Je mehr ich das Thema weiterverfolge und mir durch den Kopf gehen lasse, umso mehr revidiere ich meine Meinung etwas:
Aus „Ich habe nichts zu verbergen, bin aber
aus Prinzip dagegen“ wird nach und nach „Doch, ich habe durchaus etwas zu verbergen – nämlich mein (Privat)Leben, das niemanden etwas angeht, solange ich das nicht will -, und bin nun
erst recht dagegen!“
Ja – im normalen PC-Alltag ist mir das bisher immer unkritisch vorgekommen; nutze meinen PC ohnehin zu 95% nur zum Spielen. Was wollen MS und die NSA schon groß mit meinen Spiel- und Speicherständen anfangen…?!?
Aber das Problem ist für mich wirklich immer mehr, wie schleichend das alles Einzug hält und von der breiten Masse stillschweigend akzeptiert, hingenommen und damit abgenickt wird.
Und eigentlich ticke ich ja in jeder Hinsicht so – nicht erst seit Win10 und Microsoft:
- Mein TV hängt nur bei Bedarf am Internet, und das auch nur über Ethernet-Kabel. Nix WLAN; der TV ist weder im Router noch im DLAN für WLAN zugelassen. Das wird auch immer so bleiben, erst recht, sobald ich irgendwann mal nen TV mit Gestenkamera haben sollte.
- StudiVZ, Facebook & Co. sind seit jeher rote Tücher für mich. Hab keine Ahnung, wozu ich die bräuchte…
- Ich hab überhaupt erst seit Februar ein modernes Android-Smartphone. Und da drin ist alles an Informationsübermittlung abgestellt, was ich nicht unbedingt brauche. Null Standortinformationen, und GPS wird nur zum Cachen oder für’s Navi eingeschaltet.
- Hab mir zwar zwangsweise nen Google-Account angelegt – aber der ist grad mal mit den notwendigsten, rudimentären Kopfdaten gefüllt. Alles übrige geht Google nichts an.
- Besonders kritische Daten sind noch nichtmal auf meiner PC-Festplatte gesichert, sondern auf USB-Stick. Damit reduziere ich schonmal das überhaupt nur mögliche Zeitfenster, in dem Redmond oder wer-auch-immer da dran kommen kann.
Klar – kann ja 100% verstehen, daß bspw. Cortana etliche Nutzerinformationen benötigt, um voll zu funktionieren. In der Hinsicht, je mehr desto besser.
Aber warum in Drei-Teufels-Namen müssen die Daten überhaupt an MS übermittelt werden? Geschweige denn gespeichert und veröffentlicht?
Deswegen: Eigentlich hätte ich nichts zu verbergen.
Aber wenn ich so drüber nachdenke:
Doch! Habe ich. Und was ich davon wem und wann preisgebe, entscheide ich!, und nicht Microsoft, Apple, Facebook, Google oder sonst-wer.
Win10 bleibt zwar drauf wegen DX12, solange es läuft.
Aber ich glaube, ich werde den ganzen Datenübermittlungen demnächst mal mit nem zuverlässigen externen Tool zu Leibe rücken. Und danke für die Liste mit den ganzen Adressen, mal sehen, wie ich die abgefangen bekomme