News Windows 7: Bund zahlt 800.000 Euro für 12 Monate länger Support

Legalev schrieb:
Kein Problem so 20-30000 Rechner mal Fix auf Linux um zu stellen und die Leuten Schulungen zu geben.

Kostet ja auch nix.
Das Sparen geht wie bei Limux dann hinterher los. Zwingt man Hardwarehersteller auch dazu, die APIs für ihre Geräte offen zu legen, damit man später selber Anpassungen vornehmen kann oder bei Insolvenz wer anderes Kartenleser etc. pflegen kann, ist doch alles in Butter.

Theoretisch reichen Clouds und kleine Clients für die Anwender in Behörden.
Für ein BundesOS schreibt man europaweit aus und drückt Suse o.Ä. dann Geld in die Hand. Hat alles Open Source und bei der nächsten Ausschreibung könnte sogar eine andere Firma den Kram weiter nutzen.

Das Problem sind eigentlich auch nicht die Endanwender, wenn man den Umfragen zu Limux glauben darf.
Und selbst wenn, die Nörgler sind irgendwann auch in Pension.
 
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Also ich arbeite bei einer Bundesbehörde, und kann sagen die die Hauseigene IT da wenig für kann.

Erstens mussten wir bis September 2019 warten bis der sogenannte vom BSI selbst erstelle Bundesclient (Windows 10 mit diversen Rechteanpassungen übers ActiveDirectory) freigegeben wurde.

Dann mussten die IT erst mal intern testen ob die ganzen Fachanwendungen überhaupt damit liefen (taten die natürlich nicht) und schließlich kamen die neue Hardware nicht bei weil sich das Kaufhaus des Bundes mal wieder total verkalkuliert hatte. Auch das neue ITZ-Bund hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert….

Die Haus IT hätte gerne schon Anfang letzten Jahren mit der Umstellung angefangen, konnte aber aufgrund Fehlentscheidungen seitens des Ministeriums erst Anfang November mit der Umstellung anfangen.
 
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Also das empfinde ich ja dann doch als von der Regierung "unverschämt" - da buttert man eben mal für 1 Jahr fast eine Mio. an Steuergelder rein, weil gnädige Herren es nicht geregelt bekommen haben auf Win10 umzustellen. Aber warum denn auch - die Kosten zahlt ja ein Dritter (Wir - der Steuerzahler).

Nun gut, man darf aber auch nicht vergessen, dass Microsoft den Support und das Laufzeitende für Win7 ziemlich abrupt haben enden lassen - klar so schnell kann man sich nicht anpassen...:freak::freaky:
 
Tatsache ist, daß wie üblich in DE erst angefangen wird, wenn es pressiert. Aber das gilt nicht nur in den Behörden. Stichwort Motivation vs Zeitproblem.

Tatsache ist aber auch, daß der Umstieg eben mit viel Extraaufwand verbunden ist, Stichwort vielzitierter Datenschutz.

Upgrades auf win10 sind NICHT kostenlos. Waren sie auch nie. Behörden und Unternehmer sind keine Privatpersonen. Nächster Audit und viel Spaß beim Lizenznachweis.

Behörden kommen allerdings über Volumenlizenzen ans Brot. Je nach SA ist windows damit preiswerter als jede Alternative. Wenn Win X+1 wie bei Office 365 Teil des laufenden Vertrags ist, dann wäre man schön blöd, aufwendig und teuer auf was anderes zu wechseln.

Linux oder allgemein non Windows, klar. Gerne. Spricht viel dafür.
ABER es gibt keine definierten OS-neutralen Schnittstellen und Behörden müssen irgendwie miteinander reden, PLUS müssen norm- und gesetzeskonform mit dem Bürger reden. Derzeit geht das per ms Office.

Formular ausfüllen geht im Browser. Aber das Formblatt liegt eben nicht zertifiziert für zb libreoffice vor und es gibt bei weitem nicht nur ein Formblatt. Wechsel auf etwas außer ms Office heißt deshalb vollständige Rezertifizierung aller existierenden Vorlagen.

Das ist nur ein einziges Beispiel. Gäbe es eine Officesuite, die belastbar(!) 100% MS Office unterstützt, dann müßten wir da nicht überlegen. Es liegen immer noch die meisten Vorlagen im ollen .doc-format vor. Nicht weil der Admin zu blöd zum Konvertieren wäre- es gibt einfach keine Freigabe für dasselbe Dokument im anderen Format und da geht es noch um dieselbe Anwendung.

