mae schrieb:
Zu Windows NT 4.0 Zeiten vielleicht. Zu Windows 2000 Zeiten nicht mehr. MS hat Alpha, MIPS und PowerPC im RC1 unterstuetzt, und im Release nicht mehr, also haben sie offensichtlich nicht alles moegliche getan.
Fraglich- Wäre ich Softwarehersteller würde ich auch ökonomisch denken. Wenn der Support bzw. die Verbreitung einer Plattform absehbar schwindet und die OEMs die Unterstützung einstellen, dann ist abzuwägen, ob es ökonomisch sinnvoll ist, das sinkende Schiff weiterzupflegen und Ressourcen zu investieren.
mae schrieb:
OS 2 Warp 4 wurde 1996 herausgebracht, es kann leicht sein, dass Microsoft deshalb bei Windows NT 4.0 (auch 1996) alle moeglichen Systeme mitgenommen hat und es deshalb Windows NT 4.0 fuer Alpha, MIPS, und PowerPC gab. Im Jahr 2000 gab es diesen Ansporn nicht mehr, da wollte MS die Monopolstellung von Windows dann monetarisieren.
Gerade zwischen 90 und 2000 war es doch, wo OS 2 an Traktion gewann. Mit OS2 Warp sah es sogar kurzzeitig so aus, als ob dieses System "durchbrechen" könnte. Tatsächlich haben wir damals garnicht so wenige Kunden damit ausgestattet. Wenn es ein OS noch geschafft hätte, den Siegeszug von Windows aufzuhalten, dann wäre das die Gelegenheit gewesen...
Nebst dem - Die Problematiken bezüglich der anderen Architekturen manifestierte sich ja unter Anderem zusätzlich darin, dass die meisten der Standardapplikationen der 3rd Party Entwickler darauf garnicht lauffähig waren.
Ein OS ohne Anwendungen ist nunmal auch nicht sonderlich interessant.
mae schrieb:
Du liessest mich erraten, dass es um
den Artikel ueber OS/2 ging. Fuer jemanden, der Quellen will, bist Du mit einem Link zu einem direkt zitierten Artikel sehr geizig.
Sorry- Stimmt. Ich hab die Quellenangabe vergessen.
mae schrieb:
Na jedenfalls ging's da um die Zeit, als Microsoft noch zusammen mit IBM MicroSoft OS/2 entwickelt hat, also 1990. Das hat nichts mit Windows 2000 zu tun. Du kannst ja schon am unterschiedlichen Verhalten von MS bei Windows 2000 und zu Windows 8 und 11 erkennen, dass MicroSoft offensichtlich nicht immer die maximale Hardwareunterstuetzung im Sinn hat.
Müssen sie ja auch nicht. Es geht hier ja darum, was Microsoft für ein Interesse daran haben könnte (so wie es eben viele User hier darstellen), im ALLEINGANG zu beschließen, dass Zen einfach nicht mehr unterstützt wird.
Und dafür gibt es bis jetzt keine logische Begründung. Deine These, dass sie AMD einen hafen Geld abverlangen würden widerspricht der strategischen Ausrichtung (Installbase, Reichweite, Konsolidierung der Plattformen).
mae schrieb:
Welcher Rueckzug von Compaq? Was hat das mit MIPS zu tun?
Verwechslung - Nicht MIPS, sondern Alpha / MIPS war Silicon Graphics.
mae schrieb:
AMD kann da gar nichts entscheiden.
Doch, weil sie X86 kompatibel sind und mit vielleicht minimalen Änderungen eine Unterstützung herbeiführen können.
Was sollte Microsoft für ein Interesse daran haben, sich einen Teil der Installationsbasis und damit Einfluss selbst wegzunehmen?
Sie haben von Hardwareverkäufen von AMD nichts.
mae schrieb:
Wenn MicroSoft in Windows 11 wirklich Zen und aeltere AMD-Prozessoren unterstuetzen will (so wie Linux), dann machen sie das einfach, dafuer brauchen sie AMD nicht.
Vermutung - Die CPUs haben unterschiedliche Extensions. Somit könnte Microsoft zwar auf dem kleinste gemeinsamen nenner X86 kompatible Funktionen ansprechen, jedoch nicht die volle Untersützung aller CPU Funktionen gewährleisten.
Vermutung - Zudem- Wenn AMD Zen1 in Zukunft vielleicht ein Microcode- Patching untersagt, Microsoft jedoch aus Sicherheitsgründen ein solches benötigen würde, um Schwachstellen zu mitigieren, dann wäre z.B. diese Prozessorgeneration ein Risikofaktor.
Wieder die Frage - Warum stimmt AMD zu, dass diese CPU aus dem Supportraster fällt.
mae schrieb:
Und wenn sie Sandy Bridge oder Haswell unterstuetzen wollen (so wie Linux), brauchen sie Intel nicht dafuer. Und wenn sie die Alpha-Architektur unterstuetzen wollen (so wie Linux), brauchen sie auch niemanden dafuer (so wie Linux).
Mögliche Erklärung - Da fragt sich wiederum, ob es nicht Routinen, Bibliotheken oder Calls gibt, die auf Seiten der Hardwarehersteller closed, Lizenz- oder Patentgeschützt sind, so dass diese jederzeit dem Software- Supporter den Hahn zudrehen können (wiederum bis auf die Nutzung des kleinsten gemeinsamen X86 Nenners).
mae schrieb:
Ein Druckmittel, um Geld aus Hardwareherstellern herauszudruecken. Solche Dinge versuchen Monopolisten ueberall; z.B. verlangen Kabelfernsehgesellschaften Geld nicht nur von den Leuten, die ihre Fernseher anschliessen, sondern auch von Fernsehsendern (je nach Marktmacht des Senders).
Ja- Nur in dem Fall gibt es auch nicht nur im entferntesten irgendwelche Anhaltspunkte dafür.
Ansonsten hätten die Hardwarehersteller aufgrund eines drohenden Shitstorms schon längt mit ausgestrecktem Finger auf horrende Lizenzkosten von Microsoft verwiesen.
Wenns um die eigene Haut bzw. den eigenen Ruf geht, war sich in der IT noch nie jemand zu schade sofort mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Sollte Windows 11 nach Release Zen1 tatsächlich restriktiv behandeln, hat AMD mit Sicherheit (wie auch immer geartet) dazu beigetragen.
mae schrieb:
Was die Windows 2000-Geschichte betrifft: Wenn ich mal ueber was stolpere, und dan noch diesen Thread finde, poste ich was. Aber dass sie gleich drei Architekturen zwischen RC1 und Release rausgenommen haben, zeigt schon, dass es nicht daran lag, dass die Ports nicht funktioniert haetten.
Ich weiss, dass die Ports funktioniert haben. Habe selbst unter NT eine Power- PC und eine Alpha Maschine in der Firma gehabt. Nur wie gesagt- Auch bei uns war schnell klar, dass sich X86 durchsetzen würde.
Wär super, wenn Du an mich denkst, wenn Du mal zufällig in Sachen Windows 2000 über was drüberstolperst.
Mich interessieren die Verschiebungen und Bewegungen der Märkte auch zur damaligen Zeit sehr, auch wie sich die "Machtblöcke" herausgebildet haben.
Danke für Deine Mühe. Eine interessante Konversation. Top!