@ Psierra117
Ist ja ganz nett, dass man sich mit Tastenkombinationen und selbstgebastelten Shortcuts auf dem Desktop behelfen und so dem murksigen Metro weitgehend aus dem Weg gehen kann, aber mir kann keiner erzählen, dass das bei einem modernen Betriebsystem so ablaufen sollte.
Seit Windows 95 war eine der Stärken von Windows immer, dass man auf vielen verschiedenen Wegen zum Ziel kommen konnte. Man konnte über das Startmenü gehen, sich selbst Ordnerstrukturen mit Verknüpfungen auf Programme und Dateien anlegen, als erfahrener Benutzer mit Tastenkombinationen arbeiten (und wenn man wollte sogar die alten Programm- und Dateimanager aus 3.1 weiterbenutzen... aber ernsthaft... das hat sich keiner angetan
) usw.
Mit Vista kam dann die mächtige Suchfuntkion dazu, die seit dem viele als Alternative zum strukturierten Startmenü angenommen haben.
Aber Win8 bricht mit dieser Tradition der vielen zielführenden Wege. Diverse althergebrachte Bedienfunktionen fallen komplett weg, die Suche wird künstlich verkrüppelt und statt dessen das merkwürdige Metro mit seinen versteckten und tief verschachtelten oder ganz fehlenden Funktionen lieblos aufgepfropft. Die Tastenkombinationen bleiben, aber die sind genauso das Gegenteil von intuitiver Bedienung, wie die neuen Wischgesten, die an einem PC ohne Touchscreen so rein gar keinen Sinn ergeben.
Ich finde es grundfalsch von Microsoft, sich derartig von den bewährten intuitiven"Schreibtischmetapher" (die seinerzeit Apple von Xerox kopiert hat) abzuwenden.
Intuitive Bedienung ist, wenn der Benutzer vor sich beschriftete Symbole sieht, auf die er klicken kann. Nicht auswendigzulernende kryptische Tastaturkombinationen oder unsichtbare Schaltflächen, die man durch systematisches Abklicken aller leeren Bildschirmbereiche (von denen es jetzt platzverschwenderischerwesie mehr gibt als jeh zuvor) finden muss.
Man kann durchaus auch neue Bedienfunktionen hinzufügen und vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass man mit Metro besser und schneller arbeiten kann, als mit dem alten Desktop, wenn man sich erstmal eingearbeitet hat und es einem in Fleisch und Blut übergegangen ist. (Ich bezweifele es stark.)
Aber es gibt da draußen zig Millionen von eingefleischten Windowsanwendern, die jeder für sich über Jahre ihren eigenen Arbeitsweisen entwickelt haben, die einfach nur weiterhin ihre Arbeit effektiv erledigen wollen und nicht die wunderbare neue Welt von Metro mit all ihren versteckten Geheimnissen erforschen.