WH95 schrieb:
Ich würde das "größere" gerne durch Großstadt ersetzen. Ich wohne im Ruhrgebiet. In Städten mit 200k Einwohnern ist der Nahverkehr morgens/abends quasi nicht existent. Da geht ohne ein Auto nicht viel, wenn man früh auf der Arbeit sein muss.
Ich hatte in der Region nur Bonn, Köln oder Dortmund im Sinn, den ÖPNV von anderen Städten dort kenne ich nicht.
Axxid schrieb:
Warum wollen Leute zwingend ein Elektroauto mit mindestens 600km Reichweite, obwohl sie die Reichweite nur zwei/drei mal im Jahr brauchen?
Ich benötige keine 600km Reichweite, ich verzichte aber nicht freiwillig auf große Teile des Komforts meines 14 Jahre alten Selbstzünders. Von mir aus könnte ich das Elektro-Auto auch alle 200km (NEFZ Reichweiter 300-400km) wieder auffüllen, ich bin aber nicht bereit, dafür jeweils 30-60 Min in der Pampa herum zu stehen. Ab an die Tanke, H2 nachgefüllt und weiter fahren. Das ganze bundesweit verfügbar, und ich seige um. Halt so, wie jetzt mit Benzin/Diesel. Die Wallbox in meiner TG nützt mir dafür nichts.
Derzeit muss man sich für sowas ein großes eAuto (>60k€ Neupreis) mit 500km NEFZ Reichweite kaufen, um in gut 30 Min. 350km nachladen zu können. Die 30 Min. sind bekanntlich von 10% auf 80% gerechnet. Und dann erdreiste ich mich auch noch für mein Auto zu fordern. dass die gut 300km reale (!!) Reichweite auch im Winter bei -10°C, Schneegesöber und Nacht errecht werden müssen.
An Wucherpreise für den Strom am Schnellader oder belegte Ladesäulen muss man noch garnicht denken.
Wenn sich mein Grund für die 600km alle 6-8 Wochen mal erledigt hat (das dürfte in den nächsten 10 Jahren der Fall sein) dann werden sich meine Anforderungen auch ändern. Ob ich mir dann die ca. 600€ pro Monat für das Auto noch leisten will (insb. wenn der alte Verbrenner mal kaputt geht), wird sich zeigen. Meine bisherigen Hobbies werden halt einfach eingestellt, weil die leider auch nicht vor der Türe oder an Orten stattfinden, an die ich am Wochenende problemlos mit dem ÖPNV komme.
TheManneken schrieb:
Und wer gern sportlich, schnell oder "was Großes" fahren will, der soll sich dieses Hobby halt auch leisten, aber dann nicht meckern.
Ich glaube kaum, dass sich diese Leute beschweren. Ob ich alle 6-8 Wochen max. 8 Liter mehr (auf >=1200km) durch den Motor jage oder nicht, wäre mir persönlich auch bei 4€/Liter Diesel egal. Diese Kosten waren schon beim Kauf 2010 mit eingerechnet. Wenn ich mal wirklich schnell fahren will, schluckt die Kiste, genauso wie vorher der Astra H, 12L/100km. Das ist aber bekanntlich keine 600km am Stück möglich und es ist bisher noch meine freie Entscheidung.
boarder-winterman schrieb:
Es gibt ja durchaus Alternativen wie z.B. Erdgas (CNG) Fahrzeuge
Diese Alternative war nur leider in Deutschland weder politisch noch von den Herstellern gewollt. CNG oder LPG mag sich technisch erklären lassen. Aber zu erwarten, dass sich noch zwei weitere Tankstellennetze aufbauen lassen, war schon recht eigenwillig.
Mit den aktuellen Entscheidungen in der EU wird das auch nichts mehr. Noch nicht einmal als green fuel. Da scheint die Batterie-Lobby gute Arbeit geleistet zu haben.
Mir wird es immer schleierhaft bleiben, warum man einen kompletten PKW mit 3-4L im Schnitt fahren kann, es aber nicht gelingt, einen Generator zu bauen, der im effizientesten Drehzahlbereich betrieben, mit ebensoviel Kraftstoff 30 KWh elektrische Leistung erzeugen kann. Für eine 15 KWh Batterie muss man wohl mit 150 kg rechnen, der Verbrennungsmotor+Generator könnte aber vermutlich kleiner/leichter sein wie bei einem Verbrennerauto inkl. Getriebe. Sowas wäre für mich viel sinnvoller gewesen wie die aktuellen Plugin Hybride.