Dazu kommen teils unhaltbare Anforderungen, chronischer Personalmangel und natürlich obendrauf die erwähnte Verschleppung weil ÖD.


Trotzdem. So einfach, wie sich das der Grundtenor des Threads hier vorstellt, ist es leider auch nicht.
 
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Corros1on schrieb:
Ich glaube kaum, dass es in den Ländern und Kommunen besser bestellt ist.

Also dazu kann ich nur sagen, dass ich in einer Kommune arbeite wo ca. 2000 Windows PCs im Einsatz sind. Diese waren, bis auf eine Handvoll, bereits alle im letzten Jahr umgestellt.
Nichts desto trotz arbeiten die meisten Mitarbeiter mit Thin Clients am Terminal Server und da gibt es Probleme dieser Art erst gar nicht.


raebbi schrieb:
naja...800000€ für 33000 Rechner für ein Jahr - ganz ehrlich: eigentlich ein Schnäpschen.
Was bekommst du denn heute noch für weniger als eine Million, wenn der Staat seine Finger im Spiel hat? Einen Spielplatz? Nen kleinen vielleicht.

Das sehe ich genauso. MS verlangt 25 $ pro PC im ersten Jahr. Danach wird es teurer. Nichts desto trotz sind selbst die 800K des Bundes Peanuts im Vergleich zu dem was MS allein von uns pro Jahr erhält.
 
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Die IT-Welt wäre doch so schön, wenn alles ohne Einbußen möglich wäre und es keine ellenlange Diskussion darüber geben würde.
Was passiert, wenn man die User nicht von einer Lösung begeistern kann, hat man an München gesehen, auch wenn das Beispiel ausgelutscht ist und wohl längst nicht alle unzufrieden waren.

Sehe hier die Schuld nicht bei den Admins, eher bei den "Higher-Ups", die das grüne Licht dafür geben müssen. Zudem gibt's genug Hürden wie Spezial-Software, die nicht ohne weiteres auf neuen Systemen läuft oder ersetzt werden kann. Von jetzt auf gleich geht in der Größenordnung sowieso nichts mehr, und wenn das Budget nicht genehmigt ist, kann man auch nicht vernünftig planen...
 
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Ich korrigiere mal die Überschrift für euch:
"Windows 7: Steuerzahler zahlen unnötigerweise 800.000 Euro für 12 Monate längeren Support"
 
Ozmog schrieb:
Und dann hat man da die nackte Distro mit nur 0815-Anwendungen plus ungeschultes Personal, was mit anderer Software klarkommen soll.

Klar, wünschenswert wäre es, wenn man sich von einem amerikanischen Unternehmen unabhängig macht. Aber so einfach und billig wird das nicht umzusetzen sein, wie es einige hier gerne hätten. Sieht man ja auch in der Wirtschaft selbst, wo doch gerne mal der eine oder andere Euro an Ausgaben angeschaut wird. Trotzdem läuft bei den meisten Firmen eben Windows auf den Bürokisten.

Massenhaft verwendete Software (nicht nur das OS) ist eben günstiger, als Nischen zu bedienen. Die Kosten der Entwicklung wird eben von mehreren getragen....

Lol massenhaft verwendete Software, da kannst du Linux sicherlich dazu zählen.
Mir ist schon klar, dass es nicht damit getan ist Ubuntu auf nen Stick zu ziehen, dann wärs ja schon lang passiert.

Aber überleg mal, die 800.000€ sind nur für den Win7 support, neuere Lizenzen nicht mitgezählt. Ich meine es war irgendwas mit 6 mrd an MS letztes Jahr, aber die Verträge sind geschwärzt da "Geschäftsgeheimnis" (was übrigens eigentlich verfassungswidrig ist aber who cares).
Wenn du jetzt alle EU Länder zusammen nimmst, dann kommt da ne Menge Geld zusammen. Erstmal verpflichtest du per Gesetz, dass jegliche neue Software, die die Staaten einkaufen Open Source sein muss. Dann kannst du quasi alles auf Linux portieren - im besten Fall gibt man es schon beim Kauf vor. Wenn alles auch auf Linux läuft, kannst du relativ stressfrei umstellen, und Probleme die ggf durch Software entstehen kannst du lösen da alles Open Source. Dann steckst du das Geld der MS Lizenzen in Entwickler innerhalb der EU, die die Sicherheit der verwendeten Software garantieren.

