Reuter schrieb:
Die meisten populären Linux-Distributionen laufen out of the box und es bedarf in den meisten Fällen nichtmal mehr einer Treiberinstallation. Insofern ist Linux mittlerweile ein sehr gutes und potentes Betriebssystem, selbst für wenig versierte Anwender. Problematisch ist einfach das Fehlen von professioneller Software, sodass mittlerweile auch bei mir alle Installationen von Ubuntu wieder verschwunden sind.
Auf Notebooks ist Ubuntu (und seine Derivate wie Mint, etc.) klasse, aber für einen Desktop-PC ist auch hier wieder Treibergefrickel öfter nötig, als man meint.
Bspw. war die Inbetriebnahme meiner Roccat-Maus alles andere als spaßig. Natürlich funktioniert die Maus auch so, aber ich möchte ja auch die erweiterten Funktionen nutzen und da war ich schon wieder auf ein Fan-Projekt angewiesen, das so nicht direkt für meine Distribution verfügbar war und welches ich erst nach langem Suchen richtig zum kompilieren bekam.
Ähnlich lief es mit anderer Peripherie...Gamepads sind unter Linux zum Beispiel auch noch ein Graus.
Jetzt bin ich zwar auch kein Linux-Experte, aber ich habe mich zumindest schon einige Jahre (ca. 5) damit auseinandergesetzt und komme zurecht. Als Linux-Anfänger (Windows-PCs nutze ich schon seit ich 5 war, also 20 Jahre) wäre ich jedoch auch verzweifelt, wenn ich mich davor gescheut hätte, nach langer Windows-CMD-Nutzung auch in das Terminal einzusteigen.
Linux hat riesige Fortschritte gemacht (hauptsächlich durch Ubuntu), ist aber, sobald es über den relativ engen Standardbereich hinausgeht, nichts für unbedarfte Nutzer.
Zu Windows 8:
Ich habe vor einigen Wochen das Angebot genutzt (auch nach Januar O_o) und habe mit meinem alten Windows 7 Key die Win 8 Pro für 15€ erworben.
Mit den Developer Previews hatte ich zwar schlechte Erfahrungen gemacht, aber ich wollte es einfach noch mal ausprobieren. Gesagt getan:
Ich bereue nichts. Es arbeitet auf meinem eigentlich schon ziemlich schnellen Rechner insgesamt noch mal einen Ticken zügiger als Win 7. Die Boot-Zeiten sind vor allem genial, vor allem natürlich von einer SSD (natürlich auch verglichen mit Win7 von SSD). Dass man so schnell nach dem Drücken des Power-Knopfes schon wieder auf dem Desktop ist (nach vollständigem Herunterfahren), ist sogar manchmal das Argument, den PC nicht laufen zu lassen, sondern auch für kurze Pausen herunterzufahren.
Die Metro-Apps habe ich deaktiviert (sonst kann man UAC nicht 100% abstellen), aber der Startmenü-Ersatz hat sich für mich entgegen meiner bisherigen Erwartungen und Erfahrungen als überaus praktisch und übersichtlich erwiesen.
An einigen Stellen denkt man sich manchmal, dass einige erweiterte Optionen wieder eine Stufe weiter versteckt wurden, damit der unbedarfte Anwender sie gar nicht erst wahrnimmt, aber nach ein paar Tagen Eingewöhnung und Anpassungen läuft das auch wieder alles wie geschmiert und man hat die Abläufe verinnerlicht ohne zusätzliche Wege gehen zu müssen.
Alles in Allem bin ich ziemlich überrascht, wie zufrieden ich mit Win 8 bin. Zusammen mit dem neuen Office-Paket machen auch die Dokumentbearbeitungen noch mal mehr Spaß.
Ich schätze mal, dass Windows 8 so ähnlich wahrgenommen wird, wie Windows Vista. Der Nachfolger wird dann sicherlich an den richtigen Stellen Verbesserungen bringen und in ein paar Jahren wird dann sowieso wieder jeder Windows 9 nutzen und alle auslachen, die bei Windows 7 stehen geblieben sind.
Das hätte man bei Windows XP -> Vista -> 7 auch nie gedacht, aber wahrscheinlich wird es wieder genau so kommen.