Wie steht ihr zum Leben und der Religion?

sturme schrieb:
Und wie sollen sie erschüttert werden?

Das Gott auf einmal mit einem "Hallo es gibt mich doch!" - Interview bei Stern TV auftaucht ...:D
 
sturme schrieb:
Mal eine Frage: Welche Grundfesten hat denn der Ungläubige? Und wie sollen sie erschüttert werden?

Genau diese Frage war auch Hintergrund meiner Formulierung. Der Zweifel an der Überzeugung oder dem Glauben wird nach meinem Empfinden einem Gläubigen tiefer treffen müssen als einen Nichtgläubigen. Aus diesem Grunde kann ich mir eine "Erschütterung in den Grundfesten" eines Nichtgläubigen kaum vorstellen; es sei denn, ich würde auf so eindringliche Art wie nach Scheuch's Beispiel bekehrt.
 
Ist denn gläubig gleich gläubig?
Also jemand der glaubt, weil er sich denkt da muß ja irgendwas sein, wird leichter aus dem Sattel zu werfen sein als jemanden der glaubt, weil er "eigene Erfahrungen" gemacht hat die seinen glauben begründen.
 
@Tiu

dein Einwand ist völlig berechtigt. Zeigt er doch, daß einem eine Pauschlierung - wie so häufig - auf die falsche Fährte führt.
Ich denke, daß man einem auf Grund "eigener Erfahrungen" Gläubigen wohl kaum durch Fragen beeindrucken wird. Insofern nehme ich meine Aussage in der von mir gebrauchten absoluten und alle Gläubigen umfassenden Form zurück.

Danke
 
Ich glaube nicht an Gott. Empfinde aber, dass es Gut und Böse gibt in einem Menschen. Mit anderen Religionen, habe ich soweit keine Probleme, es sei denn der Glauben wird mit in irgendeinerweiße aufgedrängt.
 
Ich bin evangelisch getauft und vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil sie sich für meine Begriffe damals zu sehr einseitig in die Politik eingemischt hat.

Die Institution Kirche ist eine Sache, der Glaube aber eine andere. Lange Zeit habe ich mich als Atheist gesehen, dann jedoch festgestellt, dass ich keiner bin. Ich glaube an Jesus Christus und an Gott, weil mir beide in schweren Zeiten sehr geholfen haben.

Verfestigt hat sich das bei mir im Grunde seit 9/11 und den Ereignissen danach bis heute. Leider mussten erst diese Dinge eintreten damit ich wieder meine christlichen Wurzeln und Werte entdeckt habe. Jedenfalls bin ich heute glücklich damit und so blöd sich das anhört ... ein Gebet hilft in vielen Lebenssituationen.

Gegen andere Religionen bis auf den Islam, den ich als Bedrohung empfinde, habe ich nichts.
 
Der Islam ist nicht schlimmer als das Christentum, es sind immer die Menschen die daraus etwas böses machen.
 
Hmmm.... Also wenn so eine Sauerei wie am 11 September passiert würde mich das eher dazu veranlassen nicht an Gott zu glauben. Welcher Gott lässt soetwas zu? Ich Glaube zwar an soetwas wie eine höhere Macht aber nicht in religiöser Form. Wenn dann eine Mischform aus Islam und Buddismus. Ich wurde zwar als Christ geboren, stieg aber aus der Kirche aus als ich den ersten Zahlschein erhielt. Ausserdem hätte ich mir als Kind gerne selbst meine Glaubensrichtung ausgesucht.
 
Welcher Gott lässt soetwas zu?

Vielleicht ein gelangweilter der mal ein wenig Action sehen wollte ? :evillol:

Ich bin Atheist - aber nicht wegen solcher Ereignisse, eher weil sich mir a) noch kein Gott persönlich Vorgestellt hat ( bzw anderweitig etwas von einem selbigen zu hören oder zu sehen ist ) , und b) mir die Argumente der Gläubigen warum es einen ( oder mehrere ) geben müsse wenig plausibel erscheinen.

Drollig finde ich bei Diskussionen mit Gläubigen gelegentlich, daß wenn man ihnen mit logischen Argumenten kommt sie sich auf die Formel "Gott ist unergründlich" zurückziehen, sie dann aber andererseits doch genaue Vorstellungen haben was dieser Gott denn nun will, tut und denkt :rolleyes:.