München hat das im deutlich kleineren Rahmen (dh deutlich weniger Mittel) gemacht und es hat halbswegs geklappt. Frankreich schreibt zum Beispiel vor, dass jegliche Dokumente in einem offenen Format (also zB .odf und nicht .docx) versendet werden müssen. Die kann man auch in MS Office verwenden, machen aber eine Umstellung leichter. Um so Sachen geht es, das ist (erstmal) keine gigantische Umstellung, es fehlt in DE einfach der politische Wille.
 
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Der Deutsche Michel zahlt doch gerne Steuern im Überfluss von daher, ein Schnapper.
 
Wie schon viele User vor mir geschrieben haben, sind hier kaum die Admins in den IT-Bereichen der regionalen Direktionen der Behörden schuld.
Die Planung war / ist das eigentliche Problem. Viel zu spät hat man angefangen, diese ganze Sache zu planen, was wahrscheinlich daran liegt, dass irgendwelche Verfahren und Genehmigungen erstmal geprüft und bestätigt werden müssen.
Außerdem muss das BMI die Kohle bei der Haushaltsplanung dafür freigeben, sonst tut sich leider nichts. Glücklicherweise läuft es schon beim Bundesgrenzschutz ganz gut, heißt übrigens seit kurzem Bundespolizei ( seit 2005) :D
Bei der Behörde werden Stück für Stück die PCs in den unterschiedlichen Bereichen komplett ersetzt und ausgiebig getestet, da viele komplexe Anwendungen erstmal auf Funktionalität und Stabilität geprüft werden müssen.
 
Klikidiklik schrieb:
Ich korrigiere mal die Überschrift für euch:
"Windows 7: Steuerzahler zahlen unnötigerweise 800.000 Euro für 12 Monate längeren Support"

Warum? Kostet Windows 10 nichts?

Mal eine Ausschreibung für die Umstellung auf Windows 10:


Die Gemeinde Alfter plant, die Umstellung der Client-Betriebssysteme auf Windows 10. Die Umstellung soll bis Januar 2020 abgeschlossen sein. Eingesetzt wird Windows 10 Enterprise E3 mit Software Assurance.

Auftragsgegenstand ist ein Vertrag zum Erwerb von Nutzungsrechten (Lizenzierung) von Windows 10 E3 welche die Software−Assurance (SA) beinhaltet.

Es werden 136 Lizenzen benötigt.

Insbesondere müssen die angebotenen Lizenzen folgende Anforderungen erfüllen:

  • Der Kauf von zusätzlichen Einzellizenzen deren SA auch über die Laufzeit des Vertrages hinaus läuft muss möglich sein bzw. an die Laufzeit des Vertrages angelehnt sein.
  • Die Lizenzen sollen per Gerät genutzt werden.
  • Die Lizenzen müssen auf andere Geräte übertragbar sein.
  • Vorhandene Windows 10 Professional und Windows 7 Professional Geräte sollen auf die neuen Lizenzen wechseln.
  • Der Wechsel von den angebotenen Windows 10 Enterprise E3−Lizenzen auf Windows 10 Enterprise E5−Lizenzen muss möglich sein.
Die Vertragslaufzeit beträgt drei Jahre. Sie kann um 1 Jahr verlängert werden.

Die Vergabeunterlagen stehen unter http://www.subreport.de/E77141164 zur Verfügung.


Ich mache es mal kurz. Deine "Überschrift" reicht nicht von der Wand bis zur Tapete. :rolleyes:
 
SV3N schrieb:
Und ab 2023? Was kostet die Windows-Umstellung dann? Weshalb soll die Umstellung 2023 möglich sein und 2020 nicht? Was ändert sich bis 2023?

Es ändert sich die Hardware.

Ein Teil der PCs dürfte in drei Jahren ersetzt sein.

Was soll man altersschwachen aber dennoch nutzbaren PCs kurz vor der Fahrt zum Recyclinghof noch mit Windows 10 belästigen?

Dann steht man vor der Wahl, nichts verändern, mit viel Aufwand versuchen Uraltkisten ohne Treiber auf Windows 10 hinzufrickeln mit ungewissem Ausgang oder gleich weg und neues kaufen.

Man stelle sich den Shitstorm vor wenn noch nutzbare Hardware weggeschmissen und neue gekauft würden.
 
wern001 schrieb:
Hat nicht München mal versucht alles auf Linux zu machen und ist dann wieder zu M$ gewechselt?
Wird wahrscheinlich nichts im geringsten damit zu tun dass sogar Steve Balmer selbst eingereist war, wie üblich den Affen gegeben hat und Microsofts Deutschland HQ nun dort sitzt... absolut. Gar nichts. - alles Zufall!

