höchstens überlegen den Ausfall einer HDD abzufangen und dann mit 12 TB zu arbeiten.

@Nitewing
Auf den Marktplatz habe ich noch keinen Zugriff.
Geschwindigkeit ist auch eher zweitrangig, da das eh durch das Gbit-Netzwerk auf 125 MB/s beschränkt ist. RAID5 überlege ich mir noch.
 
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Bei RAID 0 werden alle Daten über alle Platten verteilt. Keine Chane irgendwas zu retten, wenn was passiert. Bei JBOD werden die Daten jedoch - so lange genug Platz auf einer Platte ist - nur auf einer HDD gespeichert. Hast damit zwar keinen Geschwindigkeitsvorteil beim Lesen (RAID 0), aber wenn eine Platte ausfällt, dann sind zu 99% auch nur die Daten der einen Platte weg (+ halt das, was zum Teil auch auf anderen Platten gespeichert wurde.)

Insofern hat rg88 schon nicht ganz Unrecht, dass Software RAID 0 Punkt Sicherheit (darum geht es hier / dir ja) da Ungünstigste ist, was man machen kann.
 
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Ich hatte ein paar Jahre ein Software Raid-0 unter Windows laufen.
Also Dynamic Disk mit Striping und 2 Platten.
Ich brauchte damals tatsächlich die Leistung für Echtzeit-Videoanwendungen.
Bei der Festplattengeneration danach war das dann nicht mehr notwendig, die war alleine schnell genug.

Das hat problemlos funktioniert und war auch entsprechend Leistungsfähig.
Da ist nie irgendwas "von alleine" ausgefallen oder hat sich getrennt oder was auch immer. Die Dynamic Disk reagiert auch in Ordnung, wenn mal eine Platte entfernt wurde und später wieder rangesteckt.
Auch wenn man beide an ein anderes Windows steckte, klappte das.
Also im Betrieb sehr stabil was die Software betrifft.
Hardwareprobleme traten nicht auf.

Ich habe mir das einmal "selber" zerschossen, weil das Plattentesttool von Seagate damals meinte, dass zu einem Quicktest der Platte auch gehört, dass man die ersten 10 MB der Platte überschreibt.
Das war ... äh ... unerwartet.
Damit war die eine der beiden Platten natürlich ohne Boot-Sector, Partitionstabelle usw. und wurde auch nicht mehr als Teil des Verbunds erkannt.
Mit ein wenig Verständnis für die Technik und dem richtigen Tool, waren die Daten allerdings komplett rettbar. Auf den ersten 10 MB lag anscheinend nix Wichtiges.
Die Software war GetDataBackNTFS, bei der konnte/kann man sich virtuelle Laufwerke definieren, die verschiedene physikalische Platten einbeziehen. Dazu muss man richtig raten oder herausfinden, wie das Striping auf dem Raid ist.
Die Software sieht das dann als ein Festplattenimage.
Also, auch ein Raid 0 kann man retten, wenn keine Platte komplett ausfällt.
 
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@M@rsupil@mi
Nehmen wir an ich habe ein JBOD aus 2 Festplatten. Auf beiden Platten liegen Daten und mir schmiert eine Festplatte ab. Wie kommt man an die Daten der anderen Festplatte? Nur mit einem Datenrettungstool oder läuft die noch heile Platte dann als normale Festplatte weiter und ich kann dann einfach auf die Daten normal zugreifen?

@klampf
Gut zu hören, dass es bei Dir stabil lief. Mein Vorteil ist einfach, dass die Daten redundant vorliegen und ich bei Ausfall halt nur einiges kopieren muss.


Ich merke gerade, da es mir schwierig fällt auf Grund möglicher Ausfallszenarien mich hier nun zu entscheiden. Ich bin dann einfach mal risikoaffin und fahre das RAID0. Ein Ausfall des RAIDs bedeutet für mich einfach nur höheren Arbeitsaufwand, daher teste ich das mal und ggf. läuft das ja alles zufriedenstellend. Danke soweit. So habe ich nochmal das Thema RAID aus verschiedenen Perspektiven betrachten können.
 
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@yxcvb
Es hat hier niemand gesagt, dass ein RAID ein Backup wäre. Hier ging es immer nur um Verfügbarkeit bzw. um den Ausfall einer Festplatte. Der verlinkte Thread trifft nicht auf mich zu, da meine Daten bereits mehrfach gesichert sind (ein Backup im Bankschließfach, ein Backup in einem anderen Haus).

RAID0 scheint allerdings schon ein Mehr an Geschwindigkeit, da es bei Klampf wohl geholfen hat. Geschwindigkeit
ist eh zweitrangig, da wie oben ausgeführt, das Gigabit-Ethernet der limitierende Faktor ist.
 
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Dann nimm Raid 1 oder 5, da ja eh ein Backup zur Verfügung steht. Allerdings nur mit reinem Hardware Controller inkl. Cache und Pufferbatterie
 
Warum sollte er?

Nehmen wir an ich habe ein JBOD aus 2 Festplatten. Auf beiden Platten liegen Daten und mir schmiert eine Festplatte ab. Wie kommt man an die Daten der anderen Festplatte? Nur mit einem Datenrettungstool oder läuft die noch heile Platte dann als normale Festplatte weiter und ich kann dann einfach auf die Daten normal zugreifen?
Du hast geschrieben, dass du die Daten sowieso woanders hast. Nehmen wir also ein Szenario an, bei dem das Raid-0 ausfällt. Dann musst du die gesamten Daten neu auf das komplette Raid-0 schreiben.

Wenn dir nun beim JBOD eine Festplatte ausfallen würde, hast du im schlimmsten Fall 4TB wieder draufzuspielen. Du sparst dir somit das Rückspielen der anderen Daten. Das sind bei 4*4TB = 16TB und gehen wir von 50% Belegung aus 4TB, die du dadurch einsparst. Bei ca. 100MB/s sind das 10 Stunden eingespart. Da du die Geschwindigkeit ja sowieso nicht brauchst ein Pluspunkt.

Im "besten" Fall ist eine Festplatte ausgefallen auf der noch überhaupt gar nichts lag. Dann musst du gar nichts zurückspielen und gewinnst 20 Stunden. Beim Raid-0 Ausfall musst du letztlich immer ALLES wieder neu draufspielen.
 
Nein, JBOD ist bzgl. Datensicherheit nicht anders als ein RAID 0 und wenn eine Platte ausfällt ist erstmal alles weg, weil die Metadaten ja auch woanders liegen, gerade bei 4 HDDs im JBOD, denn der MFT wird ja gewöhnlich etwa in der Mitte des Adressraumes des Volumens angelegt. Einzig die Chance etwas zu retten könnte höher sein, wenn nicht gerade die erste Platte ausgefallen ist, dann kann man von der etwas wiederherstellen, bei den anderen wird das schon deswegen schwerer, weil alle Bezüge des Filesystem ja auf den globalen Adressraum des übergreifenden Volumens bezogen sind und eben nicht auf die eine lokale HDD.

Es ist also nichts mit dem "nur 4TB wieder aufspielen eine HDD in JBOD ausfällt", sondern alles wieder zurückspielen, bzw. eben das Backup komplett neu anlegen, wenn ich das richtig verstanden haben geht es ja um die Platten wo das Backup drauf liegt.
 
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