Auch daß in verschiedenen regionen der Welt verschiede Religionen entstanden sind, und nicht etwa überall unabhängig voneinander ein und die selbe spricht meiner Meinung nach nicht gerade dafür daß da viel mehr hinter ist als ein kulturelles Phänomen.




tiu schrieb:
Wenn uns also Mutter Natur mit dieser Fähigkeit ausgestattet hat, wieso? Die Fähigkeit zum Abstraken denken und handeln ist keine Fähigkeit die uns einen Überlebensvorteil verschafft. Eine bessere Wahrnehmung wäre ein Überlebensvorteil, eine höhere Intelligenz (Logik) wäre ein Überlebensvorteil, aber wozu Abstraktes denken und handeln wenn es doch für nichts nütze ist außer Kunst, Philosophie und Religion? Was zum Henker hat sich Mutter Natur dabei gedacht als sie uns diese Fähigkeit gab?
Abstraktes denken ist aber auch ganz hilfreich wenn es darum geht neue Sachen auszuprobieren und vorausschauend zu planen. Man kann Situationen dadurch quasi erst einmal im Kopf durchsimulieren. Auch darfst du nicht unterschätzen daß der Mensch ein Gruppenwesen ist, und es eben durchaus hilfreich ist sich in andere Menschen hinein versetzten zu können ( auch hier abstraktes denken erforderlich ) um sich innerhalb der Gruppe vorteile verschaffen zu können. Sprachentwicklung - auch hier spielt abstraktes Denken mit hinein. Kunst und Religion mögen da zunächst schlicht als "Abfallprodukt" des abstrakten Denkens entstanden sein- aber auch damit läßt sich innerhalb einer Gruppe ein Vorteil ( der dann ja auch ein Fortpflanzungsvorteil sein kann ) verschaffen. Wird Schmuck zB nicht eingesetzt um bei einem potentiellen Partner attraktiver zu erscheinen ? Und läßt sich Religion nicht prima dazu nutzen andere Gruppenmitglieder zum eigenen Gunsten zu manipulieren ?
 
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@MRM

Das klingt alles wenig plausibel. Weder für die Paarung noch für andere Sachen ist abstraktes Denken oder Handeln notwendig, Logik reicht dazu vollkommen aus. Zumal auch andere Gruppen- / Herdentiere hier durch reinen Instinkt, Erfahrung oder erlernten Fähigkeiten in der Natur mehr als gut auskommen.

Man könnte evtl. auch Schimpansen beibringen ihre toten zu begraben, dennoch wüßten sie nicht wofür das gut ist und auch wüßten sie nichts von einer "möglichen" Anderswelt. So ähnlich hat sich (wahrscheinlich) der Neanderthaler verhalten. Er hat es sich vom Homo Sapiens abgeschaut. Dennoch kannte er schon Schmuck, aber die Toten hatte man vorher einfach liegen lassen bzw. in die Müllgrube geworfen. Es war abgeschaut, aber das Abstrakte einer Anderswelt blieb ihm möglicherweise dennoch verschlossen.

Ich sehe das in etwa so. So wie im Mikrokosmos das Chaos herrschen muss, damit im Makrokosmos Ordnung herrschen kann, bedingt das Rationale eben das Irrrationale.
Oder nochmal anders gefragt, würde der Mensch, insofern er ausschließlich über Logik verfügen würde, gut und böse unterscheiden können?
 
Notwendig nicht - aber wenn es hilfreich ist, reicht das ja um sich in der Evolution einen Vorteil zu verschaffen.

Bunte Federn bei Pfauenmännchen zB. Helfen nicht bei der Nahrungssuche - sind eher hinderlich wenn man sich vor Feinden verstecken will, sind aber offenbar sehr hilfreich um Pfauenweibchen zu beindrucken. Dennoch haben nicht alle Vögel derart bunte Federn entwickelt - es ist ja auch nicht absolut notwendig für diesen Zweck.

Gut und böse können Tiere im gewissen Sinne auch unterscheiden. Nehmen wir Vampirfledermäuse zB. Die schwärmen aus auf der Jagd nach einer Blutmahlzeit. Es ist aber keineswegs jede Fledermaus dabei erfolgreich, dennoch benötigen sie die Nahrung. Was machen sie ? Bei der Jagd erfolgreiche Fledermäuse teilen ihre Beute mit weniger erfolgreichen - beim nächsten mal ist es vielleicht anders herum. Dabei merken sie sich aber sehr genau, wer geholfen hat und wer nicht. Wer nicht hilft, dem wird beim nächsten mal auch nicht geholfen.Damit können sie offenkundig auf einem gewissen Level zwischen sozialverträglichem"guten" und sozial unverträglichen "bösen" verhalten ihrer Artgenossen unterscheiden.