Ende September 2017 wurde das Informationsangebot zu LiMux von der Münchner Website genommen, obwohl der Münchner Stadtrat das Aus für LiMux noch nicht offiziell beschlossen hatte.[38] In einer Selbstkritik warnte die FSFE davor, einseitig Freie Software oder die Geschäftsgebaren der Firma Microsoft für das Scheitern verantwortlich zu machen. Das Problem in München war vielmehr die starke Fragmentierung der IT und ein schlechtes Projektmanagement sowie unzureichende interne Kommunikation innerhalb der bayerischen Behördenlandschaft.[39]
Sogar offiziell war es nicht die Schuld der Software.
Dann (weitere Zufälle):

2007 waren über 8000 Nutzer mit dem Programm OpenOffice.org ausgestattet. Laut einem Sprecher des LiMux-Projektes sei die Zufriedenheit der Nutzer damit groß gewesen.[52] Ab Mitte 2010 nutzten alle Büroarbeitsplätze OpenOffice.[53]
Wie kann das?
 
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RalphS schrieb:
ABER es gibt keine definierten OS-neutralen Schnittstellen und Behörden müssen irgendwie miteinander reden, PLUS müssen norm- und gesetzeskonform mit dem Bürger reden. Derzeit geht das per ms Office.
Auch wieder so ein Quatsch, es gibt keine "OS-neutralen" Schnittstellen, auch bei Windows nicht sonst wäre es ja kein Problem einfach die Win7 Kisten auf Win10 zu updaten. Die "OS-neutrale" Schnittstelle heißt Open Source. Ein OS was immer gleich bleibt kann sich kaum entwickeln, manchmal müssen halt Altlasten abgeschnitten werden. Der Bund kann sich mMn nicht leisten auf Firmen mit closed sourced softwate zu setzten, weil was machst du wenn die Pleite sind? Dann hast du dieses Dilemma.
Und MS Office unterstützt die offenen .odf etc Formate, das ist ne billige Ausrede (siehe mein Post bzgl Frankreich). Also ja, die Vorlagen liegen nur in MS Office Format rum, aber warum schreibt man bei neuen Formularen nicht odf vor? Frankreich hats auch geschafft alles umzustellen, also werden wir es auch hinbekommen.
 
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bensel32 schrieb:
Warum? Kostet Windows 10 nichts?

Darum geht es doch gar nicht. Die Umstellung auf Windows 10 muss so oder so gemacht werden. Der verlängerte Support kommt aber nun noch oben drauf bei den Kosten. Und diese wären vermeidbar gewesen. Ist ja nicht so, dass der Support von Windows 7 seitens MS von heute auf morgen geendet hat.

bensel32 schrieb:
Ich mache es mal kurz. Deine "Überschrift" reicht nicht von der Wand bis zur Tapete. :rolleyes:

Jo was soll ich dazu nur sagen außer :rolleyes:
 
Klikidiklik schrieb:
Darum geht es doch gar nicht. .........
Und da muss man eben die Kosten die mir ein pünklicher Umstieg verursacht mit den Kosten die mir die Weiternutzung verursacht gegenrechnen. Ich vermute das hast du schon gemacht. Auf das Ergebnis bin ich schon gespannt.
 
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Es ist natürlich immer gut, sich nicht von einem Quasi-Monopolisten abhängig zu machen, aber das grundsätzliche Problem würde mit einem Wechsel auf Linux doch auch nicht abgestellt.

Wenn die Behörden es in 3 bzw. 6 Jahren nicht hinbekommen, auf eine neuere Windows-Version umzustellen, dann wird es mit LTS-Linux-Distributionen doch auch nicht anders laufen.
Und wenn es konkret z.B. an Treiber-Support für uralte/exotische Hardware scheitert (ich habe neulich im Amtsgericht Netzwerkanschlüsse gesehen, die nicht mal ich als Retro-Fan zuordnen konnte 😉), wird sich das mit Linux auch eher nicht verbessern.
 
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Von der Leyen haut die Kohle für Berater raus, De Maziere lässt Eurohawk-Drohnen entwickeln die hier nicht fliegen dürfen, Flughafen der nie fertig wird und Scheuer bestellt ne Autobahn-Maut die vom EuGH zurückgewunken wird, was uns mehrere Millionen Euro kosten wird. Die gesamte Bande da in der Bundesregierung gehört vors Konkursgericht gestellt. Ich könnte kotzen!
 
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