Folglich seint die "gut und böse" Unterscheidung eher eine zwangsläufige Entwicklung bei Tieren zu sein die in sozialen Verbänden zusammenleben.

Auch "nur" mit Logik könnte man sicher zwischen sozialverträglichem und sozialunverträglichen Verhalten unterscheiden, und Schlußfolgern welche Verhaltensweisen für die Gesamtheit besser wären. Allerdings eine rein emotionlose logische Denkensweise wäre hinderlich für die Evolution und könnte sich meiner Meinung nach schon deshalb nicht entwickeln. Oder nenne mit mal einen rein logischen Grund warum sich unsere Art überhaupt erhalten soll.

Zudem müßtest du erst einmal zeigen das eine Entwicklung von einem rein logischen Denken ohne abstraktes Denken möglich wäre um hier zu punkten ;).

Und zu den Schimpansen - da besteht ja das Problem, daß du erst einmal in einer gemeinsamen Sprache mit ihnen kommunizieren müßtest, um ihnen zu erläutern warum sie das machen sollen. Um derartig komplexe Rituale weiter zu geben müßten sie auch untereinander eine hinreichend komplexe Sprache entwickeln. Einfache Rituale gibt es hingegen bei Schimpansen beispielsweise schon

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/271469.html

Zudem sind andere Primaten offenbar schon in der Lage im gewissen sinne abstrakt zu denken.

http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/tiere-intelligenz/zaehlen.xml

Somit ist es schon einmal falsch davon auszugehen, daß nur wir das könnten. Die Fähigkeit abstrakt zu denken kommt daher wohl eher automatisch mit einer gewissen Entwicklungsstufe des Gehirns. Wir haben es halt nur weiter entwickelt - und bestimmt nicht zu unserem Nachteil, denn eher sind Schimpansen und Gorillas vom Aussterben bedroht, als der Homo sapiens. ( Obwohl Gorillas sicher im Zweikampf uns überlegen wären )
 
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Gut und Böse sind subjektiv-zielabhängig. Und um mit meinen unsichtbaren Freunden zu reden benötige ich keine Kirche.
 
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Ich bin getauft und wurde auch konformiert (meine Familie wollte es so), glaube aber weder an Jesus noch an Gott und sehe mich dementsprechend als Atheist.
Meiner Meinung nach ist Glaube an etwas, was ueber uns steht, einfach eine Sache die aus 'unerklaerlichen' Ereignissen, die einem tief erschuetterten, entsteht. Auch ist es eine Frage der Bevorzugung und Interesse und auch Erziehung spielt da eine Rolle.
Wenn man sich einredet das einem "Beten" etwas bringt, das Gott oder Jesus einem tatsaechlich hilft, dann ist es auch so. Denn im Menschen gibt es bestimmte "Gene" in dem eigene Prozesse gespeichert werden, bei bestimmten Situationen drauf zugegriffen wird und die einem selbst bei Krankheiten in gewisser Weise helfen koennen und die sogar zum Teil vererbt werden koennen, ich komm jetzt nicht auf den exakten Namen aber es ist ein Bereich der "Genetik" der erst seit kurzem populaer wurde und noch relativ unerforscht ist. In einer GEO stand darueber ein ausfuehrlicher Artikel, ich hab die Zeitschrift leider momentan nicht bei mir. Jedenfall dort erfolgt meiner Meinung nach der Glaube, damit kann der Glaube wirklich helfen, aber auch schaden wenn es extreme Dimensionen annimmt.
Ich will damit nicht auf den Islam zeigen, tatsaechlich ist der Islam so 'friedlich' wie der Christentum, dem im eigentlichen Koran wird ebenfalls Naechstenliebe groß geschrieben (Mohammed selbst haette Gewalt verachtet, das hab ich zumindest gelesen). Dass das nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat kann das Christentum selbst vorweisen, Kolonialisierung und Kreuzzuege sind ua. zwei Kapitel wo man nicht von Naechstenliebe sprechen konnte.
Glaube hin und her, fuer mich gibt es ihn nur um unbegreiflichen Dingen, eine Erklaerung zu geben und diese Sache zu verarbeiten - mehr ist es aber auch nicht.
 
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